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Alt 04.02.2006, 05:05
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Linalinchen Linalinchen ist offline
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Registriert seit: 04.02.2006
Ort: Bayern
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Standard Leb wohl mein geliebter Engel!!!! Erinnerungen an meine geliebte Mama

Es ist so schwer wenn sich zwei Augen schließen.
Zwei Hände ruhn die einst soviel geschafft.
Was Du in Deinem Leben hast gegeben, dafür ist jeder Dank zu schwach.
Du hast gesorgt für Deine Lieben, von früh bis spät, tagaus, tagein.
Hast mich geliebt, umsorg, bewacht und nie an Dich gedacht.
Wie schmerzlich wars vor Dir zu stehn
und Deinem Leiden hilflos zuzusehn.
Hart war der Schlag und unbeschreiblich groß der Schmerz
als stille stand Dein warmes Herz.
Es ist so schmerzlich zu verstehn dass wir beide uns niemals wiedersehn.
Nun schlafe wohl, es soll so sein, ich denke für immer in Liebe Dein.



Frohsinn, Fröhlichkeit, Lachen...
sind am 09. Januar 2006 bei uns zu Hause verstummt...

Gekommen sind:
Ohnmacht, vielleicht sogar Wut, Ratlosigkeit und ein tiefer Schmerz, der sich auch in Tränen nicht löst und...

Sprachlosigkeit...,
denn Worte des Trostes versagen im Moment und Worte der Anteilnahme prallen im Moment ab.


Im Februar 2004 begann das, was wir Schicksal nennen meine Mutter ernsthaft ins Visier zu nehmen. Auch sie musste die Diagnose hinnehmen, die einem den Boden unter den Füßen wegzieht und die heute viel zu oft gestellt werden muss, die Diagnose Krebs... Aber auch das konnte meine Ma nicht unterkriegen. Tapfer und mit großer Fassung ertrug sie die Operation, Chemotherapien und Bestrahlungen. Selbst toxische Schocks und viele harte Stunden konnte ihrer Kämpfernatur nichts anhaben. Nie hat sie sich gefragt warum sie und nie hat sie sich in dieser harten Zeit beschwert oder mit ihrem Schicksal gehadert.

Hoffnung kam auf. Hatte sie den Krebs besiegt? Nein, sie hatte ihn nicht besiegt. Ein Jahr auf den Tag genau nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus wurden plötzlich Gehirnmetastasen festgestellt aber auch hier verzweifelte sie nicht und kämpfte für die Genehmigung einer speziellen Bestrahlung gegen Hirntumore. Welcher Sie sich dann auch erfolgreich unterzog.

Doch auch jetzt, nach dem sie soviel ertragen musste, hatte das Schicksal kein erbarmen mit ihr und so wurde sie im August 2005 sogar bettlägerisch. Trotz hartem Kampf, ihrem unglaublichem Willen und Krankengymnastik blieb ihr ihr größter Wunsch wieder laufen zu können bis zuletzt versagt.

Am 1. Weihnachtsfeiertag begann ihre letzte Zeit, denn ihr zustand verschlechterte sich dramatisch so dass sie ins Krankenhaus musste. Obwohl sie sich wieder aufgerappelt hatte und nach 4 Tagen wieder entlassen werden konnte spitzte sich ihre Lage an Silvester wieder zu und sie musste erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden. Es folgten Tage voller Hoffen und Bangen, Angst und große Sorge um sie prägten den Tagesablauf aber alle die sie kannten wissen, dass sie bis zuletzt gekämpft hat. Doch diesmal verlor sie trotz ihres unbändigen Lebenswillen und Lebensmutes den Kampf am 09.01.2006 mit nur 45 Jahren.

Ich stand ihr in dieser schweren Zeit immer zur Seite, ließ sie nicht im Stich, pflegte sie, und war auch in ihrer schwersten Stunde an ihrer Seite, hielt ihr die Hand bis zum letzten Atemzug. Ich danke Gott dafür, dass ich dabei sein konnte und von ihr Abschied nehmen konnte, denn ich habe dadurch die Gewissheit das sie ruhig und friedlich eingeschlafen ist.

Die beste Freundin von meiner Mama und mir hat stellvertretend für alle ihre zahlreichen Freunde und Bekannten ein paar Zeilen verfasst welche meine Mama genau beschreiben:

"Wie kann man Silvia beschreiben?
Das kann man nicht hier und nicht jetzt, es gibt zu viele Dinge über sie, die man nicht in Worte fassen kann.

Wir alle wissen, dass wir das Glück hatten, für eine Zeit lang, die leider zu kurz war, einen Engel kennen zu lernen.
Wie könnte man Silvia sonst beschreiben?

Jeder der sie kannte, wusste, man konnte mit all seinen Problemen zu ihr gehen und Silvia hatte immer ein offenes Ohr und den passenden Ratschlag dazu. Ob wir diesen angenommen haben oder nicht lag in unserem Ermessen.

So wie Sie lachen konnte, konnte Sie auch streiten. Und genau das hat sie zu diesem besonderen Menschen gemacht.

Sie war großmütig und hat jedem immer wieder verziehen, die Hand entgegen gestreckt und geholfen, auch wenn es für sie nicht immer leicht war.

Sie war ein echter Kumpel, wenn man es so ausdrücken möchte, man konnte mit ihr Pferde stehlen, man wusste einfach, dass man sich auf Silvia hundertprozentig verlassen konnte. Sie hat für jeden alles getan, bevor sie an sich gedacht hat.

Silvia hatte leider nicht so viel Glück in ihrem Leben und wurde krank, doch auch mit harten Diagnosen konnte man Silvia nicht den Lebensmut nehmen.
Sie war immer optimistisch und hat positiv gedacht, das zeugt von so viel Mut und Stärke, wie es kaum jemand anderer besitzt.

Jeder kann mit Silvia schöne und lustige Dinge verbinden.

Und diese sollten wir uns immer im Gedächtnis behalten, denn leider ist Silvia zu früh von uns gegangen und sie hinterlässt eine große Lücke die niemand ersetzten kann, doch wenn wir sie alle in unseren Herzen bewahren, dann wird sie immer bei uns und hier sein.

Denn sie ist nicht von uns, sondern nur vor uns gegangen."


Bei der Trauerfeier habe ich ein paar Worte über Sie verlesen lassen, weil ich selbst nicht in der lage war in dieser Situation selber etwas zu sagen. Mit diesen Worten möchte ich meinen Beitrag abschließen:

"Ich danke meiner Mutter für Ihre grenzenlose Liebe und für die schönen Jahre, die ich mit Ihr erleben durfte. Wenn ich an sie denke habe ich nur einen Wunsch, nämlich dass ich in meinem weiteren Leben nur ein Stück so werden würde wie sie: einzigartig und Herzensgut. Ich habe sie immer bewundert und zu ihr aufgeschaut. Die Zeit mit ihr war viel zu kurz aber sie ließ mich nicht ganz alleine, wie eine Vorahnung schenkte sie mir vor kurzem einen kleinen Kater mit den Worten, dass wenn ihr etwas passiert ich nicht alleine bin und das er mich immer an sie erinnern soll und wird. Und das tut er jetzt, er ist wie ein Symbol, ein Symbol für meine Mutter. Auch wenn sie nicht mehr bei mir sein kann lebt sie dennoch immer weiter in meinem Herzen und in Cleo. Und selbst der Tod kann mir eins nicht nehmen meine Erinnerungen an unserer gemeinsame Zeit und die Erinnerungen an unsere aussergewöhnliche, tiefe Mutter – Tochterbindung. Ich danke ihr für alles.“

Geändert von Linalinchen (04.02.2006 um 05:21 Uhr)
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  #2  
Alt 04.02.2006, 09:15
leonore leonore ist offline
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Registriert seit: 02.07.2005
Beiträge: 182
Standard AW: Leb wohl mein geliebter Engel!!!!

liebes, lass dich ganz fest in den arm nehmen. du hast großartiges geleistet für deine mama und du hast ihr das schönste geschenk gemacht, du durftest sie begleiten bis zu ihrem übergang ins licht. auch jetzt wird sie immer bei dir sein, denn euch verbindet die liebe. ich wünsche dir ganz viel kraft für die kommende zeit. es gibt keine worte die einen wirklich trösten können bei so einem schmerzhaften verlust außer vielleicht die gewissheit, dass ihr euch dereinst wieder sehen werdet und es dann keine schmerzen und leid mehr geben wird. bis dahin wird sie dein schutzengel sein, der immer bei dir sein wird und dir hilft, daran glaube ich ganz fest. ganz liebe grüße leonore
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  #3  
Alt 04.02.2006, 14:52
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Registriert seit: 19.12.2005
Beiträge: 190
Standard AW: Leb wohl mein geliebter Engel!!!!

linalinchen,

ich habe deinen beitrag gelesen und muß sagen "Du sprichst mir aus dem Herzen" die beschreibung deiner mum könnte sehr gut auf meine liebste mum, die leider am 31.12.05 von uns gegangen ist, treffen.

sie war mein herz... die beste mum die ein mensch haben kann... ich liebe sie so sehr... auch ich war die letzten stunden bei ihr. ich bin froh darüber dass ich bei ihr sein konnte ich habe ihre 3 letzten nächte bei ihr im krankenhaus verbracht und würde es jedes mal wieder so machen.

ich vermisse sie so sehr...

ganz liebe grüße
und danke für diesen beitrag
das teufelchen
__________________
Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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