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  #1  
Alt 30.11.2016, 23:08
thomaswho thomaswho ist offline
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Registriert seit: 30.11.2016
Beiträge: 2
Standard Zur Diagnose und zum Staging meines Vaters

Liebe Community,

aus traurigem Anlass heraus habe auch ich mich hier angemeldet. Zunächst allen direkt Betroffenen hier von Herzen viel Kraft für Euch selbst und Eure Familien.

Meinen Vater hat es leider auch erwischt und ich wünsche mir zunächst eine Auskunft zum Staging. Die Vorgehensweise ist wohl so, dass er zunächst eine Chemotherapie bekommt und im Anschluss die Operation durch Magenhochzug erfolgt. Ganz klassisch hat es bei ihm auch mit Schluckbeschwerden angefangen - etwa erst 4 Monate später wurde dann eine Magenspiegelung durchgeführt, bei der das Karzinom entdeckt wurde.

Das Staging aus der Erstdiagnose liest sich nun wie folgt:

Es handelt sich per definitionem um ein zirkulär stenosierendes tubuläres Adenokarzinom im Status "beginnend" (T3 / N2 / M0). Zudem ist ihm eine niedrige Differenzierung zugeschrieben, Siegelringzellkomponente G3. Länge insgesamt ca. 6 cm.

Ich werde in diesem Forum sicher noch viele Fragen haben, fürs Erste erhoffe ich mir hier eine kompetente Aufschlüsslung dieser Diagnose.

Einen herzlichen Gruß zur Nacht in die Runde und vielen Dank im Voraus.

Geändert von gitti2002 (01.12.2016 um 01:10 Uhr) Grund: NB
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  #2  
Alt 01.12.2016, 11:46
Benutzerbild von Frank Emm aus Weh
Frank Emm aus Weh Frank Emm aus Weh ist offline
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Registriert seit: 26.09.2016
Ort: Witten, NRW
Beiträge: 71
Standard AW: Zur Diagnose und zum Staging meines Vaters

hallo Thomas,

das liest sich ziemlich genau so wie das, was ich vor etwas mehr als einem Jahr auch als Diagnose bekommen habe. Bei mir war es allerdings ein Kardia-Karzinom, also genau im Bereich unteres Ende der Speiseröhre bis oberes Ende Magen. Was ich daraus lese:
ein umlaufendes, röhrenförmiges Karzinom von 6cm Länge an der Speiseröhren-Innenwand (war bei mir genau so groß. Klingt riesig, ist aber nix dolles), nicht nur oberflächlich (Schleimhaut), sondern in die tiefere Gewebestruktur der Speiseröhre eingewachsen. Einige umliegende Lymphknoten mitbetroffen (in welchem Maß, das kann wohl erst die mikrobiologische Untersuchung nach der OP sicher ergeben), jedoch keine Metastasen in anderen Organen feststellbar. Einziger Unterschied bei mir war eine mäßiggradige Differenzierung, wobei mir die Bedeutung dieses Unterschiedes für die Behandlung oder Heilungschancen nicht klar ist.
Damals hatte ich voll die Panik, aber eigentlich war es bei näherer Betrachtung trotzdem eine recht ermutigende Diagnose. Es ist nämlich immerhin noch ein "lokaler Befund", der eine lokale, auf Heilung zielende (kurative) Behandlung ermöglichen kann.

Bei mir folgte eine neoadjuvante Vorbehandlung mit Chemotherapie und lokaler Bestrahlung des Tumors. Der Tumor kann dadurch oft deutlich verkleinert werden, und falls sich doch irgendwelche bösen Zellen schon auf den Weg in andere Organe gemacht haben sollten, werden sie durch die Chemo schon erledigt, bevor sie sich irgendwo niederlassen und größeres Unheil anrichten können.
Bei der Magenhochzug-OP werden die umliegenden verdächtigen Lymphknoten mit entfernt, und alle entnommenen Gewebe werden nachher mikrobiologisch untersucht. Also die entfernten Knoten, aber auch das entfernte Speiseröhren- oder Magengewebe, um sicherzustellen, dass die Schnitte in tumorfreiem Bereich ausgeführt wurden. Diese Ergebnisse und die übrigen Untersuchungen nach der OP (CT u.s.w.) können durchaus ergeben, dass am Ende eine Entlassung in krebsfreiem Zustand und eine Aussicht auf langfristige Heilung steht.
Bis dahin ist es für euch natürlich noch ein langer Weg. Ich kann aber deinen Vater nur ermutigen, sehr optimistisch zu sein und den ganzen Kram einfach durchzuziehen. So hab ich es auch gemacht, und heute bin ich sehr, sehr froh darüber.
Wenn sich später noch Fragen ergeben, jederzeit gerne
Wünsche euch beiden viel Mut und Glück!
LG,
Frank

Geändert von Frank Emm aus Weh (01.12.2016 um 12:04 Uhr)
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  #3  
Alt 04.12.2016, 01:32
Susi705 Susi705 ist offline
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Registriert seit: 04.08.2015
Beiträge: 255
Standard AW: Zur Diagnose und zum Staging meines Vaters

Hallo und herzlich willkommen hier.

Mein Vater hatte ein ähnliches Staging, auch Speiseröhrenkrebs: T3, N1, M0. Der Tumor war auch schon ins Gewebe der Speiseröhre eingewachsen.

Wichtig ist, dass dein Vater in einer Klinik behandelt / operiert wird, die sich mit Speiseröhrenkrebs auch auskennt.
Mein Vater bekam 6 Wochen lang jeden Tag Bestrahlung und 1x wöchentlich Chemo. 4 Monate nach der Diagnose fand die große OP statt. Die ist zwar kein Zuckerschlecken, aber eine andere Chance gibt es nicht.
Bei der OP wurde auch der Magen hochgezogen und insgesamt 46 Lymphknoten entfernt.

Mein Vater ist jetzt schon ein Jahr krebsfrei, das Leben ist zwar nicht mehr wie früher, aber besser eins haben als keins, oder?

Wenn du Fragen hast, frag!
__________________
Mein Papa - Speiseröhrenkrebs 07/2015 - 11/2015 -> aktuell krebsfrei :-)

Geändert von Susi705 (06.12.2016 um 23:39 Uhr)
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  #4  
Alt 01.02.2017, 11:12
thomaswho thomaswho ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 30.11.2016
Beiträge: 2
Standard AW: Zur Diagnose und zum Staging meines Vaters

Ihr Lieben,

langsam geht es in Richtung des letzten CT für ihn vor der OP, die Chemos hat er ganz gut vertragen, soweit man das sagen kann.

Herzlich, Thomas

Geändert von gitti2002 (01.02.2017 um 13:32 Uhr)
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