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  #1  
Alt 02.03.2006, 21:46
dipsi5 dipsi5 ist offline
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Registriert seit: 02.03.2006
Beiträge: 2
Standard warum whipple bei duodenalkarzinom?

Ich würde sehr gern wissen wollen, warum gleich eine Whipple-Op bei Duodenalkarzinom gemacht wird. Bei meiner Freudin wurde vor einem Jahr kolon-Ca festgestellt, der komplett entfernt wurde, war 2 cm gross, ohne Methastasen. Nach einem Jahr hat man bei Gastroskopie aufgrund der Schmerzen, einen TU im Dünndarm festgestellt und sie gleich nach Heidelberg überwiesen. Warum wird bei einem Dünndarmkarzinom eine Teilentfernung des Magens, Pankreas und Gallenblase vorgesehen. Jetztiger TU ist ein Adenokarzinom ca. 4 cm gross, Wände des Dünndarm schienen nicht infiltriert zu sein. Metastasen wurden nicht festgestellt. Warum so eine grosse OP? Bitte um Hilfe!
Danke im Vorraus.
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  #2  
Alt 03.03.2006, 14:06
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Beiträge: 3.321
Standard AW: warum whipple bei duodenalkarzinom?

Hallo dipsi,

Ich habe dir hier einen Ausschnitt von der Krebsinfo, damit du dir Komplexizität der Erkrankung vielleicht ein wenig besser vorstellen kannst.
Hoffentlich gibt dir der Artikel einige Antworten mehr.


Duodenalkarzinom:
Operative Therapie

Bei malignen Tumoren des Duodenums ist je nach Ausdehnung die partielle Duodeno-Pankreatektomie nach Whipple, bzw. modifiziert nach Traverso-Longmire, durchzuführen, wobei der Allgemeinzustand des Patienten und die potentielle Kuration die Indikation entscheidend mitbestimmen. Bei weiter aboral liegenden Tumoren erfolgt die Segmentresektion und keilförmige En-bloc-Resektion des Mesenteriums entsprechend dem Lymphabflußgebiet bis zum Stamm der Arteria mesenterica superior. Außerhalb davon liegende vergrößerte Lymphknoten werden ebenfalls reseziert und histologisch untersucht. Eine Hemikolektomie mit entsprechender Lymphknotenresektion kommt bei Tumoren des distalen Ileums zur Anwendung.

Bei malignen Lymphomen des Dünndarmes hängt das operative Vorgehen auch von der Tumorausdehnung ab: Einzelne befallene Abschnitte werden reseziert. Bei multiintestinalem Befall besteht die Gefahr eines Kurzdarmsyndroms. Die Resektion großer Herde dient zur Vorbeugung eines möglichen Ileus und/oder Perforation unter Chemotherapie. Gerade beim Lymphom ist die Stadiengruppierung und Prognose vom genauen operativen Staging mit eventueller Leberkeilexzision und Lymphknotendissektion abhängig. Eine Splenektomie kann bei Vorliegen einer Splenomegalie und/oder gesichertem Milzbefall notwendig sein.

Weichteiltumore erfordern oft eine multiviszerale Resektion. Da sie bevorzugt retroperitoneal einbrechen, kann präoperativ eine Ureterenschienung notwendig sein.

Karzinoide treten nicht selten multifokal auf. Auch hier ist prä- und intraoperativ sorgfältig nach weiteren Herden zu suchen. Die Reduktion der Tumormasse ist hier auch unter palliativen Gesichtspunkten von großer Bedeutung, da die Beschwerden wie auch die Wirksamkeit der nachfolgenden symptomatischen Therapie wesentlich davon abhängt.


Gesamtartikel: http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlung/gastro/S212.html
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Jutta
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  #3  
Alt 04.03.2006, 19:03
dipsi5 dipsi5 ist offline
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Registriert seit: 02.03.2006
Beiträge: 2
Standard AW: warum whipple bei duodenalkarzinom?

Vielen Dank für die Antwort. Ich frage mich einfach, warum gleich so viel entfernen, trotz, daß Sie sich sicher sind, daß Pankreasgänge und Gallenblasengänge nicht befallen sind und Adeno-Ca nicht Duodenalwand infiltriert hat. Es wäre ja bei Pankreas-Ca verständlich, aber Duodenal-Ca? Man stellt sich aber recht viele Fragen, wenn man damit in Berührung kommmt...
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