Wassereinlagerungen -> Todesurteil ?

[Surferbabe]

Hallo zusammen,

ich brauche dringend Rat. Bei dem Vater meines Freundes ist vor knapp 2 Jahren Darmkrebs gefunden worden. Der Darmkrebs wurde entfernt und er hatte noch Metastasen in der Leber. Diese wurden dann mit Chemo behandelt. Ohne Erfolg.
Vor kurzem wurde ihm dann gesagt, dass man medizinisch nichts mehr für ihn tun kann.

Seit einiger Zeit sind die Tumore nun stark angeschwollen und deshalb lagert er nun Wasser ein. (Angeblich sei eine "Leitung" abgeklemmt und daher kann das Wasser nicht mehr abtransportiert werden)
Er bekam Entwässerungstabletten ohne Erfolg. War auch 5 Tage im Krankenhaus und wurde wieder nach Hause geschickt: wir können nichts für sie tun.

Mittlerweile hat er 20 L !!! Wasser frei im Körper und es strengt ihn sehr an.
Selbst in den Hoden sammelt es sich, so dass die auf Honigmelonengröße angeschwollen sind.
Wenn das so weiter geht, dann stirbt er mit Sicherheit an einer Lungenembolie.
Das kann doch nicht sein. Ich meine, man kann doch keine Person am Wasser praktisch ertrinken lassen.

In meinen Augen müsste man das Wasser doch eigentlich abziehen.
Ansonsten geht es ihm den Umständen entsprechend gut.
Ich habe sogar das Gefühl, dass er wieder etwas besser drauf ist als noch vor 4 Wochen. Er redet wieder klarer und nicht mehr so stark stotternd wie vorher.

Kann mir hier jemand helfen? Habt ihr Erfahrungen mit Wasser im Körper und was wurde da gemacht ?

Ebenso wäre ich sehr daran interessiert, ob evtl. jemand einen sehr guten Arzt auf diesem Gebiet im Raum Bremen / Rotenburg kennt, der ihm helfen kann.

Bisher sagten 3 Ärzte: wir können nichts machen.
Ich glaube eher, dass diese Ärzte keine Lust haben was zu tun, weil er ja eh in absehbarer Zeit sterben wird.

Viele Grüße
Anja

[Pet Shop Girl]

Liebe Anja,
leider ist das mit dem Wasser abziehen nicht so einfach. Durch die Metastasen in der Leber hat sich diese verhärtet und übt einen hohen Druck aus. Dieser führt dazu das das Wasser ins Gewebe gedrückt wird. Außerdem wird zuwenig Eiweiß gebildet und so kann das Wasser nicht in den Gefäßen bleiben, weiterhin werden Salze schlecht ausgeschieden und binden noch mehr Flüssigkeit im Körper. 20L Wasser kann man nicht einfach so entfernen, da dies sehr Kreislaufbelastend ist und das Wasser so oder so wieder nachläuft.
Ich weiß das dir das jetzt nicht viel weiterhilft und sich recht grausam liest.
Klar würde ich versuchen noch einen anderen Arzt hinzu zu ziehen, aber ob man dem Freund Deines Vaters helfen kann ist wirklich fraglich.
Ich drück euch die Daumen!
LG
Babs

[teddy.65]

Hallo Suferbabe,

leider kann ich euch auch keinen Arzt nennen, nur die Dr. Hancken Klinik in Stade empfehlen. Von der habt ihr sicherich schon mal gehört wenn ihr aus dem Kreis ROW kommt, oder? Vielleicht weiss dort jemand Rat?

[Surferbabe]

Danke Sabine.
Die Klinik war mir noch nicht bekannt. Ich habe mir die Internetseite angeschaut und sah sehr gut aus.
Ich habs gleich weitergeleitet. Morgen kommt nochmal der Arzt bei denen vorbei. Sie wollen das gleich ansprechen, ob er eine Überweisung ausstellen kann.

[Jutta]

Hallo Anja,

leider wird bei solch einer großen Menge keine Aszitispunktion mehr durchgeführt. Es sollten, wenn möglich, nicht mehr als 2 Liter punktiert werden. Dieser Prozeß ist für den Patienten sehr anstrengend. Innerhalb kürzester Zeit bilden sich wieder neue Ansammlungen, und kein Arzt wird dieser Herr werden.
Wie Babs auch schon sagte, ist dies ein Zustand, welcher von außen betrachtet furchtbar ist, aber leider auch ein Tel der Erkrankung.
Um die Spannung etwas zu erleichtern, wären sanfte Massagen mit einem Babyöl oder fettendem Lotion von unten nach oben besser geeignet.

[marcy]

Hallo Anja,
wie geht es dem Vater deines Freundes?
Mein Opa ist in der gleichen Situation, man hat 2x im Krankenhaus jeweils 2LiterWasser punktiert und heute Miorgen hab ich ihn aus dem KH abgeholt.
Weißt du oder sonst jemand, ob man nach einer Wasserpunktion Entwässerungstabletten noch nehmen darf?
Wünsche euch alles Gute und viel Kraft.
Liebe Grüße
marcy

[Surferbabe]

Ich war dies Wochenende wieder bei ihm.
Sein Zustand hat sich stark verschlechtert.
Laut der Aussage vom Arzt arbeitet seine Leber garnicht mehr.
Seitdem letzten Mal (als ich ihn sah vor 2 Wochen) ist seine Haut gelb geworden. Auch die Augen zeigen eine Gelbsucht an.
Er hat weitere 10L Wasser eingelagert und es steht jetzt kurz unterm Herzen.
Dazu bekommt er Schwächeanfälle und sackt in sich zusammen.
Novalgintropfen wurden von 20 Tropfen auf 35 Tropfen erhöht.
Zwischen durch hat er motorische und psychische Aussetzer:
verdreht die Augen und es sieht aus, als würde er gleich sterben.
Eine Sekunde später guckt er wieder normal und lächelt einen an.
Ausserdem schläft er sehr viel.

Kann mir irgendjemand aus eigenen Erfahrungen sagen, wie lange er noch zu leben hat?
Wieviele Wochen sind da noch realistisch?

Liebe Grüße
Anja

[Tina1980]

Hallo Anja,

mein Dad hatte auch Lebermetas und ihm konnten sie durch Dialyse 15 kg Wasser aus den Beinen und dem Bauch, sowie Lunge und Herz entfernen. Leider ist er vor 11 Tagen gestorben, dennoch wurde ihm durch das Dialysieren sein Atmen und vieles andere (Entgiftung) erleichtert. Ich wünsche Dir und Deiner Familie von Herzen alles Gute...

Tina

[Jutta]

Liebe Anja,

leider können wir nicht sagen, wie lange der Körper noch mitmacht. Aber aus meinen Erfahrungen her, dauert es keine Wochen mehr.

Ich wünsche euch viel Kraft.