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  #1  
Alt 05.12.2006, 11:51
Donna71 Donna71 ist offline
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Registriert seit: 05.12.2006
Beiträge: 3
Standard Woher nehme ich bloß die Kraft? bin neu hier.

Hallo zusammen,

bin neu hier und stelle fest, daß alle irgendwie das gleiche durchmachen.

Bei meiner Mama wurde im Sommer 05 Darmkrebs mit Lebermetastasen und Metastasen in den Lymphknoten festgestellt. Sie ist erst 54 und ich 35.
Der Primärtumor im Darm war nur walnußgroß und wurde entfernt. Die Leber ist aber so übersäht mit Metastasen, daß keine OP möglich ist. Seitdem hat sie jetzt schon etliche Chemos hinter sich gebracht und die mehr schlecht als recht vertragen, so daß auch viele Unterbrechungen notwendig waren.

Gestern hatte sie ein deutliches Gespräch mit ihrem Arzt. Und jetzt erst hat sie glaub ich realisiert, was mir schon länger klar war. Sie wird bald sterben. Vielleicht erst in einem Jahr vielleicht wirklich schon bald. Keiner weiß es.

Sie leidet so. Unter der Krankheit, unter den verflixten üblen Nebenwirkungen, sie ist so schlapp. Unter der Chemo haben sich jetzt auch noch 4 Metastasen in der Lunge gebildet, von den Lymphknoten mal kaum zu reden. Letzt hat sie auch Krämpfe in den Händen bekommen, da hab ich jetzt Angst, ob das Gehirn auch schon was abbekommen hat.
Und wenn meine Mama leidet, leide auch ich.
Woher soll ich bloß die Kraft nehmen? Das ist für mich die zentrale Frage. Es ist so schwer dieses Leid zu ertragen, v.a. weil ich weiß es wird noch viel schlimmer werden. Ich hab Angst vor dem seelischen Schmerz, er ist ja jetzt schon schlimm und wird noch schlimmer werden.

Ich haße diesen Krebs so sehr!!!!!
Danke fürs Lesen.
Eure Donna71
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  #2  
Alt 05.12.2006, 12:01
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard AW: Woher nehme ich bloß die Kraft? bin neu hier.

Liebe Donna,

ich nehme dich einfach mal virtuell in den Arm . Es ist so schwer daneben zu stehen und zuschauen zu müssen, und nichts machen zu können.

Donna, du wirst die Kraft haben um an der Seite deiner Mutter zu stehen, auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst. Hast du liebe Menschen in deinem Umfeld bei denen du dich anlehnen und ausweinen kannst? Wenn nicht, schreibe hier oder im Angehörigenthread, überall wird es Leute geben, die diesen Weg mit dir gehen werden. Von deren mitfühlen du immer wieder neue Kraft schöpfen kannst. Du wirst immer mal denken, jetzt ist der Kräftetank leer, doch auf wundersame Weise gibt es dennoch irgendwo einen Reservetank, der dich weitergehen lassen wird. Wir sind viel stärker als wir denken.

Euch alles Gute, und viel Kraft.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #3  
Alt 05.12.2006, 22:28
Plögi Plögi ist offline
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Registriert seit: 07.05.2006
Ort: Emsland
Beiträge: 31
Standard AW: Woher nehme ich bloß die Kraft? bin neu hier.

Liebe Donna,
ich kann Dich so gut verstehen. Bei meinem Papa wurde Ende April Darmkrebs festgestellt. Er hatte auch viele inoperable Lebermetas, Metas im Bauchfell.... ! Tja, wir haben nur noch auf die Chemo gehofft! Die hat ihm vielleicht noch ein wenig Zeit geschenkt, aber diese Zeit war nicht schön für ihn; viele Schmerzen, Übelkeit. Das war so schrecklich! Am 12.10. ist mein Papa dann zu Hause gestorben.
Ich weiß nur zu gut, dass man sich in dieser Situation keine Gedanken über das Sterben machen will, trotzdem empfehle ich Dir: Besorge Dir Bücher über Sterbebegleitung oder setzte Dich mit einem Hospizverein in Verbindung. Sei für Deine Mama da, halte sie fest und nimm dir Zeit. Schafft eine ruhige Umgebung, wenn es so weit ist.....
Nimm auch für Dich Unterstützung in Anspruch, denn irgendwann kommt das Gefühl, dass man es nicht mehr aushält.
Bin in Gedanken bei Dir/Euch...

Simone
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  #4  
Alt 06.12.2006, 08:40
Benutzerbild von Vivi0204
Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Registriert seit: 23.09.2006
Ort: Wiesbaden
Beiträge: 53
Standard AW: Woher nehme ich bloß die Kraft? bin neu hier.

Liebe Donna,

ich kann mich Jutta und Plögi nur anschließen. Es ist ganz wichtig, daß auch Du Dir irgendwoher Kraft holen kannst!
Aus eigener Erfahrung weiß ich das. Meinem Lebensgefährten geht es nach der Darmkrebs-OP zwar gut - wir haben Riesenglück gehabt!
Aber in der Phase direkt nach der OP, als alles noch ungewiß war, dachte ich auch, mir wird der Boden unter den Füßen weggezogen.
Das war auch der Grund, warum ich mich ans Krebs-Kompaß-Forum gewandt habe, wo ich viel guten Zuspruch und Zuwendung erhalten habe und heute noch sehr nette Kontakte habe!
Außerdem hat mir meine Tochter damals vor Ort im Krankenhaus den Kontakt zu einer der Krankenhaus-Seelsorgerinnen hergestellt, die - ohne missionieren zu wollen oder dergleichen - mich in sehr sensiblen Gesprächen begleitet hat und eigentlich immer für mich da war, wenn ich das Bedürfnis hatte.
Außerdem gibt es den psycho-onkologischen Dienst in den Krankenhäusern, wohin man sich auch wenden kann. Damit habe ich jedoch keine eigenen Erfahrungen gemacht.
Ich drücke Dich auch virtuell ganz feste und hoffe, daß Du und Deine Mutter, gemeinsam mit der Familie, Kraft und Geborgenheit findet, um die nächste Zeit gut zu bewältigen!

Silvia
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  #5  
Alt 07.12.2006, 14:24
Donna71 Donna71 ist offline
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Registriert seit: 05.12.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Woher nehme ich bloß die Kraft? bin neu hier.

Vielen Dank für Eure lieben Worte.

Ja ich war schon bei uns hier im Ort bei unserem lieben Pfarrer. (Er hat meine beiden Kinder getauft) und wir hatten ein sehr schönes Gespräch. Ich setzte mich schon seit einigen Monaten mit dem Thema Sterben und Tod auseinander. Aber eher mit mir selbst.

Ich habe auch einen Sehr lieben Mann, der mir einfach nur zuhört. Er macht sich zwar "Vorwürfe", daß er nichts sagen kann, aber daß braucht er auch nicht.

Wegen Hospiz. Ich dachte eigentlich, daß es dafür noch zu früh ist. Sie liegt ja nicht im Sterben und erst mal sieht es auch noch so aus, daß sie eine ganze Weile durchhält (hoffentlich).

Ich habe auch das Problem, daß ich 150 km weit weg von meiner Mutter wohne. Aber ich hoffe, daß ich sie am Wochenende besuchen kann. Seit gestern hat meine Tochter Magen-Darm-Infekt. Und den kann meine Mutter natürlich nicht gebrauchen. Ich muß mal sehen, wie sich die Magen-Darm-Geschichte in meiner Familie weiterentwickelt.

Danke Für euren Worte.
Eure Donna
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  #6  
Alt 07.12.2006, 21:38
soshilfe soshilfe ist offline
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Registriert seit: 11.10.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 77
Standard AW: Woher nehme ich bloß die Kraft? bin neu hier.

liebe donna!

auch meine mama hat darmkrebs. im september 06 wurde bei ihr ein rekumkarziniom mit lymphmetas festgestellt - und auch noch ein nierenzellkarzinom. im moment versuche ich sehr, mit der situation klar zu kommen, aber irgendwie will es mir nicht so richtig gelingen. ich finde meine mama einfach zu jung zum sterben und mich (bin 34) zu jung, um meine mutter zu verlieren.

im moment erhält sie ihre zweite chemo - ist sehr geschwächt, hat viel abgenommen und leider fallen ihr nun auch noch die haare aus - wobei der doc vorher sagte, dass das bei dieser chemo nicht passieren wird. sie ist am boden zerstört und meinte heute "ich glaube, die letzten bestrahlungen schaffe ich nächste woche nicht mehr." da hat mich angst und mutlosigkeit erfasst...

ich kann dich sehr gut verstehen. man hat angst, einen geliebten menschen zu verlieren. man denkt ans sterben und an den tod - auch an den eigenen. man hat angst, den geliebten menschen leiden zu sehen und nicht helfen zu können. es scheint mir immer wieder unwirklich - die ganze situation ...
meiner tochter (6) wurde von ihrer freundin erzählt, dass oma krebs hat. sie fragte mich, ob das so ist - und ich habe gesagt "wer sagt denn sowas. oma ist krank - aber das wird schon wieder..." oh je, das hätte ich nicht sagen sollen, aber in dem moment konnte ich nicht anders, wollte es wohl selbst wieder nicht wahr haben.

es ist sehr schwer, mit so einer situation klar zu kommen - egal, ob man mittelbar oder unmittelbar betroffen ist. sei von mir ganz, ganz lieb gedrückt.

herzlich
maret
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  #7  
Alt 08.12.2006, 11:12
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.07.2005
Ort: Schleswig Holstein
Beiträge: 1.304
Standard AW: Woher nehme ich bloß die Kraft? bin neu hier.

Hallo ihr lieben hier,
Möchte euch einfach mal in meine Arme nehmen...und ich wünsche euch alles "Liebe" und viel Kraft.
Es macht mich immer wieder traurig....wenn Kinder mit der Krankeit (Krebs) ihrer Eltern betroffen sind.
Ich bin ja auch Betroffene und habe 4 Erwachsene Kinder und eine kleine von 7 Jahren.Ich kann es so stark nachempfinden.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende....und eine schöne Adventzeit .


Alles Liebe
eure Birgit
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