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Keine Schmerzen und Ängste mehr
Guten Abend zusammen,
ich war schon länger nicht mehr hier. Hab es psychisch nicht hinbekommen zu schreiben. Meine Frau ist an Heiliganbend um 22 Uhr für immer eingeschlafen. Sie hatte Brustkrebs mit Metastasen im Skelett. Am Schluß haben sich Krebszellen im Gehirn angesiedelt. Trotzdem hatte sie noch Hoffnung, hat gekämpft, bis sie die Kräfte verlassen haben. Die letzten drei Wochen war sie in einem Pflegeheim untergebracht. Davor war sie noch im KH. Die letzte Zeit war eine Tortour für uns beide. Noch im KH hat sie mir gesagt: "Du bist mir nicht mehr nah, wir gehen jetzt getrennte Wege." Ich habe das zuerst gar nicht ernst genommen. Am nächsten Tag hat sie mir das Gleiche nochmal gesagt und mich weggeschickt. Das war sehr schmerzhaft für mich. Um Dinge wie PKV und Bank sollte sich plötzlich eine Freundin von ihr kümmern. Ich habe mich gefügt, weil ich meine Frau nicht belasten wollte. Am 24.12 erhielt ich vormittags einen Anruf dieser Freundin, ich solle schnell ins Heim kommen, es würde zu Ende gehen. Kurze Zeit später war ich vor Ort. Die Tage vor dem 24.12. waren der Horror, wie ich von der Freundin erfahren habe. Meine Frau hat vor Schmerzen geschrien. Außerdem hatte sie starke Ängste. Man hat dann die Morphiumdosis erhöht und ihr Psychopharmaka gegeben. Ich mußte gegen mittag wieder zur Arbeit. Ich habe erst im November bei meinem jetztigen Arbeitgeber angefangen. Ab 18h war ich wieder bei ihr im Heim. Die Freundin war weg und ich konnte die letzten Stunden allein mit ihr verbringen. Sie lag in tiefem, aber unruhigen Schlaf. Ich habe ihre Hand gehalten und ihr gesagt, daß sie in aller Ruhe gehen kann, daß alles eledigt ist. Auch habe ich ihr von unseren schönen, gemeinsamen Erlebnissen erzählt. Gegen 20 Uhr bin ich gegangen. Ich konnte nicht mehr, bin innerlich umgekippt. Ich muß dazu sagen, daß ich psychisch krank bin. Also nicht so belastbar wie andere. Nun ist es vollbracht, meine Frau hat endlich ihren Frieden gefunden. Uschi ich liebe Dich |
#2
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AW: Keine Schmerzen und Ängste mehr
Lieber Helferlein,
es tut mir sehr leid, dass deine Frau so gelitten hat vor Schmerzen. Knochenmetastasen sind sehr heimtückisch und offensichtlich grauenhaft schmerzvoll. Wie gut, dass deine liebe Frau nun ihren Frieden gefunden hat. Dort, wo sie jetzt ist, geht es ihr bestimmt gut. Du kannst sehr stolz auf dich sein, dass du trotz deiner Erkrankung die Stärke hattest, deine Frau bis zum Schluss zu begleiten. Ich hoffe sehr, dass dich das irgendwann ein wenig trösten kann. Es gibt keine Worte, die über einen solch schweren Verlust hinwegtrösten könnten, doch hier bist du immerhin nicht allein. Wenn du über deine Frau erzählen möchtest oder über deine Trauer, dann bist du hier gut aufgehoben. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und für das Neue Jahr, dass für dich wieder die Sonne scheint! Liebe Grüße Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
#3
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AW: Keine Schmerzen und Ängste mehr
Hallo Helferlein, deine geschichte berührt einem sehr. Es ist alles so unwirklich und traurig. Doch deine Freundin war es sicher eine Erlösung, dass sie gehen durfte.
Menschen treten in unser Leben und begleiten uns für eine Weile. Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen. lg ed |
#4
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AW: Keine Schmerzen und Ängste mehr
Lieber Helferlein;
einen geliebten MEnschen verlieren das tut weh, viele von uns können deine Trauer und deinen Schmerz gut nachempfinden. Ich wünsche dir für die nächsten Tage, Wochen und Monate viel Kraft. Schreibe dir deinen Kummer hier ruhig von der Seele, es hat mir auch sehr geholfen. Liebe Grüße Nala
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#5
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AW: Keine Schmerzen und Ängste mehr
Lieber Helferlein,
ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst, denn mein Mann ist an einem Bronchialkarzinom erkrankt. Ich weiß, dass Dein Schmerz nie ganz verschwunden sein wird, aber er wird erträglicher, vor allem weil ich mir sicher bin, dass sie nun nicht mehr leiden muss. Ich wünsche Dir und Deinen Angehörigen, für die kommende Zeit viel Kraft und Zuversicht! Liebe Grüße, Marina
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Forsche jetzt nicht nach den Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst.
Und es handelt sich darum, alles zu leben. Lebe jetzt die Fragen, vielleicht lebst du dann allmählich eines fernen Tages in die Antwort hinein. Rainer Maria Rilke |
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