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  #1  
Alt 11.05.2004, 10:06
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich habe meine beste Freundin verloren

Vor einer Woche habe ich meine beste Freundin verloren. Sie starb an ihrem Geburtstag. Sie sollte 28 Jahre alt werden. Sie hatte Brustkrebs, der leider zu spät entdeckt wurde. Sie hatte Metastasen in Leber, Lungen, Knochen. Ihr wurde eine Operation gemacht, aber es war zu spät. Jetzt frage ich mich warum? Warum sollte sie so früh sterben? Warum ist ihr Sohn(1,5 Jahre alt) ohne Mama geblieben? Warum müssen so viele Leute an ihrem Tod leiden? Aber das Schlimmste für mich ist, dass sie zwei Tausend km von mir entfernt wohnte und ich konnte nicht bei ihr sein. Sie hat mir auch nicht gesagt, was mit ihr los war. Ich habe damals gerade mein Baby bekommen und sie wollte nicht, dass ich mir Sorgen mache.
Ich weiß nicht, wie ich mit diesem, was passiert ist, weiter leben soll. Ich denke die ganze Zeit an sie und mache mir Vorwürfe, dass ich ihr nicht helfen konnte. Es geht mir wirklich schlecht.
Vielleicht hat/hatte jemand auch so eine Tragödie und kann mir empfehlen, wie ich mit diesem zurecht kommen kann. Bitte schreibt mir.
Ich will mit diesem Schreiben auf keinen Fall den Patientinnen und deren Angehörigen die Hoffnung wegnehmen. Ihr müsst hoffen, glauben und kämpfen!!!
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  #2  
Alt 11.05.2004, 12:26
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich habe meine beste Freundin verloren

Liebe Irina,

Du Arme, das ist für Dich bestimmt ein riesiger Schock! Vorwürfe brauchst Du Dir wirklich überhaupt gar keine zu machen. Hat sie Dich um Hilfe gebeten? Hat sie Dir überhaupt erzählt, wie es um sie steht? Nein. Sie hat für sich die Entscheidung getroffen, Dir nichts zu sagen und das (mal abgesehen von Baby und Entfernung) hat Dir überhaupt keine Chance gelassen, ihr zu helfen.

Die Fragen nach dem "Warum" stellen wir uns hier alle und es gibt keine Antwort. Damit macht man sich nur verrückt.

Aber Du kannst auch jetzt noch etwas für Deine Freundin tun. Bewahre die schönen Erinnerungen und teile sie eines Tages mit dem Sohn Deiner Freundin, damit er nie vergisst, wer seine Mama war.

Ganz viel Kraft und liebe Grüße von
Sabine
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  #3  
Alt 12.05.2004, 05:30
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard Ich habe meine beste Freundin verloren

Liebe Irina,

laß Dich zuerst einmal nur in den Arm nehmen. Ich kann Dich sehr gut verstehen.
Ich denke, daß Deine Freundin Dich beschützen wollte, an Dein ungeborenes Baby dachte und vielleicht deshalb die Entscheidung so getroffen hat. Es war ihre Fürsorge um Dich und das Baby - ein neues Leben.

Es ist schwer für Dich, ihre Entscheidung, Dir nichts zu erzählen, zu akzeptieren. Das war aber ihr Weg, den sie gewählt hat. Versuche Dich nicht mit vielen Fragen warum weshalb wieso zu belasten. Ich glaube auch, daß sie wußte, daß Du ihr zur Seite stehen würdest, wenn Du es gekonnt hättest. Unsere Lieben, die gehen müssen, sie wählen für sich ihren Weg. Das zu respektieren und zu akzeptieren ist keine leichte Aufgabe, und es gibt leider kein Patentrezept damit umzugehen. Wenn Du gerne schreibst, beginne ein Journal über die Zeit mit Deiner Freundin.
Danke ihr für ihre Freundschaft, behalte sie mit lieben Erinnerungen in Deinem Herzen.

liebe Grüße
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  #4  
Alt 14.05.2004, 10:21
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich habe meine beste Freundin verloren

Liebe Sabine und Jutta!Ich möchte mich vom ganzen Herzen bei euch bedanken. Vielen vielen Dank für so warme und trostvolle Worte, die mir sehr geholfen haben. Es ist sehr traurig, dass so viele Menschen das Gleiche erleben oder erlebt haben. Aber gemeinsam sind wir stark.
Danke euch nochmals. Die Idee, meine Gefühle in einem Journal oder Tagebuch zu schildern ist sehr gut. Ich schreibe normalerweise nicht so gern, aber ich werde versuchen. Es wird mir bestimmt helfen.
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  #5  
Alt 14.05.2004, 18:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich habe meine beste Freundin verloren

Ich auch...

Es war am 12.5., sie starb an Brustkrebs, nachdem sie schon über ein Jahr gegen die Metastasen ankämpfte. Es hat alles nichts genutzt.
Sie tat mir so unsagbar leid, aber außer Schmerzmitteln konnten die Ärzte nichts mehr für sie tun. Ich dachte, es ist eine Erlösung für sie, war es wahrscheinlich auch, aber ich war trotzdem zutiefst erschüttert. Wider bessres Wissen habe ich bis zuletzt gehofft, es passiert noch ein Wunder. Für Gott wäre das doch ein leichtes gewesen......
Obwohl die Angehörigen die Trauer noch viel stärker empfinden werden als ich, habe ich ein gutes Gespräch mit ihnen gehabt. Ich möchte über sie reden, ihr Mann und ihre Tochter auch. Das hilft ein kleines bißchen.

Ich fühle mit Dir, habe in letzter Zeit viel über Trauer, Tod und so etwas gelesen, wie unter Zwang.
Unsere Schuldgefühle sind normal. Mir hilft es, wenn ich Fotos anschaue und über sie reden kann. Aber die meisten anderen blocken das ab und das macht mich doppelt traurig.

Sei lieb umarmt von einer traurigen Maria
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