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  #1  
Alt 07.12.2016, 20:08
arty arty ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo ihr beiden.

Maria, wrstmal auch mein beileid, ich weiss nicht was schlimmer ist. Den Partner verlieren muss sehr schlimm sein... Ich wünsche dir alles gute. Was ich elernt habe ist dass die Familie sich aus Mitleid anbietet zu helfen, es aber nicht tut. Oder nicht tun will. Und das nervt mich schon. Diese heuchlerei. Naja, ist halt so. Vielleicht gehts mirwenn nich ein wenig Zeit vergangen ist, gleich wie dir. Bei dir ust es etwas "länger" her und die Familie rundherum fühlt sich selber nicht mehr so betroffen. Ich versteh jedenfalls wies dir geht, lass dir Zeit beim trauern. Naja ein guter Ratgeber bin ich aber nicht, die Situation ist eher neu für mich.

Liebe Dani,
Tur mir sehr Leid wegen deiner Mama.
Kann ich super verstehen, wenn du sagst dass du nur zu Hause trauern kannst. Ich kanns seltsamerweise nur im Auto, allein. Daheim bin ich nicht allein, und ich weine nicht gerne in Gegenwart anderer. Nicht mal bei meinem Freund... zdu hast schon Recht, jemand der nicht in der Situation ist kann es absolut nicht nachvollziehen.... ich habe mich auh darauf virbereitet auf den Moment, aber dann kommt er doch so plötzlich dass man irgendwie überwältigt ist. Ich kann es nicht beschreiben wie ich mich fühle, und vielleicht können andere Menschen mich deswegen auch nicht verstehen.
Hm auf jeden Fall wünsch ich dir auch viel Kraft.
Jemanden knapo vor der Weihnachtszeit zu verlieren ist einfach nur sch***** anders kann mans nicht nennen.

Wünsch euch einen schönen Abend. Ein Glas Wein und eis bisschen Guacamole, dann ist das Leben wieder in Ordnung.
__________________
arty
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  #2  
Alt 07.12.2016, 20:22
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo Arty,

zu Hause bin ich auch nicht alleine, mein Sohn ist immer da.
Wenn es ganz schlimm wird, gehe ich ins Bad, obwohl er genau weiss, wann es mir nicht gut geht. Aber man versucht als Mama ja noch stark zu sein.

Habe mir im Krankenhaus oft gedacht: Bitte lass sie nicht mehr leiden!
Und dann war sie plötzlich nicht mehr da...ich weiss das es ihr gut geht, das fühle ich,aber hier fehlt sie so sehr.

Trink ein Gläschen für mich mit! :-)

Dani

Geändert von gitti2002 (08.12.2016 um 00:46 Uhr) Grund: Urheberrecht
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  #3  
Alt 07.12.2016, 21:05
arty arty ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hey,

Schwierig mit nem kleinen Sohn, aber du schaffst das schon! Gibt dir bestimmt auch sehr viel Kraft. Kinder merken wenn es einem nicht gut geht....
Ich habe 2 Hunde (will das jetzt nicht vergleichen) aber die merken genau wenns mir nicht gut geht. Dann sind sie in schmusemodus :-) voll süss.

Klar, ich trink einen für dich und deine Mama!

Gute Nacht!

Ach, und ja.... ich habe mir das gleiche Gedacht. Wenigstens weiss ich dass sie keine Schmerzen hatte. Aber dabei zu sein als sie starb, empfinde ich als Geschenk, und gleichzeitig als schrecklich. Diese Bilder. Und dieses Gefühl, etwas so hilflos ausgesetzt zu sein.

Ende.
__________________
arty

Geändert von gitti2002 (08.12.2016 um 00:47 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #4  
Alt 07.12.2016, 22:38
Dimolaidis Dimolaidis ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Es ist ein Geschenk. Für deine Mutter. Du warst bis zuletzt da. Du warst der letzte Mensch den sie gesehen hat.

Ich bekam nur vom Krankenhaus den Anruf, er ist eben gestorben, kommen sie.

Das mit den Verwandten ist glaube ich bei fast jedem so. Ich höre da gar nicht richtig hin weil ich der war, der meinen Vater am Ende begleitete. Was soll mir da jemand erzählen wie ich damit umzugehen habe, der das gar nicht so nah mitbekam.

Das mit den Schuld gefühlen beim Weggehen hatte ich eher während der Erkrankung. Nun ändert es nicht mehr ob ich daheim sitze oder woanders.


Gesteh dir ein das du dich in der neuen Situation zurechtfinden musst und da vielleicht manchmal bei anderen aneckst, weil du das machst, was dir gut tut.
Das normalisiert sich alles wieder.

Geändert von gitti2002 (08.12.2016 um 00:48 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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  #5  
Alt 08.12.2016, 00:35
Rhia Cioclon Rhia Cioclon ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo,

ich war bis zu den letzten Atemzüge meines geliebten Mannes dabei. Daheim, in unsere Wohnung. Es ist so schwer, denn es vergehen zunächst wertvolle Sekunden, in denen man nichts sagt, nicht reagiert, bis man begreift, dass DIES nun die letzten Atemzüge sein werden.

Ich denke, wenn man aufrichtig liebt, ist es egal, wer stirbt.
Und wenn man bis zuletzt dabei ist, bleibt das traumatisch. Ich hole mir Hilfe dagegen, wo ich kein schlechtes Gewissen haben muss (also professionell). Ich komme sonst nicht wieder klar.
Sollten die Bilder nicht in der nächste Woche "verblassen" und der Schrecken in dir bleiben, überlege es dir auch...

Seit 10 Tagen habe ich nunmehr kaum gegessen, wieso sollte ich... Essen macht so grundlegend keinen Sinn... wie alles andere auch. Und ja ja... ich weiß, es wird besser... aber es tut immer noch höllisch weh.

Also... fühl dich nicht mies, weil du meinst, es sei "was falsch in dir"... ich kann dir sagen, es ist nichts "falsch" nur "zu viel"... diese Erfahrung kann niemand wirklich ohne Schaden wegstecken.

In echtem Verständnis,

RC
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  #6  
Alt 08.12.2016, 18:37
arty arty ist offline
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Rotes Gesicht AW: Zurück zur Normalität

Hallo ihr beiden.

Ja recht hast du- jemand dem es nicht so nahe geht kann schlecht Ratschläge verteilen. Ich habe einer Freundin letztens erzählt was mich so aufregt und was ich gut finde (Reaktionen von anderen usw) und sie hat mir auch gesagt dass sie jetzt besser aufpassen wird was sie zu einem sagt in so einer Situation. Also dass sie verstanden hat wie ich mich fühle und was man gar nicht hören will in so einer Situation... bissl schlecht ausgedrückt ;-)
Ich glaube dass man es sich wirklich net virstellen kann wie sich jemand fühlt den es so getroffen hat. Ich muss sagen ich hätte nie gedacht dass ich mich so schrecklich leer fühle und mir das so an die Nieren geht. Aber es ist wirklich nicht auszuhalten. Mal schauen, wird kangsam schon werden....

An RC,

Du hast Recht, das verkraftet man nicht eibfachso. Ich werde noch ein wenig warten und schauen ob sich irgendwas bessert, auf jeden Fall hab ich auh schon drüber nachgedacht mit jemandem zu reden. Aber andererseits habe ich gar keine Lust dazu, schon gar nicht über meine Mutter zu reden. Ich glaube hier zu schreiben hilft schon viel....

Mir fällt jeden Tag mehrmals auf, dass ich ohne nachzudenken über meine Mutter in der Vergangenheit rede. Und wenn ichs dann gesagt hab, fühlt es sich schrecklich an. Es hat sih schon so eingebrannt, es wird immer klarer dass sie für immer weg ist.
Iss halt nur das worauf du Lust hast, ist wenigstens etwas!

Heute gibts hier Indisch. Unser Donnerstags Programm..

Wünsch euch einen schönen Abend.

__________________
arty
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  #7  
Alt 09.12.2016, 12:07
Elchi82 Elchi82 ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo Arty,

ich möchte dir auch mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Auch wenn ich weiß dass keine Worte zur Linderung über diesen Schmerz helfen und keine Worte ausdrücken können was du fühlst. Ich will dir sagen dass du nicht alleine bist und ich deinen Schmerz leider – wie viele andere – teilen und nachvollziehen können.

Ich hab mich vor kurzer Zeit hier angemeldet weil meine Mama Ende Oktober verstorben ist. Von der Diagnose bis zum Tod waren es nur 4-5 Wochen . Sie ist kurz vor Ihrem 60. Geburtstag an den Komplikationen der 2. schweren OP verstorben.

Für meine Person empfinde ich einen gewissen Trost dass Sie nur einen kurzen Leidenswegs hatte ….. auch wenn es für uns schwierig ist. Ich weiß dass es nie wieder „normal“ geworden wäre und Sie einen schlimmen Weg vor sich gehabt hätte der auch nur auf das unvorstellbare hinausgelaufen wäre – Ihren TOD.

Mein Leben hat sich ebenfalls total auf den Kopf gestellt. Im Moment hab ich das Gefühl dass ich ferngesteuert bin und ausschließlich funktioniere. Ich denke du fühlst dich ähnlich. Im Moment hab ich keine Zeit für mich da ich das Gefühl hab viel bei meinem Vater sein zu müssen der einfach noch zu der Generation gehört die von Ihren Frauen versorgen werden/wurden. Zusätzlich möchte ich für meine Partner ( der leider im Moment Krankheitsbeding selber angeschlagen ist) da sein. Es ist sehr schwierig alles unter einen Hut zu bekommen – und ich muss für mich langsam die Bremse ziehen weil ich nicht alles schaffe.

Das mit dem Mitleid der anderen Menschen kann ich sehr verstehen und es nervt einfach nur ! Ich hab das Gefühl dass sie Leute erwarten dass wir öffentlich trauern – wenn ich aber auf dem Weihnachtsmarkt oder einem Café bin will ich eben in diesen Moment nicht trauern ! und die traurigen Blicke will ich einfach nicht mehr sehen.

Ich hoffe dass du das mit deiner Freundin in Griff bekommst – langjährige Freundschaften sind viel Wert – die Bindung muss über die Jahre nicht immer gleich Fest sein. Bei meinem Freundeskreis hab ich wirklich Glück – 2 enge Freundinnen können mich leider gut verstehen weil auch Sie früh Familienangehörige verloren haben und mein Partner in der Kindheit seinen Vater. Die Menschen wissen oft einfach nicht wie Sie mit einem umgehen sollen – wir dürfen da nicht zu hart sein, ich wusste es vor kurzer Zeit auch nicht besser 

Ich wünsche dir von Herzen dass es dir bald etwas besser geht – die Tage oder Stunden werden nicht immer gleich sein – es gibt Tage da kann man dies Unglück nur etwas besser verkraften – zumindest hab ich so das Gefühl. Es tut einfach unbeschreiblich weh und doch müssen /wollen / sollen wir weitermachen.

Euch allen ein schönes Wochenende

LG Elchi
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