Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 06.05.2010, 22:35
Tanja0602 Tanja0602 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.05.2010
Ort: Bonn
Beiträge: 2
Standard Meine Mama

Hallo Ihr lieben,

ich bin durch zufall hier bei euch gelandet und bin echt froh dass ich dieses Forum gefunden habe... Man hat wirklich das Gefühl man ist nicht ganz so allein wie man sich fühlt... Meine Mama ist am 07.09.2009 gestorben... Angefangen hat alles 2004 kurz nach der Geburt meiner Tochter da hatte sie einen Tumor im Rachen, am Gaumen und unter der Zunge... Gott sei Dank hatte sie alles gut überstanden... Doch dann 2008 war sie bei uns in der Zahnarztpraxis weil sie etwas störendes im Mund hatte, und was soll ich sagen wieder ein Tumor... Diesmal ist nicht alles so glatt gelaufen... Sie mussten Ihr im Unterkiefer alle Zähne ziehen und ein stück des Knochens entfernen, und nach dieser OP hatte sie auch lange die Trachealkanüle drin... Da hätte ja noch niemand damit gerechnet wie es weiter gehen würde... Sie hatte sich wieder so gut erholt und durfte dann nach hause... Trachealkanüle wurde gezogen, sie ging sogar wieder arbeiten und zur Logopädin um wieder richtig sprechen und schlucken zu lernen... Was haben wir uns damals drüber lustig gemacht dass sie und meine Tochter zusammen zur Logopädin gehen Tja zwei Monate später stand sie bei mir in der Küche und hatte eine dicke, geschwollene Wange... wieder ein Tumor, diesmal schon ein rezidiv des rezidivs... keine OP mehr nur noch Chemo.... Chemo eigentlich ganz gut gelaufen bis sie nach hause durfte... Als ich nach 2 tagen nach Ihr sehen wollte hat sie keinerlei Flüssigkeit bei sich behalten sie sah so schwach aus, was sollte ich machen? Ich musste doch den Krankenwagen rufen, sie hatte 2 tage nichts getrunken und auch keine Nahrung zu sich genommen... Ich hab Ihr versprochen dass sie wieder nach hause kommt, aber sie kam nicht wieder... Sie erholte sich wieder gut und sollte in ein paar tagen nach hause... An diesem Wochenende konnte ich sie leider nicht besuchen fahren weil wir viele Termine hatten.. Und als ich Montags ins KH kam hörte ich nur Intensiv... Nach viel Theater mit den Ärzten und viel streitereien mit den Ärzten erfuhr ich dass sie eine Lungenentzündung hat.. Nach 2 tagen stellte sich heraus dass es garnicht stimmte... Durch den Port den sie bekommen hat für die Chemo hat sie sich eine Blutvergiftung eingefangen und wurde ins künstliche Koma versetzt und dann hat sie noch einen Pilzbefall am ganzen Körper... 2 Wochen hin und her... Sie hat sich nicht mehr erholt, in der NAcht zu 07.09 ist sie dann gestorben... Ohne dass ich mich verabschieden konnte ohne dass Michelle sie nochmal sehen konnte... Und wochen vorher saß sie da und weinte und sagte sie will noch nicht sterben sie will Michelle doch noch aufwachsen sehen... Sie war doch erst 57 Jahre ... Und Michelle hatte Ihre Oma doch so lieb.. Und ich meine Mama auch... Und ich dachte mit der Zeit wird es besser, aber ich habe dass Gefühl es wird immer schlimmer... Alle anderen haben es schon vergessen... Kennt Ihr das? Naja solange wollte ich euch garnicht zutexten... Ich wünsche euch noch einen schöNEN Abend...
Lg
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 07.05.2010, 08:45
blubberchen blubberchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2009
Beiträge: 56
Standard AW: Meine Mama

Ich bin heute auch das erstemal auf diesen Seiten. Du hast recht, es wird alles nur noch schlimmer.. meine Ma ist am 11.12.09 gestorben.. statt besser wird es immer schlimmer. Ich weine jeden Morgen sobald die Kinder aus dem Haus sind. Das kann nicht gut sein. Aber was soll ich tun, ich vermisse Mama doch so doll.

Erstmal, tschüs. Ich wein dann mal wieder
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 07.05.2010, 22:44
Benutzerbild von Artemis
Artemis Artemis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.07.2009
Beiträge: 318
Standard AW: Meine Mama

Liebe Tanja,
ja ich kenne das. Die WElt steht für uns still und für andere dreht sie sich weiter. Meine Mama ist letztes Jahr im Juni gestorben an Lungenkrebs. Und sie fehlt mir so wahnsinnig. Jedén Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde. Morgens wenn ich aufstehe und abends wenn ich ins Bett gehe.
Die anderen in meinem Kreis verstehen das nicht wirklich. Sie probieren es. Aber es klappt nicht immer. "Das leben geht weiter." " Es ist nun mal so" " Das ist das leben" Wenn ich das immer höre. Aber dann denke ich, sie kennen diese lage nicht. Sie stecken nicht in dieser Situation. Sie wissen nicht wie es ist. Die Mama zu verlieren.


Ganz liebe grüße Artemis
__________________


Meine geliebte Mama ist jetzt ein Engel
07.04.1948-18.06.2009
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 08.05.2010, 00:17
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.06.2009
Ort: Ba-Wü
Beiträge: 202
Standard AW: Meine Mama

hallo Leute,

letztes Jahr ungefähr um diese Zeit kam meine Mutter zu einer Narkoseuntersuchung in die Klinik - sie kam dann noch einmal heim und starb da 6 Tage später.
Ich habe alle Stadien der Angst, Unsicherheit, Verzweiflung und Trauer durchgemacht - wie ihr alle auch - denn ich habe meine Mutter auch von Herzen geliebt.

Am 29.Juni jährt sich ihr Todestag zum 1. Mal. Wir haben ihren 85. Geburtstag nicht mehr feiern können, Papas 88. Geburtstag, das erste Weihnachten und Silvester ohne sie hinter uns gebracht, meinen 52. Geburtstag ebenfalls. Das sind so die Tage, wo man wieder weint und zurückdenkt.

Liebe Tanja glaub mir, die Anderen haben es auch noch nicht vergessen! Aber für uns als Hinterbliebene, wie für die Anderen (Verwandte, Freunde usw.) muß das Leben weitergehen. Wir leben nun mal noch, und wir müssen unser Leben auf die Reihe kriegen. Wir alle haben ein - hoffentlich noch - langes Leben vor uns - und das gilt es zu Ende zu leben und nicht zu Ende zu trauern.

Was würden eure Mütter sagen, wenn sie euch lesen und hören könnten? Sie haben euch sicher so geliebt, wie meine Mutter mich.
Was würden eure Mütter für euch wollen? Würden sie wollen, daß ihr den Rest eures Lebens unglücklich und traurig seid - oder würden sie wollen, daß ihr euer Leben lebt so gut und glücklich wie nur irgend möglich?

Denkt mal drüber nach - WAS WÜRDEN EURE MÜTTER, die euch geliebt haben, FÜR EUCH WOLLEN?
Was meine Mutter betrifft, kenne ich die Antwort. Sie würde sagen: "Kind, ich habe dich aufgezogen, dich zu einem ordentlichen Menschen erzogen. Ich mußte dich jetzt alleine lassen, aber ich weiß, daß du klar kommen wirst. Werde glücklich und denk ab und zu an mich." - oder zumindest so ähnlich.

Unsere Mütter werden weiterleben - in unseren Erinnerungen, in unseren Herzen. Sie werden für immer unvergessen sein.
Also leben wir - mit unseren Erinnerungen, mit unserer Liebe zu unseren Verstorbenen - aber leben wir so glücklich wie wir können und machen ihnen damit Ehre.
Denkt doch einfach mal da drüber nach
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 08.05.2010, 10:44
Tanja0602 Tanja0602 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.05.2010
Ort: Bonn
Beiträge: 2
Standard AW: Meine Mama

Guten Morgen Ihr lieben,

ihr habt alle ein Stück weit recht... Klar kann man sich nicht in seiner Trauer vergraben, und meine Mama würde auch nicht wollen dass alle Trübsal blasen... Aber schwer ist es das nicht zu tun... Wir haben in der selben Strasse gewohnt und nun wenn man bei Ihr am Fenster vorbei geht und siehst das dort jemand anderes jetzt wohnt wo man selbst aufgewachsen ist, ist echt ein komisches Gefühl... Man muss natürlich versuchen das beste draus zu machen, aber gerade an solchen tagen wie morgen fällt einem das unheimlich schwer... Ich hab so gesehen noch das Glück das meine kleine noch da ist und sie sich schon total auf morgen freut weil sie eine riesen überraschung für mich hat =) Das Leben muss weiter gehen und ich hab meine Mama auch im Herzen, an manchen tagen ist das allerdings recht schwer... Ich wünsche euch auch allen noch ganz viel Kraft und vielen dank für die aufmunternden Worte
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 08.05.2010, 12:29
mollie mollie ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.07.2009
Beiträge: 109
Standard AW: Meine Mama

ihr lieben,
ja, das leben geht weiter, es muss weitergehen und das ist auch gut so. meine ma fehlt mir auch, jeden tag- mal mehr mal weniger. an manchen tagen ist es schlimmer, meist dann, wenn es mir selbst nicht so gut geht, an anderen ist es leichter.
sich in die trauer zu vergraben scheint mir der falsche weg. sie zuzulassen, sich ihr auszusetzten, sie anzunehmen und dann auch wieder ziehen zu lassen. so mache ich es und es geht mir gut dabei. wenn es schlimm kommt, dann stelle ich mich der trauer, wissend, dass sie dazugehört. es ist nicht immer einfach, aber das hat auch niemand behauptet.
morgen ist muttertag, der erste ohne ma. ich war nicht immer bei ihr zu muttertag, das ging schon wegen der entfernung nicht immer, angerufen hab ich aber immer. morgen wird es anders sein, ich kann sie nicht sehen, sie nicht persönlich sprechen. aber sie ist da, da auch in meiner person..ohne sie, gäbe es mich nicht. wir werden an sie denken, geschichten erzählen und ich weiß, sie hört zu und schmunzelt.
euch allen wünsch ich das, was ihr grad am nötigsten braucht.
euch alles liebe,
mollie
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:39 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55