Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 02.09.2010, 16:37
Bella 86 Bella 86 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.09.2010
Beiträge: 5
Standard Ich hab angst um meine Schwiegermutter! Bronchialkarzinom!

Hallo ihr lieben,

ich lese nun schon seit längerem bei euch mit hatte aber bislang nicht den Mut mich selber zu melden.
Heute ist es soweit.
Vor 5 Wochen haben mein Mann und ich erfahren das seine Mutter Lungenkrebs hat. Das ist ein Schock und ich denke es dauert noch eine Zeit bis ich das verdaut habe.
Ich habe mich vorher nie mit diesem Thema beschäftigen müssen also bitte nehmt es mir nicht krumm wenn ich manche Ausdrücke nicht richtig schreibe oder sie vielleicht falsch sind.
Am Dienstag war ich mit Ihr beim Arzt für die Besprechung der Chemo. Er sagte mir Sie hat ein nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom außerdem sind die Lymphdrüsen stark befallen. Dies habe ich mit geschrieben: T1b N2 Mx oder M1 / Stadium IIIa
Habe nun schon viel gelesen und denke es steht schlimm um Sie!
Das schlimmste ist jedoch das Sie aufgrund der deutschen Sprache nicht alles versteht.
Heute fängt eine sehr starke Chemo an ich weiß nicht was sie bekommt kann nur sagen das Sie 2 Zyklen bekommt wovon sie am 1.tag eine Infusion erhält und am 8.Tag in Form von Tabletten. Ich habe große Angst das sie mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen hat! Ihre größte Angst ist das Sie Ihre Haare verliert! Wisst Ihr wie lange das in etwa dauert?
Gibt es jmd dem es genauso ergeht wie ihr? Und mir etwas Mut machen kann.
Ich bin für jede Antwort sehr dankbar!

Grüße Bella
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 02.09.2010, 17:09
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.02.2005
Ort: Gelsenkirchen-Buer
Beiträge: 2.004
Standard AW: Ich hab angst um meine Schwiegermutter! Bronchialkarzinom!

Liebe Bella,
wenn ihre grösste Angst ist, dass sie die Haare verliert, dann solltet ihr unbedingt den Onkologen danach fragen.
Es gibt Chemos, bei denen die Haare nicht ausfallen- ob die geplante Chemo dazugehört, musst Du erfragen, wenn Du nicht sagen kannst, welche Chemos sie bekommt.
Meine Schwester hatte damals auch solch eine Angst, die Haare zu verlieren, hatte sich schon direkt nach der ersten Chemogabe eine wunderbare Perücke bestellt und direkt eine zweite dazu, damit sie wechseln kann wenn eine gewaschen werden muss.
Und dann hat sie die schöne Perücke nur ungefähr 3 bis 5 Mal aufgehabt- einfach weil die Kopfhaut so empfindlich war.
Statt dessen hat sie ganz viele unterschiedliche Mützchen und Tücher besorgt, immer passend zu Outfit.
Damit ist sie wunderbar über die haarlose Zeit gekommen.

Wenn es so ist, dass die Haare ausfallen, dann ist das eben so.
Der Onkologe versucht eine Chemo gegen den Krebs zu finden, da wird er wahrscheinlich keine Rücksicht auf Eitelkeit nehmen wollen.
Er hat das Ziel, eine hochwirksame Chemo einzusetzen.

Der Krebs soll weg, und die Haare kommen ca.3 Monate nach der letzten Chemo zaghaft wieder.
Ausfallen werden sie ca.14 Tage nach der ersten Chemogabe- wenn es eine Chemo ist, bei der sie die Haare verliert.
Frag den Arzt, dann wisst ihr es- und er soll dann ein Perückenrezept ausstellen.

Und damit es der Schwiemu im Krankenhaus bei der Chemo erträglich geht, sollen unbedingt die nötigen Medikamete gegeben werden.
Ich würde vorschlagen, mit einer Fragenliste zum Doktor zu gehen und in einem Gespräch alles abzuklären.
Und auch unbedingt auf die sprachlichen Barrieren hinweisen- vielleicht könnt ihr ein kleines spezielles Wörterbuch anfertigen.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 03.09.2010, 07:37
Bella 86 Bella 86 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.09.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Ich hab angst um meine Schwiegermutter! Bronchialkarzinom!

Guten Morgen Monika,

vielen Dank für deine informative Antwort!
Ein Rezept haben wir schon bekommen für eine Perücke. Wir müssen einfach abwarten womit Sie sich am wohlsten fühlt!

Ich denke das wichtigste ist das wir Ihr Mut und Kraft geben diese Zeit zu überstehen! Ich weiß nicht ob es hier Leute gibt die auch diese Diagnose bekommen haben und ein halbwegs normales Leben.

Der Schlimmste und auch erste Geadnke war bei uns erst einen wichtigen Menschen zu verlieren, aber ich denke es bringt nichts sich jetzt unnötig verrückt zu machen.

Ich lese jeden tag Beiträge von Leuten hier die soo viel Mut haben und sich nicht unterkriegen lassen. Das macht einen selber ein Stück weit Stärker und gibt Hoffnung!

Habe gestern nach einem Psychologen gesucht der Ihrer Sprache mächtig ist, mit dem sie sich vielleicht auch zusammen mit Ihrem Mann unterhalten kann.
Vielleicht tut es gut mal mit jmd zu reden der nicht aus der Familie ist.

Ich bin gespant wie es Ihr übers Wochenende geht da Sie gestern ja Ihre erste Chemo hatte. Ich bin auf jeden Fall auf alles eingestellt!

Ich wünsche dir in schönes Wochenende und noch mal vielen Dank für deine Antwort!

Grüße Bella
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 03.09.2010, 08:31
Lumine Lumine ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.11.2009
Ort: Nähe Frankfurt/Main
Beiträge: 564
Standard AW: Ich hab angst um meine Schwiegermutter! Bronchialkarzinom!

Hallo Bella,

zwischen deiner Schwiegermutter und mir gibt es einige Parallelen. Ich hatte 2 Tumore im rechten Lungenflügel, die beide durch OP entfernt wurden. Diagnose nach der OP: Adenokarzinom = pT2, pN3 (10/61), M0, R0, G3 (Stadium IIIb) und Adenokarzinom = pT1, pN0, M0, R0, G1.

Anfang des Jahres wurde das Mediastinum 33x bestrahlt (wegen Lymphknoten-Metastasierung) und vorgestern habe ich meine vorerst letzte Chemo (Cisplatin+Navelbine) bekommen. Ich habe meine Haare nicht verloren (sie sind nur etwas weniger geworden, was Außenstehenden aber nicht auffällt). Zur Zeit geht es mir sehr gut; ich warte jetzt auf die AHB.

Bitte verliert nicht den Mut und die Zuversicht. Gott sei Dank gibt es heutzutage viele Möglichkeiten, dieser Schxxkrankheit die Stirn zu bieten ... der Glaube an sich selbst (und die Medizin) versetzt bekanntlich Berge.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und viel Kraft,
Christa
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 03.09.2010, 09:28
Bella 86 Bella 86 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.09.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Ich hab angst um meine Schwiegermutter! Bronchialkarzinom!

Hallo Lumine,

es ist schön das du dich gut fühlst, das gibt mir Mut!

Darf ich fragen wie alt du bist? Meine Ma ist 43 und leider auch raucherin. Seid Diagnose hat sie es aber aufgegeben.

Sie bekommt ab gestern auch eine Chemo, 2 Zyklen hat der Arzt gesagt. Danach soll sie noch mal durchgecheckt werden und wenn Sie nichts in der Leber hat dann fangen Sie mit Bestrahlungen an.
Ich fürchte mich sehr vor der zeit die jetzt kommt weil ich nicht weiß wie ich ihr helfen kann.

Wie ging es dir nach der Chemo?? Wann treten die ersten Nebenwirkungen meistens auf?

Ich finde es super das du an dich und die Medizin glaubst. Ich denke auch das wir in der Medizin schon sehr weit sind und nie aufgeben dürfen zu glauben!

Freue mich wieder von dir zu hören!

LG
Bellla
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 03.09.2010, 11:31
Lumine Lumine ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.11.2009
Ort: Nähe Frankfurt/Main
Beiträge: 564
Standard AW: Ich hab angst um meine Schwiegermutter! Bronchialkarzinom!

Liebe Bella,

Zitat:
Darf ich fragen wie alt du bist? Meine Ma ist 43 und leider auch raucherin. Seid Diagnose hat sie es aber aufgegeben.
Ich werde im Oktober 57 und habe bis zum dreißigsten Lebensjahr geraucht, also seit 27(!) Jahren nicht mehr. Dass deine SM jetzt das Rauchen aufgegeben hat ist ganz prima. Irgendwo habe ich gehört oder gelesen, dass die Therapien (Chemo + Strahlen) besser (effektiver) wirken, wenn nicht geraucht wird.

Zitat:
Wie ging es dir nach der Chemo?? Wann treten die ersten Nebenwirkungen meistens auf?
Im Großen und Ganzen ging es mir während der Chemo relativ gut; die Nebenwirkungen haben sich wirklich in Grenzen gehalten. Ab und zu auftretende leichte Übelkeit war durch MCP-Tropfen gut in Schach zu halten; größere Magenbeschwerden konnten im Vorfeld schon durch Cortison-Gaben und Medikamente während der Chemo-Infusionen verhindert werden. Die Haare sind, wie schon erwähnt, nicht gänzlich ausgefallen; sie sind zwar lichter geworden, aber da ich genug davon hatte, fällt es jetzt nicht auf, dass ein paar fehlen. Müdigkeit und Schlappheit gab es oft (und gibt es immer noch), aber das tut nicht weh und wenn ich müde bin, dann lege ich mich halt hin. Meine Fußsohlen kribbeln ein bisschen, aber dafür blieben die Hände vom Chemo-Kribbeln verschont. Kopfschmerzen gab es manchmal, aber sie konnten durch Tabletten gelindert werden.

Allerdings reagiert jeder Körper verschieden und die Nebenwirkungen sind auch je eingesetzter Chemo anders; man kann also nichts verallgemeinern. Irgendwo habe ich gelesen: "Jeder hat seinen eigenen Krebs" ... und das ist wirklich so.

Zitat:
Ich fürchte mich sehr vor der zeit die jetzt kommt weil ich nicht weiß wie ich ihr helfen kann.
Am besten hilfst du ihr, wenn du ihr zu verstehen gibst, dass du immer für sie da bist und dass sie mit dir über alles reden kann. Informiere dich gut über die Krankheit und bei den Ärzten und erkläre ihr Dinge, die sie aufgrund der fremden Sprache nicht versteht (was ist denn ihre Muttersprache?). Sei nicht traurig oder gar böse, wenn sie vielleicht manchmal launisch ist, denn das bringt unsere Krankheit so mit sich (mein Mann mußte viel aushalten mit mir , aber er wußte damit umzugehen).

Dass du hier im Forum schreibst, ist sehr gut. Hier gibt es immer jemanden, der dir Fragen beantworten oder dich auch mal trösten kann.

Ganz liebe Grüße,
Christa

Geändert von Lumine (03.09.2010 um 11:34 Uhr) Grund: Fehlerteufel
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 05.09.2010, 16:28
trishli222 trishli222 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 16.06.2010
Beiträge: 9
Standard AW: Ich hab angst um meine Schwiegermutter! Bronchialkarzinom!

Hallo Bella,

Meine Mutter bekam auch in diesem Jahr die Diagnose Bronchialkarzinom im stadium IIIa.

Sie bekam im Rahmen einer Studie 3 Chemozyklen Cisplatin und Taxotere, die Sie leider nicht so gut vertragen hatte. Aber sie hat gut Durchgehalten und somit, stand der Operation nichts im Wege. Laut dem Onkologe war auf dem PET CT nichts mehr nachzuweisen

Die Operation fand am 10.08 statt, am anfanh hiess es sie würden den ganzen lungenflügel entfernen und dank Chemo mussten es '' nur'' zwei Lungenlappen sein.


Nach 2 Wochen KH aufenthalt ging sie für 2 Wochen in die Reha nach Davos und gestern konnte ich sie endlich auch wieder abholen!
Laut den Ärzten ist Sie geheilt!!!!



Aber sie muss trozdem alle 3 Monate zur Kontrolle, ist auch besser so

Wird denn deine Schwigermutter auch operiert? Im stadium IIIa sollt es eigentlich noch möglich sein.

Ich wünsche euch auf jeden Fall alles gute und viel viel kraft für die nächste Zeit.

Liebe grüsse
Trish
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:52 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55