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  #1  
Alt 02.09.2008, 23:45
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard Träume................

Hallo,

ich eröffne nun ein Tread zum Thema "Träume".
Inhalt ist das Leben danach.
Nachdem die Mutter an Krebs verstorben ist. Und die nächtlichen Träume....
bzw. auch schon das davor....

In meinen Nick könnt ihr nachlesen, wie ich in dieses Forum gelangt bin.

Schade, dass es trotz allem technischen Fortschritt... und zum Mond fliegen.. usw...tolle Waffen bauen möchten ( den Menschen immer noch nicht gelungen den Krebs zu besiegen.

Auch ich habe meine Mutter an Krebs verloren. Sie hat gekämpft bis zum Schluss. Sie wollte leben und hat sich bis zum letzten Tag nicht aufgegeben. Wir sie auch nicht, wußten zwar alle, lange haben wir uns nicht mehr aber die Hoffnung auf das Wunderheilmittel blieb. Und "by the way" ich mag diese Aussagen nicht: "Ist sie denn nicht zur Vorsorge, hat sie "geschlampert" oder hat sie oder wer auch immer schon aufgegeben". (Bin den Leuten aber nicht böse für diesse Aussagen, denn es sind doch nur "Schutzbehauptungen und Schutzaussagen....). Diesen Personen wünsche ich nur, dass sie dieses niemals erleben müssen.

Nun zu den Träumen.

ich träume jede Nacht von meiner Mutter.

Ich weiß nicht, ob dies einfach nur die Trauerabeit ist...........

Wache auch auf vom Reden...

Habe das Gefühl, als wenn sie immer noch da ist. Auch wenn ich wach bin...


Und eigentlich ist sie gar nicht richtig tod.

Ich kann über ihren Tod und Krankheitsverlauf reden und ich weiß, ich war ja dabei, das sie am 04.02.2008 verstarb. Wir, ich und meine Mutter haben auch sehr viel über den Tod geredet, nachdem mein Vater verstorben ist. Und auch danach. Meine Mutter meinte wir müßten ein Zeichen ausmachen, damit ich weiß, wenn sie mal gestorben ist, dass sie da ist. Mir erschien dass zu verrückt und ich wollte nichts davon hören. Also haben wir kein Zeichen vereinbart, nur soviel, wenn es so ist werde ich es merken................

Ich habe das Gefühl, dass meine Mutter bei mir ist......

Und ich sie nicht nur am Friedhof besuche.....

Sondern, dass sie berreits zuhause auf mich wartet...

Aber darüber bin ich schon ein wenig traurig, da sie doch nicht auf mich warten soll bzw. auf jemanden aufpassen soll, sondern im Paradies mit denen die sie liebte und Leon herumtollen soll und spazieren gehen soll und das "Leben nach dem Tod" geniesen soll.

Ve"rückt" oder?

Im Taum erzählt mir meine Mutter wie es so ist, bzw. als wenn beide Welten verschmelzen..


Freue mich hierzu über Erfahrungsaustausch und wie das bei euch zu dienen "Tabu"thema ist,.,,,

Danke

lg
Alex

Geändert von Nawinta (23.02.2009 um 20:53 Uhr)
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  #2  
Alt 03.09.2008, 00:02
Benutzerbild von rumpelinchen
rumpelinchen rumpelinchen ist offline
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Standard AW: Träume................

Hallo Nawinta,

dein Beitrag hat mich tief berührt..

ich träume auch fast jede Nacht von meinem Papa...

Ich bin ehrlich gesagt momentan ein bisschen sprachlos, weil dein Beitrag wirklich von mir hätte stammen können.

Glg Christina
__________________
UNVERGESSEN! 15.3.1956 - 2.7.2008
Du fehlst mir unendlich und wirst immer in meinem Herzen sein!!!
Du kannst darüber weinen, dass er gegangen ist,
oder Du kannst lächeln, dass er mit Dir gelebt hat.
Du kannst die Augen schließen und beten, dass er wiederkommt
oder Du kannst sie öffnen und sehen, was er zurück gelassen hat.
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  #3  
Alt 03.09.2008, 09:17
Benutzerbild von anne1967
anne1967 anne1967 ist offline
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Standard AW: Träume................

Ich träume immer das selbe ,nur ist dieser Traum nicht wirklich schön. In meinem Traum steht meine mutter und weist meine Hand zurück ,dabei haben wir uns sehr geliebt.
Oft rede ich mit ihr und Nachts werde ich schweißgebadet wach weil meine Mutter mir im Traum den Rücken zukehrt..
__________________
Du bist das beste was mir je passieren konnte. Ich werde Dich immer lieben
Meine geliebte Mama 12.3.34-31.5.08
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  #4  
Alt 03.09.2008, 16:06
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Mmute Mmute ist offline
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Standard AW: Träume................

Hallo!
Meine Mutter ist vor 7 Wochen verstorben. Natürlich denke ich ziemlich häufig am Tage oder abends an sie, wenn ich zur Ruhe komme. Ich habe von ihr richtig Abschied nehmen können, was auch sehr geholfen hat. Wenn wir auch nicht direkt über den Tod gesprochen haben, da sie erst recht spät die kommende Tatsache akzeptiert hat. Bis dahin hat sie 3 Jahre gekämpft. Manchmal sehe ich sie im Traum auf dem Sterbebett , das emfinde ich als normal.
Bei meinem Vater vor 17 Jahren sah das alles ganz anders aus. Er war Dialyse-Patient und benötigte By- Pässe. Das sah alles behandelbar aus.... Doch dann bekam er Herzflimmern, von jetzt auf gleich war er fort und nichts war mehr wie es vorher war. Ich konnte und wollte mich nicht verabschieden, ich war wütend, verzweifelt und nicht zu trösten. Ich habe dann jahrelang geträumt, dass er immer wieder mit dem Taxi nach Hause kam und sagte dann: Ich muss bald wieder weg! Er war zwar dann bei uns, aber nie so richtig und man hatte den Eindruck, es macht ihm nichts aus wieder fortzugehen. Diese Träume haben mich unendlich lange begleitet, vielleicht lag es daran, dass mein Pa schon mit 57 Jahren sterben musste. Oder weil ich einfach ein Papa- Kind war... Ich konnte auch nicht so oft zum Friedhof gehen, ich wollte diese "neue Wohnung" nicht oft sehen.
Zur Zeit habe ich den Drang fast täglich zum Grab meiner Eltern zu gehen, fast so, als wäre es mein "Elternhaus". Ein anderes gibt es ja nicht mehr.( Das war für mich übrigends in den vergangenen Wochen das Schlimmste, als ich noch einmal
durch die Räume meines alten " Zuhause " gegangen bin und niemand war mehr dort. ) Ich glaube die Träume gehören zur Trauerarbeit, an der sich auch das Unterbewusstsein beteiligt. Möglicherweise findet man im Alltag nicht die nötige
Zeit und Gelegenheit...

Wenn dir jemand erzählt, dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht und dass das , was einmal tot ist, niemals wiederkommt, so sage ihm:
Die Blume geht zugrunde, aber der Same bleibt zurück und liegt vor uns, geheimnisvoll, wie die Ewigkeit des Lebens.

lg Ute
__________________

Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten.
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  #5  
Alt 04.09.2008, 23:03
sonnescheint sonnescheint ist offline
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Standard AW: Träume................

hallo,

ich glaube, dass in den träumen ganz viel passiert.

zuerst einmal die aufarbeitung des unterbewusstseins. wir haben viel gelitten in der zeit der krankheit unserer lieben, ihr sterben war schrecklich für uns und dass sie jetzt nicht mehr bei uns sind, ist auch schrecklich.
oft hatten wir aufgrund dessen, dass die gegenwärtige situation unsere gesamte aufmerksamkeit erfordert hat, nicht genügend „seelenzeit“, also zeit, das erlebte auch gut zu verarbeiten und zu integrieren.
und das geschieht dann ganz intensiv im nachhinein. die träume sind ein wunderbares ventil dafür.

und andererseits sind die träume auch eine gelegenheit für die verstorbenen, weiterhin mit uns in kontakt zu bleiben. die welt der gedanken gibt es auf beiden seiten – und in den träumen können sich beide seiten auch überschneiden.

ich frage mich manchmal, war mein aktueller traum eine aufarbeitung oder war es eine botschaft meiner verstorbenen mutter? (meistens eher eine aufarbeitung glaube ich....)

auch ich habe oft das gefühl, dass sie noch da ist. es ist einfach meine erinnerung an die selbstverständlichkeit, dass sie da ist – immerhin ist sie ja meine mutter – gewesen. gestern wollte ich sie wie früher anrufen und ihr was schönes erzählen. dann erst ist mir eingefallen, dass ich sie gar nicht mehr telefonisch anrufen kann…….

auch ich fühle mich am friedhof jetzt wie „zu hause“, meine mutter war das zentrum der familie – und dieses zentrum ist nun am friedhof……, ich gehe sie nun anstatt in ihrem haus nun eben dorthin „besuchen“……


@ anne:
vielleicht ist der traum eine botschaft (deines unterbewusstseins oder auch deiner mutter, wer weiß das schon so genau……) an dich, nicht zu sehr an ihr festzuhalten, sie ziehen zu lassen, damit sich ihre seele frei entfalten kann…. deshalb kehrt sie dir im traum den rücken zu. aber ganz sicher nicht, weil keine liebe mehr da ist.

wenn es dir (oder zumindest deinem unterbewusstsein) schwer fällt, sie wirklich ziehen zu lassen – und wie wir alle wissen, kann das sehr schwer fallen – könntest du z.b. ein abschiedsritual machen. rituale haben eine starke kraft – sowohl für das unterbewusstsein als auch für das universum. ein letzter abschied in liebe…
z.b.: mama, ich lass dich jetzt gehen, ich gebe dich frei in liebe. ich lebe noch eine weile. bitte schau freundlich auf mich …..(das sind z.b. typische sätze aus den familienaufstellungen). es gibt viele möglichkeiten so ein ritual durchzuführen, der fantasie sind da keine grenzen gesetzt.

ich habe z.b. haare und nägel meiner mutter in dem park vergraben, in dem sie als kind oft gespielt hat. das war nach dem begräbnis ein zweites starkes abschiedsritual.

oh, jetzt bin ich aber vom thema träume abgewichen…. mal sehen, ob ich heute wieder von meiner mutter träume ….

lg
irene
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  #6  
Alt 05.09.2008, 22:25
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Träume................

Hallo,

es ist schön so viele Beiträge zu diesen Thema zu lesen. Ich denke auch es ist beides. Zum einem die Trauerabeit und zum anderen auch wenn es sich verrückt anhört eine Art "Draht/ Kontakt" zu anderen Welt.

In einen immer wiedere kehrenden Träumen lebt meine Mutter wieder und stirbt. Sind aber immer verschiedenen Handlungen. Ich denke das dies die Trauerabeit ist. Bei meinen heutigen späten Nachmittagsschlaf ca. 15min, redete ich mit meiner Mutter bei mir in der Wohnung. Wir unterhielte uns, wie sie wohl an Krebs sterben wurde. Das sie vielleicht eine Lungenendzündung hat. Sie sagte, sie hoffe dass es schnell geht und ich sagte ich wünsche es dir auch. Aber ich will natürlich das du lebst. Dann viel mir in Traum ein "Mama, du bist doch schon gestorben". Dann bin ich aufgewacht.

Was mich aber immer beschäftigt ist die Zeit bevor sie starb und noch fit war und eifrig am "arbeiten" war. Dies fing letzte Jahr ca. im Juli/August an. Und in ihren Träumen schon vor 2Jahren. Sie träumte sonderbare Dinge. Und vor ca. 1Jahr sagte sie, wenn wir uns unterhalten haben, manchmal komische Sachen und ich fragte sie, wie sie darauf kommt. Sie sagte sie weiß nicht, dass kommt ihr so in den Sinn. Mir lief es kalt den Rücken runter. Sie wirkte traurig (und sagt "ich will euch nicht verlassen, wo doch jetzt alles so schon hier ist". Ich sagte, dann immer das sie noch nicht sterben wird und das die Chemo wieder anschlagen wird, hat sie ja in Vergangenheit auch getan...) Es waren Dinge, die in der Zukunft nach dem Tod von meiner Mutter passiert sind. Als wenn Sie in manchen Momenten in die Zukunft schauen konnte. Sie war auch dann immer etwas ärgerlich, wenn wir sagten dass es wieder wird. Sie sagte, "ich fühl es doch.....in mir drin. Ich kann auch gar nicht sagen, wir mir innerlich ist" . Ich dachte immer, dass es dass Geschwür ist was sie fühlte, aber mitlerweile denke ich, dass es nicht der Krebs war, sondern den Tod den sie fühlte.

@liebe Anne,
ein sehr trauriger Traum aber auch sehr interessant.
Deine Mutter wollte dich nicht verlassen, sie wäre sicherlich viel lieber bei Dir. Vielleicht sagt dir auch das Unterbewustsein und/oder deine Mutter, dass du Dein Leben leben sollst und glücklich sein sollst. Die Abwendung von deiner Mutter im Traum, dass sie dich nicht mehr binden will und du dein eigenes Leben, mit deinen Wünschen und Träumen leben sollst.

liebe Grüße
Alex

Geändert von Nawinta (19.09.2008 um 22:21 Uhr) Grund: bezug/ Ausdruck
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  #7  
Alt 05.09.2008, 23:12
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Träume................

Liebe Irene und Ute,

bei mir ist es genauso.Stimme voll dem zu.

Ich gehe mitlerweile auch auf den Friedhof, um meine Mama zu besuchen und ein Lichtleinlein anzuzüden und wenn keiner da ist, außer vielleicht der Hund mit ihr zu reden (mach ich aber zuhause auch, meist bei der Gartenarbeit oder wenn ich was suche, und auch machmal bei Kochen :-)) und auch wenn ich mich ganz tolle freu :-))))))

(Was mich aber tierisch stört und das im warsten Sinne des Wortes und sorry, dass ich vom Thema abweiche, dass unsere Hund auf dem Friedhof nicht von allen gerne gesehen wird)

Liebe Ute,
für mich war es auch sehr schwer durch die Wohnung meiner Mutter zu laufen. An dem Ort wo wir so viel schöne Stunden verbracht hatten. Das Ausräumen war das schlimmste mit.
Bin war und bin heilfroh so schnell die richtigten Mieter, wie von Mutter erträumt zu bekommen. Entlich jemand da, der diese Wohnung wieder mit Leben erfüllt..... das mann nicht zu viel nachdenkt. Wenn ich manchmal oben bin, wird mir schon schwer ums Herz und es ist gut Menschen um sich zu haben.....

Liebe Christina,

danke für deinen Beitrag. Bin auch absolut positv überascht, dass des doch so viele gibt, die ähnlich Träumen.... und es ist schon, dass sie mit schreiben...

Danke

liebe Grüße
Alex
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  #8  
Alt 05.09.2008, 23:31
heistof heistof ist offline
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Standard AW: Träume................

Hallo,

zu deinem ersten Bericht kann ich dir nur zu stimmen, mein Mann ist am 11.07.08 gestorben, und mir geht es auch so, ich fühl garnicht so als ob er tot wäre.
Klar bin ich sehr oft traurig, und er fehlt natürlich, aber es gibt viele Momente wo es ist als ob er bei mir wäre. - Das ist schön und komisch.

Träumen tu ich hin und wieder von ihm, aber dann auch so real, heute nacht erst - wir waren zusammen in unserem Bett, er ist aufgewacht, und war ganz nassgeschwitzt, wie so oft im letzten Jahr, ich hab ihn gefragt, ob er schon die ganze Nacht schwitzt und er hat gesagt, er glaubt schon.

Also nicht wirklich ein schöner Traum, aber doch schön ihn zu sehen und seine Stimmer zu hören, von meinem Schatz.

Also ich kann absolut verstehen wie du dich fühlst.

Heistof
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Mein Schatz 07.03.78 - 11.07.08
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  #9  
Alt 05.09.2008, 23:54
sonnescheint sonnescheint ist offline
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Standard AW: Träume................

hallo alex,

für mich klingt es auch so, dass deine mutter den tod schon gespürt hat.

als meine mutter noch pumperlgesund war (zumindest dachten wir das alle..., denn den tumor muss sie ja schon länger gehabt haben....), hat sie manchmal davon gesprochen, dass sie sich überlegt, eine begräbnisversicherung zu machen. einmal dachte sie laut darüber nach, ob sie ihren körper mal der wissenschaft zur verfügung stellen möchte, damit wir, ihre kinder, uns die begräbniskosten ersparen.

ich konnte das kaum ertragen, alleine der gedanke, dass meine liebe und immer positive und strahlende mutter mal sterben könnte, war so unvorstellbar, dass ich ihn sofort weggeschoben habe. ich sagte dann zu ihr: darüber brauchst du dir jetzt noch keine gedanken machen, du wirst sicher mindestens 80. und hab dann schnell in gedanken gezählt, wieviele jahre noch bis dahin sind, damit ich solange zeit habe, mich an den gedanken zu gewöhnen, dass meine mutter mal sterben wird. (15 jahre zählte ich. geworden sind es dann 1,5 ....)


ich möchte damit sagen, dass viele ihren kommenden tod schon im vorhinein spüren, selbst wenn es dafür noch gar keine anzeichen gibt.

z.b. falcos letztes lied, "out of the dark" (www.youtube.com/watch?v=xthFdFGUCzk) ist ja ein richtiges "willkommenslied" für den tod - falco konnte damals nicht wissen, dass er bald danach bei einem autounfall sterben würde.......

aber jetzt wieder zu den träumen:

auch ich habe schon zweimal geträumt, dass meine mutter, obwohl sie schon gestorben ist, bei uns ist und eben den krebs hat, der für sie sehr ungemütlich ist, um es gelinde auszudrücken, und ich im traum angst davor habe, dass sie bald sterben wird - obwohl ich gleichzeitig wusste, dass sie ja schon gestorben ist.....

wahrscheinlich ist es normal, im traum die ebenen durcheinanderzubringen ....

ich bin richtig froh, dass es das "trauerjahr" gibt. es trägt zwar niemand mehr schwarze schleifen am arm, aber es tut gut zu wissen, dass es im kollektivbewusstsein bekannt ist, dass trauer viel zeit braucht - und eben die unterschiedlichsten wahrnehmungen hervorrufen kann. wie eben auch träume, in denen mehrere ebenen gleichzeitig ausgelebt und verarbeitet werden....

solche träume werden wohl mit der zeit weniger werden, jetzt ist noch alles frisch, jetzt hat das unterbewusstsein noch viel zu tun.....

lg
irene
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  #10  
Alt 06.09.2008, 00:21
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Träume................

Hallo Irene,

naja, Falco und "out of the dark". Ich denke schon, dass er mit seiner selbstgewählten Lebensführung wuste, welchen Weg er gehen wird.
Aber denoch ist es interessant in wie weit vorher er das Lied aufgenommen hat.

Ja, dass Trauerjahr, hab ich schon vergessen, dass es das gibt. Danke!

Ich möchte trotzdem noch in 10Jahren von meiner Mutter träumen. Angst davor sie zu schnell zu vergessen. Eingeholt vom Altag?

Ich möchte einfach nur, dass meine Mutter in den glücklichen Momenten mit dabei ist....

lg
Alex
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  #11  
Alt 06.09.2008, 00:29
sonnescheint sonnescheint ist offline
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Standard AW: Träume................

hallo alex

vergessen werden wir sie nie...... aber vielleicht nicht mehr so oft so "durcheinander"-träume haben......

good night,

irene
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  #12  
Alt 06.09.2008, 00:43
Nawinta Nawinta ist offline
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Hallo Irene,

ja, unsere Mütter werden wir nie vergessen. Sie waren und sind die besten....

lg
Alex
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  #13  
Alt 06.09.2008, 12:30
heistof heistof ist offline
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Standard AW: Träume................

Hallo Alex,

ich glaub deine Mutter ist in den glücklichen Momenten dabei, wenn du das selbst willst....
...mir gehts so, ich rede mit meinem Schatz über alles,
heute hab ich vier Spinnen getötet, in der Wohnung und auf dem Balkon...
...als men Schatz noch da war, undenkbar, dass ich diese widerlichen Viecher anlang...
...aber so ich war mächtig Stolz und hab die ganze Zeit mit ihm gesprochen, und war mir irgendwie so sicher, er ist auch stolz auf mich.

Kleinigkeiten, aber irgendwie besteht das Leben nun mal aus sovielen Kleinigkeiten, bei denen die liebsten Menschen fehlen.

Viele Grüße
Heike
__________________
Mein Schatz 07.03.78 - 11.07.08
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  #14  
Alt 06.09.2008, 16:12
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Mmute Mmute ist offline
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Standard AW: Träume................

Hallo liebe Alex,
womit sich Todkranke in den letzten Wochen ihres Lebens beschäftigen, beschreibt die Diplom- Psychologin Dr. Daniela Tausch ( zusammen mit Lisa Bickel als freiwillige Mitarbeiterin ) - beide Stuttgarter Hospiz- Dienst - so:

" In dieser Zeit hat der sterbende Mensch immer weniger körperliche Energie. Er zieht sich mehr und mehr von der Außenwelt zurück, schläft oder ruht viel. Er hat vielleicht kein Interesse mehr an der Zeitung oder dem Fernsehen oder auch an den Menschen. Er möchte nicht mehr, dass Nachbarn oder Bekannte kommen. Er möchte vielleicht nur noch wenige, ihm vertraute Menschen um sich haben, manchmal auch alleine sein.
Es ist eine Zeit, in der er sich von allem, was außen geschieht, zurückzieht und sich nach innen wendet.
In Träumen, im Halbschlaf oder auch im monologhaften Gespräch hält er Rückblick auf sein Leben, zieht gleichsam Bilanz. Einige machen diesen Rückblick in der Stille, ganz für sich allein- anderen wiederum hilft die stille Anteilnahme einer anderen Person. Er möchte dann in uns den Raum finden, sich selbst, seinem Leben, seinen Erinnerungen begegnen. Es mag ein Raum der teilnehmenden Stille sein, der es ihm ermöglicht, Erinnerungen in sich aufsteigen zu lassen.
Es kann dann geschehen, dass für den Sterbenden Ordnungen, Zusammenhänge und Sinnhaftigkeit erkennbar werden, dass Ereignisse sich zueinanderfügen und alte Schulden in einem anderen Sinnzusammenhang angenommen werden können. "

Ich habe in so vielem meine Ma wiedergefunden und für mich auch irgendwie die Antwort, die mir fehlte...

lg ute
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten.
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  #15  
Alt 06.09.2008, 17:10
Stephani Stephani ist offline
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Standard AW: Träume................

Hallo Ute!
Wenn ich deinen Text lese sehe ich auch die letzten 2 -3 Wochen meiner Mutter vor mir. Sie war davon 2 Wochen im Krankenhaus und wollte außer die Familie keinen sehen, hat auch viel geschlafen bzw. geruht, wollte keine Zeitung bzw. Fernsehen gucken. Sie ist auch von uns gegangen ohne das jemand von uns dabei war, selbst die Nachtschwester war total überrascht.
Wir haben uns immer gefragt warum, aber jetzt kann ich es mir vorstellen.

Liebe Grüße

Ingrid
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