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  #31  
Alt 07.04.2009, 13:35
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa!

Jetzt hätte ich Dich auf meinem Rundgang beinahe vergessen!
Ich machs wieder gut, und bringe Dir eine besonders schöne Rose mit!



Liebe Grüße und eine Sonnendurchflutete Umarmung von einem

Deine Sanni
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  #32  
Alt 10.04.2009, 10:51
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa!
Man sieht doch grad bei Kindergräbern öfters mal Luftballons oder ähnliches ... Warum sollte das grundsätzlich nicht möglich sein? Ich denke, dass die meisten Friedhofsverwaltungen das nicht so eng sehen würden - und solange sich kein anderer beschwert?
Versuch's doch einfach mal - ich halte dir die Daumen, dass es klappt ...

Es ist ein komisches Gefühl - wir waren vorhin in der Kirche, auch beim Abendmahl, und es war irgendwie anders als sonst ... Einerseits bedrückender, ich habe vieles aus der Predigt tiefer aufgenommen als sonst am Karfreitag - aber andererseits hab ich so viel Kraft und Hoffnung gespürt ... Ich merke das bei mir, wenn ich richtig tief durchatmen kann - meist geht die Luft nur bis knapp unter'n BH (zumindest kommt es mir so vor), aber heute war ich in gewisser Hinsicht wie befreit ... Ich hoffe, dass ich dieses Gefühl über die Ostertage mitnehmen kann.

Am Sonntag kommt die Familie zum Kaffeetrinken, die Kinder sind schon zum Mittag da - und mir graut irgendwie vor der nächsten Zeit: das erste Osterfest ohne meine Mutter, der erste Geburtstag meines Vaters (nächsten Samstag - da wollten sie eigentlich noch mal wegfahren ...) ohne sie, dann im Mai mein Geburtstag, zwei Wochen später wäre sie 70 geworden ... Alles so Tage, vor denen ich mich fürchte ...

Aber es hilft uns alles nichts - wir müssen da durch, ob wir wollen oder nicht, ob wir die Kraft dazu haben oder nicht ...

Ich wünsche dir und allen anderen, die an diesen Tagen so traurig sind, ein ganz klein wenig Sonne ins Herz und in die Seele - vielleicht schicken uns ja unsere Lieben diesen Sonnenstrahl ...

Alle liebe Umarmung für euch alle,
Karin
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"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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  #33  
Alt 11.04.2009, 13:53
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Mein liebes Thessa Kleeblattblatt!

Wie schwer es ist, schöne Tage zu geniessen, das weiß ich wohl, aber probiers, ich tus auch....und gemeinsam....



Ich denk an Dich und schick Dir ganz viel Wärme und Sonne und liebe Gedanken!

Deine Sanni
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  #34  
Alt 13.04.2009, 19:26
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Ihr ganzen lieben Seelen,

Ihr seid wirklich toll. So nachhaltig und präsent, das tut einfach gut. Nun ist Ostern rum. Ein "erstes Mal" ohne die vielen Lieben. Ich hoffe, Ihr habt es mit dem guten Wetter einigermassen überstanden.

Bei mir ging es. Irgendwie. Ich wollte so oft in die Kirche, dabei ist es dann aber geblieben.
Heute war ich das erste Mal wieder auf dem Golfplatz, seit langer langer Zeit, dort haben wir dann noch Freunde getroffen und nun bereite ich mich auf morgen vor. Auf Mamas Ehrentag. Auf ihren 63. Geburtstag.

Ich bin mit dem Luftballon noch nicht weiter, aber ich denke, ich mache das. Dann, wenn ich morgen abend wieder in Stuttgart bin, werde ich noch eine Himmelslaterne anzünden, sofern ich die irgendwo kaufen kann und nicht im Internet bestellen muss.

Bei meiner Mama hat man das Grab leergeräubert. Die Kränze waren ja abgeräumt, aber es waren noch zwei grosse Schalen drauf und zwei Blumensträusse. Und noch zwei Kugeln, auf denen irgendwas stand. Alles geklaut. Ist das nicht eine Sauerei?

An meine Mama schreibe ich morgen. Es könnte sein, dass es nämlich noch ganz schlimm wird bei mir heute und wenn ich ihr nun heute noch ein paar Zeilen hier hinterlasse, dann WIRD es schlimm. Ich kann die Wogen und Wellen, die mich ereilen, meist ganz gut einschätzen. Im Moment sind sie wieder oft, sehr oft. Viel Weinen, viel Kummer und eigentlich Ruhe, die ich mir nehmen will und die aber nicht geht.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntagabend und schreibe Euch allen in Eure Büchlein, wenn ich mich sicherer fühle. Im Moment flüchte ich lieber vom Rechner und schäle Spargel.

Alles Liebe für Euch,

Eure Thessa
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
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  #35  
Alt 14.04.2009, 22:02
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Geliebte Mami,

nun bin ich wieder zu Hause. Mein Tag ohne Dich war grauenvoll. Ich habe so geheult, dass es mir selbst schon peinlich war. Wie immer: im Zug, auf dem Weg zum Friedhof, bei Dir an Deinem Grab, bei Papa, auf dem Weg zurück.

Heute vor einem Jahr, als wir Deinen Geburtstag gefeier haben, hattest Du gerade die erste Chemo hinter Dir. Nach Tagen der warst Du einigermassen zu Pass, zumindest für ein Stück Geburtstagskuchen. Alle waren da, es war so schön.
Und heute waren auch alle bei Dir, nehme ich an. Ich hatte zwei Stunden alleine.

Du fehlst mir unendlich, Mama. So sehr, dass es in der Tat weh tut. Heute ist es schlimm. Wir haben bei Omi Kaffee getrunken hinterher, Papa, Omi, ich. Das war schön. Wir haben an Dich gedacht und haben Dich alle in unserem Herzen. Ganz, ganz eng.

Ich wünsche Dir einen schönen ersten Himmelsgeburtstag, wünsche Dir alles unendlich Gute, dort, wo Du jetzt bist.
Ich bleibe immer an Deiner Seite.

Ich lieb Dich, Mama.

Deine Tochter
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  #36  
Alt 24.04.2009, 08:52
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,

da ich Dich schon ein paar Tage nicht gelesen habe, vermute ich Du bist im Stress.

Ich lasse Dir liebe Wochenendegrüße da und wünsche mir so sehr, dass die Traurigkeit Dich zur Zeit nicht ganz so eng umklammert.

Fühl Dich umarmt

Annika
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  #37  
Alt 29.04.2009, 21:31
Diana Valesko
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,

auch vom letzten Kleeblatt-Viertel einen ganz lieben Gruss an Dich, verbunden mit der Hoffnung, dass es Dir gut geht?

Gabi-Diana
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  #38  
Alt 29.04.2009, 21:38
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Na da darf ja das vom ersten Kleeblattviertel nich fehlen!

Dann sind wir wieder komplett, liebe Grüße auch von mir
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  #39  
Alt 29.04.2009, 21:44
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Du bist aber das 2. meine Liebe!
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  #40  
Alt 03.05.2009, 13:18
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Ihr Lieben, in den letzen zwei Wochen war es das erste Mal, das es mir schwer fiel, in meiner Ecke zu lesen und zu schreiben. Ganz komisch.

Vor allem, weil auch meine Trauer mal so und mal so ist. Ich hatte ein paar Tage, vorletzte Woche, da kam ich so überhaupt nicht an mich dran, an meine Traurigkeit, die war wie zugedeckt, aber offensichtlich nur zugedeckt, denn fröhlich sein ging auch nicht.

Das hat sich in der letzten Woche mal wieder geändert. Ich HÄTTE sicher auch viel Ablenkung, aber ich mag sie nicht so zulassen. Das geht mal so stundenweise, aber dann kommt wieder die harte Realität und macht mich traurig.
Es ist so merkwürdig. Im Moment geht es mir wieder ziemlich bescheiden.... mal sehen. Ich dachte immer, die Sonne würde helfen... aber: Pustekuchen.



Meine über alles geliebte Mama,

weisst Du was? Heute nacht habe ich das allererste Mal von Dir geträumt. Nicht, dass wir etwas zusammen erleben, sondern eher so in der dritten Person. Ich habe eine Geschichte von Dir geträumt. Davon bin ich dann aufgewacht und bin seitdem komplett neben der Spur. Ich denke oft an den Friedhof, wie Du da jetzt in 160 cm Tiefe liegst, ob Dir kalt ist. Wo Deine Seele ist? Ob Du auf und aufpasst. Ich spüre Dich sehr, aber doch immer in den Zeiten der Krankheit und dann wieder besonders die letzten Stunden. Ich glaube mehr und mehr, dass Du nun wusstest, weil es dann einfach so schnell ging, nachdem A. gekommen ist.
Eins hat sich geändert: ich bin wirklich sehr, sehr dankbar, dass ich das mit Dir erleben durfte. Das hilft. Nicht auszudenken, was gewesen wäre, hätte ich das nicht geschafft, wäre nicht da gewesen.

Aber Dein Fehlen schmerzt so sehr,immer so, als ob ein Stück vom Herz rausgerissen wird. Das meine ich gar nicht als Vorwurf, aber wie soll das mal besser werden? Du wirst hier noch so sehr gebraucht, bei jeder Fragestellung, die ich habe, will ich anrufen. Wie soll denn mein Leben weitergehen? Wo bist Du?
Ich liebe Dich, vielleicht sage ich das nicht oft genug? Aber Du kannst Dir gewiss sein, dass ich es ganz oft denke. Dass Du fehlst, dass Du ganz tiefe und grosse Lücken hinterlässt. Wie können wir denn mal wieder glücklich werden?
Du warst unser Bindeglied, unser Magnet, der die Familie zusammenhielt. Merkst Du das dort, wo Du jetzt bist?

Mamilein, ich vermisse Dich. Und mache jetzt für heute Schluss. Ich bin traurig.

Deine Tochter

Und all den anderen lieben Seelen hier einen schönen Sonntag mit viel Sonne. Und den besten Gedanken.

Danke fürs Schreiben, Ihr seid echt toll.

Eure Thessa
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
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  #41  
Alt 10.05.2009, 20:56
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Geliebte Mama,

ich wünsche Dir dort, wo Du jetzt bist, einen schönen Muttertag. Heute war es schlimm, vom Aufstehen bis jetzt. Heute morgen waren wir in der Kirche, da liefen mir schon beim Orgelspiel am Anfang die Tränen nur so runter. Und das passierte immer und immer wieder.
Im letzten Jahr hatten wir bombige Ergebnisse, Carboplatin hatte den Tumor fast vernichtet, wir waren voller Zuversicht. Du warst so unglaublich tapfer indem Du alles ertragen hast, alles mitgemacht hast, wie anstrengend muss diese Chemo, diese Zeit, dieser Druck gewesen sein. Wie sehr überanstrengt haben Dich zum Schluss diese Kopfbestrahlungen....?
Ich wusste, dass LK kein Krebs ist, den man zu 50% heilen kann. Aber ich wusste nicht, dass wir nie mehr Muttertag würden feiern können.

Wir haben heute Omi einen ganz dicken Strauss gebracht. Sie hat Spargel gekocht und die Mädchen und Papa waren da, ich bin in S. geblieben. Es war sehr schön und sie haben viel von Dir gesprochen. Für Dich habe ich bei Drescher einen Strauss Roter Rosen bestellt, den haben sie Dir dann gebracht und Dich lange besucht.

Deine Lücke, die Du hinterlässt, ist riesig. Und es wird nicht in Ansätzen besser. Mama, es ging so schnell, es war zum Schluss alles so schlimm, eben weil es so schnell ging.

Ich warte immer noch auf ein Zeichen von Dir, dass es Dir gut geht. Dass Du bei uns bist.
Ich liebe Dich, wie ich nie jemanden lieben werde und ich merke, dass Auf Wiedersehen zu sagen und das ganze Thema Abschied immer wieder weiter geht und anders wird: seit einiger Zeit hat bei mir etwas Neues angefangen: Das Leben als Dein Kind, als das Kind einer Mutter, die nicht mehr lebt. Und immer öfter denke ich: vielleicht ist das erst der Beginn meines eigentlichen Erwachsenseins.

Und damit komme ich nicht zurecht, liebe Mama. Ich brauch Dich doch.

Liebe Muttertagsgrüsse, Du bist die Beste für mich. Du fehlst, dass es weh tut.

Deine Tochter
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  #42  
Alt 10.05.2009, 21:02
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megjabot megjabot ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa ♥
Ich fühl mit dir, Muttertag ist schlimmer als alles.
Es wird einem erst immer wieder bewusst, jetzt keine Mutter mehr zu haben.
Selbst nicht mehr Tochter zu sein, sondern nur noch Mutter.
Umarme dich Meg ♥
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  #43  
Alt 21.05.2009, 21:06
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Hallo Ihr Lieben,

entschuldigt, dass ich mich hier nur so sporadisch melde. Ich bin mal wieder tief unten in der Dunkelheit und bin wie apathisch. Mein Gott, sie fehlt mir so unendlich.
Dieses Jahr, es war ja noch nicht mal ganz eins, wie schnell ist das vergangen, wie wenig Zeit blieb uns. Ich kann das nicht fassen. Und jetzt kommt sie nie mehr wieder.
Ich hätte sie doch noch so viele Fragen fragen wollen, so viele Dinge mit ihr unternehmen... das geht alles nicht mehr.
Ich ertrage alles, wenn sie es nur gut hat, da wo sie ist.

Zu allem Überfluss haben wir unheimlichen Ärger mit dem Friedhof. Immer wieder werden dort unsere zugegeben sehr grossen Blumensträusse geklaut. Zum Muttertag hatten wir ihr rote Rosen gebracht, meine Oma hatte weisse Rosen, dann war wohl noch ein Strauss da. Als am Donnerstag nach dem Muttertagssonntag jemand da war, waren alle Sträusse weg. Kann das sein? Wie kann so jemand sowas machen? Pietätloser geht es ja wohl nicht.

Das werte ich nicht gegen meine Mama, sondern gegen uns. Das ist doch unser Platz, an dem wir ihr körperlich nun ganz nah sein können. Und so können wir ein Zeichen setzen. Dann ist binnen drei Tagen alles geklaut. Ich finde das traurig.
Der Kirchenvorstand meint, dass sei nun ein spezieller Angriff gegen uns, weil die Sträusse rechts und links daneben stehen bleiben.

Na ja, das nun also auch noch.

Ich wusste nicht, wie sehr Sehnsucht und Vermissen schmerzen kann.

Bis bald,

Eure Thessa
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  #44  
Alt 26.05.2009, 18:10
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Beiträge: 1.806
Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,

lasse Dir einen ganz lieben Gruß hier . Wenn ich könnte, würd ich Dich mal fest drücken.

Ich möchte Dich auf diesem Wege einfach nur wissen lassen, dass ich viel an Dich denke, mir wünsche, dass es Dir besser geht und Du der Traurigkeit ein Stück weit entfliehen kannst - wie und auf welchem Wege auch immer.

Sei umarmt

Annika
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  #45  
Alt 28.05.2009, 09:03
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,
auch ich möchte Dich mal wieder ganz fest in den Arm nehmen.
Auch wenn ich wenig schreibe, lese ich doch alles von Dir. Ich würde Dir gerne helfen, weiß aber doch das es sowenig gibt was Dir/ uns alle helfen kann. Uns alle hier verbindet die Trauer um einen geliebten Menschen. Trauer ist - trotz ähnlicher Prozessabläufe, ein durch und durch individuelles Erleben und Trauer - ist ein Gefühl des Lebens, auch wenn es sich verdammt nochmal oft nicht so anfühlt. Abschied und Trauer gehören zum Leben. Eltern bedeuten für uns Heimat, Kindheit, Geborgenheit. Sterben unsere Eltern, so fühlt man sich entwurzelt, unabhängig davon wie alt wir selber sind. Auch wenn man Jahre- oder jahrzehntelang sehr selbstständig und unabhängig von den Eltern lebt, der Verlust erschüttert und entwurzelt. Natürlich weiß man das Vater und Mutter irgendwann sterben müssen. Aber niemand kann sich mit dem Verstand auf diesen Verlust vorbereiten, es wird immer zu früh sein. Wissen schützt nicht vor der Wucht der Gefühle. Trauer ist ein oft über Jahre andauernder schmerzhafter Prozess. Wer am Beginn der Trauer steht, kann nix Neues, das sich aus der Trauer ergeben kann, sehen. Wie auch, jetzt stehen Verlassenheit, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Verzweiflung und Aufbegehren im Vordergrund. Alles kreist um den Verlust und wir sind seelisch und körperlich völlig aus dem Gleichgewicht. Man ist hin und her gerissen zwischen Herz und Verstand, auf der einen Ebene kann man es nicht wahrhaben und sagt es kann, darf nicht sein und die andere Ebene sagt ständig unwiederbringlich, ein Gefühlschaos. Dieses Ringen zwischen Wunsch und Realität ist unendlich schwer, ist kräftezehrend und schmerzhaft. Die ganze Breite von unterschiedlichen emotionalen Bindungen, die der geliebte verstorbene Mensch für uns bereit hielt, ist plötzlich abgeschnitten. Das ist wie Amputation. Es stimmt: es wird nie mehr so wie es war, auch wenn die Wunde verheilt ist, wird eine Narbe bleiben, wird Wehmut unser Leben begleiten und die Narbe wird mal mehr und mal weniger schmerzen. Aber eines ist gewiss, es werden auch Dankbarkeit und schöne Erinnerungen uns begleiten. Das Leben wird weiter gehen, aber es geht anders weiter.
Liebste Thessa, eigentlich wollte ich ja nun nicht wieder einen halben Roman hier schreiben aber mit dem "Kurz" fassen ist das bei mir ja oft so eine Sache, an der ich mich noch üben muss. Wenn Du das hier nun gelesen hast wirst Du vielleicht bei einigen Sätzen genickt haben und bei anderen den Kopf geschüttelt haben, einiges wird Dir in Deinem Schmerz vertraut sein anderes nicht begreifbar. Was ich auch nur sagen wollte ist, es braucht Zeit, liebste Thessa, ganz viel Zeit, bitte setzt Dich nicht unter Druck, nimm Dir die Zeit. Ich weiß es tut unendlich weh, aber erst wenn man die durch Trauer ausgelösten Gefühle durchlebt hat, wenn wir akzeptieren können, wird die Wunde zur Narbe. Unsere Lieben haben einen festen Platz in unseren Herzen und irgendwann werden wir spüren das das Leben wieder einen Sinn hat. In dieser schweren Zeit sollten wir nicht zuviel von uns verlangen. "Nur für heute".... diese drei Wörter können hilfreich sein, wenn uns der endlos scheinende Kummer zu erdrücken droht. Und für heute schicke ich Dir einen kleinen er soll Dich an die Hand nehmen, Dich durch den Kummer begleiten.
LG Lissi
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