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Alt 28.08.2008, 09:22
Nicht mehr der Alte Nicht mehr der Alte ist offline
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Registriert seit: 26.08.2008
Beiträge: 1
Standard Seit Dezember 2007

Hallo,
habe dieses Forum jetzt seit fast einem Jahr beobachtet und viel gelernt.

Mein Name ist Tom.
Zwei Jahre lang oder auch länger, haben mir die Ärzte gesagt ich hätte nichts am Magen oder Darm. Und dann der Supergau.
5cm nach Rektum und 15 cm großer Tumor und bösartig. Man! Warum ich denn nicht früher gekommen wäre, bekam ich dann zu hören. Unverschämt oder?

Habe dann ab Januar 2008 sofort Chemo und Bestrahlung bekommen.
Sechs Cyclen Radikal.

Pünktlich ab der zweite Woche ging es Los. Kein Hunger, Übelkeit, Gewichtsabnahme und natürlich die Schmerzen.
Marisken, Hämorrhoiden und die Darmschleimhaut entzündet.
Habe dann den Rest der Zeit bis zur OP mit Morphium gelebt. Auf dem Sofa und auf der Toilette.

Ich bin Jahrgang 67, Sänger und somit konnte ich meinen Beruf erst eimal für einig Zeit auf Eis legen.
Habe aber trotzdem noch einige Konzerte gegeben. Ich musste zwar am Ende fast nach Hause getragen werden, doch das war mir egal. Mir hatte es immer gut getan.
Habe mir Kraft an Energieorten geholt und immer Positiv gedacht.
Ich lebe mit meiner Freundin zusammen und sie war immer sehr verständnisvoll.
Habe nur noch auf dem Sofa geschlafen und die Nähe zu seinem Partner geht dadurch natürlich ein wenig verloren. Es ging ja auch nicht mit den Schmerzen. Mich durfte keiner Anfassen. Nur wenn meine Freundin mir den Rücken massiert hat war das für mich wie Heilung. Umarmungen oder ähnliches hatten mich total erdrückt.

Im April war es dann endlich soweit.
Ich hatte mich wieder ein wenig erholt und konnte somit operierte werden.
Das war ja mein Ziel.
Ich bekam, wie so viele andere auch, einen künstlichen Ausgang und ab dem zweiten Tag nach dem OP wieder der Supergau. Bin total abgefallen. Die Gallenblase wurde auf mein Bitten auch entfernt. Gallenstein und ohne Funktion. Also, weg damit, dachte ich.
Hatte während der OP viel Blut verloren und bekam einen Infekt. Habe mich tagelang übergeben und dann schließlich bis auf 50 Kilo abgenommen. Ich wog mal 72 Kilo.
Sechs Tage nach OP wurde ich auf mein Flehen entlassen.
Habe mich dann Daheim selber mit Infusionen versorgt. Mit einem Port sollte das ja auch keine Probleme geben. Im Krankenhaus konnte man mir nicht helfen. Ich weiß bis heute nicht warum.

Der erst Tag in gewohnter Umgebung war super aber auch der Horror. Wir dachten ich würde die Nacht nicht überleben. War heftig. Einzelheiten kann man sich denken. Zumindest die Profis unter uns ;-) .

Nach vier Tagen saß ich schon wieder in meinem Auto. Habe mich wirklich zusammengerissen. Es ging!
Mitte Mai habe ich dann meinen ersten Job in Andrax/ Spanien hinter mich gebracht. Zwei Tage Dinnermusik für Rover und Jaguar.
Habe dann Mitte Juni wieder Angefangen Konzerte zu geben. Zwar nur auf halber Flamme aber besser als gar nicht.
Ich bin ein Glückskind, denn ich darf singen und das befreit ungemein. Werde im Oktober eine neue CD einsingen die um die Welt geht und auf Tournee gehen.
Das mache ich schon mein Leben lang.

Am 18. diesen Monats wurde mein Stoma zurückverlegt. Da war ich so was von froh. Es sollte sich ja alles zum guten wenden. Ich sollte wieder ein Mann werden und kein Beuteltier bleiben.

Dieses mal war es ja kein so großer Eingriff, trotzdem war ich wieder auf dem Weg nach unten, habe mich aber dann schnell gefangen.

Jetzt bin ich zu Hause!
Erst die Durchfälle dann Verstopfung und jetzt wieder Durchfälle.
Mir tut der Anus weh. Habe habe aber noch Anästhesie-Salbe.
Ich habe nur noch zwei cm Mastdarm und die letzte Nacht nicht geschlafen.
Nach dem 10. mal Stuhlgang habe ich mit dem zählen aufgehört.
Werde jetzt meine Blaubeersaft einnehmen damit der Darm verlangsamt wird.
Ich hatte zwar normalen Stuhl und..... erst ganz wenig, dann wurde es immer mehr und jetzt wird es wieder dünner.

Ich will doch wieder auf der Bühne stehen aber wie soll ich das denn machen?
Wie kann ich das mit dem Darm denn regulieren oder werde ich es nie mehr können.
Meine Freundin will ich ja auch mal wieder in den Armen halten könne ohne sagen zu müssen" oh sorry ich muss mal schnell zur Toilette".

Liebe Leute in diesem Forum. Wenn es einen gibt, der mir ein wenig Mut machen kann und mehr Erfahrung damit hat, dann schreibt mir doch bitte.

Ich bin stark und werde das schaffen, nur manchmal bin ich traurig das ich doch nicht mehr ganz der Alte bin

LG Tom
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Alt 28.08.2008, 11:46
Benutzerbild von Renate23
Renate23 Renate23 ist offline
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Ort: Ba-Wü
Beiträge: 211
Standard AW: Seit Dezember 2007

Hallo Tom,
herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich habe selbst eine Stoma seit fast 30 Jahren und ich kann Dir sagen, dass ich die RV-Horrorstorys kenne und zweitens würde ich Dir raten, ohne für ein anderes Forum Reklame machen zu wollen, Dich beim www.stoma-forum.de anzumelden, da befinden sich so viele Rückverlegte mit den gleichen Problemen. Ich weiss, dass viele denken, endlich Rückverlegung, aber ein Stoma zu haben ist in vielen Fällen die bessere Lösung. Z.B. kannst Du auf der Bühne stehen und singen, denn es kann eigentlich nichts passieren, es läuft in den Beutel und nicht wie jetzt, unter Umständen die Beine entlang, weil Du keine Toilette zur Verfügung hast. Viele berühmte Menschen hatten und haben ein Stoma und die Außenstehenden wissen es gar nicht. Wenn Du noch weitere Fragen hast schreib mir, vielleicht auch per PN ich werde Dir weiterhelfen so wie ich nur kann. Liebe Grüße Renate
__________________
Ab einem gewissen Alter erzählt unser Gesicht unser Leben!
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