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  #16  
Alt 12.11.2008, 02:11
Benutzerbild von bixxxxi
bixxxxi bixxxxi ist offline
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Standard AW: Papa hat gekämpft bis zum Schluss!!

Liebe Steffi!

Mein Vater ist am 18.2. mit 48 Jahren an BSDK gestorbend. Ich weiß was du meinst, wenn du sagst er hat gekämpft bis zum Schluss, Auch mein Papa wollte immer aufstehen, hat um sich geschlagen und wollte auf keinen Fall einschlafen. Es ist schwer diese Bilder aus dem Kopf zu bekommen, ich wollte am liebsten weglaufen.
Aber irgendwie versuch ich es so zu sehen, dass mein Vater mir so als Kämpfer in Erinnerung bleiben wird, als der Mann der er immer war, jemand der immer Stärke beweist und nicht aufgibt, bis zum Schluss.
Es fällt mir noch schwer es tatsächlich so zu sehen, momentan sehe ich nur diese schreckliche Ungerechtigkeit, wie jemand der so gerne leben will einfach nicht darf. Aber vielleicht in einiger Zeit, wenn der Schmerz nicht mehr so groß ist (wann auch immer das sein wird) vielleicht kann ich es dann so sehen.

Wie geht ihr mit dem Schmerz um? obwohl es bei mir "schon" 9 Monate aus ist, kommt es mir vor als wäre es gestern gewesen und irgendwie als ob es gar nicht wirklich passiert ist.

Lg Birgit
__________________
Papa ist jetzt ein Engel
21.7.1959 - 18.2.2008
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  #17  
Alt 15.11.2008, 21:13
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: Papa hat gekämpft bis zum Schluss!!

Liebe Beffi und alle anderen,
erst einmal mein aufrichtiges Beileid zum Verlust eurer Angehörigen. Mein Lebensgefährte(63 Jahre) starb am 17.02.08 an dem sch.... Krebs. Er hat in unsrer Wohnung ein eigenes Zimmer gehabt.Wenn ich es betrete habe ich immer ein seltenes Gefühl. Ich habe darin auch noch nichts verändert. Die letzte Zeit vor seinem Tod hat er es kaum verlassen. Er hatte auch kaum die Kraft dazu. Immer wenn ich etwas besonders tolles erlebe kommt es vor dass ich denke wenn du nach Hause kommst musst du das Werner erzählen. Werner hatmich mit seienen Erzählungen sehr oft so weit gebracht dass ich Tränen gelacht habe. Wir haben über vieles gemeinsam lachen können. Wenn ich heute lache hoffe ich immer das dieses Lachen ihn erreicht wo immer er auch nun ist. Er weiß dann dass ich an ihn denke, an die schönen Augenblicke mit ihm.
L.G. Erika

Zitat:
Ein Mensch,der uns verläßt,
ist wie eine Sonne , die versinkt.
Aber etwas von ihrem Licht
bleibt immer in unseren Herzen zurück.
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  #18  
Alt 19.11.2008, 14:22
Benutzerbild von bixxxxi
bixxxxi bixxxxi ist offline
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Standard AW: Papa hat gekämpft bis zum Schluss!!

Ich verstehe dich gut. Auch ich möchte immer meinen Papa anrufen um im etwas zu erzählen. Manchmal wähle ich dann wirklich seine Nummer und höre mir diese Tonbandstimme an: "Die gewählte Rufnummer existiert leider nicht!" nur um mich selbst davon zu überzeugen, dass da alles real ist.

Lass dich drücken!
Liebe Grüße
__________________
Papa ist jetzt ein Engel
21.7.1959 - 18.2.2008
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  #19  
Alt 23.11.2008, 22:18
Benutzerbild von enchilada
enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Papa hat gekämpft bis zum Schluss!!

Liebe Erika Liebe Birgit

Es tut mir leid, das auch ihr einen lieben Menschen durch den Mistkerl Krebs
verlieren musstet....diese Krankheit ist wirklich gemein und ungerecht, immer erwischt es die Falschen bzw. die, die es überhaupt nicht verdient haben.
Ich bin immer wieder total froh, das es dieses Forum gibt...hier sind wirklich lauter nette Menschen, die das gleiche Schicksal teilen, hier wird man verstanden, hier kann man sich gegenseitig austauschen, hier wird man von jedem aufgefangen.

@Birgit
Mir geht es genauso wie dir...auch mir gehen ständig diese schrecklichen Bilder von meinem Vater durch den Kopf....Es tut total weh, was er alles ertragen bzw. mitmachen musste und es ist schwer das Ganze verarbeiten zu können. Auch er hatte noch sooo viele Pläne, er wollte noch so viel erleben und vorallem weiterleben...doch diese schei* Krankheit machte ihm einen Strich durch die Rechnung
Auch ich bin total stolz auf meinen Papa, er hat diese Krankheit so tapfer ertragen, er hat wirklich bis zum Schluß gekämpft, hat nie gejammert, obwohl es ihm zugestanden hätte, er hat sich nie selber aufgegeben, auch er hatte bis zum Schluß große Hoffnung......Er ist mein großes Vorbild und oft, wenn ich Schmerzen habe, denk ich mir *beiß die Zähne zusammen und jammer nicht, denk an deinen Vater*

Du fragst, wie wir mit dem Schmerz umgehen..hmm..gute Frage...bei mir ist es erst 5 Wochen her...sprich noch alles ganz frisch. Ich kann es immer noch nicht begreifen, das er tot ist und nie wieder zurück kommen wird...Mich macht das Ganze total traurig und gleichzeitig wütend...bei mir sind es so Phasen, an denen muss ich dann plötzlich, aus heiterem Himmel weinen...meistens im stillen Kämmerlein....dann heul ich mich aus, pack den Schmerz aber dann gleich wieder beiseite (so, als wäre nichts gewesen)
Ich glaube kaum, das der Schmerz je einmal nachlassen wird....es ist immerhin mein Vater, den ich verloren habe....Ich denke, man muss lernen mit dem Schmerz umgehen zu können...man muss sich selber Trost suchen z.B mit diesem Spruch:
Wenn ihr mich sucht, dann sucht in euren Herzen.
Wenn ihr mich dort findet, dann lebe ich in euch weiter.

Es ist verdammt hart, loslassen zu können....auch ich vermisse meinen Vater total...doch wenn ich ihn die letzten Wochen so vor mir sehe...bin ich froh, das er von diesem Leid erlöst wurde, auch wenn es der Tod war, der ihn erlöst hat, er hat nun hoffentlich seinen innerlichen Frieden gefunden und darf mit Sicherheit an einem anderen schönen Ort weiterleben.
Liebe Birgit, ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und viele liebe Menschen die dir Halt und Stütze geben...fühl dich umarmt...

@Erika
Mein Vater war gerade mal 2 Jahre älter als dein Lebensgefährte....oh man, das ist doch kein Alter gewesen
Ja, auch ich kenne das Gefühl, wenn ich die Wohnung von meinen Eltern betrete denke bzw. hoffe ich das mir mein Vater entgegen kommt..es ist so ungewohnt, meine Mutter zu besuchen und mein Vater ist nicht da....Jedes Eck in der Wohnung erinnert mich an ihn....auch dort, ist noch alles so, wie er es verlassen hat...man hat irgendwie das Gefühl, das er wieder kommt, obwohl man innerlich weiß, das er nie wieder kommen wird Es macht einen so unheimlich traurig, man kann es nicht begreifen...Ich frage mich, wann realisiert man das Alles? Kann man es überhaupt realisieren? Es ging alles so schnell, vom Tag der Diagnose bis hin zu seinem Tod vergingen gerade mal 9 Monate und mir kommt es vor wie ein paar Wochen. Es ging alles so Schlag auf Schlag, man hatte Höhen und Tiefen und nun soll alles vorbei sein?
Mir geht es genauso wie dir, wenn ich was erlebt habe, habe ich den Drang es meinem Vater zu erzählen, doch jedes mal werde ich aufs Neue auf den Boden der Tatsache zurück geholt. Ich würde so gerne noch einmal seine Stimme hören....oh man...ich habe während der Krankheit jeden Tag bei ihm abgerufen um zu hören wie es ihm geht....ausserdem war ich jeden Tag bei ihm und habe ihn mit munteren Worten versucht aufzubauen....Ich vermisse das Alles...ich vermisse ihn...und möchte ihn gerne wieder zurück haben
Warum ist das Leben so ungerecht???????
Ich habe wirklich soooo viel Blödsinn mit meinem Vater gemacht, er war wirklich für jeden Spaß zu haben, was ich mit ihm schon alles erlebt habe....auch jetzt, immer wenn ich was Lustiges erlebe, denke ich an ihn und denke mir schade, das du nicht dabei sein konntest...doch ich hoffe, das er dort, wo er nun ist alles mitbekommt....ja, ich spüre, das mein Vater immer in meiner Nähe ist, egal wo ich bin
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Mein Papa
+ 14.10.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz


Als die Kraft zu Ende ging, war`s kein Sterben, war`s Erlösung

http://de.youtube.com/watch?v=ePyRrb2-fzs
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  #20  
Alt 25.11.2008, 22:29
nbillett nbillett ist offline
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Standard AW: Papa hat gekämpft bis zum Schluss!!

Hallo an alle

auch ich habe meinen lieben Schwiegervater am 16.11.08 durch diese verdammte Krankheit verloren.

Er hatte ein Bronchalkarzionom mit Hirnmetastasen und die letzteren haben ihm wirklich alles genommen. Die letzten 3 Tage vor seinem Tod waren mehr als grauenhaft. Schware Maenner die ihn holen wollen, dann wieder ein Platz an dem alles so wunderschoen ist. Angstzustaende, die ihn so mitgenommen haben und soviel Kraft gekostet haben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er keine Morphinspritzen bekommen #nur# Morphintablette morgens und Novalgin. Er war so unheimlich tapfer und hat nie gejammert. Doch die letzten Tage hatte er solche starke Schmerzen, dass ihm am Abend der Arzt Morphin gespritzt hatte. Die anderen beiden Tage habe ich das dann uebernommen. An manchen Tagen habe ich das Gefuehl, dass es durch die Spritzen einfach schneller ging und mache mir dann Vorwuerfe.

Auch wir waren bis zum letzten Atemzug, den er im schlafen und friedlich machte, dabei. Die gesamte Familie war bei ihm als er uns verlassen hat.

Morgen ist die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung und ich hoffe, dass wir alle die Kraft zusammenbringen werden um das zu verkraften.

Er fehlt uns einfach so sehr und ueberall im Haus findet man ihn. Auch wir lachen manchmal und dann kommt das schlechte Gewissen. Ich glaube das ist einfach normal.

Es tut so weh, dass ich im Moment nicht mehr weiter schreiben kann.


Ich druecke euch alle so fest ich kann und WUensche jedem sehr viel Kraft.



Mein DAD

16.11.08

We all miss you so much and we all love you for ever
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  #21  
Alt 26.11.2008, 11:04
Benutzerbild von enchilada
enchilada enchilada ist offline
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Registriert seit: 21.02.2008
Ort: Bayern
Beiträge: 46
Standard AW: Papa hat gekämpft bis zum Schluss!!

Menschen begleiten uns eine Weile.
Einige bleiben für immer,
denn sie hinterlassen Spuren
in unseren Herzen.

Liebe nbillett, mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft für die schwere Zeit.
Fühl dich umarmt
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Mein Papa
+ 14.10.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz


Als die Kraft zu Ende ging, war`s kein Sterben, war`s Erlösung

http://de.youtube.com/watch?v=ePyRrb2-fzs
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