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Alt 09.09.2006, 13:28
hohenpriesterin1 hohenpriesterin1 ist offline
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Registriert seit: 22.08.2006
Beiträge: 105
Standard Bin neu erkrankt, BK, meine Geschichte

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, ich bin hier mit meinen Gedanken und der Geschichte richtig.
Bei mir wurde in einer Routineuntersuchung am Freitag den 19.8.06 ein Knoten in der linken Brust getastet, Verdacht auf Zyste. Am Montag hatte ich die Mammographie und Sonographie, bei der die Ärztin total unfreundlich war, mich schimpfte, daß ich den ,allerdings auch von den Ärzten schlecht zu tastenden 4 cm großen Knoten nicht schon früher bemerkt hätte. Er würde nicht gut aussehen und müsste gestanzt werden, ich solle meine Bilder mal schön mitnehmen, die würde ich bestimmt noch brauchen. Und draussen war ich. Ich wusste, es ist Krebs, auch wenn sie es nicht so direkt ausgesprochen hatte. In der Praxis rief ich gleich meinen Gyn an, der sich auch gleich Zeit nahm. Im Auto brach ich erstmal zusammen. Gott sei Dank war mein Mann dabei, denn allein hätte ich nicht Autofahren können. Ich dachte, ich müsse sterben, dachte dabei aber nur die ganze Zeit an meine Kinder, die 9 und 13 Jahre alt sind. Was wird aus ihnen, warum ich, warum das ganze etc. In der Praxis war mein Gyn dann ganz nett, beruhigte mich soweit es ging, und machte gleich am nächsten Tag einen Termin in der KLinik aus. Den hatte ich dann am Donnerstag. Den ganzen Dienstag hinweg weinte ich durchgehend, hatte mich aber schon ans Internet gewendet, daß ich jemanden bräuchte, der die ganze Geschichte überlebt hat. Am Spätnachmittag tauchten dann durch "Zufall" zwei weitläufige Bekannte auf, die es tatsächlich hinter sich hatten und gut lebten. Am Mittwoch morgen beschloss ich dann, nicht mehr zu weinen, alle negativen Gedanken sofort wieder zurückzudrängen und nur nach vorne zu schauen. Ich saß den ganzen Tag vorm PC und las und las und informierte mich über BK, Behandlungsart ect. Am Mittwochnachmittag rief mich dann die Ärztin vom KH an, um den Termin eine Stunde zu verschieben. Die unterhielt sich dann am Telefon vorab mit mir schon mal fast 30 Minuten. Da war ich schon etwas beruhigter. Als ich dann am Donnerstag zu der Voruntersuchung ging, und auf dieser Station saß, hatte ich plötzlich keine Angst mehr. Die Ärztin war supernett und ich wusste, dass die Sache nur gut ausgehen kann. Mir hat auch von den ganzen Voruntersuchungen nichts wehgetan, obwohl ich ein tierischer Schißhase bin und vor Spritzen normalerweise reissaus nehme. Es war so, als wenn ich wüsste, daß ich das jetzt alles machen muss, es ist mein Weg, ich muss ihn annehmen und ihn gehen. Ich habe aber das Gefühl, daß von meinem Schicksal gut für mich gesorgt ist und ich diesen Weg brauche, um mich weiterzuentwickeln. Daß ich daran sterben könnte, daran denke ich mit keinen Gedanken, mir ist irgendwie klar, daß ich es schaffe und somit dann etlichen anderen Frauen Mut machen kann. Auch daß ich jetzt Chemotherapie bekomme, schreckt mich nicht wirklich, denn nach meiner Einstellung hilft sie mir ja dabei, den Krebs zu besiegen. Klar rechne ich mit jeder Menge Nebenwirkungen, aber ich glaube auch fest daran, daß es dann Hilfe von oben oder außen gibt. Die Ärzte sind ganz fasziniert von mir, dass ich so stark und trotz allem so zufrieden wirke. Ich habe es angenommen und hoffe, ich konnte Euch ein bischen was von dem, was ich empfinde vermitteln. Ich hoffe auch, daß das der richtige Ort für diesen Gedankengang war. Was ich sagen wollte, ist, glaube ich das, je mehr man es annimmt und je mehr man vertraut, daß es gut wird, umso weniger tut es weh. War zumindest bei mir so.

Viele Grüße
Gaby
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