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  #1  
Alt 03.09.2002, 23:02
Gast
 
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Standard Gefühlschaos

Hallo an alle,
erst heute abend bin ich auf dieses Forum gestoßen.
Auch ich bin eine "Hinterbliebene", wie es so heißt.
Im April diesen Jahres ist meine Mama gestorben. Sie hatte Brustkrebs, der in die Leber gestreut hatte und extrem aggressiv war.
Sie war 58 und der lebenslustigste Mensch, den ich je kannte.
Ich selber bin 27 Jahre alt. Ich habe noch keine Kinder, und der schlimmste Gedanke für mich ist, daß meine Kinder nie ihre Oma kennenlernen werden.

Manchmal würde ich so gerne mit ihr sprechen, aber es gibt noch nicht mal eine Telefonnummer, unter der ich sie anrufen kann.

Das einzige, was mich tröstet, ist, daß ich sie wirklich bis ganz zum Schluß begleitet habe.

Ich bin eigentlich ein ziemlich gefestigter Mensch, der die Aufgaben des Lebens angeht. Aber manchmal, wenn ich an ihrem Grab stehe, wünsche ich mir, daß irgendwas Schweres, z. B. ein Meteorit vom Himmel auf meinen Kopf fällt. Einerseits, damit ich nicht mehr traurig bin, andererseits, weil ich mir vorstelle, dann meine Mutter wiederzusehen.

Und manchmal möchte ich ganz laut schreien und irgendjemanden für alles verantwortlich machen.

Es ist ein Faß ohne Boden, man fällt und fällt und fällt...

Alles Liebe, Martina
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  #2  
Alt 03.09.2002, 23:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gefühlschaos

auch ich habe meine Mutter verloren, wie es so schön heisst.
Ich ermisse sie unendelich. Sie ist mein erster und mein letzer Gedanke meines Tages. Ich kann es immer noch noch nicht wirklich glauben. ich bin 31 Jahre alt, ein Alter in dem man glauben sollte, soetwas irgendwan verkraften zu können. Ich kann es nicht.. ich glaube, es ist bei dir kein Gefühlschaos, sondern es sind einfach Gefühle - kein Caos.
Meiner Mutter war erst 53. Kein Alter....
Ich vermisse sie so.
Alles Liebe eine Namensvetterin
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  #3  
Alt 03.09.2002, 23:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard alexandra

das war für alexandra
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  #4  
Alt 03.09.2002, 23:54
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard sorry martina

....
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  #5  
Alt 07.09.2002, 21:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gefühlschaos

Liebe Martina,
ich habe deinen Beitrag gelesen - er hat mich sehr betroffen gemacht, es geht mir ähnlich. Ich bin 29 Jahre alt und habe im Juni meinen Vater verloren. Die Zeit ist so schlimm, wenn man sich so allein fühlt. Ich denke auch oft daran, was mein Vater nun alles nicht mehr miterleben wird ... ich bin ein Einzelkind und hatte eine sehr enge und besondere Beziehung zu meinem Vater. Das macht mich alles unendlich traurig. Aber es geht jedem so, der einen lieben Menschen verloren hat. Das ist zwar in keinster Weise ein Trost, aber so versuche ich mich manchmal zu beruhigen. Wie man hier sieht, gibt es so viele Menschen, denen es ähnlich geht wie uns...
Viele Grüsse
Yvonne
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  #6  
Alt 11.09.2002, 11:58
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gefühlschaos

Hallo Yvonne,
erst heute komme ich dazu, Deine Antwort zu lesen. Du hast recht, wir sind nicht die einzigen Menschen mit diesen Erfahrungen. Es berührt mich auch immer sehr, wenn ich von ähnlich gelagerten Fällen höre, denn ich kenne ja die Trauer und (vorher) die Angst, die damit verbunden sind. Man kann sich so sehr hineinfühlen.
Heute bin ich wieder extrem traurig, aber ich denke, daß kommt auch von den schrecklichen Bildern im Fernsehen über den 11.9.2001.
Wenn ich diese Bilder so sehe, bin ich froh, daß meine Mutter, wenn sie schon sterben mußte, dies wenigstens im Kreise ihrer Familie tun konnte und dabei keine Schmerzen und hoffentlich auch keine Angst hatte.
Aber es ändert nichts an der Tatsache, daß wir ( mein Vater, mein Bruder, ihre Eltern und ihr Bruder ) sie schrecklich vermissen.
Obwohl es schon fast ein halbes Jahr her ist, kommt es mir vor, als wäre es gestern gewesen, und ich frage mich immer noch: Warum?

Ich wünsche Dir viel Kraft. Es ist bestimmt schwerer, den Tod eines Elternteils zu verarbeiten, wenn man keine Geschwister hat. Man hat niemanden, der genau das gleiche betrauert, nämlich den Tod eines Elternteils.
Ich hoffe aber, Du hast viele Freunde und natürlich Deine Mutter, mit denen Du diese schwere Zeit gemeinsam durchstehen kannst.
Viele Grüße, Martina
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  #7  
Alt 11.09.2002, 18:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Gefühlschaos

Hallo Martina,
habe gerade Deine Antwort gelesen. Mir ging es heute auch so, dass ich besonders traurig und irgendwie "daneben" war. Zudem habe ich in der letzten Nacht von meinem Vater geträumt. Als ich dann aufgewacht bin, konnte ich es erst gar nicht glauben, dass ich nur geträumt haben sollte, es war so echt. Dann war ich natürlich niedergeschlagen, als ich feststellte, dass es doch nur ein TRaum war. Das sind dann Momente, wo es dann besonders weh tut.

Du hast geschrieben, dass Deine Mutter an Brustkrebs gestorben ist. War sie schon lange krank? Mein Vater hatte Darmkrebs seit Weihnachten 1998. Er war sehr lange krank. Zuletzt war er auf eigenen Wunsch zu Hause bei mir und meiner Mutter. Wir haben sozusagen die letzten Tage gemeinsam verbracht. Es sind Tage, die ich niemals missen möchte, es sind aber auch Tage, die ich nicht vergessen kann, immer wieder geistern die Bilder dieser Tage in meinem Kopf. Es war sehr schwer, mitanzusehen.
Wie geht es Dir heute so? Gehst Du arbeiten?
Ich denke an Dich und wünsche Dir ebenfalls viel Kraft, weiter Dein Leben zu leben - es muss einfach weitergehen!!
Viele Grüsse
Yvonne
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