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  #91  
Alt 26.01.2009, 20:06
Mella W. Mella W. ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Zitat:
Zitat von Susanne85 Beitrag anzeigen
Ich habe das Gefühl, dass die Trauer im Moment (6 Wochen später) eher schlimmer, als besser wird. Je länger sie weg ist, desto mehr vermisse ich sie.
So ist es...zu Anfang kam bei mir ein "Ruhegefühl"...sie, aber auch wir hatten "es" geschafft. Und dann....vielleicht ein, zwei Wochen später ging es richtig los, der Schmerz war kaum auszuhalten. Ich weinte so viel, dass meine Wangen schmerzten, sobald Tränen über´s Gesicht liefen. Heute, zweieinhalb Jahre später, weine ich zwar weniger, aber die Teile meines Herzens, die rausgerissen wurden, wurden nicht wieder ersetzt. Die Wunde wird nie heilen. Sie fehlt an allen Ecken und Kanten, ich vermisse sie unendlich, ich kann es kaum in Worte fassen.

Ich würde Dir gern was Besseres schreiben, aber ich kann leider nicht...
__________________
In liebevoller Erinnerung an meine Ma, die im Juni 2006 an Brustkrebs verstarb!

Ma, ich werde Dich immer lieben und Dich in meinem Leben NIE vergessen!

Ihre Geschichte unter www.gary-maus.de.vu
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  #92  
Alt 26.01.2009, 21:51
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Mella,

ein Gefühl der Ruhe war es eigentlich nicht. Es war eher ein Taubheitsgefühl der Seele. Als wäre ich betäubt. Und nun habe ich immer öfter - vorzugsweise am WE, wenn ich nicht durch die Arbeit abgelenkt bin - Momente, in denen ich den Schmerz nicht zurückhalten kann. Mein ganzer Körper zieht sich zusammen. Die Tränen brennen wie Säure auf meinem Gesicht und ich schluchze wie ein kleines Mädchen. Wenn ich an ihr Grab gehe, knie ich davor zusammengekauert, die Hände vors Gesicht geschlagen und schluchze wieder wie ein kleines Kind. Die Sehnsucht schmerzt unbeschreiblich. Der ganze Körper tut weh. Mir wird schlecht. Unter der Woche halten sich diese Gefühlsausbrüche in Grenzen, weil ich arbeite. Aber sobald sich die Bürotüre hinter mir schließt, sind meine Gedanken wieder nur bei meiner Mama.

Ich habe auch nicht erwartet, dass du mir sagst, dass alles wieder gut wird. Wir haben uns kein Bein gebrochen, dass wieder zusammenwächst. Wir haben unsere Mama verloren. Diese Lücke wird nie ersetzt werden. Und die Zeit, die wir durch ihre Krankheit und unsere Trauer erleben, reisst Wunden auf der Seele, die vielleicht irgendwann verheilen aber dennoch ihre tiefen Narben zurücklassen, die immer wieder schmerzen.

Fühl dich gedrückt!

Deine Susanne
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Für meine geliebte Mama
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  #93  
Alt 28.01.2009, 17:46
Cindy 69 Cindy 69 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,

jetzt bin ich wenigstens etwas zur Ruhe gekommen und will dir unbedingt schreiben...
Danke für deine wirklich tröstenden Worte im LK-Forum zu meinen Beiträgen. Du hast recht. Ich habe wirklich alles für meine Mama getan. Immer. Und das beruhigt mich sehr.
Nun sitzen wir im selben Boot. Wie geht es dir ? Wie hast du die letzten Wochen geschafft ?
Wir hatten gestern die Trauerfeier... Musste dafür meine letzten Kraftreserven mobilisieren. Jetzt haben wir den letzten schweren Gang geschafft.
Aber meine Tränen sind weg. Kannst du mir das erklären ? War das bei dir auch so ? Ganz ehrlich, ich frag mich, ob das "normal" ist. Hab schon Angst, dass dann alles zu einem späteren Zeitpunkt so richtig heftig raus kommt.
Als ich gemerkt habe, dass ich mich mit meiner Mutter nicht mehr unterhalten konnte (saß manchmal 1 Stunde ohne zu reden nur bei ihr. Sie konnte mir nicht mehr antworten), habe ich mich schrittweise schon von ihr verabschiedet. Mir war so klar, dass es nur noch eine kurze Zeit sein wird.
Habe eine schwere Zeit hinter mir, wie du auch liebe Susanne.
Aber der Alltag findet sofort wieder einzug, als wäre nichts gewesen. Nur die Erinnerung, die Sehnsucht und die Gedanken bleiben. Was würde ich drum geben sie noch kurz besuchen zu können, und sie lebend und lachend zu sehen. Christen glauben ja einander später wiederzusehen... Ich bin kein Christ, aber ich hoffe ich kann sie eines Tages wieder sehen.

Liebe Susanne, ich denke an dich und umarme dich

Cindy
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Meine geliebte Oma: 04.02.1916 - 22.12.08
Meine geliebte Mama: 07.04.1950 - 22.01.09

Menschenleben sind wie Blätter die von Bäumen fallen,
all unsere Liebe vermag es nicht zu verhindern...
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  #94  
Alt 28.01.2009, 19:09
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Susanne,

auch ich habe dich nicht vergessen. Bitte entschuldige das ich schon lange nicht mehr geschrieben habe. Oft fehlen mir die richtigen Worte oder ich weiß einfach nicht, wie ich anfangen soll bzw. lösche manches wieder.

Ja, die Trauer ist ein Auf und Ab. Ich stellte auch fest, je mehr man Zeit hat zum nachdenken, desto bewuster wird einen diese.

Manchmal ist es mehr, manchmal weniger.

Am Anfang war bei mir auch alles betäubt. Konnte nichts essen ...

Irgendwie half und hilft mir mein Hund sehr. Ich bin abgelengt und habe eine Aufgabe nach der Arbeit die mir viel Freude macht. Manchmal auch Kummer. Wie sind viel auf den Hundeplatz (Verein) mit vielen lieben Menschen. Das hat mir am Anfang sehr viel geholfen und ich bin nicht in dieses schwarze Loch gefallen.
Meine Mama war früher auch oft begeistert dabei und die Arbeit mit dem Hund hat ihr sehr viel Freude gebracht. Leider war sie da schon schwerer krank als wie dachten. Und die Zeit war sehr kurz.

So nach 2-3 Monaten war ich auch ein paarmal krank. Schob dies auf's Wetter und zuviel im Garten gearbeitet. Oder die Sonne ->halben Hitzeschlag. Bin eines morgens einfach nicht mehr hoch gekommen. Mir wurde Schwarz vor Augen. Gleich wieder ins Bett. Bin zu unseren lieben Hausärtzin. Lies mich gründlich durchchecken. War alles in Ordnung. Sie meinte, dass ich den Leidensweg mit meiner Mutter gegangen bin und nun auch wieder "hochgepäppelt" werden muss. Sie riet mir zu einer Eigenblutterapie. 70€ hierfür mußte ich zwar selber zahlen. Aber es war gut. Ich merkte formlich wie meine Kräfte zurück kamen. Und das Beste, dies hat auch gegen meine Allergie sehr gut geholfen. Hatte fast keine Beschwerden letzte Jahr. Ich hatte sogar schon Astma von der Allergie.

Weihnachten lag ich im Bett und konnte nicht schlafen. Auf einmal übergam es micht und ich schluchzte wie ein Schlosshund. Dann hab ich meinen Freund aufgeweckt, mich ganz fest an ihn gekuschelt und er hat micht fest in seinen Armen gehalten. Das hat sehr gut getan und war Balsam für die Seele.

Am Grab ist es unterschiedlich. Manchmal ist die Trauer stärker und Tränen kullern, machmal freu ich mich einfach nur über die schönen Blumen auf den Grab sind, manchmal rede ich mit ihr. (wenn keiner da ist laut sonst leise in Gedanken).

Ehrlich gesagt, ich hätte mir mit Freude lieber beide Beine gebrochen, als meine Mutter zu "verlieren"-ist eigentlich das falsche Wort. Mehr, dass meine Mutter leiden mußte und dass der Krebs sie aus den Leben gerissen hat.


Ich bin mir Sicher, dass es was nach dem Tod gibt.

Liebe Grüße
und an jeden hier ein dickes großes Kraftpacket
alex
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  #95  
Alt 31.01.2009, 11:09
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo liebe Alex,

ich habe letztens auch überlegt, was man mir alles nehmen könnte, wenn ich dafür meine Mama wieder haben könnte. Gesund. Ich würde alles hergeben. Es gäbe nichts, was ich behalten würde. Nur leider geht das nicht.

Ich fühle mich zur Zeit sehr allein und unverstanden. Ich habe das Gefühl, dass nun jeder - 6 1/2 Wochen später - von mir erwartet, dass jetzt aber alles mal wieder gut sein muss. Viele Menschen lenken einfach vom Thema ab, wenn ich damit anfange. Meine Freundin meinte "Hast du mich vergessen? Sonst hast du doch auch öfter angerufen?". Ja, sonst war auch noch alles anders! Was soll ich denn erzählen? Ich gehe in meine Arbeit und denke ansonsten an nichts anderes. Es ist eben nicht alles so, wie es war. Die Krankenkasse hat mir in einem Brief (da war ich bereits schon wieder arbeiten) geschrieben, dass sie der Meinung sind, dass ich am 17.01. wieder arbeiten kann. Achso? Da schreibt mir die Krankenkasse vor, wann es mir wieder gut zu gehen hat??? Was ist aus dieser Welt geworden? Warum kann man einen Trauernden auch Wochen danach nicht mehr davon erzählen lassen? Aber ich soll mir deren nichtige Probleme anhören? Ich funktioniere im Moment einfach nur, damit mein Leben nicht kaputt geht. Damit ich meine Miete etc. bezahlen kann. Und ich reisse mich einfach nur zusammen im Umgang mit anderen Menschen. Mich interessiert eigentlich nichts. Und wenn ich dann mal davon reden will, wird vom Thema abgelenkt. Ich will schon gar nichts mehr sagen, weil ich mir vorkomme, als würde ich anderen Menschen auf die Nerven gehen.

Was ist nur aus dieser Welt geworden? Zählt nur noch, wie viel finanziellen Profit jeder von uns monatlich erzielen kann und das wir gute Unterhalter sind? Was ist, wenn wir nicht mehr lustig sind? Wochenlang? Und wenn wir nicht mehr die Probleme á la "ich wiege 3 Kilo zu viel und brauche dringend neue Schuhe" teilen können, weil wir sowas nicht mehr als echtes Problem sehen? Sind wir dann nur noch nervige Anhängsel, mit denen man aus Höflichkeit noch spricht, ohne es eigentlich zu wollen, weil die eh immer vom gleichen reden?

Ich bin sehr enttäuscht.

Eure Susanne
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  #96  
Alt 31.01.2009, 17:08
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Susanne....

Als ich deinen Text gelesen habe,habe ich gedacht er könne glatt von mir stammen.....

Ich erzähl dir eine Geschichte von einer meiner sogenannten Freundinnen....

Wir waren 4 Jahre befreundet,sie hatte ständig Männerproblemme und ich habe mir immer den ganzen Müll angehört und dabei etliche Flaschen Wein leer gemacht(grins).
Sie rief mich ständig an ,um mich zu fragen ob ihr das blaue oder grüne Oberteil nun besser steht...
Außerdem war ich ihr Ratgeber in Bezug auf sämtliche Diäten,die eh nie funktionierten.....
Als Papa erkrankte,rief ich unter Tränen an ,um ihr zu berichten,Papa habe Blasenkrebs....
Sie sagte doch glatt,dass sie sowas jetzt ja gar nicht hören könnte ,sie hatte nämlich eine Zyste an der Gebärmutter und wäre schon bei 3 Ärzten gewesen und hätte nun solche Angst,es könne Krebs sein.
Sie bat mich um Verständnis,das sie dazu jetzt gar nichts sagen könne...
Ich war wie vor den Kopf geschlagen!!!!!!
Und habe mich komplett zurückgezogen,was hätte ich auch machen sollen...
Sie rief nie mehr an,und wenn ich sie traf,und sie mich fragte ,was ich gerade mache ("Ich bin auf dem Weg ins KH...")kam betretenes Schweigen....

Einfach unfassbar für mich....
Als Papa dann starb,sah ich sie 4 Tage später uns sie nahm mich in den Arm("DU Arme...")
Ich war steif wie ein Eisklotz....
Danach kam nie wieder auch nur ein Wort über meinen Papa.....
NIE WIEDER!!!!!
Ich sehe sie noch heute ab und zu (sie wohnt nicht weit weg von mir und unsere Kinder spielen manchmal miteinander ),sie fragt mich ,wie es mir geht....
Mir geht es super....

Das kommt mir also sehr bekannt vor,was du da schreibst.....
Ich bin so froh,hier Gleichgesinnte gefunden zu haben ,die immer verstehen,wenn es mir nicht gut geht und die vor allen Dingen immer sie richtigen Worte wählen,um mich wieder aufzubauen....
Komisch ,das es das in der Realen Welt nur noch sehr selten gibt.....

Halt die Ohren immer schön in den eisigen Wind.....
Gruß
Regina
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  #97  
Alt 31.01.2009, 18:02
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Ihr beiden: Susanne und Regina!

Ich möchte gerne was beitragen zu dieser Freundininerfahrung!

Die Rede ist von einer Frau, mit der ich erst eine Freundschaft aufbaute, vlt ist es deswegen so gekommen?
Wir haben viel miteinander geredet, nicht nur oberflächiges Zeug, schon sehr tiefgründig und ich war gerne mit ihr zusammen!
Ich hab angefangen sie richtig doll gern zu haben, und sie fehlte mir auch, wenn wir uns ein paar Tage mal nicht sahen!

Dann kam die Diagnose von Papa, zuerst war sie sehr mitfühlend, bat mir Hilfe an, etc!
Dann, 3 Wochen später, sah ich sie zum letzten Mal!
Warum?
Keine Ahnung!
Sie meldete sich einfach nicht mehr, reagierte nicht auf SMS, ging nicht ans Telefon wenn ich anrief, rief geschweige denn zurück. NICHTS!

Anfang Dezember hatte ihr Sohn geburtstag, Geschenk lag schon bei mir rum (wusste sie).
Es kam keine Einladung, kein Anruf, nix!
Ich meine, hätte ihr Sohn meinen plötzlich nicht einladen wollen, wär ich die Letzte mit der man nicht hätte reden können!

Da sie aber davon gesprochen hatte, den Geburtstag aufgrund des Benehmens ihres Sohnes zu verschieben, dachte ich mir erstmal nix!

Zualledem ist diese Frau manisch-depressiv, womit ich mich nicht auskenne, und ich dachte eben "na gut, gehts ihr eben auch nicht so toll, lass ich sie mal".
Kurz nach dem Geburstag waren wir den Kindergarten besuchen (in die beide Kids zusammen gingen, meiner ist nur jetzt schon in der Schule) und da erfuhr ich, dass der Geburtstag gefeiert wurde!
Ich rief sie an um sie zur Rede zu stellen, sie ging nicht dran. Ich schrieb eine ellenlange SMS, keine Reaktion!
Ne Woche später hing ich das Geschenk und 2 andere Dinge, die ich noch von ihr hatte im Kiga an den Haken ihres Sohnes, auch darauf keine Reaktion!
Gestern lief sie mir übern Weg... ein scheixxfreundliches und breitgrinsendes, passend zu ihrer positiven Austrahlung "Hallohoooo"!

Ich hab ein "Hallo" zurückgebrummelt und bin weiter gelaufen!

Ich weiß bis heute nicht, ob es die Situation um meinen Papa war, die sie hat aufhören lassen sich bei mir zu melden, mich bzw komplett zu ignorieren oder ihre Krankheit oder was ganz anderes!

Ich weiß auch nicht, wie ich reagieren soll, sollte sie mich irgendwann mal fragen wie es meinem Papa geht
Rechnet ja keiner damit, dass jemand 5 Wochen und 3 Tage nach der Diagnose bereits stirbt!

Das kam mir grad alles hoch, als ich eure Postings gelesen habe.
Ich hab sie gern, will die Freundschaft natürlich nicht mehr. Aber ich bin verletzt und es tut mir weh darüber nachzudenken!

Frage: egal was der Grund war/ist, verhält man sich so (komplette Ignoranz einer Person) wenn man doch weiß, was derjenige gerade durchmacht?

Nachdenkliche Grüße, Sanni
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  #98  
Alt 31.01.2009, 18:20
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Sanni....

Auch deine Geschichte hat mich nachdenklich gestimmt.....?????!!!!!!

Ich war tief verletzt,habe es persönlich genommen und habe bei meinem Mann(bei sonst niemanden ) auf diese Frau geschimpft.....

Heute ein halbes Jahr später,bin ich einfach nur traurig über dieses Verhalten...
Erklären kann ich es nicht.
Kann sie vielleicht mit solchen Schicksalsschlägen nicht umgehen...???
Sanni und auch Susanne...dann tut sie mir irgendwie leid.....
Ja sie tut mir wirklich leid.
Wenn man sich jahrelang(sein ganzes Leben???) nur auf einer oberflächigen Ebene bewegt....Kann das glücklich machen ???
Ich glaube eher nicht......

Sanni,du sagst,das deine Freundin manisch depressiv ist.
Vielleicht ist das der Grung,denn erklären kann ich es mir auch nicht......
Angst,vor dem eigenem Abgrund, der sich vielleicht auftut ????

Ich wünsch euch noch einen schönen Abend.....
Regina
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  #99  
Alt 31.01.2009, 19:40
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Regina,
hallo Sanni,

eure beiden Geschichten sind machen sehr nachdenklich. Ich glaube, es ist bei fast allen Menschen in solch einer Situation so, dass sich der Freundes- und Bekanntenkreis sehr reduziert. Ich habe auch mehrere andere "Freundinnen" gehabt, die sich - vor allem, als es Mama immer schlechter ging - gänzlich von mir entfernt haben. Von einer war ich letztes Jahr Trauzeugin und sie hatte nicht mehr als eine SMS für mich übrig, als Mama starb. Vermutlich passe ich mit meinem tragischen Schicksal nicht in ihr schönes Leben, dass nun von Hochzeit und Nachwuchs erfüllt ist. Aber es ist einfach sehr enttäuschend. Ich fühle mich von dieser Frau missbraucht dazu, ihr bei den schönen Seiten ihres Lebens (Hochzeit, Geburt ihrer Tochter) "beizustehen", aber wenn es mir schlecht geht, hört und sieht man nichts von ihr.

Man kann viel spekulieren, woran das liegt. Ich würde so jemanden man gerne in die Augen schauen und fragen "Warum hast du mich in der schwersten Zeit meines Lebens allein gelassen?". Wäre gespannt auf die Antwort. Aber ob die ehrlich ist?

"Lache und die Welt lacht mit dir. Weine und du weinst allein!"

Nachdenkliche Grüße


Eure Susanne
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  #100  
Alt 31.01.2009, 20:40
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

"Lache und die Welt lacht mit,weine und du weinst allein!"

Wie wahr wie wahr......

Schönen Abend Susanne

Regina
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  #101  
Alt 01.02.2009, 19:19
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Hallo ihr lieben,

ich habe eine Frage an euch. Ich war gerade bei einer Freundin von Mama und habe ihr erzählt, wie schlecht es mir zur Zeit geht. Psychisch als auch physisch. Sie meinte, ich soll eine Kur beantragen und sie sei sich recht sicher, dass ich diese auch bekommen würde. Was meint ihr dazu? Hat von euch jemand sowas schonmal beantragt und vielleicht sogar bewilligt bekommen?

Viele Grüße


Susanne
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  #102  
Alt 01.02.2009, 19:25
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne!

Mir hat letztens gegenüber irgendwer erwähnt, dass es professionelle Trauerhilfe für die ganze Familie gibt. Das gibt es dann sicher auch in Kur-Form!
Wäre aber sicherlich eine Kur mit psychologischem Schwerpunkt!

Ein intensives Gespräch mit dem Arzt Deines Vertrauens gibt Dir da auf jeden Fall die beste Info, die Du brauchst!

Liebe Grüße Sanni
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  #103  
Alt 03.02.2009, 19:27
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Susanne,

zu deinen vorletzten Eintrag 31.01
Du sprichst mir aus der Seele.

Ja, so ist es leider meist.

Als mein Vater starb und ich auf der Arbeit mal diese Thema anschnitt, viele vertutzte Gesichter um mich rum. Und Ablenkungsmanöver. Ich ließ es dann.

Die meisten Menschen wollen mit dem Tod, dem Sterben und den Leid jeglicher Art nichst zu tun haben. So als gäbe es dies nicht. Wegschauen, weglaufen. Mich betrifft das ja nicht.

Nun ja,
Ich redete damals viel mit meiner Mutter. Meine Mutter war selbst Altenpflegerin. Bei uns gab es da kein Tabuthema. Sie erzählte mir viel über das Sterben und wie die Phasen usw. sind. Sie hatte das ja auch theortisch gelernt und die tägliche Erfahrung damit. Sie arbeitete auf einer Pflegestation. Da hab ich auch schon einiges gesehen. Und es ist eine Gnade, trotz allem wenn man verhältnismäßig nur eine kurze "Zeit des Sterbens" hat. Für sie war der Gedanke immer unerträglich eines Tages nur noch als leere Hülle ans Pflegebett gefesselt "dahinzuvegetieren". Dem war Gott sei Dank nicht so.

Ich mag auch keine oberflächigen Gespräche und im "small talk" bin ich leider grotten schlecht. Für mich macht es keinen Sinn, sich nur auf dieser Ebene zu unterhalten.
Da hat mir mein Hund wesentlich mehr zu sagen ))


Als es bei Mutter ernster mit dem Krebs wurde, und sie oft davon redete, sagte ich auch immer so dumme Sätze wie "du kannst noch so uns so alt werden...., das wird schon wieder, wieso sollte die Chemo nicht helfen,..." Ich wollte sie damit aufmundern und den Krebs wegschieben, damit sie ihn wieder vergisst und er wieder verschwindet. Da war ich sehr dumm und unglaublich naiv. Als ich merkte, dass dies nicht funktionierte, nahm ich es an und wir machten das Beste aus unserer Zeit.

Ach ja, hab's irgendwo in den Beiträgen danach noch gelesen, dass mit den Freunden.
Mein Vater hatte als er jung und gesund war viele Freude mit denen Verstand er sich prima und machte alles für sie. Für seine Familie hatte er nicht sehr viel übrig.
Als er krank wurde, kam nur noch ein Freund. Nur seine Familie war bei ihm, bzw. er fand wieder zu ihnen, da er sonst ganz alleine war. Zu meiner Mama sagte er damals, nun ist es wieder "warm" hier.

@liebe Susanne,
mit Kur habe ich selbst keine Erfahrung.
Habe aber schon sehr viel positives über Trauergruppen gehört.

Ich denke aber, dass die Kur diese sog. physosomatischen Kuren sind. Fast schon eine Modeerscheinung. Ich kenne Menschen, die diese in Anspruch genommen haben. Und meine Meinung darüber ist nicht gerade gut. Vielleicht kenne ich mich aber einfach nur zu wenig damit aus. Ich weiß nur, ich wurde nicht auf so eine Kur gehen, damit mir erzählt wird, wieso ich so bin wie ich bin. Das weiß ich selbst. Ich weiß selbst, was ich will und brauche zum glücklich sein. Und Trauer und Kriesen gehören nun auch mal dazu. Na und, dann heul ich halt mal eine längere Zeit wie ein Schlosshund. Und lass die Leute denken, na was hat denn die nun schon wieder. Die mit ihrer schlechten Laune....usw.Wer sagt eigentlich, dass ich immer gut drauf sein muß und immer lachen muß wenn ich nicht will. Ich bin der Chef in meinen Leben und bestimme über meine Gefühle. Bei meinen Gefühlen lasse ich mir von keinen rein reden. Ich fühle so! und lasse mir nicht sagen, dass ich falsch fühle bzw. wie ich zu fühlen habe. Gefühle und Emotionen sind für mich das ehrlichste und schönste mit auf der Welt. Ohne diese wäre diese Welt unheimlich langweilig und leer. Leider geht das oft in der Angepastheit unter.
So nun habe ich dich beeinflußt. Käse
hoff du kannst mich nun noch leiden und der Rest hält mich nicht für total verblödet und hirnlos
Liebe Grüße
Alex

Geändert von Nawinta (03.02.2009 um 19:30 Uhr)
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  #104  
Alt 04.02.2009, 11:36
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Susanne und alle,

Zitat:
Zitat von Susanne85 Beitrag anzeigen
Man kann viel spekulieren, woran das liegt. Ich würde so jemanden man gerne in die Augen schauen und fragen "Warum hast du mich in der schwersten Zeit meines Lebens allein gelassen?". Wäre gespannt auf die Antwort. Aber ob die ehrlich ist?
Ich glaube, so eine Frage kann man sich getrost sparen :-( Weil man in Krisenzeiten nunmal spürt, wie sich bei Freunden die Spreu vom Weizen trennt. Und es gibt meist nur wenige Menschen, zu denen man ein so enges Verhältnis hat und auf die man sich wirklich verlassen kann.

Als meine Frau schwer krank war und Anfang des Jahres verstarb, gab es erstaunlich viele Menschen, die sich nicht zurückgezogen, sondern ihre Hilfe angeboten haben. Die anderen gab es natürlich auch, aber von denen hätte ich ohnehin nichts anderes erwartet. Die, die geblieben sind, waren überwiegend wirklich "uralte" Freunde, die meine Frau seit 20-30 Jahren kannte. Bei mir sind es jetzt in der Trauerzeit gerade 2 wichtige Menschen. Einen kenne ich seit 31 Jahren, den anderen seit 23 Jahren. Zu einem anderen könnte sich eine tiefe Beziehung entwickeln - aber nach 7 Jahren kann ich das noch nicht sagen ;-)

Soll heissen: es müssen zwar nicht Jahrzehnte vergehen, bis man wirklich zu guten Freunden wird. Aber Zeit spielt denke ich schon eine Rolle - weil mit der Lebenszeit auch die Lebenskrisen kommen, und sich dann herausstellt, welche Freundschaften wichtig und "krisenfest" sind und welche unverbindlich und austauschbar. Wenn ich mit fast 43 gerade mal 2 1/2 Leute kenne, an denen ich wirklich nicht zweifle, dann scheint mir das manchmal erschreckend wenig. Aber andererseits ist es wohl schon viel. Viele Menschen haben niemanden, dem sie so nahe stehen :-(

Viele Grüße,
Stefan
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  #105  
Alt 04.02.2009, 12:31
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Hallo Susanne,

mein Papa wollte nach Mamas Tod zur Kur. Die Krankenkasse hat uns leider mitgeteilt, dass er erst eine Therapie machen und für den Rücken Massagen aufschreiben lassen soll. Wenn das nach 6 Monaten nicht besser wird, dann sollte er eine Kur beantragen... Da mein Papa nicht wollte, dass wir es trotzdem probieren, haben wir es sein lassen.

Rede mit deinem Arzt darüber. Mehr als ablehnen, können die den Antrag doch nicht. Ich glaube schon, wenn der Arzt eine super Begründung rein schreibt, dass eine Kur bewilligt wird.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass mein Papa schon Frührenter ist (64 Jahre) und vielleicht sieht die Krankenkasse nicht ein, warum einer, der nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, warum dieser eine Kur in Anspruch nehmen sollte.

LG

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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