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Alt 17.06.2005, 22:31
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Beiträge: n/a
Standard und man kann nicht helfen......

Als Kind bekam ich ein Pflaster, ein Stück Schokolade und einen Kuss von meiner Mutter und alles war wieder gut.... kann es nicht immer so einfach sein?
Im Jahr 1995 starb nach langer Nierenkrankheit meine Mutter, damals war ich 21. Sie war fast 10 Jahre krank, ich bin mehr oder weniger mit dem Gedanken groß geworden : wenn Du aus der Schule /von der Arbeit kommst, dann ist es vorbei. Als es vorbei war, war es gut......
Heute hilft es mir mit meinem Vater besser umzugehen. Heute ist er es der mich braucht.....
Er war schon immer mit dem Rücken krank. Nach dem Tod meiner Mutter ging es ihm knapp zwei Jahre recht gut, dann bekam er Probleme mit dem Herzen. Nach vielen Untersuchungen, mehrfachem Verdacht auf Herzinfarkt und sogar oft als Simulant dargestellt, bekam er vor ein paar Jahren einen Herzschrittmacher. Es ging ihm einiges besser. Dann, Mitte letzten Jahres, erzählte er mir das ihm die Gelenke so weh täten. Der Hausarzt machte nicht viel. Ich hatte nahm ihn mit zu meinem Arzt : er hat schweres Rheuma. Ich brachte ihn ins Klinikum, und sie fingen mit einer Therapie an.
Im April taten im die Waden wieder so weh. Bei der nächsten Rheuma Untersuchung blieb er im Klinikum :Thrombose
Gar nicht so schlimm, dachten wir die ersten zwei Stunden,dann kam abends der Arzt : Lungenembolie
Und wie sollte es anders sein, das Glück ist in unserer Familie ja nicht auf unserer Seite: Bei der Untersuchung der Embolie stellten sie Schatten in fest. Befund Nicht-kleinzelliges Carcinom T3N3M0.....Drei Knoten konnten Sie entfernen, die anderen blieben drin.
Jetzt bekommt er eine kombinierte Radio-Chemotherapie mit Carboplatin.
Er hat schon eine Woche Chemo und drei Wochen Bestrahlung über sich ergehen lassen und es geht ihm verdammt schlecht. Er hat kaum Appetit, kann kaum schlucken, da die Speiseröhre sehr verletzt ist. Hat Schmerzen vom Rheuma und dem kaputten Rücken, darf aber viele seiner Medikamente nicht mehr nehmen.
Ich versuche ihm Mut zu machen, rede viel mit ihm und rufe ihn fast täglich an. Da ich leider 50 km entfernt wohne und es nicht schaffe jeden Tag zu ihm zu fahren. Er ist alles was ich habe und ich würde alles geben um ihm zu helfen oder etwas abzunehmen von seinen Schmerzen. Doch man kann nur da sein, zuhören, im Haushalt helfen, mehr nicht...
Keiner sagt einem was genaues, keiner sagt er schafft es, keiner sagt wie lange... Man fragt sich ob die Ärzte es vielleicht einfach nicht sagen möchten. Denn Hoffnung gibt es immer ... irgendwie....
Ich hoffe ich habe nicht zuviel Unsinn hier geschrieben, aber es hat mir gut getan. Mit meinem Partner kann ich darüber nicht reden, er kann es irgendwie nicht.Ich denke, er weiß was es bedeutet, aber er verdrängt es irgendwie, realisiert es nicht. Seine Mutter hat gestern erfahren das sie Hautkrebs hat und er hat da gesessen als wäre nichts gewesen. Er hat sich nie mit Krankheit in seiner Familie beschäftigen müssen, ich denke das er darum so reagiert, es eigentlich fast von sich fernhalten will.
Also nicht böse sein das hier so viel geschrieben steht, aber mir geht es jetzt besser....
Und wenn es helfen würde, würde ich meinem Dad jetzt ein Stück Schokolade und einen dicken Kuss geben...
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