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  #91  
Alt 17.06.2005, 23:54
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Heike,

es ist mir ein Anliegen, dir etwas zum "Stark sein" zu schreiben,weil du das in deinem letzten Beitrag geschrieben hast Was mich angeht,liebe Heike,denke bitte nicht,dass ich stark bin (und du dir vielleicht im "Vergleich" schwächer vorkommst.) So ist es nicht, Heike. Ich hatte es wirklich nicht so schwer mit meiner Mama, sie brauchte bis zuletzt fast keine Pflege, sie war selber so ein starker,gläubiger Mensch und sie hat mich rechtzeitig und sanft darauf vorbereitet, dass sie bald sterben wird.Ihr Sterben hat nur vier Tage gedauert und ging so "ruhig" vor sich.Du siehst, es war nicht so schwer für mich wie vergleichsweise bei anderen Angehörigen.Aber Heike,ich hatte gerade zuletzt,als es ans Sterben ging große Angst und Schwächegefühle,ich wußte nicht,wie ich mich verhalten werde,ob ich es bis zum Schluß durchstehe,ich habe es auch für möglich gehalten,dass es mir zu viel,zu schwer wird.
Heike,du hältst neben deiner Mutter aus, siehst ihren schwierigen und schon so langen Zustand und bleibst bei ihr. Und um mit Angststörungen zu leben, arbeiten zu gehen,usw.- dazu braucht man viel Stärke und immer wieder Mut und Kraft. Also,Heike,in meinen Augen bist du eine Starke- und das meine ich so!

Noch zu deiner Mama: Auch bei meiner war es so, dass sie einen epileptischen Anfall hatte, vier Tage danach starb sie.Sie hatte nie zuvor einen Anfall !Die MR-Untersuchung ergab auch keinen "Grund", dass sie so bald danach sterben musste. Wenn ich mich aber an unsere letzten Gespräche vor dem Anfall erinnere,wird mir nachträglich klar, dass sie nun gehen wollte.
Meinst du,dass deine Mama noch durch etwas zurückgehalten wird ?

So,liebe Heike,du Starke,
nun dir auch Gute Nacht,
Alina
  #92  
Alt 18.06.2005, 00:14
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Briele,

das ist das Sicherste! In Word schreiben und anschliessend hier reinkopieren. Dann bleiben die Zähne heil und der Fussboden bekommt nicht so schnell ein Loch )...und der Verbrauch von Taschentüchern wird stark reduziert.

Ich war heute sehr aktiv, so langsam erwache ich aus meiner Lethargie. Ich habe mir den Juli mit Terminen vollgebucht,
Qidong, Tai Chi , allgemeine Entspannungstechniken und Stressmanagement. Ausserdem habe ich mich zum Nordic Walken angemeldet, nachdem die Stöcke bereits seit einem Jahr Wurzeln bei mir geschlagen haben, wirds ja langsam Zeit, dass sie mal merken, wozu sie eigentlich hergestellt wurden.

Ausserdem war ich heute auf dem Friedhof, am Mittwoch war ja die anonyme Urnenbeisetzung und eigentlich weiss man dann nicht, wo genau auf dem grossen schönen Rasen sie dann ist, damit die Angehörigen nicht anfangen, dort auf der Wiese Blumen anzupflanzen.
Aber die Bestatterin, eine sehr liebenswerte, ältere Dame mit viel Humor und grosser Seele hat mir den Platz gezeigt... ich habe ihr versprochen, keine Blumen zu pflanzen... aber es war mir doch auch wichtig, zu wissen, wo mein Bär jetzt seinen Frieden gefunden hat.... und den hat er dort. Es ist ein wirklich schöner Ort, ganz friedlich und ruhig und mit viel Sonne und einer Bank unter einem grossen alten Baum, dort werde ich sicher ab und zu mal sitzen. Ich bin ganz froh, dass er sich so einen schönen Platz ausgesucht hat. Ich habe heute gemerkt, dass mir die Ruhe dort sehr gut tut, vielleicht kann ich da dann mal etwas entspannen.

Briele, Du gute Seele dieses Forums, wie geht es Dir?
Wie kommst Du mit allem zurecht, was belastet Dich?

Du findest immer für jeden die richtigen Worte. Es ist sooo gut, dass Du hier bist.

Ich wünsche Dir ene gute Nacht
Gaby
  #93  
Alt 18.06.2005, 00:48
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Gaby,

meine Güte, ist das nicht ein bißchen viel was Du da vorhast? Also wenn Du Qigong und TaiChi machst, beides für Dich neu ist, dann wünsch ich viel Vergnügen beim Merken der Übungen. Ich hab da eine Blockade im Kopf. Wenn ich daheim bin, dann kann ich nichts mehr. Hoffentlich hast Du dann noch Zeit für die eine oder andere Zeile im Forum, sonst müssen wir halt mit einem smilie zufrieden sein.

Werners Frau, die vor 20 Jahren starb, ist auch auf einem anonymen Friedhof begraben. Auch er weiß wo die Urne ungefähr liegt. Es ist ein schöner Platz, ein leicht ansteigender Hügel auf dem eine alte Kapelle steht, die aber geschlossen ist.Ein idyllischer Platz, immer gepflegt, immer sind viele Blumen da, immer ein paar Leute.

Ach danke Gaby, ich komm recht gut zurecht. Du weißt ja von unserem Austausch nebenan: auf und ab, auf und ab. Insgesamt geht es Werner ja gut, aber wenn es nicht so ist, dann ist es auch ein "ab" für mich. Ich hab meinen Werner heute (wieder einmal) gebeten mir schon bitte recht schnell zu sagen, wenn er wieder gut drauf ist. Unlängst war ich noch ganz woanders,er aber schon wieder on top of the top.

Wie war übrigens der neue Neffe?

Ich bin auch froh, daß Du da bist.
Gute Nacht, alles Liebe
Briele
  #94  
Alt 18.06.2005, 01:22
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Keine Bange, Briele

das sind alles so Schnupperkurse, da ich ja mit Entspannung noch
nie viel am Hut hatte (ich trage keine Hüte), dachte ich, es sei das Beste, erstmal überall meine Nase reinzustecken und dann zu entscheiden, was mir langfristig Spass machen könnte und was mir auch den gewünschten Effekt der Entspannung bringen wird.

Ich habe nämlich in meinem vergangenen Leben schon viel Lehrgeld bezahlt, hab irgendwas gebucht, weil ich dachte, das sei nun das Gelbe vom Ei, und bin dann nach 2-3 Mal nicht mehr hingetigert, weil ich mir mein Eigelb anders vorgestellt hatte.
Nun wird erstmal geschnuppert, bevor ich einen Vertrag bis an mein Lebensende unterschreibe....

..mein Neffe war genauso, wie Du ihn beschrieben hast, gut riechend trotz voller Windel und einfach nur zum Knuddeln.

Es war auf der einen Seite ein schönes Wochenende in München, aber auf der anderen Seite habe ich gemerkt, dass ich ja doch nicht vor dem Geschehene flüchten kann und dass ich jetzt erstmal meine Zeit mit mir alleine zu Hause benötige.

Aber im August geh ich dann mal wieder Windeln schnuppern )

Mein Bruder meinte bereits, falls ich mal wieder daran dächte, auf "Brautschau" zu gehen, dann gäbe es in München auch ganz nette Männer... er meinte damit allerdings wohl eher, dass es von Vorteil sei, die Tante etwas näher bei seinen Kindern zu haben - so sind sie, die kleinen Brüder.

So, nun ist aber Schluss für heute nacht...
alles Liebe
Gaby
  #95  
Alt 18.06.2005, 16:04
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Nun, es ist zwar Stunden zu früh für euch alte Nachteulen, aber draussen ist es viel zu heiß, deswgen klopf ich mal ganz leise an die Küchentür. Briele ist schuld, sie hat mich hierhergelockt. Tja, und nachdem ich mich jetzt durch euern ganzen thread gelesen habe, scheint mir, daß man bessere Gesellschaft als euch nicht so leicht findet. Wenn ihr noch ein Plätzchen frei habt, teil ichs auch gern mit Hund und/oder Katz. Zum Mutterthema werde ich, wie Briele weiß, nix positives beitragen können. Aber vielleicht zum Tantenthema...
Briele, ich meine mich zu erinnern, daß du in der Schweiz zuhause bist. Hoffe, da habe ich mich nicht vertan, denn wenn ich deine Beiträge lese, stelle ich mir immer vor, wie sich das live auf schwyzerdütsch anhören würde :-)
  #96  
Alt 18.06.2005, 18:02
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Irene,

erst einmal danke für den gestrigen Tipp, das werde ich demnächst versuchen. Ich hab mir auf die Schulter geklopft, weil ich zumindest die richtige Vorstellung hatte, wenn auch nicht das Wissen, wie man es sicherer machen könnte.

Ich freue mich, daß Du hier bist. Heute habe ich mir schon einmal gedacht, wie mach ich das jetzt. Es ist ein Gefühl, daß ich weder vertiefen möchte noch könnte, aber mir erschien es besser Euch alleine zu lassen. Weglocken wollte ich Dich auch nicht, ich dachte an die Möglichkeit eines neuen threads.
Alina und ich sind ja Mamakinder, da dachte ich wieder, das tut Dir vielleicht weh wenn Du über unsere Liebe liest.

Nun liest Du es so oder so und Du wirst damit umgehend können. Ich habe wieder einmal zu kompliziert gedacht. Also: welcome Irene!

Deinen Buchtipp habe ich notiert - werde ich gleich nächste Woche besorgen. Von Margaret Forster war mein erstes Buch ebenfalls "ich glaub ich fahr in die Highlands". Inzwischen habe ich alle ihre Bücher gelesen, jedes hat mir gefallen.
Ich bin ganz zufällig auf sie gestoßen und verstehe noch immer nicht warum ich sie nicht früher kennengelernt habe.

Nein,nicht die Schweiz, - es ist Österreich! Also beim Zuhören etwas leichter für Dich!

Alles Liebe
Briele
  #97  
Alt 18.06.2005, 19:30
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Liebe Gaby,

auch Dir danke für den Tipp. Gemacht hab ich es bis jetzt nicht, aber demnächst. Es gab schon wieder ein neues Problem. Plötzlich konnte ich nicht weiterscrollen. Werner meint der Laptop ist einfach müde.

Meine Liebe, auch ich habe viele Kurs- Seminarteilnehmer gesponsert. Es dauerte lange bis ich auf die Idee kam - so es möglich ist - erst einmal eine Gastkarte für einen einmaligen Versuch zu lösen. Da hat sich so manches schnell erledigt.

Im Winter war ich zehnmal bei Qigong. Hat mir gefallen, die Lehrerin war nett, die Teilnehmerinnen auch, die Übungen nicht schweißtreibend, nur leider zu wenig Platz, wir sind uns viel in die Quere gekommen, waren alle an die Wand gedrückt. Mitnehmen in meinen Alltag konnte ich nichts, aber ich werde diese Sache im Auge behalten.

Von Tante zu Tante: Bei Kindern, die gestillt werden, da gibts nichts Stinkendes in der Windel!
Ich glaube, außer einer lieben Oma gibt es für Kinder und wohl auch für deren Eltern, nichts Besseres als eine kinderlose Tante. Manchmal, ganz ehrlich gesagt, beneide ich meine Neffen ein wenig um die Tante, die sie an mir haben.

Machst Du bei Tag ein Nickerchen wenn Du nachts nicht gut schläfst?

Bis später vielleicht.
Umarmung
Briele
  #98  
Alt 18.06.2005, 23:40
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Briele,

Du wirst bestimmt noch ein PC-Genie. Das der Laptop müde sei, war doch hoffentlich kein versteckter Hinweis Deines Werners, dass Du vielleicht zu viel Zeit mit dem Laptop verbringst und er sich etwas vernachlässigt fühlt?? Grübel,grübel...
Ich kenne diese dezenten Hinweise nämlich aus eigener Erfahrung.

Heute habe ich mich bei dem jetzt auch hier schönen, warmen ( viel zu heiss für mich) Wetter in meiner wunderbar kühlen Wohnung verschanzt und das grosse Umräumen veranstaltet. Ich wusste garnicht, dass ich in der Lage, einen gefüllten Kleiderschrank alleine zu verrücken. Nun hab ich den Schreibtisch endlich aus dem Schlafzimmer raus und vors Wohnzimmerfenster geschleppt - herrlich mit Blick auf den Taunus (4. Stock - Grünzeug, soweit das Auge reicht) Diesen Plan hatte ich eigentlich bereits beim Einzug vor 3 Monaten, aber ich konnte mich nicht so ganz durchsetzen. Beim Umräumen gabs dann gleich den grossen Hausputz, nun hab ich mir wirklich einen ganz faulen Sonntag verdient und den werde ich mir dann auch gönnen.

Liebe Briele, wie gerne würde ich tagsüber ein Nickerchen machen, aber mein Chef hätte bei all seinem Verständnis für mich dann doch wohl etwas einzuwenden...
Da ich aber nachts kaum schlafe, meist wirds so 2 bis 3 Uhr, bis ich mich Richtung Bett bewege, komme ich halt morgens nicht sooo toll aus dem Bett raus, da könnte ich dann schlaaaafen und ich darf jetzt zumindest eine Stunde später mit meiner Arbeit beginnen (muss ich halt abends nacharbeiten) und am Wochenende - heute z.B. wirds dann auch schon mal gaaaanz später Vormittag, bis mich der Tag wiederhat.
Ich habe aber schon seit vielen Jahren ein ziemlich gestörtes Schlafverhalten und das sind derzeit wohl die entsprechenden Auswirkungen. Auch daran werde ich bei Gelegenheit arbeiten.

Meine Nichte und mein Neffe sind noch beneidenswerter als Deine Neffen, die zwei haben neben zwei kinderlosen Tanten auch noch zwei liebe Omis. Da würde ich auch gerne mal tauschen und und mit vollen Windeln im Bettchen liegen )

Seit wann liegt Hamburg in Österreich???

Ich hatte Dich nach dem Chat nach Hamburg umgesiedelt.... das lag wohl daran, dass Du gesagt hast, in Hamburg sei es sonnig und warm....hmmm, so gehts mit dem Chatten, nun lese ich, das Hamburg in Österreich liegt...

Wie auch immer, Kaiserschmarrn mag ich eh lieber als grünen Aal und im worldwide Web sind Entfernungen und Himmelsrichtungen sowieso wurschtpiepegal.

Ich wünsche dir eine wunderschönen, sonnigen Sonntag
Gaby
  #99  
Alt 18.06.2005, 23:50
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Liebe Gaby,

ich bin jetzt in Hamburg, aber ich bin Österreicherin und nach wie vor oft dort.
Was ist,bist Du im Bett oder schaust Du noch einmal in die Lobby 2?
  #100  
Alt 19.06.2005, 00:04
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Hallo Ingrid,

klar ist Platz für dich in meiner Küche, an lauen Sommerabenden gehen wir aber besser in den Garten,mit Rotwein und Kerze.
Mein Zoo ist da natürlich auch dabei, das sind meine liebe, völlig gutmütige Schäferhündin mit ihrem "Adoptivkind",der kleinen roten Katze und ihrer schwarzen, etwas scheueren Kollegin.
Ingrid, es ist nicht so, dass meine Beziehung zu meiner Mama immer unkompliziert und nur schön war, wirklich nicht.Meine Ablösung von ihr war schwer, voller Kämpfe und Nöte meinerseits.Meine Mama hat uns Kindern viel Liebe und - um Brieles Satz zu verwenden- auch Wurzeln gegeben, mit unseren Flügeln und dem Loslassen hatte sie aber ihre Probleme. Auch kenne ich die Spaltung in einer Familie und deren Folgen.Meine Mutter hat so richtig an die große Liebe geglaubt und alle ihre Karten auf die Liebe gesetzt. Es musste einfach schief gehen,diese Ehe meiner Eltern. Sie stellte meinen Vater auf ein Podest, tat alles für ihn,erwartete aber auch, dass er sie glücklich macht. Als die Ehe dann zerbrach, war es ganz schlimm für mich. Da waren meine Mutter und mein Bruder,die beide nicht mit meinem Vater zurechtkamen und da war ich, die eigentlich mit allen in gutem Kontakt stand.Ingrid,das war eine schrecklich anstrengende Rolle, die der Vermittlerin, der Bechwichtigerin und der Botin zwischen den Fronten.Da wurde ich auch ganz schön benutzt von beiden Seiten.Diese Rollen sind mir in Fleisch und Blut übergegangen,so verhalte ich mich oft auch in meinem Arbeitsteam und im Freundeskreis.Jetzt kann ich das aber erkennen und mich meistens bewußt entscheiden,ob ich diese Rolle will oder mich doch lieber anders verhalten möchte.
Genauso wie deine Mutter auch, so war auch mein Vater trotz 15 Jahre Trennung von ihr dann für sie da, als sie erkrankte und er saß auch mit mir an ihrem Sterbebett. Die beiden,sie haben sich versöhnt und einander verziehen, so scheint mir und das macht mich glücklich.
Ich finde es schön, dass sich deine Mutter zum Schluß liebevoll um deinen Papa gekümmert hat. Es geht ja nicht darum,dass dies etwas aufwiegen soll,aber sie hat in der-wie es sich anhört-eher schwierigen und dunkelgefärbten Ehegeschichte letztlich ein Licht angezündet, das steht neben dem Schmerzlichen.

Von der Ehegeschichte und Mamas früherer Haltung zu Männern wurde ich dahingehend stark geprägt,dass ich mich ganz schwer auf Männer,Beziehung,geschweige denn eine Ehe tief einlassen kann.Aber zum Glück ist mir - allerdings schon durch harte Arbeit-vieles bewußt geworden, das hilft schon !
Sorry, jetzt habe ich die ganze Zeit über mich erzählt, dabei wollte ich noch auf einiges eingehen, was du im anderen Thread geschrieben hast. Jedenfalls wollte ich dir heute sagen, dass auch ich komplizierte Beziehungsseiten zu meiner Mutter hatte.Das will ich auch nicht verdrängen,auch wenn das Positive an unserer Verbindung für mich überwog und ich sie schmerzlich vermisse.

Gute Nacht,
Alina
  #101  
Alt 19.06.2005, 00:38
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Oh, oh, Briele, da muß ich mich ja jetzt schwer umstellen, von schwyzerdütsch auf österreichisch. Oder ssprichst du inzwischen Platt? ;-)
Keine Sorge, tut mir nicht weh, wenn ihr von euren Mamas sprecht, ganz im Gegenteil, bin eher traurig für euch, daß sie nicht mehr da sind...
Kann ich gut verstehen, daß du deine Neffen um ihre Tante beneidest!

Gaby, wenn du im Taunus wohnst, kommst du bestimmt öfter nach Frankfurt? Das war für mich eine meiner Liebe-auf-den ersten-Blick-Städte (kann leider kaum jemand nachvollziehen).

Briele, ich möchte mich jedoch entschieden dagegen verwehren, daß ich ab jetzt Irene heissen soll. Ist zwar ein schöner Name, will mich aber nicht mehr umgewöhnen!

Ingrid
  #102  
Alt 19.06.2005, 01:16
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Meine liebe Briele,

da bin ich aber überrascht. War mir irgendwie sicher, du bist aus Deutschland und dann lese ich, du bist Österreicherin! Ich auch,wohne in Oberösterreich.Komisch, eigentlich wäre es ja ganz egal, freue mich aber trotzdem sehr.

Jetzt zu meiner Stiefschwester, nach der du gefragt hast. Eigentlich geht es ihr gut, so sagt sie und so sieht sie auch aus.Nach der Brustamputation bekam sie eine "leichte Chemo",jetzt ist sie mitten in den 30 Bestrahlungen.Die Nebenwirkungen sind erträglich ,sagt sie.( sie ist erst knapp über 40 J).Im Hintergrund steht aber bedrohlich ihr Befund, der sehr,sehr ernst ist. Sie hatte bereits eine Metastase in der Wirbelsäule, ihre Lymphknoten waren fast alle schon befallen und die Therapien sind von der palliativen Art.Die Angst ist also trotz ihrer guten Fortschritte immer da und ich kann mir wohl nur annähernd vorstellen, wie schwer es ist, mit ihr zu leben.( Sie mag nicht über den Krebs, ihre Gefühle,Ängste usw.sprechen ).

Habe heute noch zwei Gedanken, die ich mit dir teilen möchte:habe bei deinem Austausch u.a. mit Ingrid gelesen, dass ihr auch über das " wäre ich eine gute Mutter gewesen" gesprochen habt.Möchte dir ganz spontan sagen, dass ich mir sicher bin,dass du eine besonders gute Mutter gewesen wärst !. Aber bzw.und diese deine mütterlichen Eigenschaften kommen -so mein Eindruck-auch ohne eigenes Kind sicher auch vielen Menschen zugute,uns hier im Forum z.B.Ich will eigentlich ausdrücken, dass diese Gabe, diese Charaktereigenschaften natürlich nicht brach liegen,wenn frau kein Kind bekommt,sondern dass es dafür viele Empfänger gibt.

Liebe Briele,darf ich dir noch was zu meiner Trauer erzählen,meinem zweiten Gedanken? Es wird nun anders,mein Trauern und auch mein Lebensgrundgefühl.Ich nähere mich dem, was du vielleicht mit dem " seine Mutter fest in sich haben" meinst. Sie ist wirklich ganz da in mir,ich kann mit ihr reden und "höre" ihre Antworten.Ich habe mich abgefunden mit ihrem/unserem Schicksal, habe das- wie es so schön in Therapiekreisen genannt wird-ein Stück mehr in mein Leben integriert. Und weißt du was, nun haben in letzter Zeit schon zwei Menschen zu mir gesagt,ich rede wie meine Mutter, hätte Ausdrucksweisen von ihr übernommen bzw.sehe ihr ähnlicher als je zuvor. Das hat mich zuerst überrascht, dann sehr gefreut.Ich habe sie bei mir,das ist schön, obwohl die Sehnsuchtszeiten bleiben.
Ängstlich bin ich,wenn ich an ihren Sterbejahrestag denke,im Juli.Beschäftige mich jetzt schon damit, er wird eine große Bedeutung haben für mich,wenn ich auch nicht weiß,wie es mir dabei gehen wird.Briele, es ist mir eine große Beruhigung,dich dann in meiner Nähe zu wissen und dir schreiben zu können.Danke dir sehr dafür!
Was Schönes noch über meinen Bruder- du weißt ja, dass er Mama so ziemlich in Stich gelassen hat und auch mich,dass er nur geflüchtet ist und sich mit Arbeit zugepflastert hat.Über Mama kann er immer noch nicht sprechen, beim Grab war er genau zwei Mal, ABER nun ist er der aufmerksamste, hilfsbereiteste und fürsorglichste Bruder, den ich mir nur wünschen kann.Er ist zu mir nun so,wie ich ihn mir mit Mama gewünscht hätte.Es kommt mir fast so vor,als hätten wir beide,unabhängig voneinander Mama versprochen,dass wir uns um einander kümmern werden.Ich habe meine Enttäuschung über ihn nicht vergessen,daneben steht nun aber auch meine Freude und mein Erstaunen über meinen neuen Bruder.

Briele,ist es dir auch so vorgekommen, dass du durch den Tod deiner Mutter Heimat verloren hast ? Und wenn ja, kannst du mir sagen, ob und wo du seitdem wieder Heimat gefunden hast ? Oder braucht man das irgendwann nicht mehr so sehr?

Ich denke oft an Werner ! Sagst du ihm bitte,dass nun schon eine ganz schöne Anzahl anderer Frauen außer dir an ihn denken und hoffen, dass er die Bestrahlungen gut durch steht ( dein Werner hat sicher Humor, wenn du ihn gewählt hast,oder ?)

Für heute schläfrige Grüße, auch Nachteulen werden mal ein wenig flügellahm,
ganz herzliche Grüße,
Alina

PS:Wie gehts dir gesundheitlich ? Hast du hoffentlich gerade Ruhe vor den Herzrythmusstörungen ?
  #103  
Alt 19.06.2005, 21:38
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Meine liebe Alina,

Dein lieber, langer Brief hat mich gestern noch erreicht, ich wollt ihn dann auch wirklich haben und hab gerne darauf gewartet!Stundenlang!

Über eine lange Strecke haben mehr oder weniger wir beide hier geschrieben, nun sind innerhalb einer Woche andere Menschen dazugekommen. Von Anfang an war ich zu 99,99 Prozent sicher, daß Dir das recht ist,nun sind es 100%.

Jeder Mensch spricht etwas Neues an, es wird eine andere Saite in einem zum Schwingen gebracht, es gibt einen neuen Blickwinkel, eine Erinnerung, ein in sich Hineinhorchen, etwas, was sonst nicht geschehen wäre. Es hat diesen Menschen, in genau dieser Stunde gebraucht.

Ich kann Euch allen nur sagen, daß ich mich erstens glücklich, zweitens fröhlich, drittens gut aufgehoben fühle in Eurer Runde! Danke, daß Ihr da seid!

Alina, meine liebe Schwester, auch mir wurde sehr bald gesagt, du gehst wie die Mama, du siehst ihr immer mehr ähnlich, das hätte deine Mama jetzt auch gesagt, usw. Ich fühlte, und fühle mich geehrt, nicht nur das, ich bin glücklich, daß ich mich geehrt fühlen darf und kann.
Obwohl ich jede Pore ihrer Haut, jede kleine Falte, jede Sommersprosse ihrer Oberarme, alles, alles abrufen kann, habe ich leider ihre Stimme nicht gut in mir.
Ich kann Töne nicht gut herbeiholen, auch oftmals gehörte Musik ist nicht in meinem Ohr. Werner hört ein paar Sekunden hin und kann jede Sonate, jedes Konzert zuordnen. Als ich dieses Bedauern bei einer Freundin äußerte,meinte sie, aber das ist doch kein Problem, hör dir selbst zu, dann hörst du deine Mama!

Ja, Alina, die Heimat, die ist weg. Mit Mamas Tod war die Heimat weg, mit Papas Tod dann auch endgültig die Kindheit. Einen Ersatz habe ich nicht gefunden, aber ich fühle mich nicht mehr als herumirrendes, allein gelassenes Schaf. Wenn ich in jungen Jahren hinter tollen Männern her war,so war ich dann einige Zeit hinter lieben, alten Damen her!
Ich glaube man baut sich nach und nach eine Heimat in sich selbst auf. Es ist vielleicht das, was Du meintest "sich selbst bemuttern und bevatern", was ich meine,mit "die Mama, den Papa,gut in mir haben". Wer weiß, vielleicht ist es der Punkt im Leben, an dem man die Heimat nach eigenen Vorstellungen gestalten kann. Man nimmt mit, was man mitnehmen will aus der früheren Heimat, läßt zurück was beschwerte, gibt dazu, was man selbst für wichtig erachtet.Vielleicht ist diese erst schmerzhafte Zäsur auch eine unwahrscheinliche Möglichkeit. Wie es heißt...eine Tür geht zu, eine andere öffnet sich....

Das seh ich auch so, daß man Mütterlichkeit leben kann,ohne Kinder zu haben. Auf jeden Fall. Ich habe mir einmal ein Horoskop zeichnen lassen, auch eines für meine Mama. Bei der Besprechung hieß es, Familie sei mir wichtig, ich sei für Kinder wichtig. Bei Mama hieß es Familie sei für sie unwichtig. Ich sagte, ist ja komisch, ich hab nun keine, sie schon, da meinte die Asrologin, ja wer lebt schon sein Horoskop!

Es macht mich richtig froh, daß Du Grund hast mit Deinem Bruder glücklich zu sein. Du hast das so lieb, warm und dankbar beschrieben, das hat mir innerlich einen Ruck gegeben. Denn das war und ist mein Bruder so gut wie immer. Ich will jetzt ein wenig in mich gehen, nachdenken, ob ich vielleicht einen Tick zu nachtragend bin? Meine Mama hat in den letzten Jahren immer wieder gesagt, es sei für sie ein guter, beruhigender Gedanke, diese Gewißheit, daß wir immer fureinander da sein werden, einer auf den anderen schaut.

Du mußt Dich nicht vor dem Sterbetag Deiner Mama fürchten. Meistens ist unsere Angst vor der Angst schlimmer als jede Realität. Bei mir war das bis jetzt immer so. Es ist ein Jahrestag und als solcher schmerzhaft wie die anderen gewissen Tage auch. Ich bin dann Tage vorher melancholisch, in mich gekehrt, aber ich zelebriere diese Zeit auch. Im ersten Jahr nach Mamas Tod habe ich monatelang ihren letzten Tag, ihre letzte Nacht immer wieder, jede Woche aufs neue, durchlebt. Auf die Uhr gesehen, jetzt war das gewesen, dann das. Ohne Ende. Irgendwann hab ich mir gesagt, du kannst ja auch versuchen damit aufzuhören. Wir MÜSSEN es nicht noch einmal durchleben, durchstehen, aushalten. Sie nicht. Ich nicht.

Sag dann bitte, wenn der Tag kommt, da zünd auch ich eine Kerze an für Deine Mama und wenn Du mich brauchst, dann sitz ich nicht nur in Deiner Küche, sondern nonstop am Laptop!!

Zum Schluß - ich bin jetzt in Deutschland, auch ich empfinde wie Du, es ist völlig egal woher du kommst, wo Du bist und doch ist so etwas wie eine klitzekleine Freude, daß Du auch Österreicherin bist. Frag mich nicht warum, ich weiß es nicht.

Ich umarme Dich und wünsch Dir einen guten Wochenbeginn
Deine Briele
  #104  
Alt 19.06.2005, 23:39
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Liebe Ingrid, INGRID INGRID INGRID,

ich möchte auch weiter die Ingrid hier haben, die Irene hatte ich vorher am Telefon gehabt, erzählenderweise über ihre "mühsame Mutter".

Den Test in Deinem Beitrag im anderen thread habe ich mir zweimal durch gelesen. In Null komma nix sind ein paar Leute die ich kenne vor meinem Auge gestanden. Beim Bügeln dachte ich, ob andere Leute bei dem einen oder anderen Punkt mich vor ihrem inneren Auge haben?

Ist es nicht seltsam, oft hört man, manchmal sagt man selbst, das ist mir völlig egal, was die anderen von mir denken. Und doch, und doch, interessiert es jeden wie die anderen über einen denken. Selten kann man einem Menschen die Meinung sagen, selten kann man selbst damit umgehen wenn man sie gesagt bekommt. Wenn es nicht so doll ist. Andersrum hört man es gerne und sagt es anderen vielleicht zu selten.

Das ist jetzt ein Spagghettisatz. Nach dem Kochen. Ein Kuddelmuddel.Hinter mir dröhnt die Christiansentruppe. Ich hör auf.

Gute Nacht
Briele
  #105  
Alt 20.06.2005, 00:37
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Hallo ihr Lieben,

bin grad erst heimgekommen, war kurz in Kerstins thread, hab gesehen, daß meine intellektuellen Kapazitäten für eine Antwort heut nimmer gut genug auf Zack sind. Hier natürlich dasselbe, weil ihr den 'Heimat'gedanken aufgebracht habt. Darüber hab ich heut, angeregt von Gaby's kroatischem Dorf ein bißchen meditiert.
Für heut Nacht beschränke ich mich besser auf die einfacheren Gedanken.

Liebe Gaby, in die Mainmetropole hats mich damals studiumshalber verschlagen. Wollte in eine Großstadt, möglichst südlich des Weißwurstäquators (nachdem ich schon nicht in der Weißwursthauptstadt, die ich damals gehasst habe, bleiben konnte). Was ich an Frankfurt mag ist, daß es so eine 'ehrliche Stadt' ist, die Banken sind protzig, die Tauben zerfleddert, die Junkies und die Nutten sichtbar. Vielleicht nicht schön, aber real. Und die Stadtviertel sind schön, gewachsen, viele Alteingesessene, grün, nicht so kaputtspekuliert wie in München (wo ich derzeit - wieder - wohne).
Das Gefühl das du in deinem kroatischen Dorf empfindest, kann ich gut nachvollziehen. Solche Orte habe ich auch. Aber keiner davon ist eine Stadt. An einem dieser Orte 'stelle' ich übrigens immer mein Bett auf, wenn ich nicht schlafen kann, dann lass ich warme Abendsonne scheinen, die alles in ein weiches Licht taucht...

Liebe Alina, wie schön, daß du nun einen 'richtigen' Bruder hast! Spontan fiel mir dazu das englische Sprichwort ein, daß jede dunkle Wolke ein silbernes Futter hat. Ich hoff, du verstehst das jetzt nicht falsch.

Liebe Briele, meine gesammelten (?) Gedanken zu Heimat und Meinung von anderen Leuten etc morgen, wenn ich wieder nüchtern bin.
Das Nachdenken hier wird langsam zum fulltime-job
;-)

Ich wünsch euch allen eine gute Nacht!
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