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  #1  
Alt 11.03.2006, 13:33
kersti1975 kersti1975 ist offline
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Standard gekämpf, gehofft und doch verloren

hallo ihr lieben,
nun muss ich mich leider auch zu euch begeben.
mein dad hat nach 2 jahren den kampf und ohne einmal zu jammern am donnerstag um 17.30 uhr verloren.
er kämpfte noch 2 tage und 2 nächte, bis er dann endlich einschlief, als meine mum und meine schwestern nur für 5 min. das zimmer verliessen, wg einer beruhigungstablette. wir denken er hat drauf gewartet, denn ansonsten war meine mum rund um die uhr bei ihm. ich war am dienstag das letzte mal bei ihm, konnte es nervlich nicht mehr ertragen...
seit dem 01.01. war er geistig auch nicht mehr richtig anwesend, mal mehr mal weniger. das heisst wir konnten auch schon da irgendwie abschied nehmen. einmal fragte er, ob ich die eine oder andere oma besuchen wolle. (seine mutter ist schon seit 10 jahren tot), ob er da schon zu ihr kontakt aufnahm bzw sie zu ihm?
er wollte nie sterben, hat nur ein oder zweimal zum schluss gesagt, er wolle nicht mehr, aber auch zu den pflegeschwestern, sie sollen alles gescheit machen, denn er möchte noch nicht sterben... wir sprachen auch nie darüber.
am sonntag bekam er fieber und er kam wieder ins krankenhaus, dort sagte er zweimal zu mir: " jetzt seid ihr mich bald los" oder so ähnlich....
mich würde mal interessieren, wie es ihm die letzten beiden tage ging.
am dienstag nachmittag bekam er eine panikattakte, wollte sich dann die kabel rausreissen (katheder etc.). schrie ... die ärzte gaben ihm dann eine morphiumpumpe ans bett. es muss länger gedauert haben, bis er sich beruhigte. meine mum war bei ihm. wir sind dann nachgekommen. da wirkte wohl schon das morphium. er lag da und stöhnte und verdrehte die augen, bis er nach ner weile einschlief. nur als sie ihn nochmal etwas besser hinlegten, wimmerte er auf. er sprach nicht mehr die letzten zwei tage....
mittwoch schlief er meistens, nur nachts um 5 uhr bekam er wieder einen panikanfall. am donnerstag verdrehte er wieder die augen und starrte auch mal ca ne halbe std. an die decke ohne zu blinseln und stöhnte die ganze zeit bis kurz vor seinem tod.
die ärzte meinten schon am dienstag, dass er die nacht nicht übersteht. aber er kämpfte. sie meinten er bekomme nicht mehr viel mit, hat wahnvorstellungen und todesangst.
mich würde so interessieren, ob er noch mitbekam, das ich am dienstag bei ihm war.
ob er mitbekam, dass meine mum die meiste zeit bei ihm war oder ob er durch das morphium wirklich "weggetreten" war. und als er die augen offen hatte, ob er was wahrgenommen hat?
und ob es nur für uns so schlimm wirkte und für ihn gar nicht so schlimm war...

gestern abend als ich um 1.45 uhr ins bett bin, hörte ich einen komischen pfiff im flur. tv war aus und mein freund schlief auch schon lange. hatte etwas im netz gesurft und geguckt, bezgl leben nach dem tod und kontakte aus dem jenseits. viell hab ich mir das auch nur gewünscht und bildete mir den pfeifton ein?

vielleicht stehe ich auch noch unter schock, denn mir gehts besser als ich mir je hätte vorstellen können. oder die 2 jährige last ist nun abgefallen...
vorher dachte ich immer, ich möchte auch nicht mehr leben, wenn dad geht und ich werde zusammenbrechen.
jetzt denke ich zwar ständig an ihn, hab ein bild und kerzchen aufgestellt, rede mit ihm.
ich kann auch lachen, mittendrin kommen mir dann wieder die tränen, wenn ich über den verlust nachdenke oder ich irgendwas von ihm sehe.

würd mich interessieren, was ihr für erfahrungen gemacht habt?! auch bezüglich trauerarbeit.

liebe grüsse kerstin
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  #2  
Alt 11.03.2006, 14:15
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Loui Loui ist offline
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Standard AW: gekämpf, gehofft und doch verloren

Hallo Kerstin
zuerst mal mein herzliches Beileid. Mein Papa starb am 26.02.06 und in deinem Bericht steht vieles was ich auch erlebt habe. Papa bekam die letzten Tage Morphium über die Pumpe, starrte mit offenene, trüben Augen nur an die Decke und reagierte auch nicht mehr auf Zärtlichkeiten wie streicheln oder ähnliches. Trotzdem bin ich mir sicher dass er gespürt hat wer bei ihm war, dass er unsere Zärtlichkeiten und Küsse gespürt hat, dass er verstanden hat was wir erzählt haben, er lebte ja. Wir waren bei ihm als er seine letzte Reise antrat haben ihn gehalten und gestreichelt und er hat mit Sicherheit gespürt dass er nicht alleine ist.
Mir ging es wie dir mit der Trauer - ich habe geweint, ich habe gelacht - dachte, ich verarbeite das aber gut. Der Schmerz kam dann plötzlich - ich kann dir nicht sagen ob wir in den ersten Tagen in einem Schock-Zustand sind, das alles gar nicht aufnehmen bzw. wahrnehmen. Jetzt erst, nach der Trauerfeier und dem ganzen Schreibkram mit den Behörden, Versicherungen usw. wird mir bewusst - PAPA kommt nicht mehr zurück - soviel wollten wir noch zusammen erleben, erzählen, klären doch es geht nicht mehr....
Ich hab mir jetzt auf Empfehlung zwei Bücher von E. Kübler-Ross bestellt um es besser verarbeiten zu können "Das Lesebuch" und "Über den Tod und das Leben danach".
Liebe Kertsin, die Trauer kommt mit Sicherheit und jeder erlebt sie anders, ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und drück dich, liebe Grüße, Sylvia
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  #3  
Alt 12.03.2006, 00:50
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teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: gekämpf, gehofft und doch verloren

hallo kerstin,

wir haben ja schon ein paar mal geschrieben.. sei erstmal ganz lieb gedrückt... es tut mir sehr leid, dass wir dich nun auch hier haben.

ich glaube übrigens dass dein vater alles mitbekam auch wenn er sich nicht mehr ausdrücken konnte. bei meiner mum war das genauso... sie konnte zum schluß nichts mehr sagen... aber ich bin fest davon überzeugt dass sie wusste dass ich bei ihr war... sie wollte nicht mit mir zusammen sterben sondern mit meinen papa... der meine schicht übernahm... ich war nur 1 halbe stunde weg und es ist passiert.
er wusste dass du da warst er konnte dich spüren.. auch wenn er nichts mehr sagen konnte...

sei gedrückt und viel kraft wünsche ich dir
das teufelchen
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Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #4  
Alt 12.03.2006, 12:44
kersti1975 kersti1975 ist offline
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Standard AW: gekämpf, gehofft und doch verloren

hallo liebe sylvia, liebes teufelchen,

es ist alles sehr traurig. es macht mir große angst zu hören, dass die trauer erst nach und nach kommt. gestern ging es mir so wechselhaft, habe bilder und ne kerze aufgestellt. jedesmal wenn ich die bilder anschaute oder den ani abhörte (habe von ihm noch nachrichten drauf) musste ich weinen. es ist alles noch so unwirklich. dann bin ich wieder froh, dass er erlöst wurde und von uns die ganze 2 jährige last abfällt....
mit der beerdigung klappts auch ned richtig. der pfarrer ist ein ruheständler, der recht alt sein muss und er hat erst morgen früh zeit, wg lebenslauf. die beerdigung ist schon um 14 uhr. er war am telefon recht "gelangweilt"...
find des ätzend, ned mal des klappt jetzt richtig. und die traueranzeige von seinem betrieb liess auch zu wünschen übrig. unsere mitarbeiterin hat auch kein einziges wort verloren, hat selber gejammert, weil sie wohl ne allergie hat. das macht mich echt traurig, auch weil mein dad fast nur für seine arbeit gelebt hat und dann würdigen sie ihn nicht mal.

wenn er wirklich noch mitbekam, was um ihn passiert, vielleicht hat er mich dann vermisst?? ich war ja nur noch dienstag bei ihm, da verdrehte er noch die augen, kurze zeit später schlief er ganz fest. die anderen tage war ich ja nicht mehr da. ob er mich vermisst hat? er hing sehr an mir, hat meine mum gesagt... als er starb, sprach ich gleich mit ihm, stand ja in dem buch drinnen.. hoffe er hat es gehört, hatte ihm erklärt, dass ich die letzten tage es nervlich nicht mehr geschafft habe....

liebe sylvia, bei dir ist es ja auch noch nicht recht lange her. lass dich auch mal fest drücken. ich finde ganz schlimm, dass man zum schluss nicht mehr mit ihnen reden konnte. allerdings denke ich für dad, dass es so besser war für ihn. glaube wenn er bei vollem bewusstsein gewesen wäre, wäre es noch schlimmer für ihn gewesen.ich habe das buch jetzt auch gestern fertig gelesen "der tod, und das leben danach". kannst du mir das lesebuch empfehlen?

liebes teufelchen, lass dich auch nochmal drücken. ja, wir haben uns vor weihnachten schon "kennengelernt". danach habe ich immer deine zeilen verfolgt. tat mir auch so unendlich leid. wollte aber davon einfach noch nichts wissen!! wollte die hoffnung nicht aufgeben, obwohl ich natürlich wusste, was uns bald erwarten wird. es ist alles noch so unwirklich, einerseits ist man froh, dass nun alles hinter sich zu haben. andererseits wird bewusst, dass ich ihn nie wieder sehen werde. und das macht mich sehr traurig.
die letzten 2 jahre bekam ich fast nen herzinfarkt, wenn das telefon klingelte, langsam muss ich mich wieder dran gewöhnen, dass diese angst nun vorbei ist. ist schon komisch, dass unsere lieben es sich wohl "ausgesucht" haben, mit wem sie sterben wollen. die schwestern haben erzählt, dass sie sowas oft erleben.unser dad war immer selbständig, hatte die fäden in der hand. da war irgendwie klar, dass er alleine gehen möchte....

liebe grüsse
kerstin
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  #5  
Alt 12.03.2006, 21:14
Bine68 Bine68 ist offline
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Standard AW: gekämpf, gehofft und doch verloren

Liebe Kerstin,

hatte gehofft Dich hier nicht zu schnell anzutreffen, aber auch Dein Dad wurde nun erlöst. Es tut mir so unendlich leid.

Also das mit dem Pastor find ich ja auch unmöglich. Bin auf Deinen Bericht gespannt. Vielleicht wird ja doch alles besser,als man im moment denkt. Drück Dir die Daumen.
Man muß so einige Enttäuschungen hinnehmen, was die Anzeige von der Arbeit betrifft usw. Mein Vater hat sein Leben lang gearbeitet, aber von seinem Arbeitsplatz stand nichts in der Zeitung, sie sendeten aber eine Karte und schickten einen Kranz und Arbeitskollegen waren auf der Beerdigung.
Von seiner Bank wo er jahrelanger Kunde war, kam nicht mal ne Beileidskarte.
Find ich schon sehr armselig.
Aber irgendwann merkt man das das nicht so wichtig ist, das man sich damit auch nicht noch belasten muß, man hat genug Last zu tragen.
Jeder geht mit der Trauer anders um. Du wirst für Dich den richtien Weg gehen, da bin ich mir sicher.

Dein Dad hat genau gewußt was er an Dir hatte und das Du immer für ihn da warst, da bin ich mir sicher. Auch wenn man sich nicht äußern kann, hat er Deine Anwesenheit ganz bestimmt gespürt. Jeder sucht sich vielleicht wirklich den richtigen Moment zum sterben aus, der eine will seine Liebsten dabei haben, der andere geht seinen Weg allein, wie unsre Väter. Man muß das so hinnehmen, auch wenn es schwer fällt. Auf einer Seite hätte ich ihn gern begleitet, auf der anderen Seite wäre es mir aber auch sehr schwer gefallen. Aber ihn tot zu finden, war auch nicht einfacher. Ich farf gar nciht dran denken.

Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft.
Herzlichst
Bine
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  #6  
Alt 13.03.2006, 11:05
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Loui Loui ist offline
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Liebe Kerstin,
die Trauer muss dir keine Angst machen. Lass sie zu wenn sie dich überkommt, weine, schreie, verdränge sie nicht. Jeder Mensch trauert auf seine weise. Ich rede z.B. in Gedanken sehr viel mit meinem Papa, über das Wetter, über den Stress im Job, einfach über alltägliches was mich berührt belastet oder worüber ich mich gefreut habe. Das ist meine Art mit der Trauer umzugehen. Manchmal überkommt mich auch unheimliche Wut, z.B. beim einkaufen treffe ich auf "alte" Menschen wo ich dann denke warum Papa und nicht sie. Ich bin gemein das zu denken ich weiß aber ich denke das ist auch eine Art der Trauerbewältigung. Zu den Büchern von Frau Kübler-Ross kann ich mich leider noch nicht äussern da ich sie mir erst gestern bestellt habe. Sollen aber sehr gut sein. Ich euch, , Sylvia
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  #7  
Alt 13.03.2006, 15:20
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Kiwi Kiwi ist offline
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Standard AW: gekämpf, gehofft und doch verloren

Liebe Kerstin

Mein Papa ist am 19. Februar 2006 nach 2 Tagen Koma still eingeschlafen - es war wie wenn eine Kerze immer dünner brennt und am Ende flackert - und ganz ausgeht. Meine Erlebnisse sind ganz ähnlich wie Deine. Die letzten beiden Tage war Papa im Koma, weil die Leber versagte und erhielt viel Morphium. Trotzdem hat er auf hartnäckiges Fragen "hörst Du uns?" beide Tage reagiert, einmal sogar mit einem deutlichen Ja. Es hat uns bestätigt, dass uns Papa wahrnahm - wir blieben auch ständig bei ihm, gingen jedoch immer mal 20 min raus, um was zu essen oder an die frische Luft, falls er er vorgezogen hätte, alleine zu sterben. Er entschied sich schliesslich für das Sterben in Anwesenheit von Mama. Mich "schickte" er raus, ich erhielt einen Impuls, ging 5 min eine Zigarette rauchen, einfach so, ohne Grund. Als ich zurück kam, hatte er es geschafft. Er wollte dies mit Mama alleine ausmachen - und ich bin so dankbar, habe ich diesen Impuls gefühlt und bin ihm gefolgt.

Liebe Kerstin, mein herzliches Beileid, ich fühle mit - aus tiefster Seele.

Bis jetzt kann ich aus meiner Trauerarbeit soviel berichten: Die ersten beiden Wochen war da nur eine Leere, und auch ein Stück Dankbarkeit, dass Papa es geschafft hatte und nicht lange leiden musste, es ging am Ende sehr schnell.

Dann kam ein paar Tage eine grosse innere Unruhe, ich war unfähig, mich zu konzentrieren, konnte kaum arbeiten. Dann hatte ich 5 Tage ununterbrochen Kopfweh. Nun fühle ich mich recht wohl, spüre zwar, wie meine innere Sonne leidet, ich ständig traurig bin und eine melancholische Grundstimmung habe, was so gar nicht zu mir passt. Weinen muss ich meist am Abend, dann gehe ich zu meiner Mam, rieche an Papas Sachen, gucke mir seine Fotos, Sachen an, kann weinen, spreche mit Mama über ihn... Dann beruhige ich mich und kann heimgehen, schlafen.

Meine Gefühlswelt besteht derzeit nur aus Leere, Traurigkeit, Dankkbarkeit und Angst, was noch kommt. So richtig habe ich noch nicht begriffen, was passiert ist. Ich soll nie mehr meinen Papa sehen? Nicht vorstellbar, was das bedeutet...

Fühl Dich gedrückt - alles Gute für die kommende Zeit!
In tiefem Mit-Leid, Kiwi
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  #8  
Alt 13.03.2006, 17:31
kersti1975 kersti1975 ist offline
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hallo ihr lieben,

so nun habe ich den ersten schritt geschafft. am mittwoch ist dann noch die urnenbeisetzung. es ist alles wie ein alptraum!
musste den ganzen gottesdienst und zur verabschiedung weinen.
aber es waren viele menschen da, die von ihm abschied genommen haben. das hat mich sehr für ihn gefreut. dachten wir bleiben im kleinen kreis.
auch der pfarrer und die rede und die ganze verabschiedung waren schön gemacht! also war die ganze aufregung wieder mal umsonst. wollten doch für dad alles so schön wie möglich machen. aber ich denke es war in seinem sinn!
wie gern hätte ich ihn neben mir gehabt. es ist so traurig.
das traurige ist, ich habe ihn noch nicht "gespürt" oder das gefühl er wäre bei mir. bis auf den einen komischen pfiff vor zwei tagen...und einmal dachte ich, ich rieche ihn ganz kurz... aber so als wenn er neben mir ist, das gefühl habe ich nicht.
kann man eigentlich in der zeitung so ne art "nachruf" drucken lassen. dachte nur von mir an dad. ein paar persönliche sätze??

liebe loui, du hast recht, ich soll einfach meine trauer rauslassen. heute habe ich den ersten schritt dazu getan. zeige selten meine gefühle, machte dad auch eher selten, aber heute mussten sie raus. ich weinte nur für dad!
auch ich bin noch wütend und denke oft, warum dad und nicht der böse nachbar.... es tut mir ja auch leid, aber das ist schon so ne art trauerbewältigung. habe das nun schon öfter gelesen. das eine buch ist jedenfalls sehr empfehlenswert, hatte es fast auf einmal durchgelesen. hat mir sehr geholfen. wennst das andere mal durchhast, dann gib mir doch bitte bescheid wie es war...

liebe bine, ich habe grad schon in unserem thread geschrieben. danke dir für deine lieben worte. hoffe das dad wusste, wie sehr ich an ihm hing. auch er konnte seine gefühle selten zeigen. aber ich denke ich habe alles getan, was in meiner macht stand. auch hat der damals briefchen von mir bekommen, da habe ich reingeschrieben, was in meiner seele los ist! irgendwie habe ich auch das gefühl, als wäre er grad auf kur oder sonst wo.. unbegreiflich!!

liebe kiwi, lass dich auch nochmal fest drücken
ich finde es wirklich total schön, dass dein dad sogar noch geantwortet hat, so kannst du dir sicher sein, dass er gemerkt hat, dass ihr bei ihm seid. mein dad hat auf fragen nicht mehr reagiert. meine mum meinte mal, "drück meine hand, wenn du mich hörst." es kam aber leider nichts mehr!
bei mir war es wohl die ersten tage auch so, ich war "froh", dass er seinen leidensweg hinter sich gelassen hat und auch, dass wir endlich keine angst mehr haben mussten und die ganze last nun abfällt. irgendwie erleichterung! aber so langsam wird einem bewusst, dass es ein abschied für immer war. man kann es noch gar nicht fassen. kopfweh hatte ich auch die letzten zwei tage, als er im sterben lag.
wenn ich seine fotos angucke kommen meistens die tränen, hatte eins heute mit auf die beerdigung genommen..sein bademantel vom krankenhaus ist noch in meinem auto, werde ihn wohl nie waschen, aber raus holen konnte ich ihn auch noch nicht...
ist schon komisch, das er dir einen impuls "geschickt" hat. komisch oder?! vorher hat man sich über sowas noch nie gedanken gemacht..

so ihr lieben, friere immer noch vor lauter kälte und aufregung. geh jetzt auf die couch.

liebe grüsse kerstin
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  #9  
Alt 13.03.2006, 19:42
Bine68 Bine68 ist offline
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Standard AW: gekämpf, gehofft und doch verloren

Hallo Ihr Lieben,

ich finde man kann wirklich nicht begreifen das alles vorbei ist. Das man seien Liebsten nicht mehr sieht. Ich denke ich werde mir auch mal ein Buch kaufen wennihr es empfehlen könnt, vielleicht hilft es mir ein wenig.
Ich denke sehr oft an meinen Dad, spreche mit ihm. Warte auf ein Zeichen.
WWenn ich mit seinem Auto fahre habe ich so einen Geruch in der Nase, riecht es nach ihm oder eher nach KH, ich weiß es nicht. Leider.
Ich darf gar nciht viel nachdenken über ihn, was wir vorhatten, wie ich ihn gefundne hab, wie die letzten 2, 3 Monate waren, dann muß ich weinen. Ich will schreien, alles rauslassen. Papa ist der Mensch auf den ich am wenigsten verzichten kann und jetzt muß ich es lernen, es fällt verdammt schwer.

Seid alle ganz herzlichst gegrüßt.
Ihr habt alle mein tiefstes Mitgefühl.

Bine
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  #10  
Alt 14.03.2006, 09:38
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teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: gekämpf, gehofft und doch verloren

hallo an alle,

ich bemühe mich alles an trauer rauszulassen, wenn es wieder hoch kommt... ich höre öfter das lied von der beerdigung und kuschle mich an mamas letztes t´shirt, dass sie noch im krankenhaus an hatte... ich hab ein bild bei mir hängen und das kann ich immer anschauen und ich trage einen ring von ihr an meiner kette. sie fehlt mir so sehr. ich kann leider nicht auf den friedhof weil der 500 km entfernt ist...

lg
das teufelchen
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