Hilfe, ich bin mit den Nerven so am Ende

[dasTonti]

Hallo!
Wollte auch nur sagen, dass heute morgen um 7:30h ein Anruf von meinem Vater kam, das es nicht mehr lange dauert. Wir sind schnell hin, mein Vater natürlich voll unvorsichtig gefahren, und ich hatte total die Angst!Schließlich ist meine leibliche Mutter am Autounfall storben. Als wir dann bei meiner Stiefmutter waren, war sie Gott sei dank noch am leben!!!!!!
Sie Atmet so schwehr, und die Schwestern hatten gesagt, sie hätte schon "unter sich gelassen"!Meine Schwester (sie ist Arzthelferin) sagte uns, dass das einAnzeichen dafür ist, das "ES" heute noch passiert!Nun mußte ich wieder zurüch nach Hause, und das dumme ist, ich bin ca. 3h unterwegs mitt Hin und Rückfahrt, bis ich wieder im KH bin. Hoffentlich komme ich noch rechtzeitig zurück!!!
Meine Schwester sagte, sobald sich irgendetwas verändert, ruft sie an! Noch war nichts. Bin auch in 1 1/2 h da!!
Bis dann,


Simone

Und: Vielen Dank für eure Antworten und euer Verständnis
Ich Dück euch ganz fest!!!!
Und meine Stiefmutter bestimmt auch!!!!

[blossemum]

Liebe Simone,

ich weiß, daß Du dies jetzt nicht lesen kannst, weil Du an der Seite Deiner Stiefmutter bist. Eigentlich bin ich mehr oder weniger nur stiller Leser, aber jetzt bin ich total berührt und aus der Fassung, mein Bruder ist am 21.08. nach einjähriger Krankheit und 5monatiger Schwerstpflege verstorben - und jetzt sitze ich mit Dir am Bett Deiner Stiefmutter und habe die gleichen Gefühle wie vor 5 Wochen. Ich werde den ganzen Tag mit meinen Gedanken bei Dir sein - und wünsche Dir alle Kraft der Welt. Es tut mir unendlich leid für Dich.

Sonja

[Lady Molly]

Liebe Simone,

nun ist die Zeit des stillen Miteinander.
Fühle dich geborgen in einer Gemeinschaft die genau weiss
was ihr nun fühlt und erlebt.

Drücke dich und deine Familie zurück,
Susanne


Liebe Ina,

diese Warterei auf "egal was" scheint wirklich normal zu sein im KH, leider.
Ich bin nicht sehr geduldig und verstehe sehr gut das man dann platzen könnte. Auch bei dir können wir uns nur still daneben setzen und mit warten.

Fühl dich umarmt (wenn ich darf)
Susanne

[dasTonti]

Hallo!
Nun schreibe ich hier das letze Mal, aber in einem anderen Forum bstimmt wieder!
Ich habe es gestern leider nicht rechtzeitig geschaft. Meine Stiefmutter ist um kurz nach 12 Uhr ganz, ganz friedlich eingeschlafen. Papa, meine 34 Jahre alte Schwester und mein Bruder ( 17) waren bei Ihr!!

Gott sei Dank war sie nicht alleine!!!!!

Sie bekam so viel Morphium, dass sie nur noch schlief, und ab uns zu mit aller Kraft die sie zusammen nahm kurz aufblinzelte, vielleicht um zu sehen, ob wir auch alle da sind.

Ob man den Tod ein wenig steuern kann???

Gerade jetzt in der Zeit, wo meine Schwester aus Bayern kam (wo es vor 2 Tagen noch gar nicht so heftig aussah ), ist sie verstorben.
Als wenn sie auf sie noch gewartet hatte. Damit sie sie noch einmal sieht!!

Das ist so schlimm für meinen Papa!!
Für uns Kinder geht es noch irgendwie, aber mein Papa!!!
Sicher werden wir Ihm helfen, aber immer diese Gedanken, und die ganze Umstellung auf das allein sein!! Er war doch so froh, das er wieder eine Frau gefunden hatte!!!
Sie hatte die Familie immer zusammen gehalten. Sie war nur für die Familie da!
Keine Stiefmutter, wie sie immer in Filmen beschrieben wird.

Der einzige Trost ist, dass sie überhauptnicht leiden mußte.
Klar, vorher bei denunzähligen Bestrahlungen, da hatte sie immer gesagt, das ihr alles brennt wie Feuer, aber zum Schluß hatte sie keine Qualen!!

Ich bin überzeugt davon, dass sie uns jetzt aus dem Himmel, oder von wo auch sonst, zusieht, und immernoch den ein oder anderen Kommentar zu unserem Verhalten abgibt!!

Vielen Dank, dass ich hier in nicht meinem eröffneten Thread schreiben durfte, aber es hat sich so ergeben. UND vor allem, es hat mir sehr geholfen!!

Wir lesen uns bestimmt bald wieder!!

Viele Gruße, und seit alle ganz, ganz doll gerückt!!


Simone

[blossemum]

Liebe Simone,

ich möchte Dir von ganzem Herzen mein Mitgefühl ausdrücken. Du kamst nicht zu spät - denn Du warst ja sonst immer da und das wußte Deine Stiefmama. Meine Gedanken war gestern den ganzen Tag bei Dir.
Ich glaube auch daran, daß man dann geht, wenn alles gut ist - und es war gut, denn gerade Deine Schwester, die sonst nicht da sein konnte, war dabei. Ein Zeichen dafür ist, dass Deine Stiefmutter friedlich einschlafen konnte. Ja, für Deinen Papa wird es bestimmt schwer - und das kannst Du ihm auch nicht abnehmen - und es wird dauern.
Aber es gibt eine Zeit des Trauerns und dann folgt eine stille Dankbarkeit, dass Ihr Eure Mum gehabt habt.
Alles Liebe und viel Kraft für die nächsten Tage

Sonja

[blossemum]

Liebe Monika, liebe Ina,

ich kann sehr gut nachvollziehen, wie sehr Ihr beiden unter der derzeitigen Situation leidet.
Es ist eigentlich nicht das, was organisatorisch und an persönlichem Einsatz für unsere lieben Angehörigen zu leisten ist - denn das machen wir ja gerne - sondern "dieses Leiden sehen, und nicht helfen können" das einen zur Verzweiflung kommen läßt.
Ich wünsche Euch viel Kraft, vor allem auch Menschen um Euch, die Euch unterstützen, denn alleine ist es fast nicht zu bewältigen.
Alles Liebe
Sonja

[Lady Molly]

Liebe Simone,

auch ich fühle mit dir und deiner Familie.
Nehmt euch die nächsten Tage Zeit um alles zu erledigen,
Geschichten über eure (Stief-)Mutter auszutauschen,
euren Papa zu trösten, zu weinen und zu lachen.

Alles hat seinen Platz in diesen "Ausnahmetagen" nebeneinander
und alles ist gut und richtig so.

Schaut und hört nicht zu viel auf andere Leute, seht in euer
Herz und dann wisst ihr was ist, das reicht.

Gerne lese ich wieder von dir, bis dahin...

...viel Kraft,
Susanne

[Monika H.]

Liebe Tonti und andere Mitleser. Mein herzliches Beileid von mir. Man muß bei all der Trauer und Aufregung ,die man in solchen Momenten hat,dran denken das das Leid für den Kranken vorbei ist. Es ist sehr schwer einen geliebten Menschen zu verlieren und man braucht die letzten Kraftreserven, die evtl. noch da sind. Ich sende Dir von mir aus noch viel Kraft und lasse Dich drücken. Auch ich würde mich freuen wieder, wenn alles vorbei ist, von Dir zu hören. Ich bin Gedanken bei Dir, es grüßt Dich ganz herzlich Monika aus Ffm.

[lea2000]

Libe Simone
Auch ich möchte dir mein Beileid geben.Habe gerade eben erst gelesen.Ich wünsche dir und deiner familie viel Kraft und das ihr euch gegenseitigstützen könnt.
Alles Liebe Gruss Lea

[dasTonti]

Hallöchen Lea, Susanne, Moika und Sonja!!!

Gaaaaaaanz vielen lieben Dank für Eure tröstenden Worte!!!!

Heute haben mein Vater und meine Schwester alles in die Wege geleitet für die Trauerfeier, die am Mittwoch stattfinden soll. Es wird alles genauestens nach den Wünschen meiner Stiefmutter gemacht, und da bin ich auch beruhigt, dass ihr diese Wünsche auch erfüllt werden.

Naja, heute sieht die Welt für mich schon ein Wenig besser aus, so heftig, wie sich das vielleicht anhört. Ich konnte endlich mal wieder beruhigt einschlafen, weil ich mir keine Gedanken machen mußte.
Die ganze Anspannung war nun weg!!!

Ich danke für alles, und lese auch weiterhin mit!!!

Grüße aus dem Ruhrgebiet sendet euch Simone

[Ina]

Hallo DasTonti, hallo alle ihr Lieben,
meine Mutti ist in der Nacht zum Sonntag gestorben.
Ähnlich wie bei Deiner Stiefmutter hatte meine Mutti so viel Morphium bekommen, dass sie nur noch die Augen verdreht hat. Freitag ging es noch und ich konnte noch mir ihr sprechen - zwar viel es ihr schwer und sie hatte zwischendurch so "Aussetzer" aber nachts war sie kurz auf der Intensiv, wurde u.a. abgesaugt und bekam danach die volle "Dröhnung". Meine Tante war Samstag früh da, danach mein Vati und sie hatte sie auch noch erkannt, aber kaum noch gesprochen und als ich (bzw. mein Mann, unser Kleiner und ich) dort waren, hatte sie uns nicht erkannt, nur an die Decke gestarrt, gezittert, hatte Fieber und regte sich nicht. 3 x in 2 Std. hat sie uns kurz angeschaut, wir haben sie angesprochen, geküsst gestreichelt, aber es kam keine Reaktion. Sie sah so schrecklich aus, dass war nicht wirklich meine Mutti. Samstag nacht kam dann der Anruf. Ich hatte es schon geahnt. Mein Handy nahm ich mich ans Bett, was ich sonst nie tue. Ich hatte schon so das Gefühl, dass es ihre letzte Fahrt war, als ich sie in KH gebracht habe und dachte noch so, dass sie nicht mehr in ihre Wohnung zurückkehren würde.
Sollte sie entlassen werden, hätte ich sie zur Pflege mit zu uns genommen, denn mein Vater hätte das nich machen können und ein Hospiz wäre für mich nicht in Frage gekommen, aber.....
Nach dem Anruf bin ich (wir) sind noch mal zum KH, ich mußte sie nochmal sehen und mich von ihr verabschieden, sie noch mal drücken und küssen. Es war so schwer für mich dann zu gehen. Ich weiß, dass es für sie besser so ist, sie ist endlich befreit von allen Leiden. Sie hat 10 Jahre gelitten, jedes Jahr, jeden Monat ein bischen mehr und zuletzt am meisten - aber es ist so schmerzvoll für mich, mir tut das Herz so weh. Ich kann es noch nicht glauben. Ich denke immer sie kommt bald wieder aus dem KH nach Hause.

Ich drück euch ganz doll und wünsche uns allen die nötige Kraft.

Ina

[Lady Molly]

Liebe Ina,

wenn jemand gehen muss ist es wirklich bei
aller Trauer ein Trost das die Leiden zu Ende sind.
Du hast dich verabschiedet und kannst es doch nicht glauben,
ich verstehe das sehr gut.
Im Moment seit ihr wahrscheinlich abgelenkt von "alle dem was
zu tun ist", aber es wird eine Zeit der Ruhe kommen, dann
gehe jeden Tag für sich an und glaube mir, du wirst zwar viel
Kraft brauchen, aber die bekommst du immer wenn es nötig ist.

Du und deine Familie habt mein Mitgefühl und ich wünsche
euch das ihr gemeinsam euren Weg durch die schweren Stunden
finden werdet.

Einen stillen Gruß sendet
Susanne