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Alt 29.05.2018, 00:45
Sky26 Sky26 ist offline
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Registriert seit: 29.05.2018
Beiträge: 1
Standard Hilflos als Angehörige - hat jemand Tips?

Liebe Betroffenen, Angehörigen..

Nun hat es auch uns erwischt und ich fand den Weg hier her weil ich nicht mehr weiter weiß. Mein Vater hat vor 3 1/2 Wochen die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen. Er wurde in Heidelberg operiert und zwischenzeitlich auch entlassen. Man konnte den Tumor am Bauchspeicheldrüsenkopf entfernen. Mit ihm auch Galle und Zwölffingerdarm. Magen wurde erhalten. Keine Metastasen. Mein Vater hat sich rasch erholt und wurde nach 10 Tagen bereits entlassen. Wir waren hoffnungsvoll und frohen Mutes. Eine Chemo soll durchgeführt werden, sobald er stabil ist. Der histologische Befund hat das Adenokarzinom bestätigt. Auch wurde in 8 von 40 entnommenen Lymphknoten etwas gefunden. Niemand hat uns erklärt was das zu bedeuten hat. Etwa doch Metastasen?!
Er wurde einfach mit Entlassbrief und Tabletten entlassen und nun? Er hat seither keinen Appetit, falls er etwas isst muss er erbrechen. Der Hausarzt sagt es braucht Geduld. Ich kann nicht zusehen, wie er immer mehr abmagert. Hinzu kommt die Psyche. Er ist kraftlos, freudlos, mürrisch... irgendwie so, als wäre die Krankheit nun angekommen..

Meine Frage - wie können wir helfen? Ernährungsberatung, Gastroentrologe? Welche Tips habt Ihr bei Appetitlosigkeit und Erbrechen? Wird das auch wieder besser? Wer hat Erfahrung mit Psychoonkologen?

Und.. kann mir das mit den lymphknoten jemand erklären? Sind wir noch im Genesungsprozess oder Abschiedsreise? Sind die befallenen Lymphknoten das Aus für eine Chance auf Heilung?

Ich danke Euch, dass ich das hier loswerden durfte und hoffe auf Eure Hinweise.

Danke
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  #2  
Alt 01.06.2018, 02:39
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Hilflos als Angehörige - hat jemand Tips?

Hallo Sky26,

Zitat:
Man konnte den Tumor am Bauchspeicheldrüsenkopf entfernen. Mit ihm auch Galle und Zwölffingerdarm. Magen wurde erhalten. Keine Metastasen. Mein Vater hat sich rasch erholt und wurde nach 10 Tagen bereits entlassen. Wir waren hoffnungsvoll und frohen Mutes. Eine Chemo soll durchgeführt werden, sobald er stabil ist. Der histologische Befund hat das Adenokarzinom bestätigt. Auch wurde in 8 von 40 entnommenen Lymphknoten etwas gefunden. Niemand hat uns erklärt was das zu bedeuten hat. Etwa doch Metastasen?!
Zur BSDK-OP kann ich Dir nichts sagen.
Außer, daß (vermutlich) auch so eine OP nicht gerade ein Pappenstiel sein dürfte, den man auch erst mal verkraften muß.

Was die Entnahme von 40 LK (!) anbelangt, deutet darauf hin, daß bei der OP sicherheitshalber gründlich gearbeitet wurde.
Daß dabei in 8 LK etwas gefunden wurde, braucht Dich nicht weiter zu beunruhigen.
Dazu mußt Du wissen, daß alle Organe sogen. Wächter-LK haben, die ihnen sozusagen "nach-/beigeschaltet" sind.

Diese LK "filtern" bei Krebsbefall von Organen den gröbsten Krebs-Mist heraus, damit sich der nicht im ganzen Körper über das Lymphsystem verbreiten kann.
Dabei können sie aber auch selbst mehr oder weniger "krebsig" werden.

Bei einer OP wird der herauszuschnipselnde Krebs erst mal freigelegt und dann schauen die Chirurgen gleichzeitig dabei auch noch das gesamte "Umfeld" an.
Und alles, was da irgendwie "verdächtig" erscheint, wird auch gleich mit herausgeschnipselt.
Flankiert wird das Ganze durch die vorherige Diagnose; d.h. die Ärzte wissen schon vorher so ungefähr, wo da etwas sein könnte.

Entscheiden aber erst bei der OP, was an LK zu entnehmen ist.
8 "ungewisse" von 40LK sind 1/5, also 20% der LK.
Die 80% der LK dürften im weiteren Umfeld des BSDK angeordnet gewesen sein.
Aus meiner Sicht wurde da sicherheitshalber "gründlich aufgeräumt", um alle Eventualitäten "auszuschalten".

Mach Dir deshalb bitte keine Gedanken über Metastasen im LK-System.
Großzügige Entnahme von LK erfolgt z.B. auch routinemäßig bei BK.
Meine Frau hatte so einen.
Auch OP + großzügiges Ausräumen von nachgeschalteten LK.
War in den 1980er-Jahren, und sie lebt noch heute ohne jeglichen Krebs.

Man muß sich darüber im Klaren sein, daß das Überleben eines Krebses reiner Dusel ist.
Die Ärzte tun ihr Mögliches dazu, aber "Garantien" im Einzelfall können sie dazu gar nicht geben.
Es bleibt immer nur die Hoffnung und der Glaube daran, daß alles gut gehen wird.

Zitat:
Er wurde einfach mit Entlassbrief und Tabletten entlassen und nun? Er hat seither keinen Appetit, falls er etwas isst muss er erbrechen. Der Hausarzt sagt es braucht Geduld...
Ja, ist so.

Zitat:
Meine Frage - wie können wir helfen? Ernährungsberatung, Gastroentrologe? Welche Tips habt Ihr bei Appetitlosigkeit und Erbrechen? Wird das auch wieder besser? Wer hat Erfahrung mit Psychoonkologen?
Denke, Euer HA kann dazu am besten weiterhelfen.

Zitat:
Und.. kann mir das mit den lymphknoten jemand erklären? Sind wir noch im Genesungsprozess oder Abschiedsreise? Sind die befallenen Lymphknoten das Aus für eine Chance auf Heilung?
Im Genesungsprozess - was sonst?
Die 8 LK dürften kaum das Aus für Heilung sein.

Die Chemo wird "anlaufen", sowie Dein Vater sie "verkraften" kann.
Versuch bitte, ihm klarzumachen, daß auch die nur noch sicherheitshalber gemacht wird.

"Mechanisch" wurde bereits alles herausgeschnipselt.
Und "chemisch" versucht man, das noch gar plattzumachen, was möglicherweise bei der OP und dem Lymphsystem "durch die Lappen gegangen" ist.
Die Chancen dafür sind recht gut.

Und der Rest ist - wie gesagt - reiner Dusel.
Den ich Dir/Euch wünsche.

Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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