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  #1  
Alt 03.10.2006, 17:03
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Ausrufezeichen Psychotherapie bei Krebs

Nachdem doch immer wieder die gleichen Fragen auftauchen, ist es vielleicht hilfreich, die Infos mal in einem Threat zu konzentrieren. Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr hier auch passende Links reinkopieren würdet, die Ihr vielleicht schon in einen anderen Threat gestellt hattet. Bitte tragt auch alle Sachen bei, die noch fehlen - das sind sicher eine Menge!


Erstmal etwas Grundsätzliches:
Ein Psychiater ist nicht das Gleiche wie ein Psychologe! Viele Menschen kennen den Unterschied nicht und meinen, daß sie "verrückt" wären, weil sie zum Psychologen müssen und haben deshalb große Berührungsängste.
Der Psychiater ist ein Facharzt für Erkrankungen der Nerven, des Geistes usw. - der Psychologe ist der Fachmann für die Seele - also zwei grundlegend unterschiedliche Sachen! Manchmal kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, wenn beide Fachrichtungen zusammenarbeiten, denn Medikamente verschreibt nur ein Psychiater, niemals ein Psychologe. Falls es sich um Menschen z.B. mit extremen Depressionen mit Suizidgefahr oder so handelt, kann es wichtig sein, eine Psychotherapie durch Medikamente zu unterstützen.
Es gibt auch Psychiater, andere Ärzte und Heilpraktiker, die Psychotherapie anbieten. Das ist etwas anderes, als eine Therapie bei einem Dipl. Psychologen! Ein Dipl. Psychologe hat einen Hochschulabschluß in Psychologie. DANACH muß er noch eine sehr ausführliche, anstrengende, teuere und aufwendige Zusatzausbildung machen, um sich als Therapeut selbstständig machen zu können. Diese Ausbildung dauert berufsbegleitend zusätzliche fünf und als Fulltimejob weitere drei Jahre. Andere Ärzte, HPs usw. haben in der Regel eine kure "Schmalspur-Zusatzausbildung", die man mit der der Psychologen weder qualitativ noch quantitativ vergleichen kann. Natürlich gibt es Ausnahmen, bei denen auch Leute mit dieser Kurzausbildung gute Therapeuten sind, dennoch meine ich, daß man einen Psychologen mit Zusatzausbildung für Psychotherapie immer vorziehen sollte, denn er ist der Spezialist.
Leider ist da aber schon der erste große Haken an der Sache. Die Kassen lassen nur eine begrenzte Menge an niedergelassenen Psychologen zu. Dadurch sind diese (zumindest die guten) heillos überlaufen und Wartezeiten zwischen einem halben und zwei Jahr/en sind keine Seltenheit. Dazu kommt, daß ein guter Psychologe in der Regel keine Massenabfertigung betreibt. Fast immer arbeiten sie völlig allein in der Praxis, haben also auch keine "Sprechstundenhilfe" , "Empfangsdame", "Telefonfee" oder ähnliches. Daraus resultiert, daß man entweder nur zu festen Telefonzeiten, die man vom AB erfährt, persönlich mit dem Therapeuten wegen eines Ersttermins sprechen kann (und auch das ist schwierig, weil zu diesen Zeiten ALLE versuchen anzurufen und man beharrlich sein muß, um durchzukommen) oder auf den AB sprechen und auf Rückruf warten muß. Weil die Therapeuten aber so völlig überlaufen und überfordert sind, kann das dauern und manchmal auch in Vergessenheit geraten. Deshalb rate ich immer: fallt den Psychos auf den Wecker! Laßt nicht locker! Ruft immer wieder an und weist darauf hin, wie WICHTIG ein Erstgespräch für Euch ist! Es ist immer auch eine Sache, wie ich mein Anliegen rüberbringe und die Dringlichkeit deutlich mache. Jeder Therapeut hat Notfalltermine frei - einen solchen zu ergattern gilt es! Und den bekommt man nicht, wennman brav mit gefalteten Händen in der Warteschleife hängt, sonden wenn man tatsächlich drum kämpft!
Manche Leute sind sauer, wenn der Therapeut spät oder manchmal auch gar nicht zurückruft und lassen es dann. Tja, das muß eben jeder für sich selbst entscheiden.... Einen Therapieplatz zu ergattern ist nicht einfach und man sollte nie vergessen, daß der Patient, bzw. Klient etwas vom Psycho will - nicht umgekehrt.
Daß man mit dem Therapeuten völlig allein in der Praxis ist, habe ich immer als besonders angenehm empfunden. Eine Therapie ist kein Sonntagsspaziergang, sondern harte, schwere Arbeit, bei der es richtig zur Sache geht. Mir wäre es unangenehm gewesen, wenn da im Zimmer nebenan jemand gesessen hätte, der evtl. das eine oder andere mitgehört oder auch Zugang zu meinem "Innersten" über eine Karteikarte oder so bekommen hätte. Außerdem bin ich mehr als einmal völlig verheult und fix und fertig aus einer Therapiestunde herausgekommen. Ich hätte ganz sicher nicht gewollt, daß mich jemand so sieht. So aber hatte ich in aller Ruhe Zeit mich etwas zu regenerieren und mich auch äußerlich wieder herzurichten, bevor ich mich wieder unter die Menschheit begeben habe.

Indikation
Jemand, der die Diagnose "Krebs" bekommen hat, wird immer in einer Ausnahmesituation sein, in der sich niemals schämen sollte, jede Hilfe anzunehmen, die er kriegenkann! Dazu gehört auch psychologische Unterstützung.
Daß ein Zusammenhang zwischen Psyche und Immunsystem besteht, ist durchaus keine brandneue Erkenntnis und wer dem Krebs etwas entgegensetzen will, braucht eine stabile Psyche.
Außerdem wird auch nicht selten ein enger Zusammenhang zwischen einer kranken Psyche und einer Krebserkrankung hergestellt. Oft gibt es schwere "Altlasten" aufzuarbeiten, ohne die eine Gesundung schwer möglich ist.


Verschiedene Therapieformen
Es gibt Therapeuten, die haben sich auf Gruppentherapie, Verhaltenstherapie, auf Suchterkrankungen, Phobien oder eben auf Psychoonkologie spezialisiert. Welche Form für den jeweiligen Menschen die richtige ist, wird man nicht immer gleich auf Anhieb sagen können. Für manche kann es durchaus besser sein, erstmal eine Gruppentherapie zu machen. Für andere, die evtl. extreme Panik wegen ihrer Krankheit haben, könnte u.U: ein Therapeut mit Erfahrung im Bereich von Phobien der richtige sein. Andersrum muß nicht unbedingt ein Psychoonkologe immer und in jedem Fall das non plus ultra sein. Das hat sicher sowohl mit persönlichen Anti- und Sympathien zu tun, als eben auch mit der Spezialisierung. Ich denke, man muß es ausprobieren.
Adressen bekommt man aus dem Telefonbuch, bei der Krankenkasse, beim Gesundheitsamt, bei Biokrebs usw.

Kosten
Bei gesetzlich Versicherten ist es in der Regel so, daß man mit seiner Chipkarte zum Erstgespräch geht. Man hat fünf Probestunden, in denen man gucken soll/kann, ob man sich mit diesem Therapeuten eine tragfähige Arbeitsbeziehung vorstellen könnte. Wenn nicht, ist es auf jeden Fall besser, sich wieder auf die Suche zu machen. Wenn man den Richtigen gefunden hat, läuft es im allgemeinen so, daß der Therapeut einen Bericht an die Kasse schickt, die die "Notwendigkeit" einer Therapie überprüfen läßt und bei einem Krebskranken sicher zustimmen wird. Dann kann es "richtig" losgehen.



Hier kommt noch ein Artikel aus "Impulse" 1/2006 Ausgabe 90

Psychotherapie am Krankenbett hilfreich

Patienten, die nach einer Kebsdiagnose psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, leben länger. Das ist das Ergebnis einer Studie von Thomas Küchler vom Referenzzentrum Lebensqualität in der Onkologie, die auf dem Kongreß für Chirurgie in München vorgestellt. wurde. Die Studie stieß dort auf unerwartet großes Interesse. Die Ergebnisse zeigten eindeutig einen Einfluß einer psychosozialen Betreuung auf die Überlebenszeit und widersprechen damit vielen anderen Studien, die keinen solchen Effekt nachgewiesen haben.

Untersuch wurden insgesamt 271 Patenten mit Krebserkrankungen an Speiseröhre, Magen, Leber Bauchspeicheldrüse oder Darm. Die eine Hälfte erhielt - zusätzlich zur Operation - Psychotherapie. Ungewöhnlich war der Ansatz: Die psychotherapeutische Unterstützung fand ausschließlich während des stationären Aufenthalts und zu 90% bereits am Krankenbett statt. Der Autor der Studie, Thomas Küchler, wertete die Ergebnisse zweimal aus - einmal nach 2 Jahren und ein zweites Mal nach 10 Jahren. Das ist ein ungewöhnlich langer Beobachtungszeitraum. Dabei fand er eine wesentlich längere Überlebenszeit in der Gruppe der Patienten, die sofort nach der Operation Psychotherapie erhielten. Auffallend war dabei, daß die Psychotherapie - direkt nach der Operation eingesetzt - sofort Wirkung zeigte und diese auf die Verbesserung der Überlebenszeit auch nach 10 Jahren signifikant gegeben war.
  #2  
Alt 03.10.2006, 19:27
Sybilles Sybilles ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Liebe Claudia

Du hast Dir ja mal wieder mordmäßig viel Mühe gegeben. Danke dafür.
Ich bin mir sicher, dass viele Leser sich über den neuen Thread freuen und hier die Infos ziemlich gebündelt bekommen und nicht lange in allen anderen Threads suchen müssen.

Ich kann mir vorstellen, dass auch andere ihre Erfahrungen hier reinstellen oder aber Fragen beantwortet bekommen. Vielleicht gibt es ja auch jemanden den Mut eine Therapie zu beginnen.

Ich habe gerade meine eigenen Erfahrungen geschrieben und jetzt sind sie fort. Ins Nirwana verschwunden. Jetzt bin ich frustriert und habe keine Lust mehr. Ich hole es aber nach - versprochen.
__________________
Liebe Grüße

Sybille
  #3  
Alt 03.10.2006, 20:43
Spinxe Spinxe ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Claudia und an alle,

erstmal toll, dass du diesen Thread aufgemacht hast. Ich stehe vor meiner ersten Psychotherapie, die ich nach der Diagnose und dem Tod meiner Mutter auch sicher gut gebrauchen kann, und bin froh, wenn Betroffene hier darüber berichten. Silviana hatte mir schon erste Infos in einem anderen Thread gegeben und so konnte ich mir ein wenig vorstellen, wie so eine Sitzung (Einzeltherapie) ablaufen kann. Danke nochmal an dieser Stelle dafür.

Ich habe das Glück, dass ich direkt bei zwei Dipl.-Psychologen einen frühen Termin bekommen habe (10.10. oder bei einer anderen Psychologin am 16.10.) und so schnell meine Therapie beginnen kann. Da ich eine Menge Altlasten mit mir rumschleppe, hoffe ich, dass mir diese Therapie hilft. Mein Mann kann schließlich nicht alles auffangen und mein Bedürfnis "meine Seele zu reinigen" ist enorm groß. Ich werde nach dem Erstgespräch sehen, ob die "Chemie" stimmt.

Wenn es recht ist, würde ich gerne über meine Therapie hier berichten, vielleicht auch, um anderen einen Anstoss zu geben oder einfach darzustellen, wie eine Therapie ablaufen kann.

In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Abend.

Beste Grüße aus Köln
Claudia
  #4  
Alt 03.10.2006, 21:20
Benutzerbild von Flips
Flips Flips ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo, Claudia

vielen Dank für Deinen doch sehr ausführlichen Beitrag.
Habe mich nach fast 2 Jahren endlich durchgerungen, selbst Hilfe einzufordern. Werde erstmal ein Gespräch mit meinem Gyni führen, vielleicht kann er mir ja jemanden empfehlen. Wohne auf "dem Land" und da ist die Auswahl nicht gerade prickelnd.

Schade, dass dieser Thread a bisserl versteckt ist. Bin im Eierstockforum zuhause. Aber das Problem trifft ja jeden Krebskranken, den einen mehr als den Anderen. Und manch einer braucht wirklich professionelle Hilfe und Unterstützung.

Danke für´s Mutmachen, und auch ich werde, wenn´s recht ist, von MEINEN SITZUNGEN berichten.

Alles Liebe und viel Erfolg Flips
  #5  
Alt 03.10.2006, 22:25
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Na das freut mich aber, wenn Ihr die Idee gut findet!

Mensch, liebe Sybille:remibussy:, das tut mir leid, daß Du Dir die Arbeit gemacht hast und jetzt alles futsch ist! Laß Dir Zeit, kommt ja nicht auf den Tag an, aber es wäre klasse, wenn Du Deine Erfahrungen aufschreiben würdest.

Liebe Claudia, na klar, so war das gedacht! Super, ich freu mich schon auf Deine Beiträge! Klasse, daß Du die Auswahl zwischen zwei Psychos hast! Ich glaube, das hat so schnell noch keiner in dieser kurzen Zeit geschafft! Übrigens habe ich am 16.10. auch wieder einen Termin bei dem Therapeuten, bei dem ich damals meine Therapie gemacht habe. Auch wenn ich aus meinen vier Therapiejahren als absolut gefestigt hervorgegangen bin, kann es mir nicht schaden, wegen der aktuellen Metas psychologische Unterstützung zu kriegen.

Liebe Flip,
willkommen hier bei uns! Aber selbstverständlich kannst und sollst Du hier schreiben! Wir freuen uns über alle Berichte - je mehr, desto besser. Theoretisch könnte man diesen Threat ja auch noch in "andere Therapien" setzen, aber ich weiß nicht, ob man dann die Diskussion nicht verzettelt und in erster Linie hatte ich natürlich an "unsere" Leute mit MM gedacht - wobei "Fremdgänger" bei uns immer von Herzen willkommen sind!

Alles Liebe für alle, die jetzt eine Therapie beginnen. Auch wenn es sicher nicht einfach ist, es lohnt sich! Versprochen!!!

Claudia
  #6  
Alt 04.10.2006, 16:35
Thomo13 Thomo13 ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Claudia,

ich finde deine Informationen über die PT gut und wichtig.
Mit einigen Dingen bin ich aber etwas unzufrieden. Grundsätzlich: der Psychiater ist keineswegs ein Facharzt für Nervenerkrankungen und genausowenig ist das Betätigungsfeld der Psychologen und Psychiater grundsätzlich verschieden. Klinisch arbeiten beide Gruppen immer zusammen. Du wirst keinen Psychologen finden der bei Menschen mit akuter Suizidgefahr eine Psychotherapie durchführt. Das funktioniert nicht! Die Patienten in der Psychiatrie sind somit auch nicht alle geisteskrank oder "verrückt", sondern auch häufig Menschen mit seelischen und/oder sozialen Problemen und Erkrankungen!
Fachärzte der Psychiatrie und Psychotherapie, sowie Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie haben mitnichten eine Schmalspurausbildung. Sie müssen zur theoretischen Ausbildung eine 5-jährige Praxiserfahrung in Psychotherapie,Psychiatrie und/oder Psychsomatik und evt. Neurologie, vorweisen.
Also Vorsicht vor übereilter Kompetenzaberkennung, der Psychiater steht an vorderster Front in der Sozialmedizin und kümmert sich neben der Therapie um soziale, pflegerische Betreuung, betreut die Angehörigen, hilft bei rechtlichen Fragen, knüpft Kontakte zu Reha-Einrichtungen und besitzt auch noch mehr medizinische Kompetenz bezüglich der Krebserkrankung. Ich möchte damit keineswegs die Leistungen der Psychologen schmälern (obwohl das Psychologiestudium noch Patientenfremder ist als das der Medizin), aber der dargestellte Gegensatz zwischen den Berufsgruppen ist nicht mehr als ein altes Märchen, also ich kenne keinen Psychologen der so etwas behaupten würde.

Wichtiger als solche nutzlosen Überlegungen wäre doch einen Therapeuten zu finden von dem man sich verstanden, ernstgenommen fühlt und mit dem man eine vertrauensvolle Basis für die PT aufbauen kann. Eine langjährige Erfahrung auf genau diesem Gebiet wäre auch wichtig, man sollte auch darauf achten welche Schule(n) der Psychotherapie der Therapeut beherrscht.
Patienten die aufgrund einer Krebserkrankung unter extremer Angst leiden würde ich persönlich nie zu einem Verhaltenstherapeuten mit dem Schwerpunkt Phobie schicken. Eine Phobie ist eine unbegründete Angst, das trifft auf Krebspatienten sicher nicht zu, somit halte ich die angewendeten Methoden der Phobietherapie für wenig geeignet.

Wer einen Therapeuten sucht kann sich auch noch im Addressbuch der Arbeitsgemeinschaft der Psychoonkologie umsehen. http://www.dapo-ev.de/

Eine bessere psychoonkologische Schulung der Dermatologen/Onkologen (und des Pflegepersonals)in den Kliniken wäre trotzdem erforderlich. Das würde den oft schrecklichen Umgang mit Tumorpatienten vielleicht endlich beseitigen.
Gruss Thomas
  #7  
Alt 08.03.2007, 13:50
edfried edfried ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Ihr Lieben Hallo Liebe Claudia
Wollte mich mal kurz melden, habe jetzt so einige Stunden Therapie
hinter mir. Es ist ganz schön hart. Ich habe sooo viel aufzuarbeiten sagt
mein Therapeut. In meinem nächsten Brief werde ich etwas konkreter
Meine Tochter heiratet morgen und danach gehts mit Volldampf weiter
Liebe Grüße und alles Gute für euch alle
ein sich total verändernder Frank
  #8  
Alt 16.03.2007, 21:14
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Daumen hoch AW: Psychotherapie bei Krebs

Halllo liebe Simone,
ich freue mich total für Dich, daß Du auf Anhieb die richtige Therapeutin gefunden hast. Was für eine Therapieform machst Du? Eine tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie?

Hallo lieber Frank,
ich bin ja erst seit vorgestern wieder "aus Tralien" zurück, deshalb die späte Antwort.
Erstmal die allerherzlichsten Glückwünsche zur Hochzeit Deiner Tochter!!!! Ist es nicht toll, Kinder zu haben? Ich freue mich jeden Tag an meinen beiden erwachsenen und ihren Lebensgefährtinnen! Möge die Ehe Deiner Tochter nur aus Glück und Sonnenschein bringen!
Ich bin soooo froh, daß Du Dich echt entschlossen hast, diese Therapie durchzuziehe! Wenn Du Dich erinnerst, hatte ich Dir gleich zu Anfang dazu geraten und freue mich wirklich, daß Du das jetzt wirklich auch machst. Ja - so eine Therapie ist kein Zuckerschlecken und wenn ich dran denke, wie oft ich damals völlig verheult aus der Stunde kam, wird mir nachträglich noch mulmig im Bauch... ABER: es hat sich rentiert!!!! Ich bin ja nach meinem Metabefall wieder in Therapie gegangen und unendlich froh, daß mich mein damaliger Therapeut (der mehr Freund als nur Psychologe ist) sofort und ohne Wartezeit wieder aufgenommen hat. Frank, Du bist ganz ganz sicher auf dem richtigen Weg - auch wenn er zur Zeit etwas steinig ist. Du bis dabei die Steine wegzuräumen und Dir eine schöne breite Straße zu bauen! Ja, bitte berichte weiter. Es interessiert mich und ganz sicher auch andere, die Deine Geschichte so weit kennen, ganz sicher, wie es bei Dir weitergeht.
Die allerherzlichsten Wünsche und Grüße
von

Claudia
  #9  
Alt 19.03.2007, 17:47
mone35 mone35 ist offline
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Daumen hoch Mir hat's geholfen

Hallo alle zusammen,

Vielleicht kann ich mit meiner Erfahrung einigen von Euch Mut machen auch eine solche Therapie zu beginnen...
Ja, mir haben die Gespräche bei der Psychotherapeutin sehr geholfen.
Im April vergangenen Jahres hatte ich meine Diagnose MM bekommen, SSM 0,4mm,CL3. Mir wurde der Boden unter den Füsen weggerissen. Hatte ich doch ein knappes Jahr vorher meinen geliebten Papa (57) ganz plötzlich am Herzinfarkt verloren....als ob das nicht schon genug wäre. Naja, und dann konnte ich zusehen, wie meine Lebnensqualität mehr und mehr abnahm. Mein Gott habe ich mich verrückt gemacht. Jedesmal wenn ich zu Papa auf den Friedhof gegangen bin, habe ich bereits meinen Namen auf dem Grabstein gesehen... Es war die Hölle. Auch die beruhigenden Worte meines Haut-und Hausarztes haben mich nicht erreicht, das meine Chancen sehr gut stehen. Ich habe gar nicht richtig zugehört-immer nur KREBS-DU HAST KREBS habe ich gedacht.
Dann kam meine erste große Untersuchung nach einem Jahr. Alles in Ordnung! Da ging es mir schon besser.
Wegen jedem F.urz ging ich zum Doc. Mein Hausarzt konnte es nicht länger mit ansehen und hat mich an einen Neurologen überwiesen, der mich dann anschließend zu einer Psychtherapeutin überwies.
Das war mein Glück!!!!
Ich habe ihr von meinem MM erzählt, von dem Tag an als ich Diagnose erhalten habe bis zum ersten Termin bei der PT. Habe ihr von meinen Gedanken und Ängsten erzählt, mein Name auf dem Grabstein, meine Angst qualvoll zu sterben. Und vom Tod meines Papas habe ich ihr auch erzählt.Sie hat mich einfach reden lassen
Und dann hat sie mir Fragen gestellt...ehrlich, ich wußte gar nicht, wie ich auf manches antworten sollte. Ihr wißt ja, in Gedanken ist alles sooo einfach...
Jetzt habe ich 4 Sitzungen hinter mir und am kommenden Montag die nächste. Erst dann wird sie definitiv entscheiden, ob ich wirklich eine intensive Gesprächs-/Psychotherapie brauche. Sie geht davon aus, das ich zu 90% keine PT brauche. Ich habe in den 4 Sitzungen schon sehr sehr viel aufgearbeitet.

Ich muss Euch sagen dass es mir blendend geht! Wirklich, ich habe so gut wie meine alte Lebensqualität zurück. Mir gehts fast so gut wie vor der Diagnose!!!! Ich habe wieder Spaß an den alltäglichen Sachen, sogar an Hausarbeit und ach was weiß ich noch alles. Warum soll ich mir jetzt das Leben schwer machen?? Ich hatte wahnsinniges Glück und falls doch mal wieder irgendwann etwas kommen sollte, dann kann ich mich immer noch verrückt machen,oder??

Mittlerweile ernähre ich mich total gesund, jeden Tag Obst und Gemüse. Auch will ich mich nicht mehr über irgendeinen Kleinscheiss aufregen.
Wir alle wissen wie schnell sich das Leben ändern kann. Machen wir das beste daraus!!

Ich hoffe das ich dem einen oder anderen ein bißchen Mut rüber schicken konnte . Überlegt es Euch mit einer Therapie. Ich hatte das große Glück die richtige Therapeutin zu finden!!

Alles Liebe und Gute

__________________
Liebe Grüße
Simone
  #10  
Alt 20.03.2007, 11:49
edfried edfried ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Liebe Claudia
Vielen vielen Dank für Deinen netten Brief!!!
Es ist für mich fast unvorstellbar woher Du die Kraft nimmst trotz Deines
neuen Befundes für andere noch dazu sein. Ich glaube ganz ganz fest
daran das Du auch dieses mal diese alte Sch..... besiegen wirst.
Es hat mich sehr gefreut das Du in Australien so viel Freude hattest.
Wann geht's wieder hin ?
Bei meiner Sitzung am Montag sagte mein Therapeut zu mir, das er es
für wichtig hält einen NERVENARZT hinzu zu ziehen. Was hälst Du davon ?
Alles Gute
Frank
  #11  
Alt 23.03.2007, 21:18
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Daumen hoch AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo lieber Frank ,
hihihi, naja, der Australienurlaub lag schon gut im 5-stelligen €-Bereich. Also direkt ein Schnäppchen, das man sich jeden Tag gönnt... Aber ganz ehrlich, bei meinem Befund war uns das sch... egal! Hauptsache, wir konnten DIESEN Urlaub noch gemeinsam machen - nach uns die Sintflut...
Wegen Deiner Frage. Hmm, sagen wir mal so, es kommt drauf an mit welcher Begründung Dich der Psycho zum Nerologen schicken will. Wenn er ausschließen will, daß z.B. eine organische Erkrankung vorliegt, halte ich es schon für sinnvoll. Auch kann manchmal eine begleitendene medikamentöse Unterstützung sinnvoll sein. Wichtig ist aber, was DU dazu sagst und was DU möchtest. Was mir die Ärzte schon vor irgendwelchen Behandlungen (Magenspiegelung, Hirnbestrahlung usw.) für Psychopharmaka reindrücken wollten, geht auf keine Kuhhaut! Bis jetzt habe ich alles abgelehnt - und lebe immer noch... Aber das mußt Du mit dem jeweiligen Arzt besprechen und Dir gut überlegen. Laß Dich einfach nicht in irgendwas ohne reifliche Überlegung reinquatschen und hol Dir notfalls eine zweite Meinung.
Ich freu mich immer noch total, daß Du eine Therapie machst!!!! Einfach nur klasse!
Alles Gute weiterhin und halt uns bitte auf dem Laufenden, ja?
Viele liebe Grüße von

Claudia
  #12  
Alt 27.06.2009, 23:13
labretty labretty ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Ihr,

ich finde die Informationen sehr hilfreich, ich hatte selber vor über 4 Jahren Krebs und ich hatte und habe immer noch Probleme damit umzugehen. Zwar bin ich jetzt gesund, körperlich! Dennoch, es ist nicht mehr dieselbe Leistungsfähigkeit wie davor vorhanden, weder körperlich noch seelisch und die zusätzliche Angst ist enorm, die nimmt auch nicht ab sondern im Gegenteil, bei jeder Kleinigkeit, kommt der Gedanke sofort wieder auf, ist es wieder Krebs o.Ä...
Ich stand ziemlich hilflos und allein mit der Krankheit da. Habe lange gebraucht bis ich mir dann ne Reha durchgesetzt habe, die mir sehr geholfen hat. Ich kann nur jedem dazu raten!
Aber, ich hätte direkt Jemanden an meiner Seite gebraucht, der mich berät, informiert und und und..
Mittlerweile weiss ich was zu tun ist und erst jetzt suche ich mir ernsthaft einen Psychotherapeuten der mir hilft.
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