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Blasenkrebs
Liebe Ingrid,
anbei habe ich dir die Texte eingefügt: Kurative Therapie Beim invasiven Blasentumor ist ebenso wie beim rasch rezidivierenden pT1G3 Tumor, der eine hohe Malignität hat und trotz oberflächlichen Wachstums schon eine Metastasierungstendenz zeigt, eine chirurgische Organentfernung indiziert, sofern keine interne Kontraindikation gegen diesen vier- bis fünfstündigen Eingriff besteht. Die Cystektomie besteht beim Mann in der Entfernung der pelvinen Lymphknoten, der Harnblase und der Prostata. Wenn die prostatische Harnröhre ebenso ein Urothelkarzinom aufweist (in 15 Prozent der Fälle) - dies muss praeoperativ durch Biopsie geklärt werden -, sollte die gesamte Urethra entfernt werden. Durch Schonung des für die Erektion verantwortlichen Gefäß-Nervenbündels kann im Frühstadium die Potenz erhalten bleiben. Bei der Frau werden die pelvinen Lymphknoten, die Blase und der Uterus (eventuell auch Adnexe) reseziert. Kann - dies gilt nun für beide Geschlechter - die Harnröhre mit dem äußeren Schließmuskel erhalten werden, so sollte eine orthotope Ersatzblase (vgl. Abb. 1a und 1b) aus einem isolierten Darmstück (in den meisten Fällen ist es eine ca. 50 bis 60 cm lange Ileumschlinge) ersetzt werden. Der Patient entleert dann die Blase mit Hilfe der Bauchpresse auf natürlichem Weg. Kann die Harnröhre nicht erhalten werden, so müssen andere Harnableitungen gewählt werden. Entweder das klassische Ileumconduit ("Brickerblase") mit nassem Hautstoma, oder ein heterotoper katheterisierbarer Pouch ("Mainz Pouch") mit trockenem Hautstoma, oder eine Ureterosigmoidostomie ("Goodwin") ohne Hautstoma, bei der Stuhl und Harn zur gleichen Zeit über das Rectum abgesetzt werden. Alle diese letzten 3 genannten Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Die Entscheidung erfolgt nach der Patientencompliance sowie dem Alter bzw. der Lebenserwartung. Eine Blasenteilresektion ist nur in Ausnahmefällen (hohes Alter, KI gegen großen Eingriff) und vor allem bei geeigneter Lokalisation (Kuppe, Hinterwand) und entsprechender Größe indiziert. Eine praeoperative Bestrahlung ist obsolet. Postoperative Bestrahlung kann in Kombination mit einer Chemotherapie (z.B. Cisplatin) bei positiven Lymphknoten oder weiterer Tumorausdehnung (pT4) sinnvoll sein. Besteht zum Zeitpunkt der Diagnose ein klinischer Hinweis auf Fernmetastasierung oder sehr weit fortgeschrittenes Tumorwachstum, kann durch eine Chemotherapie ein Down-staging mit nachfolgender "Salvage-Cystektomie" durchgeführt werden. Die 5-Jahres-Überlebensraten ohne nachfolgende Chemotherapie betragen 90 Prozent (pT1G3), 75 Prozent (T2G3) bzw. 30 Prozent (T3bG3). Je niedriger der Malignitätsgrad, desto besser ist also die 5-Jahres- Lebensrate. Palliative Therapie Die palliative Therapie des inoperablen Blasentumors beschränkt sich auf die nicht beherrschbare Blutung und die optimale Schmerzausschaltung. Blutungen können - nach frustraner endoskopischer Blutstillung - durch transfemorale Sklerosierung der Arteria ilica interna behandelt werden. Ob eine percutane Nephrostomie bei beidseitiger Uretereinscheidung sinnvoll ist, um die drohende Urämie abzuwenden, bleibt eine persönliche Entscheidung zwischen Patient und Arzt. Prof. Dr. U. Maier, Vorstand der Urologischen Abteilung, Donauspital, Wien E-Mail: ulrich.maier@smz.magwien.gv.at zurück zur Registerseite Copyright 2003: ÄrzteWoche Zeitungsverlagsges.m.b.H., Wien Projektleitung ÄrzteWoche online Liebe Grüße Astrid PS. Ich hoffe so sehr, dass es bei Mama auch so bleibt und nicht wieder ein Rezidiv kommt, denn dann würde man bei ihr sicher eine Blasenentfernung machen und ich weiss nicht, ob sie das psychisch überhaupt verkraften würde. |
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