Spätfolgen nach Chemo

[einzigartig]

Also, dass so viele Frauen außer mir ähnliche Beschwerden haben, beruhigt mich doch, hin und wieder habe ich mich ja schon gefragt, ob ich einen an der Waffel habe

Meine Chemotherapie (6 x TAC) ging von 8/2012 bis 12/2012.
Die steifen und schmerzenden Gelenke nach längerem Sitzen sind mir sehr vertraut, mein Onkologe sagt, das käme vom Hormonmangel aufgrund der vorzeitigen Wechseljahre, in die die Chemotherapie mich geschickt hat. Während und nach der Chemotherapie haben Magnesium und Zink als Nahrungsergänzung geholfen, diese auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Die Stimmungsschwankungen haben nach ca. einem dreiviertel Jahr nachgelassen, mit den Hitzewallungen und der insgesamt defekten Temperaturregulierung arrangiere ich mich mittlerweile ganz gut.

Gedächtnisaussetzer und Wortfindungsstörungen habe ich phasenweise immer noch und meine Fähigkeit, komplexe und abstrakte Zusammenhänge zu begreifen ist auch heute, 1 3/4 Jahre danach viel schlechter als vorher, weshalb ich heute beruflich einen geistig weniger anspruchsvollen (und schlechter bezahlten) Job ausübe.

Insgesamt bin ich körperlich und geistig deutlich weniger leistungsfähig als früher und finde es sehr ärgerlich, dass man damit von vielen Ärzten gerne sofort in die Psychosomatik-Schublade gesteckt wird.

Liebe Grüße
Barbara

[Ilse Racek]

Zitat von einzigartig

Insgesamt bin ich körperlich und geistig deutlich weniger leistungsfähig als früher und finde es sehr ärgerlich, dass man damit von vielen Ärzten gerne sofort in die Psychosomatik-Schublade gesteckt wird.

Eine meiner Mitstreiterinnen hat auf die Bemerkung einer Ärztin "Chemo ist keine Schnupfenbehandlung" zuerst verärgert reagiert.....dann erfuhr sie, dass die Ärztin selbst Betroffene war und es sozusagen verständnisvoll gemeint hatte.

So kann man auch damit umgehen.

Ich habe mit Ärzten relativ gute Erfahrungen gemacht - in die Psychosomatik-Schublade bin ich bisher noch nicht gesteckt worden....Glück gehabt

Gleichwohl empfinden viele Betroffene mit mir, dass das Mentale schon eine Rolle spielt und u.a. auch das Umfeld viel zum Positiven beitragen kann.

Alles Gute für Dich

[Birgit64]

Zitat von einzigartig

Gedächtnisaussetzer und Wortfindungsstörungen habe ich phasenweise immer noch und meine Fähigkeit, komplexe und abstrakte Zusammenhänge zu begreifen ist auch heute, 1 3/4 Jahre danach viel schlechter als vorher,

Bei mir ist die Therapie 11 Jahr her und mir geht das heute noch manchmal so. Bei größeren Veranstaltungen (Empfänge, Seminare) habe ich dann das Gefühl dass das Gespräch an mir 'vorbeirauscht' und die ganze Situation mich überfordert. Ich gehe dann raus aus der Situation, oft reichen schon 10 oder 15 Minuten Spaziergang oder Abstand, und dann geht's auch wieder.
Mein direktes Umfeld (Mann, Familie, Freunde, auch Kollegen) merkt das meist sogar noch eher als ich (vielleicht bekomme ich so einen abwesenden Gesichtsausdruck ).

Ich hab auch körperliche Defizite, die mit der Chemo eingetreten sind und eben nicht wieder ganz verschwunden sind.

Grundsätzlich habe ich mich aber mit der Situation arrangiert weil es für meine Begriffe nichts bringt, sich permanent zu fordern und immer wieder zu versuchen die Grenze zu überschreiten. Auf Dauer frustriert das nur, wenn man immer wieder seine Grenzen aufgezeigt bekommt und scheitert.

Ich mache zwar heute einen anspruchsvolleren Job als früher, allerdings nur auf Teilzeit-Basis. Brauche einfach mehr Zeit für mich, zur Regeneration usw.

In die psychosomatische Ecke bin ich aber allerdings nie geschoben worden.

Liebe Grüße und Kopf hoch!

[Ilse Racek]

Hi Birgit

Schön von Dir zu lesen

[konni59]

Hallo, so nun ist es soweit bekomme Donnerstag meine Zähne gezogen bis auf 8 Stück die noch nicht locker sind !!!! Ich hatte sooooo schöne Zähne !!!! Es ist nur gut das alle Kosten von der Krankenkasse bezahlt werden da es folgen von der Chemo sind.Nach über 2 Jahre nach der Chemo habe ich das gefühl das ich nie wieder so fit werde wie vor der Chemo

[stefanie38]

Hallo, Ihr Lieben,
ich habe da noch eine Folge der Chemo, die anscheinend nicht so bekannt ist: Ich habe seit 2,5/ 3 Jahren zunehmend schlechter gehört und was deshalb beim Ohrenarzt. Der fragte mich nach der Untersuchung, ob ich jemals eine Chemo gehabt hätte. Das konnte er gar nicht wissen. Aber er erklärte mir dann, dass bestimmte Chemos auch die Nerven in den Ohren angreifen können. Ich trage mittlerweile Hörgeräte. Das beeinflusst auch das Gleichgewichtsorgan, was ich bei Yoga extrem merke.
Meine Chemo war bereits 2006!!!
Und auch Knorpelschäden habe ich, die laut Orthopäden von der Chemo kommen ... an den Knien lösen sich die Knorpel auf.
Und trotzdem hätt ich mich nicht getraut, die Chemo weg zu lassen.
Viele Grüße und ned jammern, sondern leben :-)

Steffi

[Oli 76]

So sieht das wohl jeder Arzt anders. Ich hab meinen Orthopäden nämlich vor drei Tagen gefragt, ob Knochen und Knorpel vielleicht geschädigt sind durch die Chemo und er meinte NEIN!
Mit der Begründung das man ja leider noch keine Chemo hätte, die 100% wirksam gegen knochenmetas wäre und daher auch keine, die auf den Knochen/Knorpel einwirken würde.

Dabei hab ich bei mir nämlich neben Job und Verschleiß auch die Chemo in Verdacht!

Werd wohl den Arzt mal wechseln im neuen Jahr!

Gruß Oli

[Martina68]

Liebe Steffi,

ich höre auch schlechter. Das sind ja Aussichten. Heute morgen versprach man mir ein Hörgerät zu Weihnachten. Aber: meine Oma hatte ein Hörgerät und meine Mutter hat auch eines. Jetzt kann ich mir´s raussuchen.

Einen schönen Tag, Martina