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  #1  
Alt 27.03.2013, 20:37
edda7872 edda7872 ist offline
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Registriert seit: 11.07.2012
Beiträge: 53
Standard Ich schaffe es einfach nicht....

Hallo,

lange war ich nicht mehr hier - öffentlich-. Es gab viel zu tun, Formalitäten,
Sachen ausräumen. Nun ist das alles vorbei. Die Trauer um meinen geliebten Franz ist so maßlos, sie nimmt mich vollkommen in Besitz. Meine Annahme war, dass es "weniger" werden würde (er ist am 10.1.13 an Leukämie-Rezidiv/KMT) gestorben. Wie soll es weitergehen ohne ihn? Ich bin vollkommen überfordert und zu jung , um alleine zu sein. Er fehlt mir so sehr, dass ich jeden Abend denke, wie schön es wäre, morgens einfach nicht mehr aufzuwachen....Es gibt hier so viele, viele liebe Menschen, die einem Mut machen. Franz hätte das nicht gewollt, ich weiss es-aber wer nimmt mir diese
Mutlosigkeit, diese entsetzliche Trauer, diese Verzweiflung. Die Sonne ist fürchterlich für mich. Sie hat keine Daseinsberechtigung in meinen Augen, denn sie symbolisiert Leben, Liebe,. Freude.....Bin froh, hier Sonnenrollos zu haben, so sitze ich im Dunkeln. Menschen meide ich, gehe gerade nur noch mal zum Einkaufen. Ich möchte alles rekonstruieren. Nochmal auf die Station gehen, mit der Person reden, die dabei war, als er starb, als die Null-Linie da war. Es muss doch eine Schwester/Arzt dabei gewesen sein. Ich muss das wissen. Es verfolgt mich . Ständig sehe ich den Schwerkranken an all diesen
Schläuchen, verwirrt durch Immunsupressiva.Es macht mir alles so eine Angst,was muss er gelitten haben?
Und wieder danke ich Euch für das "Zuhören".

Liebe Grüße Edda

FRANZ gestorben am 10.1.2013, DU LIEBE MEINES LEBENS. ICH WERDE DICH NIE VERGESSEN!!
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  #2  
Alt 27.03.2013, 22:26
anna11 anna11 ist offline
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Registriert seit: 25.11.2010
Beiträge: 109
Standard AW: Ich schaffe es einfach nicht....

Liebe Edda,
Ich hatte meinen persönlichen Tiefpunkt 3 Monate nach dem Versterben meiner Mutter. Eine ordentliche Depression hat mich in Besitz genommen und ohne psychotherapeutische Hilfe wüsste ich nicht wie es jetzt wäre. Oh mein Gott, wenn ich mir vorstelle es würde meinen Mann treffen, KATASTROPHE.
Nimm Kontakt mit der Klinik auf, frage nach einem Gespraech mit dem Arzt/Schwester, mit wem du auch immer sprechen möchtest. Ich selber arbeite auf einer kinderonkologischen Station und bei uns ist es durchaus üblich und gern gesehen mit den Eltern nach Bedarf zu sprechen, wir bieten es immer an, wenn ein Kind verstorben ist.Teilweise kommen die Eltern immer wieder zu uns. gehen über Station, möchten einfach nur schauen oder reden.
Ich wünsche dir sehr viel Kraft und Zuversicht für diese sehr schmerzliche kraftraubende Zeit!
Anna
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  #3  
Alt 27.03.2013, 23:12
Sabine2712 Sabine2712 ist offline
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Registriert seit: 06.01.2013
Beiträge: 107
Standard AW: Ich schaffe es einfach nicht....

Liebe Edda,

ich verstehe Dich sooo gut.
Habe beide Elternteile verloren und komme gar nicht mehr auf die Beine.
Die Sonne quält mich auch. Sie dürfte nie wieder scheinen.
Meine Mutter ist auch an Leukämie gestorben, morgens um kurz nach 5. Das KH hat mich trotz innigem Bitten einen Abend vorher nicht angerufen. Erst gegen 6 ging das Telefon u ich hatte 2 Std. Zeit, 30 km zu fahren, meine 6jährige Tochter unterzubringen, um mich zu verabschieden.
Ob meine Mutter gelitten hat, weiss ich nicht, auch ein später verlangtes Arztgespräch brachte nicht wirklich Klärung.
Diese Trauer, Mutlosigkeit, Angst, Hoffnungslosigkeit u Kraftlosigkeit sind unerträglich.
Ich halte es auch nicht mehr aus und hoffe - wie Du - auf ein Wiedersehen. Irgendwann. Das würde so trösten und uns durch diese unerträglichen Tage bringen.

Sei lieb gegrüßt
Sabine
__________________

Mama 21.01.42 - 09.02.2013
(Akute myeloische Leukämie)

Papa 16.07.37 - 18.08.2011
(Prostatakarzinom, Morbus Alzheimer, Gehirnblutung)

Und immer sind da Spuren Eures Lebens,
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle,
die an Euch erinnern und uns glauben lassen,
dass Ihr bei uns seid.


Wir lieben Euch so sehr!!
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  #4  
Alt 28.03.2013, 00:24
Maus80 Maus80 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.02.2013
Beiträge: 18
Standard AW: Ich schaffe es einfach nicht....

Ich schließe mich der Trauer an. Mein Papa ist vor drei Tagen verstorben. Es wird immer schlimmer. Vor allem abends. Ich hab das Gefühl ich pack das alles nicht. Anfangs war mein Lebenswille stärker als die Trauer doch dann hat es sich gewendet. Am schlimmsten ist für mich die Tatsache dass er gelitten hat. Ich konnte ihm nicht helfen nichts vom Leid und der Angst nehmen. Und ich war nicht bei ihm als er ging. Ich würde mit ihm gern über alles reden wie immer als ich früher Kummer hatte. Würde mir gern anhören wie es für ihn war. Geht aber nicht. Es tut mir leid ich kann Dir keinen Trost spenden ich kann nur mitfühlen. Die Kreise der Trauer werden mit der Zeit kleiner hat uns der Arzt gesagt. Vielleicht warten wir einfach ab...Ich wünsche uns Kraft und Geduld
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  #5  
Alt 16.04.2013, 13:42
AndreasW01 AndreasW01 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2013
Beiträge: 28
Standard AW: Ich schaffe es einfach nicht....

Hallo Edda,

ich kann deine tiefe Trauer nachvollziehen, bei mir ist es meine geliebte Mama die mich vor 2 Wochen verlassen hat.

Nun weiß ich leider nicht ob du Kinder oder Familie hast?! Die sind für mich eine unheimliche Stütze.

Glaubst du nicht auch das dein Mann dich lieber glücklich sehen würde. Er will doch nicht das du dich vergräbst. Er würde sicher sagen" Komm, Edda, lebe dein Leben, vergess mich nicht, aber sein glücklich"

Versuche dich abzulenken - das hilft - glaube mir!

Wenn du Einkaufen gehst, mach mit einer Freundin einen Abstecher zum Kaffeetrinken. Reden hilft ungemein!
Bleibe nicht allein mir deinem Schwerz, sonst frißt er dich auf.
Gehe unter Menschen -bitte probiere es einmal aus.

Liebe Edda, ich wünsche dir Kraft, Mut und Freude am Leben - gib bitte nicht auf.

Andreas
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  #6  
Alt 18.04.2013, 12:16
edda7872 edda7872 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.07.2012
Beiträge: 53
Standard AW: Ich schaffe es einfach nicht....

Hallo Andreas,

mein tiefes Beileid!!

Ich habe keine Familie. Nur noch meine Mutter. Die ist auch alt und
wird als nächstes von mir gehen. Vor einem Jahr ist mein Vater gestorben,
danach mein lieber Franz. Die Sinnlosigkeit ist mir ein Rätsel.
Die Angst frißt mich auf, auch noch meine Mutter zu verlieren.

Ich habe zwar 2 Kinder, aber das ist für mich ein schmerliches Thema,
worüber ich öffentlich auch nicht schreiben möchte.

Dir wünsche ich viel Kraft, die Dir glücklicherweise Deine Familie gibt.

Ich danke Dir, dass Du mir geschrieben hast.
Liebe Grüße

Edda
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