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  #1  
Alt 15.02.2009, 23:07
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Ladylove Ladylove ist offline
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Registriert seit: 15.02.2009
Ort: Jaderberg
Beiträge: 2
Frage Wie verhalte ich mich?

Hallo
Mein weg hat sich hier hin verschlagen,weil ich einfach nicht mehr weiter weiß...
Am Freitag den 13.02.2009 um 5.12Uhr ist von einer Freundin von mir die Mama gestorben.Ich erzähle euch mal einbisschen von der Freundin sie ist 5Jahre jünger als ich also 13Jahre alt und heißt Lisa.Uns allen war klar das ihre Mama bald stirbt,sie hatte Bauchspeisedrüsenkrebs und war schwer krank.Im Sommer war es schon soweit das sie meinten das sie jeden Moment stirbt.Wir waren auf einer Kanufahrt von unserem Jugendverein der Kirchengemeinde.Früh am morgen bekam der Papa von Lisa dann einen anruf von seiner anderen Tochter das ihre Mama gerade ins Krankenhaus gekommen ist,weil sie Magen und Darmgrippe bekommen hätte.Natürlich wussten wir erst nicht wie wir uns verhalten sollten und haben uns völlig die Sorgen gemacht.Ihr Papa ist gleich nach hause gefahren und hat sachen gepackt und dann ab ins Krankenhaus...Hatten uns paar Tage danach völlig gefreut als die frohe Botschaft kam das es ihr wieder gut geht.Kurz danach musste sie dann auch aufhören zu arbeiten.Und der Kontakt brach ganz ab zu ihr,weil sie auch viel im Krankenhaus war.Weihnachten durfte sie dann auch wieder zu hause feiern. Und wir hatten einen Weihnachtsmarkt von unserer Jugendgruppe veranstaltet,wo Lisa plötzlich vor mir stand und völlig anfieng zu weinen,weil wir über den tot gesprochen haben ,da sich ein guter Kumpel der in meinem alter war selbst umgebracht hat (keiner weiß bis heute warum)naja völlig fertig habe ich ihr das erzählt.Sie fing an zu weinen und meinte ihre eltern hätten gesagt das es angehen könnte das ihre Mum dieses Jahr das letzte Jahr zu hause feiern würde.Ich wusste überhaupt nicht wie ich reagieren sollte und habe sie erstmal getröstet und ihr mut zu geredet,dass wenn es wirklich so ist das sie dieses mal noch genießen soll und so.Kurze zeit später hatte sie es auch wieder alles verdrängt und fing an zu lachen.Vor nem Monat ist ihre Mama wieder ins Krankenhaus gekommen.Sie nahm völlig ab und wenn man ihr dann ins gesicht geguckt hatte dachte man echt der tot steht persönlich vor einem.Nach aufjedenfall durfte sie dann am 5.2. wieder raus es hatte aber nicht lange angehalten und sie kam dann am 7.2. wieder ins krankenhaus am 8.2. kam sie dann in ein anderes krankenhaus weil die in dem einen nicht mehr weiter wussten.Lisa nahm es alles nicht so ernst.vielleicht hat sie auch vieles verdrängt aber man merkte schon das sie es nicht so haben wollte wie es war und es nicht ganz so ernst genommen hat.Am dienstag den 10.2. saßen wir gemütlich im jugendcafe und ihr papa rief bei einen freund von ihnen an das er bitte lisa vom jugencafe abholen sollte und sie ins krankenhaus bringen sollte.der freund von den papa sagte zu uns als wir draußen standen und ihn gesehen hatten das der arzt sagte es könnte jeden tag so weit sein.wir waren völlig geknickt und haben gehoft das es nicht so weit ist.am wochenende hatten wir dann ein seminar von unserer jugendgruppe aus und sie sagte selbst wenn sie nicht stirbt wird sie wohl mitfahren ich hatte ihr angeboten das fallts sie stirbt das ich sie dann nach hause fahren würde.dann freitag war es soweit das ihre mama eingeschlafen ist. abends dann bekamm ich dann von ihr eine nachricht wo drin stand ich weiß nicht ob es ein traum ist oder wirklichkeit.ich hoffe das es ein traum ist und ich gleich aufwache.ich wusste nicht was ich antworten sollte und habe garnicht erst geantwortet weil ich irgendwie völlig geschockt war.dann heute hatten wir noch eine besprechung und sie kam auch zu uns zum gemeindehaus.als wir sie gesehen hatten wussten wir garnicht wie wir reagieren sollen und mir kamen irgendwie so die tränen als ich sie sah und habe sie einfach in den arm genommen ohne was zu sagen und wir hatten uns ganz normal verhalten als wenn nichts wäre.abends hatte ich dann über icq mit ihr geschrieben und sie fragte mich wie es mir geht? aus gewohnheit habe ich dann geantwort geht und dir?ich dachte ich hätte mich am liebsten irgendwie umbringen können weil ich nicht wusste ob es jetzt richtig war oder nicht.sie meinte nur nicht so gut.und ich hatte ihr halt geschrieben wenn sie reden möchte kann sie gern zu mir kommen ich bin immer für sie da.und sie sagte mir selbst das es ihr tags über eigendlich ganz gut ist und das sie dann wenig weint aber abends auch wenn sie sich dran gewöhnt hatte das sie nicht da ist sie meinte es kommen ihr einfach die tränen.als ich diesen text geschrieben hatte und ich mit meiner mama geredet hatte dadrüber immer wieder kamen mir die tränen und ich konnte einfach nur noch weinen.als ich freitag abend vom seminar nach hause gefahren war musste ich unterwegs anhalten weil mir einfach nur die tränen kamen....

und meine frage ist jetzt nun wie verhalte ich mich jetzt lisa gegenüber?
wie verhalte ich mich auch dem vater gegenüber...?
gehe ich zu der beerdigung hin?
und und und
ich würde mich freuen wenn ihr mir einiges erzählen könnt und mir weiter helfen könnt.

liebe grüße svenja
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  #2  
Alt 16.02.2009, 00:03
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mock mock ist offline
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Registriert seit: 17.05.2007
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Beiträge: 227
Standard AW: Wie verhalte ich mich?

Hallo Svenja,

ich finde es ganz toll von dir, wie du dich mit dem Thema auseinandersetzt. Du hast intuitiv schon ganz "richtig" (falsch oder richtig gibt es natürlich in so einem Fall nicht!) gehandelt, wie du dich bisher deiner Freundin gegenüber verhalten hast! (Dass du sie in den Arm genommen hast und gefragt hast wie es ihr geht usw.)
Vielleicht kannst du ihr gegenüber auch noch in ein paar Wochen und Monaten (wenn für Außenstehende schon längst wieder der Alltag weiterläuft...) das Gefühl geben, dass du mit ihr fühlst und gerne bereit bist ihr zuzuhören oder sie in den Arm zu nehmen.
Deine Freundin ist ja altersmäß mitten in der Pubertät (ich habe selber gerade einen Teenager zu hause ...) und es kann durchaus sein, dass sie dich auch mal blöd anmacht - lass dich nicht entmutigen!
Sag ihr ruhig auch, dass du dich unsicher fühlst und nicht so recht weiß, wie du dich verhalten sollst - es gibt ja kein Patentrezept oder Anleitungen für so etwas. Sie weiß es bestimmt zu schätzen, wenn du ihr Aufmerksamkeit schenkst!
Dem Vater würde ich (wenn du ihm mal begegnest) die Hand geben und sagen, dass es dir sehr leid tut!
Und wegen der Beerdigung - tja, das musst du mit dir selber ausmachen, ob es dir ein Bedürfnis ist...oder ob du deiner Freundin beistehen willst...oder ob du selber Abschied nehmen möchtest...

Ich wünsche dir jedenfalls (dass du es hast, das zeigt ja schon dein Beitrag) weiterhin dein Einfühlungsvermögen und einen guten "Draht" zu Lisa!

Liebe Grüße
ELke
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  #3  
Alt 16.02.2009, 08:05
Katharina Katharina ist offline
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Registriert seit: 07.05.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 950
Standard AW: Wie verhalte ich mich?

Hallo Svenja,
ich finde es toll, dass Du Dir so viele Gedanken um Deine Freundin machst.
Es ist sicher sehr tröstend, wenn Du zu Beerdigung gehst.
Wirklich helfen kann man in der Situation nicht, aber es tut sooo gut, wenn viele Menschen einfach nur da sind. Halte einfach Ihre Hand, höre zu. Ertrage Ihre Trauer...das ist nämlich sau schwer!!
Ich war 10 als mein Burder starb. Mir halt damals das Buch "Die Möwe Jonathan" sehr geholfen. Alles was mit einem Leben nach dem Tod zu tun hat habe ich aufgesogen und es hat mir das Leben leichter gemacht, in dem Wissen ich sehe Marcel wieder.
Wenn Du es schaffst, sei einfach für sie da. Nicht nur die nächsten 14 Tage auch länger. Und erwarte nicht, dass Sie in 2-3 Monaten wieder die Alte ist. Trauer braucht seine Zeit. Das heißt nicht, daß Du sie auch mal ablenken darfst. Vielleicht gibt es noch mehr Freundinnen und ihr könnt Euch abwechseln.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und Lisa, dass die trauer sie nicht auffrisst!"!
__________________
Katharina
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  #4  
Alt 16.02.2009, 19:26
Benutzerbild von Ladylove
Ladylove Ladylove ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2009
Ort: Jaderberg
Beiträge: 2
Standard AW: Wie verhalte ich mich?

Viele Dank für eure Hilfe es hat mir einiges gebracht und habe mich gefreut über eure antworten...
aber ich glaube mir ist es mitlerweile so wichtig das ich wirklich donnerstag zu ihrer beerdigung gehe und ihr dabei stehe.
Mir ist wirklich klar geworden dadurch das ich wirklich viel gedult haben muss und auch wenn ich mal die nerven selbst verliere weiter zu ihr stehen muss.

Lieben Dank und liebe grüße
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