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  #16  
Alt 26.05.2004, 08:54
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Standard Nierenzellkarzinom und Lebermetastasen

Liebe Pascale,

das hört sich doch ganz gut an! Und ich finde es auch richtig, daß Dein Vater SEINEN Weg wählt. Ich denke schon, daß er sich damit etwas auseinander gesetzt hat, und sich letzendlich entschienden hat, was er jetzt tun möchte und in welche Therapie er Vertrauen hat. Es nützt überhaupt nichts, wenn er hinter seiner Therapie nur halbherzig steht.

Ich denke, daß man mit der Immun-Chemo in etwas reduzierter Dosis anfangen wird, angepasst an seinen Allgemeinzustand. Und das ist wichtig. Jürgen erhält ja auch nur "halbe Dosierung" wegen seiner eingeschränkten Nierenfunktion.

Und ich bin froh, daß dieser Onkologe wohl etwas versierter auf dem Therapie - Gebiet Nierenzellkarzinom ist.

Ich weiß auch nicht, ob Du so traurig sein solltest, daß man die Mistel erst mal beiseite geschoben hat. Ich habe sie zwar auch noch nicht aus meinem Kopf verbannt ( wenn die Immun-Chemo irgendwann mal nicht mehr wirken würde und es keine andere überzeugende Therapie mehr gäbe ), aber es gibt auch negative Stimmen gegen die Mistel beim Nierenzellkarzionm, obwohl sie bei vielen Krebsarten ihre Wirkung als Begleittherapie hat. Und Begleittherapie der Mistel unter der Immun-Chemo ist nun mal nicht möglich.

Ich habe Dir zur Info mal zwei links bzgl. Mistel ins Netz gesetzt, die ich für recht informativ halte. In einem der beiden gibt es auch eine Studie, die die Wirksamkeit der Mistel bei verschiedenen Krebsarten getestet hat. Und da wird der Mistel beim Nierenzellkarziom keine Wirkung zugeschrieben.
Vielleicht liest Du Dir die mal in Ruhe durch. Wie gesagt, ich habe die Mistel selbst bei vielen Krebserkrankungen als Begleittherapie erlebt, mit auch durchaus positiver Wirkung, aber beim Nierenzellkarzinom noch nie. In einem der beiden Berichte wird auch davon gesprochen, daß gerade unter der Misteltherapie beim Nierenzellkarzionm vom Hersteller verstärkte Kontrollen empfohlen werden. Leider wird nicht gesagt, warum das gemacht werden sollte. Aber mich macht das doch sehr stutzig.

Es war schön, wieder von Dir zu lesen. Und ich würde micht freuen, wenn Du uns wieder mal "Bericht erstattest".

Alles Gute für Euch und liebe Grüße,

Ulrike

http://www.datadiwan.de/netzwerk/ind...n/pi_010d_.htm

http://www.krebsinformation.de/mistel.html
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  #17  
Alt 28.05.2004, 17:21
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Standard Nierenzellkarzinom und Lebermetastasen

Liebe Ulrike,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich werde mich mal melden, wenn es etwas neues zu berichten gibt.

Zu den Mistelstudien : die Studie, die Anlass für Schulmediziner war, zu sagen, dass Mistel bei Nierenzellkarzinom nicht wirken soll, ist eine, die niemals, wenn sie positiv ausgefallen wäre, Anlass gegeben hätte, zu sagen, dass Mistel wirksam ist....

Unter

http://www.hiscia.ch
kann man die Studie finden, aber es gibt kein direkter Link, deshalb der Text hier : 15 Patienten im Endstadium eines metastasierten Nierenzellkarzinoms haben Mistel bekommen, und ihnen konnte sie wohl auch nicht mehr helfen. Das Mistel ein Immunmodulator ist, nehme ich an, dass sie auch mehr Chancen hat zu wirken, wenn man sie früher einnimmt.
Es wäre von der Schulmedizin (meiner Meinung nach) ehrlicher zu sagen :
es gibt noch keine umfangreichen klinische Studien, die in diesem Fall die Wirksamkeit (oder Unwirksamkeit belegen).

Nun wo mein Vater sowieso diese nicht mehr nehmen will, werde ich mir das Buch nicht mehr anschaffen, aber ein anthroposophischer Arzt sagte mir, es sei ein Buch letztes Jahr rausgekommen, das auf dem letzten Stand der Mistelforschung sein soll (eher Fachliteratur) Kienle Mistel in der Onkologie , über 700 Seiten.

Herzlich,

Pascale
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  #18  
Alt 15.06.2004, 17:23
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Standard Nierenzellkarzinom und Lebermetastasen

Liebe Ulrike und alle Mitlesenden,

ich wollte mich kurz wieder melden.

Die Situation bei meinem Vater hat sich sehr überraschend entwickelt :

Bevor er die vorgesehene Therapie angegangen ist, hat sich plötzlich eine eitrige Entzündung mit Fieber sichtbar gemacht,
die Stelle die als letzte zugenäht wird (mir fällt gerade das deutsche Wort nicht ein, aber die Stelle die nach OP zur Drainage offen bleibt und erst später zugemacht wird) war plötzlich entzündet, mein Vater hatte Fieber, als meine Mutter drauf drückte kam plötzlich Eiter raus.
Der Hausarzt (der eine echte F... ist) hat sich damit begnügt einen desinfizierenden Verband zu machen.
Sehr kurz darauf wurde ein MRT gemacht, der Radiologe meinte, das könnten Leberabzesse sein, wären auch eher welche als Lebermetastasen!
Dann zwei Tage später Not Pet-scan (oder heisst es Pep scan?) in der nächsten Uniklinik. Ärzte unsicher über die Interpretation der Bilder, doch auch meinend, es seien Leberabzesse. (der größte davon ist 5,6 cm!)
Nun ist mein Vater im KRankenhaus und bekommt nach einer Keimuntersuchung eine starke Antibiotikatherapie, da er sonst Sepsis bekommen könnte. Die Fachärztin für Infektionskrankheiten meinte auch, das seien zu 98 °/° Leberabzesse und keine Metastasen (sonst waren ja auch keine gefunden worden), da an der Stelle wo die rechte Niere war, ein Bluterguß mit Infektion gefunden wurde.
Hat der Arzt bei der OP gepfutscht?
Falls ja, wird die Antibiotikatherapie überhaupt reichen?
Falls nein, passiert dies öfter? (es wurde damals auch an einem Teil Zwölffingerdarm operiert und auch die Galle entfernt.

Ich sollte wahrscheinlich wütend sein, da vermutlich irgendetwas falsch gelaufen sein wird, (?), aber andererseits ist es auch eine solche Hoffnung, dass es doch keine Lebermetastasen sind... und daß nach eine Antibiotikatherapie vielleicht alles wieder in Ordnung ist...

Herzlich,

Pascale
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  #19  
Alt 16.06.2004, 13:46
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Standard Nierenzellkarzinom und Lebermetastasen

Liebe Pascale,

bzgl. der Leberbefunde kann ich Dir aus der Ferne leider nicht gut weiterhelfen. Für mich ist es zunächst einmal widersprüchlich, daß die Leberabszesse ( wenn es welche sind ) bis an die Oberfläche kommen, um dort auf Druck ihr Sekret entleeren können. Da müßten ja dann schon recht invasive Gänge zwischen Abszess und Oberfläche vorliegen ( ist eigentlich untypisch, wenn es keine Beschwerden vorher gegeben hat ). Dagegen spricht eigentlich auch die Lage, da Du schreibst, daß in der NIERENLOGE ein infektiöser Bluterguss ist.

Vielleicht ist beides vorhanden, eine Infektion im OP-Gebiet (obwohl ich mir da auch den großen Zeitabstand zur OP nicht so ganz erklären kann, wenn Dein Vater während der gesamten letzten Zeit beschwerdefrei war )als auch Leberabszesse. Ein gute intravenöse Antiobitikatherapie ist aber auf jeden Fall sicher richtig, um eine Sepsis zu vermeiden. Und auch der Weg, zunächst eine Keim- und Resitenzbestimmung durchzuführen, ist absolut richtig. Aber mehr kann ich Dir aus der Ferne dazu leider nicht sagen. Da werdet Ihr abwarten müssen oder aber ein paar genauere Befunde von den Ärzten bekommen müssen.

Zum Pet-Scan: ich nehme an, daß es sich um ein PET-CT handelt ( Pet-SCAN ist mir nämlich so nicht geläufig ).
Das Pet-CT ist eine Mischung aus PET und CT - es wird beides in EINER Untersuchung gemacht. Eine relativ neue, aber u. a. bei vielen Tumorarten eine sehr gute, genaue Untersuchungsmethode - nur leider beim Nierenzellkarzionm nicht! Bei der PET geht man davon aus, daß ein bösartiger Tumor vermehrten Nahrungsbedarf hat. Man injeziert also eine Zuckerlösung, die so angereichert wurde, daß sie im bildhaften Verfahren sichtbar wird. Ziel ist es, diese "markierte" Zuckerlösung in den Gefäßen um eine verdächtige Raumforderung vermehrt vorzufinden. In Verbindung mit einem CT wird dann ( wie im normalen CT auch ) der Untersuchungsbereich zusätzlich bildhaft geschichtet, so daß man einen noch besseren Überblick hat.
Leider ist diese Untersuchungsmethode beim Nierenzellkarzionm nicht sehr aussagekräftig: es kann sein, daß sie funktioniert, es kann aber auch nicht sein. Das will heißen: sieht man eine Anreicherung, so ist ein Tumor bestätigt. Sieht man aber KEINE Anreicherung, heißt das leider nicht, daß es kein Nierenzellkarzionm ( oder Metastase davon ) gibt.

Diese Untersuchung ist bei Jürgen auch durchgeführt worden, ohne sichtbares Ergebnis. Sie hat uns also leider nicht weiter gebracht. Schade, denn bei vielen Krebsarten zum Beispiel ist das eine totsichere Untersuchungsmethode, die erheblich besser ist als eine PET oder ein CT alleine.

Tut mir leid, daß ich Dir nicht mehr helfen konnte. Aber vielleicht kannst Du ja mehr von den behandelnden Ärzten erfahren. Wenn es dann noch Unklarheiten gibt, versuche ich wieder gerne, Dir behilflich zu sein.

Liebe Grüße und alles Gute für Euch,

Ulrike
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  #20  
Alt 17.06.2004, 17:57
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Standard Nierenzellkarzinom und Lebermetastasen

Liebe Ulrike,

danke für deine Antwort, es ist mir klar, dass man aus der Entfernung nichts sagen kann und ich hatte das eher als Rückmeldung gedacht.

Pet CT ist wahrscheinlich das deutsche Wort fürs englische Pet Scan.
Das Einzige was ich weiß, ist dass mein Vater zwei Stunden lang "radioaktiv" war, (durch den Kontrastmittel wohl) und vermeiden sollte, anderen Menschen zu nah zu kommen.

Die Infektion war sowohl aussen (an der Narbe) als an der Stelle der fehlenden Niere, als auch (vermutlich) in der Leber.
Da die Gallenblase bei der Operation des Duodenums entfernt worden war, und eine künstliche Ableitung gemacht wurde,
habe ich für mich den Verdacht, ob vielleicht diese nicht richtig angelegt wurde, so daß der Gallenfluß vertopft ist und deshalb die Abzesse kamen.
Aber ich werde nun sehr bald (in zwei Wochen vor Schulschluß noch wegen dem Ernst der Lage) meine Kinder packen und nach Frankreich fahren, dann weiss ich vielleicht auch mehr.

Ich wünsche Dir und deinem Mann weiterhin alles Gute, und danke Dir herzlichst für die vielen Tips und Hilfe,

Pascale
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  #21  
Alt 08.07.2004, 11:15
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Standard Nierenzellkarzinom und Lebermetastasen

Hallo Pascale,

bei meinem Vater (69) wurde bei einer Prostatauntersuchung wegen Harnstau eine Nierenkarzinom entdeckt.

Es ist laut Befund knapp 4 cm groß.
Es wurde ein CT gemacht und Gott sei Dank keine Metastasen
gefunden. Auch die Lympfdrüsen waren unauffällig.

Am kommenden Dienstag steht die OP an.
Obwohl alles gut aussieht bin ich doch nervös.
Man glaubt allein zu sein, aber man erfährt sehr schnell, dass es viele Leidensgenossen gibt....

Ich kann nur erahnen was du da seelisch durchgemacht hast und wünsche dir und deinem Vater alles erdenklich Gute

Lieben Gruß

Oliver


Oliver
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  #22  
Alt 08.07.2004, 21:01
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Standard Nierenzellkarzinom und Lebermetastasen

Lieber Oliver,

danke!

ja, es ist nicht inmmer einfach, aber bei allem Schmerz denke ich manchmal auch, dass es z.B. Eltern mit krebskranken Kindern gibt, und wie noch sehr viel schwerer es sein muss.

Wenn Du Dich auf dem Forum umgeschaut hast, wirst Du vielleicht gelesen haben, dass 4 cm noch eine kleine Tumor ist, und deshalb (weil bei Nierenzellkarzinom eine Tumor
recht langsam wächst) eine Aussicht auf gute Prognose bestehen mag.

Bei meinem Vater wurde alles viel später entdeckt (11 cm war schon der Tumor) und vor allem in den Zwölffingerdarm hineingewachsen und daher kommen die Probleme.
(die OP war deshalb schwierig und ergab einiges an Komplikationen).

Bei allem, was er durchmachen mußte und noch durchmachen muss,
bin ich so dankbar, dass er zwar schwach ist, aber bisher nicht leiden muss. Möge es immer so bleiben,

Lieben Gruss,

Pascale
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  #23  
Alt 30.07.2004, 23:23
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Standard Nierenzellkarzinom und Lebermetastasen

Hallo!
Meine Schwester ist am Nierenzellkarzionom erkrankt und nach der Op an Lebermetastasen, Lungenkrebs und was es noch so alles gibt.
Sie hat die ganze Pallette durchgemacht.
Bestrahlung, Therapie mit Interferon und Interleukin und zum Schluss wurden sogar Stammzellen transplantiert.Alles Vergebens.
Mitlerweile geht es Ihr so schlecht, das wir mit allem rechnen müssen. Die Interferon und Interleukin Therapie war für meine Schwester, die zu dem zeitpunkt erst 43 Jahre alt war, verdammt hart, es erging Ihr dabei sehr, sehr schlecht.Sie sah aus, als würde sie verbrennen.Die Galle wurde komplett entfernt,die Niere natürlich auch und dann mußte auch noch ein künstlicher Darmausgang gelegt werden.Meiner Schwester, die ich über alles Liebe, kann kein Mensch der Welt mehr helfen.Ich hoffe sehr, das wenigstens anderen früher und besser geholfen werden kann.

Gruß
Tina
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