Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 15.01.2010, 15:32
mollie mollie ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.07.2009
Beiträge: 109
Standard AW: Ein Jahr...

ihr lieben,

wenn ich das so lese, dann überkommt mich immer eine gänsehaut und eine tiefe traurigkeit. vielleicht bin ich noch nicht soweit, dass ich alles schreiben kann, dass ich für mich einen weg gefunden habe. noch mach ich alles mit mir alleine aus und bin grade in der phase "welcher zug tut mir den gefallen und überfährt mich?" - sicher keiner, denn hier gibt es weit und breit keinen bahnhof mehr, die gleise seit jahren zugewuchert...

die einsamkeit, die leere....unerträglich. funktionieren der kinder willen die mich noch brauchen...

irgendwann..ich hoffe bald, bin ich sicher ein stück weiter

liebe grüße,
mollie
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 15.01.2010, 16:02
Stefans Stefans ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Ein Jahr...

Zitat:
Zitat von mollie Beitrag anzeigen
bin grade in der phase "welcher zug tut mir den gefallen und überfährt mich?" - sicher keiner, denn hier gibt es weit und breit keinen bahnhof mehr, die gleise seit jahren zugewuchert...
Das wird sich im Laufe der Zeit ändern, ganz bestimmt!

Die Phase mit dem Zug kenne ich auch. Allerdings wohne ich direkt an der Bahn. Keine 10 m vom Küchenfenster aus, und alle 15 Min. kommt ein Regionalexpress vorbei. Dazu Güterzüge. Also auch bei spontanem Entschluss _die_ Gelegenheit.

Ist aber eine Scheiss-Idee. Von der ich mich verabschiedet habe, als das hier im Sommer passiert ist. Ich war gerade im Hof. Das Hupen das Zuges, kurz darauf dieses dumpfe "Batsch", als ob jemand gegen einen leeren Pappkarton tritt. Dann der Hund, der in den Garten rast, dort am Zaun an der Bahn sitzt und genau so jault und winselt wie in dem Moment, als meine Frau gestorben ist (da war er auch dabei). Und Stefan, der den Hund zurückruft, aber selbst nicht in den Garten geht, sondern das Tor von Hof zu Garten zu macht und im Hof bleibt. Und die Polizei, die dann klingelt, den Garten nach Überresten durchsucht und mir anschließend versichert, da sei wirklich nichts mehr. Ich war trotzdem danach tagelang nicht im Garten. Sicher ist sicher.

Nein, wirklich eine Scheiss-Idee. Und der Lokführer kann schließlich auch nichts dafür. Dann lieber warten, bis du deinen Weg gefunden hast. Und den wirst du finden, ganz sicher!

Viele Grüße,
Stefan
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 15.01.2010, 19:25
mollie mollie ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.07.2009
Beiträge: 109
Standard AW: Ein Jahr...

stimmt, der zugführer kann nichts dafür und es wäre nicht richtig ihn in was reinzuziehen zu dem er gar nichts kann. und ich will mich auch nicht als brei irgendwo wiederfinden oder jemandem zumuten diesen brei einzusammeln. (zudem war ich in eschede als ersthelfer...) es war nur ein sinnbild für meine gefühlslage.

ich weiß nicht ob es einen weg gibt...sicher irgendeinen gibt es immer, doch momentan bin ich einfach nur kaputt und leer und hab damit zu tun jeden tag irgendwie durchzustehen ohne komplett zu verzweifeln.
die leere, das alleinsein mit allem was anfällt, die fehlende schulter zum anlehnen, das gespräch oder auch das schweigen.

ich ziehe mich immer mehr zurück, mag auch meine freunde - die alle sehr weit weg wohnen- nicht mehr besuchen oder mich besuchen lassen. telefonieren ist mir ein graus und selbst beim bäcker fällt es mir schwer wenigstens zu sagen was ich möchte.
ich zweifele an mir selbst und mag mich schon gar nicht mehr leiden. die lebensfreude, die zuversicht, alles ist einfach weg. ich denke mal, dass ich gradewegs auf eine depression zusteuere. auch keine wirklich erquickenden aussichten.
ich wünschte ich hätte ne dritte hand..eine die mich aus dem loch zieht.

euch allen nen schönen abend,

mollie
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 15.01.2010, 20:10
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2008
Ort: NRW
Beiträge: 1.436
Standard AW: Ein Jahr...

Liebe mollie,
ich stimme Stefan zu: Es wird sich ändern, wenn Du Deinen Weg gefunden hast. Allerdings lese ich Dich so als würdest Du in Deiner Trauer alleine nicht weiter kommen, weil alles noch "stockfinster" um Dich herum erscheint.
Dein Rückzug kann auch zur Sprachlosigkeit führen...und dann erdrückt Dich die Trauer erst Recht.
Gibt es in Deiner Nähe vielleicht eine Trauergruppe? Oder gehörst Du einer Religon an und könntest Dich wenigstens zum Gespräch an einen Pfarrer wenden? Vielleicht könntest Du auch mit Deinem Hausarzt sprechen ob Du unterstützend ein Medikament einnehmen kannst?
Sind alles nur so Gedanken, die mir beim Lesen kommen.

Liebe Annett,
Ja, ich weiß...Doch ich lese dass auch Du noch immer feststeckst...
Ich bin überzeugt, dass jeder für sich seinen Weg findet, mit dem Unbegreiflichen leben zu lernen. Der Austausch hier im Forum kann hilfreich sein - siehe Deine "Burg", doch...es wird erst "anders" werden, wenn man wieder einen Blick/einen Schritt in die Welt tut und die Vielfalt des Lebens wieder schätzen kann.

Lieber Stefan,
ich wohne auch in der Nähe der Bahn und ich bin noch nie "dann" gucken gegangen. Mir reicht ein Straßenbahnunfall 1981, wo ich in der Bahn saß und dann ausgestiegen bin und "Erste Hilfe" geleistet habe - umsonst!
Nee, Nee - sowas tun wir nicht!
Dran denken ist ok...

Einen guten Abend für alle, die mal reinlesen!

LG
Morgana
P.S.: Das Hündchen sieht sehr gut aus!
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 15.01.2010, 23:11
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: Dreiländereck
Beiträge: 2.019
Daumen hoch AW: Ein Jahr...

Was soll ich dagegen schreiben? Es nutzt auch nichts, sich selbst in die Tasche zu lügen. Diese Gedanken oder dieser Wunsch kommt irgendwann von ganz alleine, steht plötzlich glasklar im Raum: der Wunsch einfach wieder mit dem oder der Verstorbenen zusammen zu sein. Wenn man realisiert hat, dass es keine andere Möglichkeit dazu gibt als drüben. So war es zumindest bei mir.

Seltsamerweise trat bei mir diese Situation erst vor kurzem auf und nur für einen kurzen Augenblick schien es mir eine Lösung. So verlockend, wie diese auch erschien: etwas in mir hat das ganz schnell wieder zur Seite geschoben.

Zum Glück besitzen die meisten Menschen einen gesunden Selbsterhaltungstrieb, der das letztendlich verhindert. Die Hoffnung, dass es vielleicht morgen ein Stückchen aufwärts geht, tut das Übrige und nicht zuletzt die Angst vor dem Sterben.

Dein Leben ist nicht ausweglos. Es gibt soviele positive Dinge um dich herum. Du musst sie nur sehen, sehen wollen! Wenn du dich den ganzen Tag darauf konzentrierst, wie schlecht es dir geht und wie schön es damals war, dann bleibt kein Platz für andere Gedanken. Es gibt sowas wie Selbsthypnose: du musst nur lange genug daran denken, dass es dir schlecht geht, dann geht es dir tatsächlich schlecht. Mit allen Konsequenzen: alles läuft schief, in der Familie, im Beruf und auch gesundheitlich. Freundschaften werden zerstört, Bekannte wenden sich ab, wenn du ihnen begegnest.

Dann hast du wirklich ein Problem! Alles andere ist zu schaffen. Was dir passiert ist nichts Neues. Alles schon zigtausendfach dagewesen und auch genauso zigtausendfach überlebt worden.

Vor kurzem schoss mir gänzlich unvorbereitet ein Gedanke durch den Kopf: "Siehste, es hat auch einen Vorteil, dass du alleine bist. Du kannst tun und lassen, was du willst. Kannst hingehen, hinfahren wo und wann du willst. Brauchst niemanden zu fragen. Es ist dein Ding!" Zunächst war ich erschrocken über mich selbst. Es schien mir zuerst wie ein Verat. Wie konnte ich nur so denken? Ich vermisse meine Frau doch und es wäre schön, wenn sie noch da wäre!

Nur, dem ist nicht mehr so. Also, schau nach vorne. Das ist die Botschaft dieses Gedankens. Ich bin der festen Überzeugung, meine Frau noch immer bei mir zu haben. Wenn auch nicht im dem Sinne wie früher. Es war ihr Gedanke. Davon bin ich überzeugt.


Alles Gute

Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 16.01.2010, 10:55
Stefans Stefans ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Ein Jahr...

Hallo,

Zitat:
Zitat von Annett59 Beitrag anzeigen
Bist Du Dir da ganz sicher?

Du steckst ja auch grad im "Einjährigen"......

Ich habe noch keinen "Ansatz" gefunden, dieses "DANACH" leben zu können......
Je nach Stimmungslage bin ich mir da nicht immer sicher. Aber "im großen ganzen", langfristig, schon. Es gibt doch keine andere Möglichkeit? Es kann irgendwann besser werden, oder es kann so schlimm werden, dass man sich umbringt. Aber schwere Depris kenne ich, schlimmer als nach dem Tod meiner Frau, und weiss: die Hemmschwelle, das zu tun, ist _enorm_ groß. Ich bin schon tagelang "blind" mit dem Auto über Alleen gerast, auf der Suche nach "dem" Baum. Kamen auch ganz viele, aber ich habe das Steuer dann doch nicht rumgerissen. Ging mir wohl noch nicht schlecht genug.

Vielleicht ist dein "Ansatz" einfach Zeit. Ich weiss nicht, wie sehr man Kindern verbunden sein kann, wir haben keine. Aber ein Jahr ist m.E. für die Trauer nicht besonders lange.

Zitat:
Zitat von mollie Beitrag anzeigen
ich zweifele an mir selbst und mag mich schon gar nicht mehr leiden. die lebensfreude, die zuversicht, alles ist einfach weg. ich denke mal, dass ich gradewegs auf eine depression zusteuere. auch keine wirklich erquickenden aussichten.
ich wünschte ich hätte ne dritte hand..eine die mich aus dem loch zieht.
Wenn du das Problem erkannt hast, ist das schon die "halbe Miete". Die "dritte Hand" gibt es, nennt sich Psychiater, Psychotherapeut, Pfarrer, Seelsorger, Freund. Depressionen kann man behandeln. Ich lebe seit etwa 10 Jahren noch dank 150 mg Venlafaxin täglich. Wenn ich die absetze, stehe ich in 4-6 Wochen den ganzen Tag lang an der Bahn und komme aus dem "springst du jetzt oder springst du nicht" nicht mehr allein raus. Das ist reproduzierbar; ich tippe auf eine Störung im Hirnstoffwechsel. Von sowas lasse ich mich im Moment nicht einmachen, kommt nicht in Frage

Zitat:
Zitat von Morgana Beitrag anzeigen
P.S.: Das Hündchen sieht sehr gut aus!
Und kuschelig ist es. Meine große "Schmusekatze". Siehe unten. Auch, wenn sie im Freundeskreis nur "die Bestie" genannt wird

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Es gibt soviele positive Dinge um dich herum. Du musst sie nur sehen, sehen wollen! Wenn du dich den ganzen Tag darauf konzentrierst, wie schlecht es dir geht und wie schön es damals war, dann bleibt kein Platz für andere Gedanken. Es gibt sowas wie Selbsthypnose: du musst nur lange genug daran denken, dass es dir schlecht geht, dann geht es dir tatsächlich schlecht.
Ja, klar. Negative Gefühle verstärken sich genau so wie positive. Und oft ist es schlichtweg eine Frage der Interpretation. Ich finde ja den Herrn von Hirschhausen (Kabarettist) klasse, der in seinem Programm "Glück kommt selten allein" (absolut zu empfeheln, sofort DVD kaufen!) ein Beispiel dafür gibt:

Wenn's im Magen grummelt und man gerade verliebt ist, denkt man: Toll, Schmetterlinge im Bauch. Wunderschön! Wenn's im Magen grummelt, ohne dass man verliebt ist, denkt man z.B.: _Nie wieder_ Fischbrötchen vom Jahrmarktstand! Was ist, wenn man im Zustand der Verliebtheit ein Fischbrötchen isst und dann der Magen grummelt, sagt er leider nicht...

Diese "Autosuggestion" ist auch der Grund dafür, dass praktisch jedes Medikament als häufigste Nebenwirkungen die sog. "gastrointestinalen" hat. Also Übelkeit, Magenschmerzen, Durchfall. Kriegt jeder Mensch, wenn er denkt "Oh Gott, was habe ich da eingenommen?" und längere Zeit konzentriert auf die Geräusche und Bewegungen hört, die der Bauch immer so von sich gibt. Was da ohne meinen Willen an Peristaltik abgeht... da kann einem ja nur übel werden! Was im Beipackzettel der Medikamente halt nicht steht: Auch in der Vergleichsgruppe, die nur Traubenzucker-Placebo bekam, gab es fast genau so viele gastrointestinale Nebenwirkungen wie beim echten Medikament

Nur: wenn diese "Selbsthypnose" im Positiven über längere Zeit nicht mehr funktioniert, man das "Schöne" also nicht mehr sehen _kann_ - dann ist Schluss mit "Selbstheilung", sondern Zeit für den Psychiater. Dann wird's pathologisch und im Laufe der Zeit immer schlimmer. Und Depris sollten dringend so schnell wie möglich behandelt werden. Je länger die Negativ-Spirale dauert, desto schwerer kommt man da wieder raus, und irgendwann geht es nicht mehr allein

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
"Siehste, es hat auch einen Vorteil, dass du alleine bist. Du kannst tun und lassen, was du willst. Kannst hingehen, hinfahren wo und wann du willst. Brauchst niemanden zu fragen. Es ist dein Ding!" Zunächst war ich erschrocken über mich selbst. Es schien mir zuerst wie ein Verat. Wie konnte ich nur so denken? Ich vermisse meine Frau doch und es wäre schön, wenn sie noch da wäre!
Na und? Wenn man schon leidet, muss es doch auch ein paar Vorteile geben. Ist nur gerecht. Mir ging's da genau so wie dir. Und wenn mich Leute fragen, wie es mir ohne meine Frau geht (tun sie nicht mehr so häufig), sage ich oft: mitunter beschissen, manchmal erträglich. Aber es hat auch Vorteile: keiner verlangt von mir, dass ich dauernd das Bad putze; ich muss, wenn ich nachts rein zufällig am Kühlschrank vorbei komme, nicht mehr superleise sein, weil es sonst sofort aus dem Schlafzimmer meiner Frau ruft: "Machst du mir auch ein Brot? Und einen Tee dazu, bitte!" Ausserdem durfte ich meine superguten Boxen nach 4 Jahren endlich von der Scheune ins Wohnzimmer tragen (meine Frau fand sie "zu groß" und hat gestreikt). Und mir eine neue PA-Endstufe kaufen, mit der ich die superteuren Boxen in kürzester Zeit ins Jenseits geschickt habe, ohne dass jemand genervt hat, weil man für so viel Geld doch besser in Urlaub hätte fahren könnte. Ausserdem quillt nicht jedesmal, wenn ich gerade das Auto benutze, der Aschenbecher so über, dass er nicht mehr zu geht. Und niemand fängt Grundsatzdiskussionen nach dem Motto "so gehst du mir nicht aus dem Haus!" an, wenn ich mein "Nackt sehe ich _noch_ besser aus!" T-Shirt trage. Und, und, und...

Viele Grüße,
Stefan

PS: Was das Bad betrifft, habe ich übrigens letztens _die_ Lösung gefunden. Statt Putzen habe ich mir nach Ansehen der neuesten Ärzte-DVD ein Schild ausgedruckt und von aussen an die Badtür geklebt, das in einem der Videos auftaucht: Farin Urlaub mit Kochmütze (?!?!) und strahlendem Lachen, daneben schwarz auf gelb in Großbuchstaben der Text: "Diese Szene ist unzumutbar. Ich möchte mich dafür entschuldigen." OK, die DVD auf den Rechner zu kriegen, dieses Bild zu isolieren, zu bearbeiten und auszudrucken, hat _fast_ so lange gedauert wie einmal Bad putzen. Aber es hat ganz entschieden mehr Spass gemacht...
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Lucky_Stefan_500px.jpg (24,9 KB, 144x aufgerufen)

Geändert von Stefans (16.01.2010 um 11:06 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 16.01.2010, 12:06
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2008
Ort: NRW
Beiträge: 1.436
Standard AW: Ein Jahr...

Zitat:
Zitat von Stefans Beitrag anzeigen

Aber es hat auch Vorteile: keiner verlangt von mir, dass ich dauernd das Bad putze; ich muss, wenn ich nachts rein zufällig am Kühlschrank vorbei komme, nicht mehr superleise sein, weil es sonst sofort aus dem Schlafzimmer meiner Frau ruft: "Machst du mir auch ein Brot? Und einen Tee dazu, bitte!" Ausserdem durfte ich meine superguten Boxen nach 4 Jahren endlich von der Scheune ins Wohnzimmer tragen (meine Frau fand sie "zu groß" und hat gestreikt). Und mir eine neue PA-Endstufe kaufen, mit der ich die superteuren Boxen in kürzester Zeit ins Jenseits geschickt habe, ohne dass jemand genervt hat, weil man für so viel Geld doch besser in Urlaub hätte fahren könnte. Ausserdem quillt nicht jedesmal, wenn ich gerade das Auto benutze, der Aschenbecher so über, dass er nicht mehr zu geht. Und niemand fängt Grundsatzdiskussionen nach dem Motto "so gehst du mir nicht aus dem Haus!" an, wenn ich mein "Nackt sehe ich _noch_ besser aus!" T-Shirt trage. Und, und, und...
...Jaul...Stefan...mein toter Mann würde Dir so Recht geben!!!
Und ich muß schmunzeln, wie nachvollziehbar Deine Beschreibung für mich ist.
Ich oute mich: Jaaa...meine Kommentare waren ähnlich..
Ja, wie Helmut schreibt, brauche ich nun auch niemand zu fragen, wann ich wo und überhaupt hingehe. Ja...hat Vorteile...ist aber für mich noch nicht so deutlich als "Vorteil" zu erkennen.
Der Blick nach vorne...ja...mal schauen, was so wird.

Grosse Schmusekatze...das paßt - kenne mich ja mit Schmusekatzen aus!

LG
Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 16.01.2010, 16:41
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: Dreiländereck
Beiträge: 2.019
Daumen hoch AW: Ein Jahr...

Hallo Stefan,

bist du dir sicher, dass du da nicht die Seiten vertauscht hast?? . Schliesslich können Tiere, erst recht ein Hund, keine Bestie sein. Es sei denn, der Mensch hat sie dazu gemacht.

Noch was, was wir gemeinsam haben. Zumindest zum Teil. "Meine" Anlage steht nun auch nicht mehr gaaaanz unten im Keller, sondern in meinem Wohnzimmer. Ebenso der PC und ich habe beide Anlagen (im alten Wohnzimmer stand eine Zweite) zusammengeknödelt. Heraus kam ein Etwas, das meine Nachbarn erschreckt hat. 560 Watt Nennleistung der Verstärker und 920 Watt ebensolche Lautsprecherleistung, das kann nicht mehr wirklich ausfahren zu Hause. Allerdings, im Gegenteil zu deinen "leben" meine Boxen noch. Ich denke, dass du handwerklich etwas begabt bist, wenn du einen Hof führst. Nur zwei Standboxen sind gekauft (warn Sonderangebot: Ausstellungsstücke und die letzten, die es gab) , alles andere ist selbstgebaut. Auch nicht gerade billig, aber um Klassen besser als das, was man fürs gleiche Geld kaufen kann. Hab auch schon für Freunde gebastelt, ist also keine Hexerei. Sie sind alle bis heute hoch zufrieden.

.....und das Beste: keine Blümchen (die dann eh des öfteren runter fielen) auf den "ansonsten hässlichen" (Originalton!) Boxen. . Neben dem Putzen noch so eine Eigenart der weiblichen Spezies .

Meine Anlage hat mir schon aus so manchem Loch herausgeholfen. Sei es leise zum Einschlafen oder dröhnend, um Trauer, Wut und Frust weg zu blasen. Sei es mit Klassik, Rock, Punk oder auch was gerade uptodate ist. Vor einiger Zeit kaufte ich mir eine DVD von Led Zeppelin, ein Konzert von 1976, Live-Mitschnitt, genial. Was die da am Bildschirm abzogen versetzte mich um 35 Jahre zurück. Ich habe getanzt, mitgesungen, Luftgitarre und Schlagzeug gespielt, meine nicht mehr vorhandenen mehr als schulterlangen Haare geschüttelt. Ich erinnerte mich sogar an dieses Gefühl der Haare. Das Herz schlug bis zum Hals, nassgeschwitzt. Mittendrin brauchte ich ne kurze Pause, schaute mich um. Laut lachend, Tränen der Lebenslust in den Augen streckte ich die Fäuste in die Luft, schrie es raus: "Yeahaaa!" Es geht noch, ich kann es noch!! Auch mit 56 steckt noch etwas von diesem Knaben von damals in mir. Der ist nicht vergessen, er existiert immer noch! Nach 2 Stunden war die Puste dann doch alle. Anlage aus. So wie ich war fiel ich erschöpft ins Bett, war mir egal.

Dieser Abend ist mir unvergesslich. Wie zentnerschwere Ketten flog es damals von meiner Brust. Ich konnte wieder atmen. Von da an gings merklich bergauf. Ich hab mich selbst gefühlt.

Am nächsten Morgen zählte ich beim Aufwachen zuerstmal meine Knochen und Gelenke. Alle riefen laut und deutlich im Chor mit den Muskeln: "Hier bin ich!" Ja und? Einige meiner Nachbarn auch. Ja und?


Ein schönes Wochende

Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 16.01.2010, 19:54
Benutzerbild von Petzi 59
Petzi 59 Petzi 59 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2007
Ort: Gummersbach
Beiträge: 442
Standard AW: Ein Jahr...

Ach ,
Helmut und Stefan, einfach mal DANKE !!!!
Ihr zaubert mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen mit euren tollen Texten.
Und genau das tut mir im Moment soo gut.
Eure so deutliche , visuelle, ehrliche Schreiberei ist einfach nur toll.
Sorry, aber ich lese immer schon bei euch mit.......
Danke dafür.....
Petra
__________________
Die Zeit heilt nicht alles; aber sie rückt vielleicht das Unheilbare aus dem Mittelpunkt.
Ludwig Marcuse
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 17.01.2010, 11:43
mollie mollie ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.07.2009
Beiträge: 109
Standard AW: Ein Jahr...

ja, die weibliche spezies. kenn ich doch auch, das mit den boxen.... potthässlich und nicht mal zum blumen draufstellen waren sie geeignet, weil die armen blümchen doch immer runterfielen, wenn die boxen bebten.....
und dann "mensch, pass doch auf, du und deine blumen, die ruinieren mir die boxen, kannst du die denn nicht woanders hinstellen"..konnte ich nicht, weil die boxen eben da standen wo vorher die blumen standen, es blieb also nichts anderes als die pflänzlein obendrauf zu stellen. schließlich arrangierten sich die blumen und die boxen. die einen schmissen die anderen nicht mehr runter -die waren dafür so dankbar, dass sie ohne ende blühten- und die anderen wurden nicht mehr auf den boxen stehend gegossen. jetzt sind die boxen weg (verschenkt) und die blümlein alle eingegangen.

ja, es gibt die dritte hand, ich weiß das. ich hab schon mit einem psychologen und unserem pfarrer gesprochen, auch mit freunden. doch ich bin da wie du, stefan. vertrauen erst nach etlichen jahren, vorher immer ein stück abwarten, abtasten und nie alles sagen -nicht sagen können. aus angst nicht verstanden zu werden, als weichei abgestempelt, aus angst zu weinen, die beherrschung zu verlieren, einem anderen die schwäche zu zeigen. weinen und reden kann befreien, die nagst davor ist aber riesengroß. klar, es könnte mir egal sein was mein gegenüber denkt - er wird dafür bezahlt sich das anzuhören - doch irgendwie mag ich mich nicht seelisch ausziehen.
die dritte hand..ich wünschte es wäre meine eigene, eine mit der ich mich selbst aus dem loch ziehen könnte.

kinder. eine enorm starke verbindung, eine liebe, die ein leben lang hält, egal was die kids auch anstellen. meine große (17 geworden) sagte es vor ein paar wochen treffend "ma, egal was wir auch machen oder noch machen werden, ob gutes oder schlechtes und auch wenn ich nicht wirklich viel vom leben weiß, eines weiß ich bestimmt. deine liebe zu uns und dein verständnis, dein absolutes zu uns stehen und die tatsache, dass wir mit allem zu die kommen können, darauf kann ich mein leben lang vertrauen". recht hatte sie. ich könnte sie nie alleine lassen, meine drei mädels.

es gibt gute und schlechte tage, derzeit halt eben eher schlechte.ich weiß aber, dass auch bessere kommen.

euch allen einen schönen sonntag,

mollie
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 17.01.2010, 17:13
Stefans Stefans ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Ein Jahr...

Hallo Helmut,

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
bist du dir sicher, dass du da nicht die Seiten vertauscht hast?? . Schliesslich können Tiere, erst recht ein Hund, keine Bestie sein. Es sei denn, der Mensch hat sie dazu gemacht.
Hat man ja bei meinem. Von Welpe an 4 Jahre allein im Zwinger ohne Kontakt zu irgendwem/irgendwas - dann als "Beisser" ins Tierheim gebracht Mittlerweile kann er bei uns, auch wenn Besuch kommt, ohne Maulkorb rumlaufen - er beisst nur noch Kinder und Fremde (OK, und mal erlegt er ein Huhn) Jedenfalls ist "Bestie" sein "historischer" Name. Gibt schon 2-3 Leute, die "Bestie" durch "mein bester Freund" ersetzt haben...

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Noch was, was wir gemeinsam haben. Zumindest zum Teil. "Meine" Anlage steht nun auch nicht mehr gaaaanz unten im Keller, sondern in meinem Wohnzimmer. Ebenso der PC und ich habe beide Anlagen (im alten Wohnzimmer stand eine Zweite) zusammengeknödelt. Heraus kam ein Etwas, das meine Nachbarn erschreckt hat.
Falsches Wohnumfeld! Wir haben keine Nachbarn. Zumindest nicht näher als 100 m Luftlinie, und das ist ein schwerhöriges Rentnerehepaar. "Grundstückslautstärke" ist hier etwas, das auch morgens um 4 völlig uninteressant ist Für mich mit den etwa 3.000 CDs und Nie-ohne-iPod-aus-dem-Haus Prinzip extrem wichtig. So 2 Stunden laut am Tag. Laut ist, wenn der Hund evakuiert wird (Zimmerlautstärke, wenn er mit den Ohren schlackert) und die Katze freiwillig nach draussen flüchtet, egal ob's regnet oder schneit. _Richtig laut_ ist, wenn man aus vollem Halse schreit und sich selbst dabei nicht mehr hört. Da arbeite ich noch dran.

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
560 Watt Nennleistung der Verstärker und 920 Watt ebensolche Lautsprecherleistung, das kann nicht mehr wirklich ausfahren zu Hause. Allerdings, im Gegenteil zu deinen "leben" meine Boxen noch.
Tja, die über-130-dbA-reden-wir-doch-gar-nicht-erst Grenze zu knacken, ist mir trotz Leistung im kW-Bereich noch nicht gelungen. Erst mussten 2 Yamaha HiFi-Endstufen (pro Kanal eine) dran glauben, mit der PA-Endstufe dann die Lautsprecher. Das bekannte Problem: irgendein Glied in der Kette ist halt immer das schwächste. Egal, solange es nicht die eigenen Ohren sind

An den defekten HiFi-Endstufen bin übrigens nicht ich schuld, sondern die Frau, die mich nicht heiraten will. Vor lauter Frust musste ich da im Herbst frühmorgens die Stop making Sense DVD von den Talking Heads gucken/hören, und vielleicht hatte ich tatsächlich ein Bier zuviel. Ist nicht mehr rekonstruierbar. Aber wenn die mich in 5 Jahren immer noch nicht gereiratet hat, schicke ich ihr die Rechnung

Mit den Boxen ist besonders ärgerlich, weil ich für die PA-Endstufe einen kleineren Wanddurchbruch gemacht habe (oder ein größeres Bohrloch - aber das ist bei 100 Jahre alten Fehlbrand-Ziegeln so in etwa das gleiche; einmal den Bosch-Hammer angesetzt, und schon kann man den Kopf durch die Wand stecken). Das Teil ist zwangsbelüftet und arg laut, also ab damit in die benachbarte Besenkammer. Zum Klopapier holen kann ich auch in den Keller gehen. Sollte dann aber keine akute Notlage sein, weil unser Keller nur von aussen zugänglich ist. Wird untenrum etwas kühl; und wieso steht die Hofbeleuchtung seit Jahren immer noch auf der to-do-Liste

Aber alles halb so wild. Vorhin habe ich Lötkolben und Akkuschrauber beiseite gelegt. Waren nur 2 Mittel- und 2 Hochtöner, und Canton hat einen guten Ersatzteil-Service - jetzt klingt's wieder wie neu, aber das Dispo-Limit ist in Sichtweite (der Januar ist irgendwie immer ein extrem teurer Monat).

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
.....und das Beste: keine Blümchen (die dann eh des öfteren runter fielen) auf den "ansonsten hässlichen" (Originalton!) Boxen. . Neben dem Putzen noch so eine Eigenart der weiblichen Spezies .
Wem sagst du das. Bevor ich meine Frau kennenlernte, hatte ich nie verstanden, wieso in der Anleitung von Plattenspielern immer stand: "Bitte keine schweren Gegenstande auf die Haube stellen". Wer kann so blöd sein? Nach 3 Tagen in der ersten gemeinsamen Wohnung wusste ich es

Wenn Frauen bei HiFi mitreden dürfen, endet das - ein hohes Jahreseinkommen vorausgesetzt - oft wie bei meinem ältesten Freund: einer Sub/Sat-Kombi von Bose (der Sub hinter die Couch, und die kleinen Würfel hinter irgendwelchen Zierrat-Gedöns ins Regal). Das klingt für 1.000 EUR so gut wie richtige Lautsprecher für 200 EUR. Aber jegliche Versuche, Ehefrauen den physikalischen Zusammenhang zwischen Durchmesser der Bass-Chassis und zu hörendem Bass zu erklären, sind nach meiner Erfahrung von vornherein zum Scheitern verurteilt. Absolut sinnlos ist die Erwähnung der Tatsachen, dass der Raum nunmal dreidimensional und die Dezibel-Skala logarithmisch ist - und dass deshalb doppelte Lautstärke etwa 4-8 fache Leistung erfordert; und das ab einer gewissen Grenze nunmal so teuer wird, dass über Urlaub gar nicht mehr diskutiert werden muss

Wobei Frauen da auch erziehbar sind, dauert aber lange. Meine hatte ihr Schlüsselerlebnis, als sie in der alten Wohnung für die Küche so einen 200 DM Ghetto-Blaster anschleppte. Den ich ohne anzuhören mit einem kategorischen "So nicht!" im Müllcontainer versenkt habe (OK, ich habe ihn wieder rausgeholt, und sie durfte ihn in ihrer Kleingartenlaube benutzen). Drei Wochen und einige Gebrauchtgeräte später gab's auch in der Küche anständige Musik. Und Jahre später, nachdem meine Frau von ihrem Weihnachtsurlaub bei der Verwandschaft wiederkam, sagt sie doch: "Mein Bruder hat da so eine Surround-Anlage im Wohnzimmer. Aber bei uns in der Küche klingt es um Längen besser." Sowas nennt man glaube ich späte Genugtuung

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
eine DVD von Led Zeppelin, ein Konzert von 1976, Live-Mitschnitt, genial. Was die da am Bildschirm abzogen versetzte mich um 35 Jahre zurück. Ich habe getanzt, mitgesungen, Luftgitarre und Schlagzeug gespielt, meine nicht mehr vorhandenen mehr als schulterlangen Haare geschüttelt. Ich erinnerte mich sogar an dieses Gefühl der Haare. Das Herz schlug bis zum Hals, nassgeschwitzt.
(3 Stunden später). Hündchen dankt dir. Spontan dachte ich, das kann doch nur "The Song remains the same" sein. War aber IIRC von 76. Egal, jedenfalls gleich mal wieder gehört und den Aufenthalt draussen für Schafe und Hühner um Hündchen-Gassi verlängert. Auf dem Heimweg zwecks der Nostalgie noch Beggar's Banquet von den Stones hinterher.

Mein Musikgeschmack ist auch ausgesprochen altmodisch. Z.Z. ist die "Family Jewels" von AC/DC mein Favorit. D.h. die erste der beiden DVDs aus der Zeit mit Bon Scott. Wobei ich immer aufpassen muss, dass es mir beim einbeinigen Gitarren-Walk ala Angous Young (wo ist eigentlich mein Schultornister hin?) nicht die Lendenwirbelsäule verreisst. Ich fürchte, ich werde so langsam alt

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Auch mit 56 steckt noch etwas von diesem Knaben von damals in mir. Der ist nicht vergessen, er existiert immer noch!
Jau. Das einzige, was mich seit jeher immer emotional bewegt, ist Musik. Ich habe keinerlei Gedächtnis für Gesichter und Namen, aber ein sehr gutes für "Situationen". Und die wichtigen aus meiner Jugendzeit sind untrennbar mit Musik verbunden. Z.B. Beggar's Banquet. Gerade 18 und den Lappen, mit Mutterns Audi 50 die Straßen unsicher gemacht und "Street Fighting Man" gehört. Lange her...

-------------------------------------

Jetzt habe ich länger überlegt, ob so ein blödsinniges off-topic-posting nicht vor'm Absenden gelöscht gehört. Aber es ging doch um Einsamkeit, (neue) Partnerschaft und die Vorteile des Alleinlebens. Insofern passt's doch. Und ich überlege gerade: wenn mir mal wieder eine Frau in's Haus kommt, muss die unbedingt Vollzeit berufstätig sein. Nein, ich will ihr Geld nicht. Nur, dass sie regelmäßig lang genug aus dem Haus ist, um mir feste Zeiten für meinen Spass zu lassen. Gut möglich, dass ich doch als Single ende

Viele Grüße,
Stefan
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 18.01.2010, 14:01
Stefans Stefans ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Ein Jahr...

Hallo Birgit,

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Ich hätte der Versuchung,
Asche mitzunehmen nicht widerstehen können. Doch ich hatte
leider nicht die Gelegenheit dazu. Wenn, dann hätte ich gerne
etwas davon auf einer seiner Lieblingsmotorradstrecken verstreut.
Ich bin überzeugt, ihm hätte das gefallen.
Für zu Hause hätte ich die Asche nicht haben wollen.
Hier das Gleiche. Nur hatte meine Frau keinen Wunsch, wo etwas von ihrer Asche hätte verstreut werden sollen. Und für mich? Nein! Es gibt ja heute von Bestattern sogar schon Angebote, dass man sich ein bischen Asche in eine Glaskapsel zum um an der Kette um den Hals hängen abfüllen lassen kann. Aber sowas, oder gar in's Regal stellen und einen "Schrein" draus machen... nee, das brauchte ich auch nicht.

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Seither pflege ich ein Urnengrab, bestückt mit Naturstein aus den Dolomiten - dieser Ort war für Max sehr wichtig
Und dann ist es genau richtig so. "Mein" Grab meiner Frau ist am Gartenteich, wo wir am liebsten gesessen haben. Ein Gedenkstein aus schwarzem Granit, nur gut A4 gross, und nur mit Namen und Geburts- und Sterbedatum.

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Und dein Hund, naja, für mich der
Traum schlechthin, er ist so schön groß.
Auch mein Kriterium. Ein "richtiger" Hund fängt ab 40 kg an. Ich will beim Knuddeln schließlich richtig was in den Armen haben Wobei mir vorletztes Jahr mal so ein kleiner Mischling mit Dackel drin zugelaufen ist, der war auch sehr nett. Hätte ich auch behalten, wenn Hündchen einen anderen Hund neben sich dulden würde. Tut er aber nicht.

Macht nichts. Hündchen hat mir vorhin schon wieder den Tag gerettet. Wir haben hier 1 Grad plus, und Hündchen war vom Ballspielen etwas erhitzt. Und wollte natürlich baden (macht er sonst erst ab +5°C). Also wie gewohnt mit Hechtsprung in seinen "Pool" (so ein Kinderplanschbecken im Hof)... Leider war das Wasser im Pool durchgefroren, und Hündchen ist recht unelegant mit Nase zuerst auf der anderen Seite wieder rausgeschlittert Hat kurz etwas verwirrt geschaut, aber schlau reagiert: wenn Baden nicht geht, dann eben noch ein paarmal Wälzen im Schnee. Lass' mir doch vom Wetter meinen Spass nicht verderben!

Jetzt liegt er auf meinen Füßen unter'm Schreibtisch und seuzt ausgiebig. Wahrscheinlich träumt er vom Frühling; und davon, dass sein Badewasser endlich wieder aufgetaut ist

Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Zum Schluss waren wir im Krankenhaus besser aufgehoben
Das denke ich auch. Und hat mich daran erinnert, als meine Frau zum Sterben nach Hause kam. Mit Port, Infusionen und mobiler Morphium-Pumpe. Dann kam der Pflegedienst zum ersten mal, und die Chefin sagt mir: sie kann den Job nicht annehmen, weil sie mit ihrer Firma keine Medikamente intravenös verabreichen darf. Morphium per Pumpe ginge, das wäre ja automatisch. Aber die x anderen Sachen von Hand (anderes Schmerzmittel, Mittel gegen Übelkeit und was weiss ich) - nein, das dürften sie nicht, dafür bräuchte ich einen speziellen Palliativ-Pflegedienst. Eine Infusionsflasche anschließen dürften sie. Aber nicht, wenn in diese Infusionsflasche vorher 10 ml von Medikament x eingespritzt worden wären. Müßte ich verstehen, sie könnten ja ihre Zulassung nicht auf's Spiel setzen (das habe ich auch verstanden).

Trotzdem bin ich fast ausgerastet. Schließlich hatte der Sozialdienst im Krankenhaus, der genau wusste, wie meine Frau gepflegt werden muss, extra diesen Pflegedienst ausgesucht. Und alles war wirklich bis zum Erbrechen mit diesem Sozialdienst, der Stationsleitung und der Oberärztin der Klinik abgesprochen. Und das nach wochenlangem Kampf gegen die Bürokratie mit Formularen, Beantragungen, Bewilligungen, Telefonaten, Bestellungen, (Nicht)Lieferungen, wieder Formularen, wieder Telefonaten, Nicht-Bewilligungen, usw. Ich war ohnehin völlig runter mit den Nerven. Und meine Frau auch. Die lag schließlich in der Klinik, wurde von Tag zu Tag schwächer und fragte immer nur: "Wann darf ich denn endlich nach Hause?". Ihr war nicht mehr zu erklären, dass das seit ewig nur an "Papierkram" hängt

Und dann noch SOWAS Welch ein desorganisierter Schwachsinn! Nach tief durchatmen habe ich dem Pflegedienst gesagt, dass mir sche*ssegal ist, was die dürfen und was nicht. Und dass ich das, was die nicht dürfen, eben auf eigene Verantwortung selbst mache.

Das ging aber nur, weil gerade zu der Zeit für länger eine Freundin meiner Frau hier war, die selbst Krankenschwester ist. Und mir im "crash-Kurs" erklärt hat, wie man mit den ganzen Schläuchen und Ventilen umgeht, einen Port spült, das Gedöns wechselt, Infusionen an- und abstöpselt, steril arbeitet usw. Wenn die nicht da gewesen wäre, hätte ich meine Frau sofort wieder ins Krankenhaus bringen müssen

Viele Grüße,
Stefan
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:19 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55