|
#1
|
|||
|
|||
AW: Ein Jahr...
ihr lieben,
wenn ich das so lese, dann überkommt mich immer eine gänsehaut und eine tiefe traurigkeit. vielleicht bin ich noch nicht soweit, dass ich alles schreiben kann, dass ich für mich einen weg gefunden habe. noch mach ich alles mit mir alleine aus und bin grade in der phase "welcher zug tut mir den gefallen und überfährt mich?" - sicher keiner, denn hier gibt es weit und breit keinen bahnhof mehr, die gleise seit jahren zugewuchert... die einsamkeit, die leere....unerträglich. funktionieren der kinder willen die mich noch brauchen... irgendwann..ich hoffe bald, bin ich sicher ein stück weiter liebe grüße, mollie |
#2
|
|||
|
|||
AW: Ein Jahr...
Zitat:
Die Phase mit dem Zug kenne ich auch. Allerdings wohne ich direkt an der Bahn. Keine 10 m vom Küchenfenster aus, und alle 15 Min. kommt ein Regionalexpress vorbei. Dazu Güterzüge. Also auch bei spontanem Entschluss _die_ Gelegenheit. Ist aber eine Scheiss-Idee. Von der ich mich verabschiedet habe, als das hier im Sommer passiert ist. Ich war gerade im Hof. Das Hupen das Zuges, kurz darauf dieses dumpfe "Batsch", als ob jemand gegen einen leeren Pappkarton tritt. Dann der Hund, der in den Garten rast, dort am Zaun an der Bahn sitzt und genau so jault und winselt wie in dem Moment, als meine Frau gestorben ist (da war er auch dabei). Und Stefan, der den Hund zurückruft, aber selbst nicht in den Garten geht, sondern das Tor von Hof zu Garten zu macht und im Hof bleibt. Und die Polizei, die dann klingelt, den Garten nach Überresten durchsucht und mir anschließend versichert, da sei wirklich nichts mehr. Ich war trotzdem danach tagelang nicht im Garten. Sicher ist sicher. Nein, wirklich eine Scheiss-Idee. Und der Lokführer kann schließlich auch nichts dafür. Dann lieber warten, bis du deinen Weg gefunden hast. Und den wirst du finden, ganz sicher! Viele Grüße, Stefan |
#3
|
|||
|
|||
AW: Ein Jahr...
stimmt, der zugführer kann nichts dafür und es wäre nicht richtig ihn in was reinzuziehen zu dem er gar nichts kann. und ich will mich auch nicht als brei irgendwo wiederfinden oder jemandem zumuten diesen brei einzusammeln. (zudem war ich in eschede als ersthelfer...) es war nur ein sinnbild für meine gefühlslage.
ich weiß nicht ob es einen weg gibt...sicher irgendeinen gibt es immer, doch momentan bin ich einfach nur kaputt und leer und hab damit zu tun jeden tag irgendwie durchzustehen ohne komplett zu verzweifeln. die leere, das alleinsein mit allem was anfällt, die fehlende schulter zum anlehnen, das gespräch oder auch das schweigen. ich ziehe mich immer mehr zurück, mag auch meine freunde - die alle sehr weit weg wohnen- nicht mehr besuchen oder mich besuchen lassen. telefonieren ist mir ein graus und selbst beim bäcker fällt es mir schwer wenigstens zu sagen was ich möchte. ich zweifele an mir selbst und mag mich schon gar nicht mehr leiden. die lebensfreude, die zuversicht, alles ist einfach weg. ich denke mal, dass ich gradewegs auf eine depression zusteuere. auch keine wirklich erquickenden aussichten. ich wünschte ich hätte ne dritte hand..eine die mich aus dem loch zieht. euch allen nen schönen abend, mollie |
#4
|
||||
|
||||
AW: Ein Jahr...
Liebe mollie,
ich stimme Stefan zu: Es wird sich ändern, wenn Du Deinen Weg gefunden hast. Allerdings lese ich Dich so als würdest Du in Deiner Trauer alleine nicht weiter kommen, weil alles noch "stockfinster" um Dich herum erscheint. Dein Rückzug kann auch zur Sprachlosigkeit führen...und dann erdrückt Dich die Trauer erst Recht. Gibt es in Deiner Nähe vielleicht eine Trauergruppe? Oder gehörst Du einer Religon an und könntest Dich wenigstens zum Gespräch an einen Pfarrer wenden? Vielleicht könntest Du auch mit Deinem Hausarzt sprechen ob Du unterstützend ein Medikament einnehmen kannst? Sind alles nur so Gedanken, die mir beim Lesen kommen. Liebe Annett, Ja, ich weiß...Doch ich lese dass auch Du noch immer feststeckst... Ich bin überzeugt, dass jeder für sich seinen Weg findet, mit dem Unbegreiflichen leben zu lernen. Der Austausch hier im Forum kann hilfreich sein - siehe Deine "Burg", doch...es wird erst "anders" werden, wenn man wieder einen Blick/einen Schritt in die Welt tut und die Vielfalt des Lebens wieder schätzen kann. Lieber Stefan, ich wohne auch in der Nähe der Bahn und ich bin noch nie "dann" gucken gegangen. Mir reicht ein Straßenbahnunfall 1981, wo ich in der Bahn saß und dann ausgestiegen bin und "Erste Hilfe" geleistet habe - umsonst! Nee, Nee - sowas tun wir nicht! Dran denken ist ok... Einen guten Abend für alle, die mal reinlesen! LG Morgana P.S.: Das Hündchen sieht sehr gut aus!
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten. [Indianische Weisheit] |
#5
|
||||
|
||||
AW: Ein Jahr...
Was soll ich dagegen schreiben? Es nutzt auch nichts, sich selbst in die Tasche zu lügen. Diese Gedanken oder dieser Wunsch kommt irgendwann von ganz alleine, steht plötzlich glasklar im Raum: der Wunsch einfach wieder mit dem oder der Verstorbenen zusammen zu sein. Wenn man realisiert hat, dass es keine andere Möglichkeit dazu gibt als drüben. So war es zumindest bei mir.
Seltsamerweise trat bei mir diese Situation erst vor kurzem auf und nur für einen kurzen Augenblick schien es mir eine Lösung. So verlockend, wie diese auch erschien: etwas in mir hat das ganz schnell wieder zur Seite geschoben. Zum Glück besitzen die meisten Menschen einen gesunden Selbsterhaltungstrieb, der das letztendlich verhindert. Die Hoffnung, dass es vielleicht morgen ein Stückchen aufwärts geht, tut das Übrige und nicht zuletzt die Angst vor dem Sterben. Dein Leben ist nicht ausweglos. Es gibt soviele positive Dinge um dich herum. Du musst sie nur sehen, sehen wollen! Wenn du dich den ganzen Tag darauf konzentrierst, wie schlecht es dir geht und wie schön es damals war, dann bleibt kein Platz für andere Gedanken. Es gibt sowas wie Selbsthypnose: du musst nur lange genug daran denken, dass es dir schlecht geht, dann geht es dir tatsächlich schlecht. Mit allen Konsequenzen: alles läuft schief, in der Familie, im Beruf und auch gesundheitlich. Freundschaften werden zerstört, Bekannte wenden sich ab, wenn du ihnen begegnest. Dann hast du wirklich ein Problem! Alles andere ist zu schaffen. Was dir passiert ist nichts Neues. Alles schon zigtausendfach dagewesen und auch genauso zigtausendfach überlebt worden. Vor kurzem schoss mir gänzlich unvorbereitet ein Gedanke durch den Kopf: "Siehste, es hat auch einen Vorteil, dass du alleine bist. Du kannst tun und lassen, was du willst. Kannst hingehen, hinfahren wo und wann du willst. Brauchst niemanden zu fragen. Es ist dein Ding!" Zunächst war ich erschrocken über mich selbst. Es schien mir zuerst wie ein Verat. Wie konnte ich nur so denken? Ich vermisse meine Frau doch und es wäre schön, wenn sie noch da wäre! Nur, dem ist nicht mehr so. Also, schau nach vorne. Das ist die Botschaft dieses Gedankens. Ich bin der festen Überzeugung, meine Frau noch immer bei mir zu haben. Wenn auch nicht im dem Sinne wie früher. Es war ihr Gedanke. Davon bin ich überzeugt. Alles Gute Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#6
|
||||
|
||||
AW: Ein Jahr...
Hallo,
Zitat:
Vielleicht ist dein "Ansatz" einfach Zeit. Ich weiss nicht, wie sehr man Kindern verbunden sein kann, wir haben keine. Aber ein Jahr ist m.E. für die Trauer nicht besonders lange. Zitat:
Und kuschelig ist es. Meine große "Schmusekatze". Siehe unten. Auch, wenn sie im Freundeskreis nur "die Bestie" genannt wird Zitat:
Wenn's im Magen grummelt und man gerade verliebt ist, denkt man: Toll, Schmetterlinge im Bauch. Wunderschön! Wenn's im Magen grummelt, ohne dass man verliebt ist, denkt man z.B.: _Nie wieder_ Fischbrötchen vom Jahrmarktstand! Was ist, wenn man im Zustand der Verliebtheit ein Fischbrötchen isst und dann der Magen grummelt, sagt er leider nicht... Diese "Autosuggestion" ist auch der Grund dafür, dass praktisch jedes Medikament als häufigste Nebenwirkungen die sog. "gastrointestinalen" hat. Also Übelkeit, Magenschmerzen, Durchfall. Kriegt jeder Mensch, wenn er denkt "Oh Gott, was habe ich da eingenommen?" und längere Zeit konzentriert auf die Geräusche und Bewegungen hört, die der Bauch immer so von sich gibt. Was da ohne meinen Willen an Peristaltik abgeht... da kann einem ja nur übel werden! Was im Beipackzettel der Medikamente halt nicht steht: Auch in der Vergleichsgruppe, die nur Traubenzucker-Placebo bekam, gab es fast genau so viele gastrointestinale Nebenwirkungen wie beim echten Medikament Nur: wenn diese "Selbsthypnose" im Positiven über längere Zeit nicht mehr funktioniert, man das "Schöne" also nicht mehr sehen _kann_ - dann ist Schluss mit "Selbstheilung", sondern Zeit für den Psychiater. Dann wird's pathologisch und im Laufe der Zeit immer schlimmer. Und Depris sollten dringend so schnell wie möglich behandelt werden. Je länger die Negativ-Spirale dauert, desto schwerer kommt man da wieder raus, und irgendwann geht es nicht mehr allein Zitat:
Viele Grüße, Stefan PS: Was das Bad betrifft, habe ich übrigens letztens _die_ Lösung gefunden. Statt Putzen habe ich mir nach Ansehen der neuesten Ärzte-DVD ein Schild ausgedruckt und von aussen an die Badtür geklebt, das in einem der Videos auftaucht: Farin Urlaub mit Kochmütze (?!?!) und strahlendem Lachen, daneben schwarz auf gelb in Großbuchstaben der Text: "Diese Szene ist unzumutbar. Ich möchte mich dafür entschuldigen." OK, die DVD auf den Rechner zu kriegen, dieses Bild zu isolieren, zu bearbeiten und auszudrucken, hat _fast_ so lange gedauert wie einmal Bad putzen. Aber es hat ganz entschieden mehr Spass gemacht... Geändert von Stefans (16.01.2010 um 11:06 Uhr) |
#7
|
||||
|
||||
AW: Ein Jahr...
Zitat:
Und ich muß schmunzeln, wie nachvollziehbar Deine Beschreibung für mich ist. Ich oute mich: Jaaa...meine Kommentare waren ähnlich.. Ja, wie Helmut schreibt, brauche ich nun auch niemand zu fragen, wann ich wo und überhaupt hingehe. Ja...hat Vorteile...ist aber für mich noch nicht so deutlich als "Vorteil" zu erkennen. Der Blick nach vorne...ja...mal schauen, was so wird. Grosse Schmusekatze...das paßt - kenne mich ja mit Schmusekatzen aus! LG Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten. [Indianische Weisheit] |
#8
|
||||
|
||||
AW: Ein Jahr...
Hallo Stefan,
bist du dir sicher, dass du da nicht die Seiten vertauscht hast?? . Schliesslich können Tiere, erst recht ein Hund, keine Bestie sein. Es sei denn, der Mensch hat sie dazu gemacht. Noch was, was wir gemeinsam haben. Zumindest zum Teil. "Meine" Anlage steht nun auch nicht mehr gaaaanz unten im Keller, sondern in meinem Wohnzimmer. Ebenso der PC und ich habe beide Anlagen (im alten Wohnzimmer stand eine Zweite) zusammengeknödelt. Heraus kam ein Etwas, das meine Nachbarn erschreckt hat. 560 Watt Nennleistung der Verstärker und 920 Watt ebensolche Lautsprecherleistung, das kann nicht mehr wirklich ausfahren zu Hause. Allerdings, im Gegenteil zu deinen "leben" meine Boxen noch. Ich denke, dass du handwerklich etwas begabt bist, wenn du einen Hof führst. Nur zwei Standboxen sind gekauft (warn Sonderangebot: Ausstellungsstücke und die letzten, die es gab) , alles andere ist selbstgebaut. Auch nicht gerade billig, aber um Klassen besser als das, was man fürs gleiche Geld kaufen kann. Hab auch schon für Freunde gebastelt, ist also keine Hexerei. Sie sind alle bis heute hoch zufrieden. .....und das Beste: keine Blümchen (die dann eh des öfteren runter fielen) auf den "ansonsten hässlichen" (Originalton!) Boxen. . Neben dem Putzen noch so eine Eigenart der weiblichen Spezies . Meine Anlage hat mir schon aus so manchem Loch herausgeholfen. Sei es leise zum Einschlafen oder dröhnend, um Trauer, Wut und Frust weg zu blasen. Sei es mit Klassik, Rock, Punk oder auch was gerade uptodate ist. Vor einiger Zeit kaufte ich mir eine DVD von Led Zeppelin, ein Konzert von 1976, Live-Mitschnitt, genial. Was die da am Bildschirm abzogen versetzte mich um 35 Jahre zurück. Ich habe getanzt, mitgesungen, Luftgitarre und Schlagzeug gespielt, meine nicht mehr vorhandenen mehr als schulterlangen Haare geschüttelt. Ich erinnerte mich sogar an dieses Gefühl der Haare. Das Herz schlug bis zum Hals, nassgeschwitzt. Mittendrin brauchte ich ne kurze Pause, schaute mich um. Laut lachend, Tränen der Lebenslust in den Augen streckte ich die Fäuste in die Luft, schrie es raus: "Yeahaaa!" Es geht noch, ich kann es noch!! Auch mit 56 steckt noch etwas von diesem Knaben von damals in mir. Der ist nicht vergessen, er existiert immer noch! Nach 2 Stunden war die Puste dann doch alle. Anlage aus. So wie ich war fiel ich erschöpft ins Bett, war mir egal. Dieser Abend ist mir unvergesslich. Wie zentnerschwere Ketten flog es damals von meiner Brust. Ich konnte wieder atmen. Von da an gings merklich bergauf. Ich hab mich selbst gefühlt. Am nächsten Morgen zählte ich beim Aufwachen zuerstmal meine Knochen und Gelenke. Alle riefen laut und deutlich im Chor mit den Muskeln: "Hier bin ich!" Ja und? Einige meiner Nachbarn auch. Ja und? Ein schönes Wochende Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#9
|
||||
|
||||
AW: Ein Jahr...
Ach ,
Helmut und Stefan, einfach mal DANKE !!!! Ihr zaubert mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen mit euren tollen Texten. Und genau das tut mir im Moment soo gut. Eure so deutliche , visuelle, ehrliche Schreiberei ist einfach nur toll. Sorry, aber ich lese immer schon bei euch mit....... Danke dafür..... Petra
__________________
Die Zeit heilt nicht alles; aber sie rückt vielleicht das Unheilbare aus dem Mittelpunkt. Ludwig Marcuse |
#10
|
|||
|
|||
AW: Ein Jahr...
ja, die weibliche spezies. kenn ich doch auch, das mit den boxen.... potthässlich und nicht mal zum blumen draufstellen waren sie geeignet, weil die armen blümchen doch immer runterfielen, wenn die boxen bebten.....
und dann "mensch, pass doch auf, du und deine blumen, die ruinieren mir die boxen, kannst du die denn nicht woanders hinstellen"..konnte ich nicht, weil die boxen eben da standen wo vorher die blumen standen, es blieb also nichts anderes als die pflänzlein obendrauf zu stellen. schließlich arrangierten sich die blumen und die boxen. die einen schmissen die anderen nicht mehr runter -die waren dafür so dankbar, dass sie ohne ende blühten- und die anderen wurden nicht mehr auf den boxen stehend gegossen. jetzt sind die boxen weg (verschenkt) und die blümlein alle eingegangen. ja, es gibt die dritte hand, ich weiß das. ich hab schon mit einem psychologen und unserem pfarrer gesprochen, auch mit freunden. doch ich bin da wie du, stefan. vertrauen erst nach etlichen jahren, vorher immer ein stück abwarten, abtasten und nie alles sagen -nicht sagen können. aus angst nicht verstanden zu werden, als weichei abgestempelt, aus angst zu weinen, die beherrschung zu verlieren, einem anderen die schwäche zu zeigen. weinen und reden kann befreien, die nagst davor ist aber riesengroß. klar, es könnte mir egal sein was mein gegenüber denkt - er wird dafür bezahlt sich das anzuhören - doch irgendwie mag ich mich nicht seelisch ausziehen. die dritte hand..ich wünschte es wäre meine eigene, eine mit der ich mich selbst aus dem loch ziehen könnte. kinder. eine enorm starke verbindung, eine liebe, die ein leben lang hält, egal was die kids auch anstellen. meine große (17 geworden) sagte es vor ein paar wochen treffend "ma, egal was wir auch machen oder noch machen werden, ob gutes oder schlechtes und auch wenn ich nicht wirklich viel vom leben weiß, eines weiß ich bestimmt. deine liebe zu uns und dein verständnis, dein absolutes zu uns stehen und die tatsache, dass wir mit allem zu die kommen können, darauf kann ich mein leben lang vertrauen". recht hatte sie. ich könnte sie nie alleine lassen, meine drei mädels. es gibt gute und schlechte tage, derzeit halt eben eher schlechte.ich weiß aber, dass auch bessere kommen. euch allen einen schönen sonntag, mollie |
#11
|
||||||
|
||||||
AW: Ein Jahr...
Hallo Helmut,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
An den defekten HiFi-Endstufen bin übrigens nicht ich schuld, sondern die Frau, die mich nicht heiraten will. Vor lauter Frust musste ich da im Herbst frühmorgens die Stop making Sense DVD von den Talking Heads gucken/hören, und vielleicht hatte ich tatsächlich ein Bier zuviel. Ist nicht mehr rekonstruierbar. Aber wenn die mich in 5 Jahren immer noch nicht gereiratet hat, schicke ich ihr die Rechnung Mit den Boxen ist besonders ärgerlich, weil ich für die PA-Endstufe einen kleineren Wanddurchbruch gemacht habe (oder ein größeres Bohrloch - aber das ist bei 100 Jahre alten Fehlbrand-Ziegeln so in etwa das gleiche; einmal den Bosch-Hammer angesetzt, und schon kann man den Kopf durch die Wand stecken). Das Teil ist zwangsbelüftet und arg laut, also ab damit in die benachbarte Besenkammer. Zum Klopapier holen kann ich auch in den Keller gehen. Sollte dann aber keine akute Notlage sein, weil unser Keller nur von aussen zugänglich ist. Wird untenrum etwas kühl; und wieso steht die Hofbeleuchtung seit Jahren immer noch auf der to-do-Liste Aber alles halb so wild. Vorhin habe ich Lötkolben und Akkuschrauber beiseite gelegt. Waren nur 2 Mittel- und 2 Hochtöner, und Canton hat einen guten Ersatzteil-Service - jetzt klingt's wieder wie neu, aber das Dispo-Limit ist in Sichtweite (der Januar ist irgendwie immer ein extrem teurer Monat). Zitat:
Wenn Frauen bei HiFi mitreden dürfen, endet das - ein hohes Jahreseinkommen vorausgesetzt - oft wie bei meinem ältesten Freund: einer Sub/Sat-Kombi von Bose (der Sub hinter die Couch, und die kleinen Würfel hinter irgendwelchen Zierrat-Gedöns ins Regal). Das klingt für 1.000 EUR so gut wie richtige Lautsprecher für 200 EUR. Aber jegliche Versuche, Ehefrauen den physikalischen Zusammenhang zwischen Durchmesser der Bass-Chassis und zu hörendem Bass zu erklären, sind nach meiner Erfahrung von vornherein zum Scheitern verurteilt. Absolut sinnlos ist die Erwähnung der Tatsachen, dass der Raum nunmal dreidimensional und die Dezibel-Skala logarithmisch ist - und dass deshalb doppelte Lautstärke etwa 4-8 fache Leistung erfordert; und das ab einer gewissen Grenze nunmal so teuer wird, dass über Urlaub gar nicht mehr diskutiert werden muss Wobei Frauen da auch erziehbar sind, dauert aber lange. Meine hatte ihr Schlüsselerlebnis, als sie in der alten Wohnung für die Küche so einen 200 DM Ghetto-Blaster anschleppte. Den ich ohne anzuhören mit einem kategorischen "So nicht!" im Müllcontainer versenkt habe (OK, ich habe ihn wieder rausgeholt, und sie durfte ihn in ihrer Kleingartenlaube benutzen). Drei Wochen und einige Gebrauchtgeräte später gab's auch in der Küche anständige Musik. Und Jahre später, nachdem meine Frau von ihrem Weihnachtsurlaub bei der Verwandschaft wiederkam, sagt sie doch: "Mein Bruder hat da so eine Surround-Anlage im Wohnzimmer. Aber bei uns in der Küche klingt es um Längen besser." Sowas nennt man glaube ich späte Genugtuung Zitat:
Mein Musikgeschmack ist auch ausgesprochen altmodisch. Z.Z. ist die "Family Jewels" von AC/DC mein Favorit. D.h. die erste der beiden DVDs aus der Zeit mit Bon Scott. Wobei ich immer aufpassen muss, dass es mir beim einbeinigen Gitarren-Walk ala Angous Young (wo ist eigentlich mein Schultornister hin?) nicht die Lendenwirbelsäule verreisst. Ich fürchte, ich werde so langsam alt Zitat:
------------------------------------- Jetzt habe ich länger überlegt, ob so ein blödsinniges off-topic-posting nicht vor'm Absenden gelöscht gehört. Aber es ging doch um Einsamkeit, (neue) Partnerschaft und die Vorteile des Alleinlebens. Insofern passt's doch. Und ich überlege gerade: wenn mir mal wieder eine Frau in's Haus kommt, muss die unbedingt Vollzeit berufstätig sein. Nein, ich will ihr Geld nicht. Nur, dass sie regelmäßig lang genug aus dem Haus ist, um mir feste Zeiten für meinen Spass zu lassen. Gut möglich, dass ich doch als Single ende Viele Grüße, Stefan |
#12
|
|||
|
|||
AW: Ein Jahr...
Hallo Birgit,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Macht nichts. Hündchen hat mir vorhin schon wieder den Tag gerettet. Wir haben hier 1 Grad plus, und Hündchen war vom Ballspielen etwas erhitzt. Und wollte natürlich baden (macht er sonst erst ab +5°C). Also wie gewohnt mit Hechtsprung in seinen "Pool" (so ein Kinderplanschbecken im Hof)... Leider war das Wasser im Pool durchgefroren, und Hündchen ist recht unelegant mit Nase zuerst auf der anderen Seite wieder rausgeschlittert Hat kurz etwas verwirrt geschaut, aber schlau reagiert: wenn Baden nicht geht, dann eben noch ein paarmal Wälzen im Schnee. Lass' mir doch vom Wetter meinen Spass nicht verderben! Jetzt liegt er auf meinen Füßen unter'm Schreibtisch und seuzt ausgiebig. Wahrscheinlich träumt er vom Frühling; und davon, dass sein Badewasser endlich wieder aufgetaut ist Das denke ich auch. Und hat mich daran erinnert, als meine Frau zum Sterben nach Hause kam. Mit Port, Infusionen und mobiler Morphium-Pumpe. Dann kam der Pflegedienst zum ersten mal, und die Chefin sagt mir: sie kann den Job nicht annehmen, weil sie mit ihrer Firma keine Medikamente intravenös verabreichen darf. Morphium per Pumpe ginge, das wäre ja automatisch. Aber die x anderen Sachen von Hand (anderes Schmerzmittel, Mittel gegen Übelkeit und was weiss ich) - nein, das dürften sie nicht, dafür bräuchte ich einen speziellen Palliativ-Pflegedienst. Eine Infusionsflasche anschließen dürften sie. Aber nicht, wenn in diese Infusionsflasche vorher 10 ml von Medikament x eingespritzt worden wären. Müßte ich verstehen, sie könnten ja ihre Zulassung nicht auf's Spiel setzen (das habe ich auch verstanden). Trotzdem bin ich fast ausgerastet. Schließlich hatte der Sozialdienst im Krankenhaus, der genau wusste, wie meine Frau gepflegt werden muss, extra diesen Pflegedienst ausgesucht. Und alles war wirklich bis zum Erbrechen mit diesem Sozialdienst, der Stationsleitung und der Oberärztin der Klinik abgesprochen. Und das nach wochenlangem Kampf gegen die Bürokratie mit Formularen, Beantragungen, Bewilligungen, Telefonaten, Bestellungen, (Nicht)Lieferungen, wieder Formularen, wieder Telefonaten, Nicht-Bewilligungen, usw. Ich war ohnehin völlig runter mit den Nerven. Und meine Frau auch. Die lag schließlich in der Klinik, wurde von Tag zu Tag schwächer und fragte immer nur: "Wann darf ich denn endlich nach Hause?". Ihr war nicht mehr zu erklären, dass das seit ewig nur an "Papierkram" hängt Und dann noch SOWAS Welch ein desorganisierter Schwachsinn! Nach tief durchatmen habe ich dem Pflegedienst gesagt, dass mir sche*ssegal ist, was die dürfen und was nicht. Und dass ich das, was die nicht dürfen, eben auf eigene Verantwortung selbst mache. Das ging aber nur, weil gerade zu der Zeit für länger eine Freundin meiner Frau hier war, die selbst Krankenschwester ist. Und mir im "crash-Kurs" erklärt hat, wie man mit den ganzen Schläuchen und Ventilen umgeht, einen Port spült, das Gedöns wechselt, Infusionen an- und abstöpselt, steril arbeitet usw. Wenn die nicht da gewesen wäre, hätte ich meine Frau sofort wieder ins Krankenhaus bringen müssen Viele Grüße, Stefan |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|