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  #76  
Alt 24.10.2006, 21:54
tharau tharau ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

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Schatten, die auf unser Leben fallen,
sind nichts anderes als ein sicheres Zeichen dafür,
dass es irgendwo ein Licht geben muss,
das es sich lohnt zu suchen.
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  #77  
Alt 09.06.2007, 20:55
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: la follia della realtà


Meer

Wenn man ans Meer kommt
soll man zu schweigen beginnen
bei den letzten Grashalmen
soll man den Faden verlieren

und den Salzschaum
und das scharfe Zischen des Windes
einatmen
und ausatmen
und wieder einatmen

Wenn man den Sand sägen hört
und das Schlurfen der kleinen Steine
in langen Wellen
soll man aufhören zu sollen
und nichts mehr wollen wollen
nur Meer

Nur Meer


[erich fried]
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  #78  
Alt 12.06.2007, 18:25
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MichaelaBs MichaelaBs ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

Liebe Ylva, ja, so empfinde ich es, und da ich gerade vom Meer zurück bin, schicke ich Dir ganz liebe Grüße, etwas salzig, etwas sandig.

Michaela
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  #79  
Alt 25.08.2007, 14:43
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

Die Zeit rennt.
Die schriftliche Prüfung und das praktische Examen habe ich hinter mir,offiziell weiss ich keine Note,aber inoffiziell habe ich praktisch tatsächlich eine 2 geschafft. Mama ist ganz stolz auf mich. Da weiss ich,dass sich das alles lohnt...

Nur noch die mündliche überstehen...

Leider sieht es mit einer Arbeitsstelle ziemlich düster hab,die Klinik in der ich die Ausbildung mache,hat mir gestern abgesagt...,ich bin in ein dunkles Loch gefallen,weil ich so gerne dort bleiben wollte. Ich kann mir gar nicht vorstellen,dass alles aufgeben zu müssen,vorallem meine lieben Kollegen. Meine Motivation zu arbeiten ist irgendwie ein bisschen zurückgegangen. Ich bekomme lauter Absagen und habe Angst vor der Zukunft.
Jetzt habe ich mich deutschlandweit beworben...

Mama ist wieder sehr launisch. Aber sie ist immer für mich da. Ich weiss nicht,wie ich ihr all das zurückgeben kann. Ich glaube ich bin auch nicht einfach zur Zeit..
Die letzte Nachsorge war ohne Befund,leider sind die Leukos mal wieder im Keller. Die Herceptin Gabe verträgt sie ganz gut.

Es ist so still geworden. Ist das die Ruhe vor dem Sturm?

Ylva
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  #80  
Alt 15.09.2007, 17:04
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Ylva Ylva ist offline
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ich habe es geschafft. ich habe es tatsaechlich geschafft.
bin gesundheits und krankenpflegerin und habe muendlich,schriftl. u praktisch eine 2 .

ich werde mich weiterhin hier zurueckziehen,mama geht es den umstaenden entsprechend. hat immer wieder etwas neues. rueckenschmerzen,angeschwollenen fuss etc.
aber solange es noch nichts definitives gibt,hoffe ich.

danke an alle die das lesen und mich immer unterstuetzt haben,egal was war.
ylva
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  #81  
Alt 15.09.2007, 17:46
Magdalena Baumeister
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Standard AW: la follia della realtà

Hallo Ylva-Schatzerl,

ich gratuliere Dir von Herzen zu Deinem guten Abschluß und wünsche Dir,
daß Deine Bewerbungen auf fruchtbaren Boden fallen und Du sehr bald eine
neue Stelle antreten kannst und Dich mit den neuen Arbeitskollegen bzw.
Arbeitskolleginnen auch wieder gut verstehst.

Wünsche Dir und Deiner Mama weiterhin alles Liebe und Gute und viel
Verständnis füreinander.
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  #82  
Alt 30.09.2007, 19:28
claudia15476 claudia15476 ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

hallo ylva!

ich bin , ehrlich gesagt, über deine tagebuch hier "gestolpert", auf der sache nach einem anderen.....
aber ich habe mir deine ganzen zeilen von anfang bis ende durchgelesen...und ich möchte dir etwas sagen...
ich bin 31...und mein paps hatte vor 3 jahren prostatakrebs...ich muß gleich vornweg sagen, dass ich ein arges "papa-kindchen" bin...zwischen meinem paps und mir braucht es keine großen worte und wir wissen was los ist..
es war einen tag vor meinem geb. damals, als er die diagnose bekam...ein "glücksfall"...um ehrlich zu sein, denn ER war es, der die vorsorgeuntersuchung wahrgenommen und (teuer- da diese ja immer noch nicht von den kk übernommen werden!) bezahlt hat.
er hat es mir erst NACH meinem geb. gesagt..er wollte, dass ich diesen tag genieße...wobei ich das schon lange nicht mehr wirklich mache, da jedes jahr um meinen geb. etwas schlechtes passiert...
nunja...er hat damals 2 behandlungsmethoden zur "auswahl"... und man merkte, dass er "anders" war...
ich selber habe zu dieser zeit auch nicht mehr zuhause gewohnt...aber war meist an den sa-abenden zuhause, weil wir dann alle zusammen (mit mama, bruder und oma) zu abend gegessen haben....
ich weiß noch, als ich damals mein heißgeliebtes ketchup auf den tisch stellte und mein paps irgendwas abwertendes dazu sagte und ich meinte : aber ketchup ist gut gegen krebs! (das hatte ich mal im tv gehört) ...in dem moment bin ich zusammengezuckt...ich hab mich irgendwie total dumm gefühlt, dass ich das gesagt hab...es war nicht mal auf meinem paps bezogen...in dem moment hab ich an seine erkrankung nicht gedacht..es war etwas, dass mir als "verteidigung" meines ketchups in den sinn kam...aber ich WEISS HEUTE noch wie ich mich in dem moment gefühlt habe...
ich hab mich in dieser zeit zurückgezogen...habe kaum mit meinem paps geredet...ich konnte nicht...ich wollte ihm soooo viel sagen...ich wollte ihm sagen, dass er das einfach schaffen muß...dass ich nicht OHNE ihn weitermachen möchte...dass er doch einfach da sein muß, wenn sein "mädchen" irgendwann mal heiratet ....dass er einfach da sein MUSS, wenn ich ihn wieder brauche....
ich KONNTE es nicht...
er wurde 2x operiert und ich hatte jedesmal frei...er wollte nicht, dass wir in der uni warten...also verkroch ich mich zu hause..bis der anruf von meiner mama kam, dass alles gut gelaufen ist...ich hab ihn auch in der uni besucht...und bin jedesmal danach raus und habe geweint...ich konnte und wollte es nicht glauben, dass MEIN PAPS...mein STARKER paps da im bett lag...schwach..zwar immer noch mit nem kleinen lustigen spruch auf den lippen...aber er lag da...er konnte nichts machen...er war so hilflos...und ich konnte NICHTS machen...
danach ging es für ihn auf reha/kur ....er war 4 wochen weg...und ich war kein einziges mal dort.
ich habe ihn angerufen....aber ich war nicht dort.
ICH KONNTE NICHT....ich kann es nicht erklären..ich konnte einfach nicht.
und das schlimmste war, dass ich alles in mich hineingefressen habe...
dann kam weihnachten..mein paps war wieder daheim...es ging ihm besser...er erholte sich und es ging bergauf...aber diese angst...sie hat immer noch in mir gesteckt....und am weihnachtsabend saßen wir alle zusammen am tisch beim essen...und von einer auf die andre sekunde habe ich angefangen über das alles zu reden, was in mir steckte...ich fing an zu weinen...ich war fertig....
man mag jetzt vielleicht denken, ich hätte das weihnachtsfest "ruiniert", aber im grund genommen waren wir alle uns so nahe wie die ganze zeit vorher nicht.
denn jeder sprach dann über die gefühle und gedanken....und später am abend hat mein paps mit mir alleine nochmal gesprochen und hat mir auch gesagt, dass er genau wußte, dass ich ihn besuchen wollte aber nicht konnte...dass mich ein schlechtes gewissen plagte...aber er mir NIE böse war...denn für IHN wäre es gut gewesen, allein zu sein....aber er bat mich auch, in zukunft über meine gefühle zu sprechen...egal wie schwer es sein möge...ich solle nichts mehr in mich hineinfressen....

ich weiß, dass ist ne määäächtig lange antwort...und ich hoffe, du verstehst ein bissl, was ich dir sagen möchte...egal, wie es dir geht....was auch immer du für gedanken haben magst...REDE DARÜBER...und versuche auch mit deiner mama darüber zu reden...es ist SO WICHTIG! ...ich hoff so sehr für dich, dass deine mama es auch schafft...aber bitte, sag ihr wie du dich fühlst...zeig es ihr...sprich über deine gedanken und gefühle....ich weiß, es hört sich vielleicht böse an, aber...vielleicht ist es irgendwann zu spät ...diesen gedanken hatte ich auch immer...ich hatte eine riesige angst...aber im nachhinein war ich soooo froh, dass ich mit meinem paps über alles gesprochen habe.
mein vater hat auch immer gesagt, dass er nicht mit "samthandschuhen" angepackt werden mochte...er bräuchte kein mitleid...denn mitleid würde ihm nicht weiterhelfen.
und ich muß dir sagen er hatte recht.
ich selbst hatte in den letzten 3 wo. 2 ops...wg. einer bösartigen zellveränderung am gebärmutterhals...und ich habe von ANFANG AN (nov06) immer wieder gesagt, dass ich KEIN MITLEID möchte...lieber einen "arschtritt" wenn ich mich in meinem kleinen schwarzen loch verstecken möchte...

ich kann dir das alles nur schreiben und erzählen wie es mir mit meinem papa ging...ich hoffe, ich hab dir iiiiiiiiiiiirgendwie weiterhelfen können...und dir einen kleinen ansporn geben können....!?
ich wünsch dir auf jeden fall ALLES ALLES LIEBE und VIEL KRAFT für die zukunft!!! du bist eine starke...das merkt man daran wie du schreibst..auch wenn du evtl. öfters mal denkst, du wärst schwach.....SCHAU UND HÖR IN DICH...DU HAST STÄRKE!!!!

und zum schluß geb ich dir die zeilen MEINES lieblingsliedes noch mit auf den weg...und sie sollen dir zeigen, dass man NIE alleine ist:

"was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusamm...
..dazu brauchen wir keinerlei waffen , unsre waffe nennt sich unser verstand!"


claudia
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  #83  
Alt 30.09.2007, 19:52
claudia15476 claudia15476 ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

hallo ylva!

ich bin , ehrlich gesagt, über deine tagebuch hier "gestolpert", auf der sache nach einem anderen.....
aber ich habe mir deine ganzen zeilen von anfang bis ende durchgelesen...und ich möchte dir etwas sagen...
ich bin 31...und mein paps hatte vor 3 jahren prostatakrebs...ich muß gleich vornweg sagen, dass ich ein arges "papa-kindchen" bin...zwischen meinem paps und mir braucht es keine großen worte und wir wissen was los ist..
es war einen tag vor meinem geb. damals, als er die diagnose bekam...ein "glücksfall"...um ehrlich zu sein, denn ER war es, der die vorsorgeuntersuchung wahrgenommen und (teuer- da diese ja immer noch nicht von den kk übernommen werden!) bezahlt hat.
er hat es mir erst NACH meinem geb. gesagt..er wollte, dass ich diesen tag genieße...wobei ich das schon lange nicht mehr wirklich mache, da jedes jahr um meinen geb. etwas schlechtes passiert...
nunja...er hat damals 2 behandlungsmethoden zur "auswahl"... und man merkte, dass er "anders" war...
ich selber habe zu dieser zeit auch nicht mehr zuhause gewohnt...aber war meist an den sa-abenden zuhause, weil wir dann alle zusammen (mit mama, bruder und oma) zu abend gegessen haben....
ich weiß noch, als ich damals mein heißgeliebtes ketchup auf den tisch stellte und mein paps irgendwas abwertendes dazu sagte und ich meinte : aber ketchup ist gut gegen krebs! (das hatte ich mal im tv gehört) ...in dem moment bin ich zusammengezuckt...ich hab mich irgendwie total dumm gefühlt, dass ich das gesagt hab...es war nicht mal auf meinem paps bezogen...in dem moment hab ich an seine erkrankung nicht gedacht..es war etwas, dass mir als "verteidigung" meines ketchups in den sinn kam...aber ich WEISS HEUTE noch wie ich mich in dem moment gefühlt habe...
ich hab mich in dieser zeit zurückgezogen...habe kaum mit meinem paps geredet...ich konnte nicht...ich wollte ihm soooo viel sagen...ich wollte ihm sagen, dass er das einfach schaffen muß...dass ich nicht OHNE ihn weitermachen möchte...dass er doch einfach da sein muß, wenn sein "mädchen" irgendwann mal heiratet ....dass er einfach da sein MUSS, wenn ich ihn wieder brauche....
ich KONNTE es nicht...
er wurde 2x operiert und ich hatte jedesmal frei...er wollte nicht, dass wir in der uni warten...also verkroch ich mich zu hause..bis der anruf von meiner mama kam, dass alles gut gelaufen ist...ich hab ihn auch in der uni besucht...und bin jedesmal danach raus und habe geweint...ich konnte und wollte es nicht glauben, dass MEIN PAPS...mein STARKER paps da im bett lag...schwach..zwar immer noch mit nem kleinen lustigen spruch auf den lippen...aber er lag da...er konnte nichts machen...er war so hilflos...und ich konnte NICHTS machen...
danach ging es für ihn auf reha/kur ....er war 4 wochen weg...und ich war kein einziges mal dort.
ich habe ihn angerufen....aber ich war nicht dort.
ICH KONNTE NICHT....ich kann es nicht erklären..ich konnte einfach nicht.
und das schlimmste war, dass ich alles in mich hineingefressen habe...
dann kam weihnachten..mein paps war wieder daheim...es ging ihm besser...er erholte sich und es ging bergauf...aber diese angst...sie hat immer noch in mir gesteckt....und am weihnachtsabend saßen wir alle zusammen am tisch beim essen...und von einer auf die andre sekunde habe ich angefangen über das alles zu reden, was in mir steckte...ich fing an zu weinen...ich war fertig....
man mag jetzt vielleicht denken, ich hätte das weihnachtsfest "ruiniert", aber im grund genommen waren wir alle uns so nahe wie die ganze zeit vorher nicht.
denn jeder sprach dann über die gefühle und gedanken....und später am abend hat mein paps mit mir alleine nochmal gesprochen und hat mir auch gesagt, dass er genau wußte, dass ich ihn besuchen wollte aber nicht konnte...dass mich ein schlechtes gewissen plagte...aber er mir NIE böse war...denn für IHN wäre es gut gewesen, allein zu sein....aber er bat mich auch, in zukunft über meine gefühle zu sprechen...egal wie schwer es sein möge...ich solle nichts mehr in mich hineinfressen....

ich weiß, dass ist ne määäächtig lange antwort...und ich hoffe, du verstehst ein bissl, was ich dir sagen möchte...egal, wie es dir geht....was auch immer du für gedanken haben magst...REDE DARÜBER...und versuche auch mit deiner mama darüber zu reden...es ist SO WICHTIG! ...ich hoff so sehr für dich, dass deine mama es auch schafft...aber bitte, sag ihr wie du dich fühlst...zeig es ihr...sprich über deine gedanken und gefühle....ich weiß, es hört sich vielleicht böse an, aber...vielleicht ist es irgendwann zu spät ...diesen gedanken hatte ich auch immer...ich hatte eine riesige angst...aber im nachhinein war ich soooo froh, dass ich mit meinem paps über alles gesprochen habe.
mein vater hat auch immer gesagt, dass er nicht mit "samthandschuhen" angepackt werden mochte...er bräuchte kein mitleid...denn mitleid würde ihm nicht weiterhelfen.
und ich muß dir sagen er hatte recht.
ich selbst hatte in den letzten 3 wo. 2 ops...wg. einer bösartigen zellveränderung am gebärmutterhals...und ich habe von ANFANG AN (nov06) immer wieder gesagt, dass ich KEIN MITLEID möchte...lieber einen "arschtritt" wenn ich mich in meinem kleinen schwarzen loch verstecken möchte...

ich kann dir das alles nur schreiben und erzählen wie es mir mit meinem papa ging...ich hoffe, ich hab dir iiiiiiiiiiiirgendwie weiterhelfen können...und dir einen kleinen ansporn geben können....!?
ich wünsch dir auf jeden fall ALLES ALLES LIEBE und VIEL KRAFT für die zukunft!!! du bist eine starke...das merkt man daran wie du schreibst..auch wenn du evtl. öfters mal denkst, du wärst schwach.....SCHAU UND HÖR IN DICH...DU HAST STÄRKE!!!!

und zum schluß geb ich dir die zeilen MEINES lieblingsliedes noch mit auf den weg...und sie sollen dir zeigen, dass man NIE alleine ist:

"was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusamm...
..dazu brauchen wir keinerlei waffen , unsre waffe nennt sich unser verstand!"


claudia
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  #84  
Alt 01.10.2007, 15:45
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: la follia della realtà

hallo claudia,

ich muss zugeben ich war ein bisschen erstaunt als ich sah das mir hier jemand geschrieben hat. ich muss dazu sagen das ich hier schon lange nicht mehr aktiv bin und nur noch ab und an mal reinschaue. umso mehr freue ich mich aber, wenn mir jemand geschrieben hat .

ich verstehe was du mir sagen moechtest mit deinem beitrag. ich verstehe auch, dass man DARUEBER reden muss. aber es geht bei mir und meiner mutter nicht. wir haben eigentlich ein gutes verhaeltnis,gut hier und da gibt es mal streit wegen nichtigkeiten aber generell ist es gut. und wir koennen EIGENTLICH auch ueber alles reden. Aber nicht ueber den KREBS. es ist nicht so das sie es nicht will oder ich es nicht will, wirklich nicht. aber irgendwie - warum auch immer - geht es einfach nicht. DAS frisst mich auf. die angst, die ich nicht in worte fassen kann, die sorgen, die dinge die man eigentlich bereden muesste...
aber ich gebe die hoffnung nicht auf, dass wir es irgendwann schaffen. vielleicht aus irgendeiner bestimmten situation herraus. ich hoffe, es ist dann nicht zu spaet...

wie geht es deinem papa? und dir?

DANKE fuer deine Worte
y.
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  #85  
Alt 02.10.2007, 19:49
claudia15476 claudia15476 ist offline
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hi du!

freut mich, wenn ich dir ein lächeln aufs gesicht zaubern konnte, mit meiner (warum auch immer 2mal ) geschickten antwort..

dein verhältnis zu deiner mom hört sich an, wie das verhältnis, dass ich zu meiner mom habe...ganz ehrlich..ich glaube, da wäre es nicht anders....wir geraten auch wegen den kleinsten sachen aneinander, obwohl es uns dann meist beiden im nachhinein leid tut....
wie gesagt..bei meinem paps hat es auch ne weile gedauert bis der "richtige" zeitpunkt da war...bei uns wars halt dann der weihnachtsabend....
meinem paps geht es gut...er mußt alle 3 monate zu dem bluttest (ähm..PSI oder PSE..bin mir immer über den letzten buchstaben nid sicher..lach)...und solang der in ordnung is, gilt er als "krebsfrei"...ich hoff,das bleibt auch weiterhin so!!!

bei mir gehts bergauf..ich darf nid klagen..am freitag hab ich nochmal ne nachuntersuchung bei meinem fa und der gibt mir dann hoffentlich grünes licht, dass ich am montag EEEEEEEEEEEENDLICH wieder arbeiten gehen kann..hätte nie gedacht, dass ich mir das mal sooo wünsche..*lach*...aber nachdem ich jetzt fast 1,5 monate daheim war...platzt mir hier fast der schädel...

ich wünsch DIR AUF JEDEN FALL VIEL KRAFT UND RUHE, damit du auch weiterhin stark bleiben kannst!
ganz viele
claudia
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  #86  
Alt 29.10.2007, 19:09
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Ylva Ylva ist offline
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Morgen hat meine Mutter wieder Nachsorge...
ich habe Angst. Ich fühle mich alleine. Mit wem soll ich über meine Ängste sprechen? Für Mama muß ich stark sein.
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  #87  
Alt 14.11.2007, 12:18
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Rudolf Rudolf ist offline
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Hallo Ylva,
was heißt denn eigentlich "ich muß stark sein"?
Mußt oder willst Du eine Rolle spielen?
Mußt oder willst Du Dich verstellen?
Mußt oder willst Du unehrlich sein?
Wer hat etwas davon, wenn Du Dich verstellst?

Angst zu haben, ist keine Schwäche.
Eher denke ich, daß Angst zu verdrängen eine Schwäche ist.
Gib der Angst eine Form, eine Farbe,
sprich mit ihr, frage sie, was sie von Dir will,
frage sie, was sie davon hat, wenn sie zu Dir kommt.
Ich glaube, Du hast die Fähigkeit, in Dich hineinzuhören und die Antwort zu verstehen.

Ich habe Krebs, aber keine Angst. Ich habe mit meinem Krebs gesprochen, habe gefragt, habe Antwort bekommen.
Wovor sollte ich Angst haben? Alles was passiert, ist natürlich. Alles was passiert, ist nomal.
Angst verhindert gar nichts, im Gegenteil, sie lockt das an, wovor man Angst hat.
Ob etwas gut oder schlecht ist, entscheidet unsere Bewertung.
Stark bin ich, wenn ich nicht gegen etwas kämpfe, sondern mit einer Situation auszukommen versuche.
Ich kann eine Situation nicht verhindern oder verändern, wenn ich meine Augen veschließe.

Ich bin nicht stark, wenn ich meine Angst verdränge, bekämpfe.
Ich bin stark, wenn ich der Angst ins Gesicht sehe, ihr einen Namen gebe, sie als Gesprächspartner annehme.

Dir und Deiner Mutter alles Gute
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #88  
Alt 11.06.2008, 19:03
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Ylva Ylva ist offline
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Lang, lang ist´s her, dass ich das letzte mal geschrieben habe.
Es gab, wie bei jedem, Hochs und Tiefs und man läuft weiter. Man macht weiter. Man muss weiter machen.
Mama geht es zur Zeit wieder etwas besser. Sie hatte eine Phase in der sie tagelang erbrochen hat und sich nicht bewegen konnte. Sie hat nur geschlafen und geweint. Wir haben alle mit dem Schlimmsten gerechnet. Die Untersuchungen waren unauffällig, nächste Woche nochmal Mammographie. Und MRT. TU-Marker sind nicht angestiegen, aber ich weiss, dass man da nicht zuviel Hoffnung haben sollte.
Es geht ihr besser, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Vielleicht ist es aber auch so, dass man in jedes Krankheitszeichen gleich das Schlimmste interpretiert.
Ich versuche für sie da zu sein, so gut ich kann und mute ich doch viel zu viel zu. Ich weiss einfach nicht, wie ich all das kompensieren soll. Meine Wohnung hier und der Nachtdienst, dann muss meine Mutter sich um die Pferde kümmern, mein Hund der krank ist und das nimmt nicht nur mich, sondern auch meine Mutter sehr mit. Haben wir sie doch schon seit fast 14 Jahren.
Ich verletze mich wieder fast täglich selbst, auch dass konnte ich nicht vor Mama verbergen auch wenn ich alles dafür getan habe, dass sie es nicht erfährt. Mama fleht mich an, ich soll meine Therapie wieder aufnehmen, aber ich schaffe das zur Zeit nicht. Ich kann mich nicht mit mir auseinandersetzen. Nicht jetzt.

Ich habe heute meinen ersten Nachtdienst. Alleine.
Verantwortung für über 40 Patienten, zum Teil schwerkranke. Ich fühle mich schon jetzt überfordert und bin absolut nicht bei der Sache. Die Angst beherrscht mich und ich weiß nicht, wie ich das alles meistern soll.
Aber verglichen mit anderen Dingen, mit anderen Menschen komme ich mir erbärmlich vor, dass überhaupt zu thematisieren. Aber wem soll ich mich anvertrauen? Ich möchte nicht, dass Mama sich auch noch darüber Gedanken macht, Freunde die nicht in diesem Beruf arbeiten bemühen sich zwar es zu verstehen, können es aber nicht, Kollegen sagen, da mussten wir alle durch. Stimmt ja auch. Wieso kann ich nicht postiv denken? Es wird schon.

Aber wenigstens schreiben kann ich. Alles von der Seele und doch fehlt das Löschblatt. Auch ausgesprochen bzw. aufgeschrieben sind die Gedanken noch immer da.

Ylva
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  #89  
Alt 15.02.2009, 23:17
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Ylva Ylva ist offline
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Wiedermal sitze ich hier vor meinem PC, ein leeres Feld wartet darauf das ich es mit meinen Gedanken fülle. Ich kann alles schreiben, alles was ich will, es wiederspricht mir nicht, es geht nicht weg, es haelt sich nicht die Ohren zu und es wechselt nicht das Thema obwohl es ein unangenehmes ist. Zumindest für die Menschen in meinem Umfeld. Mehr denn je faellt mir auf, wie die Anzahl meiner sogenannten Freunde nach der Diagnose meiner Mam geschrumpft ist.
Aber, was will ich eigentlich schreiben? Was will ich sagen? Es verliert alles an Bedeutung. Wichtig ist nur Mama. Und sie gibt mir soviel. Es ist unglaublich, das sie diejenige ist die mir Kraft gibt. Ich versuche so gut wie möglich für sie da zu sein und ich bin froh, dass wir sehr viel miteinander unternehmen. Ich möchte irgendwann sagen können das wir alles ausgenutzt haben. Es wird einem soviel bewusster und ich denke das dies zumindest eine Berreicherung fuer mich ist. Ich habe gelernt die kleinen Dinge zu schätzen und ihnen mehr Bedeutung zu geben. Und manchmal kriege ich zu hören das ich endlich abschliessen soll und nach vorne schauen soll. Ich schaue nach vorne, aber abschliessen kann man das nicht.


Wenn Leute dir sagen..


Wenn Leute dir sagen:
"Kümmere dich nicht
soviel
um dich selbst"
dann sieh dir
die Leute an
die dir das sagen:
An ihnen kannst du erkennen
wie das ist
wenn einer
sich nicht genug
um sich selbst
gekümmert hat.

- Erich Fried.
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  #90  
Alt 15.02.2009, 23:28
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Chrigissi Chrigissi ist offline
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Liebe Ylva!
Du bist eine ganz besondere junge Frau, ich wünschte es würde mehr von Deiner Art geben.
Auch wir haben erkannt wer Freund, wer F....
Die meisten Freunde, 90% sind noch heute da, ich weiß, das ist selten.
Wir sind sehr froh darüber, ich wünsche Dir und Deiner Ma alles, alles Liebe, Drück Dich....
__________________
Wirklich trösten kann nur,
Wer selbst durch Leid gebeugt wurde.
Annegret Kronenberg
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