Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Darmkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 13.07.2010, 14:23
krettl krettl ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.07.2010
Beiträge: 5
Frage Metastasen: Schilddrüse ????

Der Darmkrebs meiner Mutter (51) wurde vor 4 1/2 Jahren festgestellt, operiert und mit Bestrahlung vermeintlich erfolgreich behandelt.
Bei keiner der Nachsorgeuntersuchungen wurden Neubildungen/Metastasen/Auffälligkeiten etc. festgestellt.

Vor einigen Tagen wurde bei ihr plötzlich ein kalter Knoten am Hals festgestellt, woraufhin man ihr die Schilddrüse und befallene Lymphknoten entfernt hat. Zuerst wurde natürlich vermutet, dass sie Schilddrüsenkrebs hat, doch nun hat sich bei der pathologischen Untersuchung ergeben, dass es sich um eine Metastase des Darmkrebses (vor 4 1/2 Jahren) handelt.

Bislang ist offiziell noch kein Fall bekannt, bei dem sich Metastasen eines Darmkrebses in der Schilddrüse wiederfinden, man ist dem entsprechend ratlos.

Jetzt sollen in den nächsten Tagen natürlich nochmal der gesamte Bauch- und Thoraxraum mit einem CT betrachtet werden um sicher zu gehen, dass sich nicht in einem anderen Organ Metastasen gebildet haben.

Als Therapie sind zur Zeit Bestrahlungen und Chemotherapie geplant.

Wenn jemand zufällig doch von diesem oder einem ähnlichen Phänomen gehört hat... MELDET EUCH BITTE!!!!

Das schlimmste ist, dass wir wirklich gedacht haben, der Krebs wäre besiegt und selbst die Diagnose Schilddrüsenkrebs wäre im Vergleich zur Ungewissheit und Ratlosigkeit "angenehm". Ich wüsste eben gerne, wie es um meine Mama steht und ob es für sie überhaupt noch einen Sinn hat, sich den Qualen einer Chemo auszusetzen
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 13.07.2010, 17:52
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.05.2006
Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.082
Standard AW: Metastasen: Schilddrüse ????

Hi Krettl,
mit eigenen Erfahrungen kann ich nicht dienen, aber mir ist schon eine Häufung von Darmkrebs und Schilddrüsenunterfunktionen aufgefallen. Es gibt eine Reihe von Patienten, bei denen das so war. Ich gehöre auch dazu. Nur bei mir sind es keine bösartigen Knoten und sie mußten auch nicht entnommen werden, nur Medikamente bekomme ich.
Es tut mir sehr leid, daß Deine Mutter nun wieder mit dem ganzen M**** konfrontiert ist

Ob es einen Sinn macht, zu behandeln, fragst Du. Ich kann Deine Ängste und Sorgen verstehen, aber ich glaube schon, daß die Ärzte Euch da umfassend beraten können und letztendlich Deine Mutter dann für sich entscheidet. "Solange man noch Hoffnung hat, gibt es keine Hoffnungslosigkeit" (habe ich mal irgendwo gelesen).

Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute und es wäre echt klasse, wenn sich hier jemand meldet, der Euch richtig weiterhelfen kann.

Liebe Grüße,
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 14.07.2010, 11:15
cypher61 cypher61 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.01.2010
Ort: NRW
Beiträge: 76
Standard AW: Metastasen: Schilddrüse ????

Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs. Das Rektumkarzinom weist gegenüber dem Kolonkarzinom sowohl mehr Lokalrezidive als auch Spätrezidive auf. Zwar gilt, dass 80% aller Rezidive in den ersten zwei Jahren nach der Behandlung auftreten. Beim Rektumkarzinom wurden aber auch Fälle beschrieben, bei denen zehn bis fünfzehn Jahre postoperativ ein Rezidiv gefunden wurde (ist aber wohl sehr selten). Darum käme ich persönlich auch nie auf die Idee, nach fünf Jahren von "Heilung" zu sprechen. Die Ärzte tun das allerdings, und eine Nachsorge ist nach mehr als fünf Jahren ja auch nicht mehr indiziert.

Die Prognose eines Rezidivs hängt neben der Lokalisation aber auch vom Zeitpunkt des Auftretens ab. Es gilt die Faustregel dass "spät" aufgetretene Rezidive im Allgemeinen eine bessere Prognose haben als frühe. Und es ist weder gesagt, dass weitere Absiedelungen gefunden werden, noch dass es "Qualen" bei der Chemo gibt. Ich würde unter den gegebenen Umständen also keineswegs die Flinte ins Korn werfen.

Gruss Frank.
__________________
Adenokarzinom des Rektums, ED August 2009
Neoadjuvante Radiochemo, Oktober 2009
Operation Dezember 2009 (ypT2 pN0(0/12) G2 R0 L0 V0 cM0)
Adjuvante Chemo Januar - April 2010
Stoma RV Ende Mai 2010
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 14.07.2010, 12:35
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.328
Standard AW: Metastasen: Schilddrüse ????

Hallo Krettl,

ob eine Behandlung noch Sinn macht, das können nur die Ärzte euch sagen. Dass Metastasen in die Schilddrüse wandern ist wohl seltener, aber kommt doch öfters vor, als manche Ärzte wissen. Die Schilddrüse ist ja im Nachsorgepaket nicht eingeschloßen, obwohl immer die Lymphdrüsen am Hals abgetastet werden sollten.

Wo ist deine Mutter in Behandlung? Einem guten Zentrum?

Es ist wichtig, dass nun der ganze Körper untersucht wird, um alle Eventualitäten abzuklären. Vor allem dass die Behandlung gut auf die Metastasen abgestimmt wird.

Ich lernte die Jahre über 3 Leute mit dieser Streuung kennen. Bei 2 schlug die Therapie vorbildlich an. Beiden geht es heute noch immer sehr gut.
Der 3. Fall leider nicht, da waren die gesamten Voraussetzungen anders.

Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs, es gibt so viele Variationen, welche die Behandlung, sowie eine evtl. Streuung so unterschiedlich machen.

__________________
Jutta
_________________________________________




Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 03.08.2010, 07:58
krettl krettl ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.07.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Metastasen: Schilddrüse ????

Nochmals vielen Dank für Antworten!!

Zwischenzeitlich hat man bei meiner Mama eine 1cm-Metastase in der Lunge feststellen können, die den Übertragungsweg vom Darm zur Schilddrüse erklärt und ermöglicht. Ich habe von dieser Lungenmetastase auch eher zufällig erfahren und weiß jetzt nicht so recht, was meine Eltern mir noch "verheimlichen".

Überall steht, dass Darmkrebs, der in die Lunge gestreut hat, nicht heilbar ist. Bedeutet eine palliative Chemotherapie (ich weiß nicht, ob es sich bei der Chemo meiner Mama um eine palliative handelt) eigentlich, dass man quasi bis zum bitteren Ende an den Tropf muss??

Wir setzen uns zur Zeit sehr offen mit dem möglichen Tod meiner Mutter auseinander, aber keiner sagt mir, wie lange es ihr wohl noch gut gehen wird. Natürlich sind solche Prognosen vom jeweiligen Fall abhängig und oftmals falsch, aber es wäre für mich zumindest ein Anhaltspunkt oder etwas Gewissheit, damit man sich "vorbereiten" kann.

Ich bin jetzt - bis auf eine dreistündige Schlafpause gestern morgen - seid 44 Stunden wach, mag nicht schlafen, weil mich ansonsten Alpträume plagen. Wenn ich ehrlich bin, mag ich gar nichts mehr machen, aber so lange meine Mama noch da ist, bin ich es auch

Ihre Chemo geht in wenigen Stunden los.
Hoffentlich steht sie sie durch, ich will nicht, dass sie unnötig leidet und ich weiß, sie hatte immer so furchtbare Angst vor der Chemo und war so froh, als sie vor 4 Jahren rum war und jetzt muss sie das alles nochmal und schlimmer durchmachen

Warum?
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:48 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55