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  #1  
Alt 23.10.2005, 15:54
kicia kicia ist offline
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Registriert seit: 23.10.2005
Beiträge: 16
Standard ich bin so hoffnungslos verzweifelt

meine mutter ist vorgestern gestorben. dabei brauchen wir sie alle so sehr. sie war der mittelpunkt der familie, hat uns geleitet und zusammengahlten. obwohl ich stark sein möchte für meine familie, muss ich ständig an sie denken und weinen obwohl ich schon beruhigungsmittel nehme. ich bin erst 21 jahre alt und habe angst dass ich nie damit klarkommen werde. mein studium werde ich auch unterbrechen, obwohl sie sich das nie gewünscht hätte. wir hatten uns alle an den gedanken geklammert, dass sie noch gesund wird. und jetzt hat uns der LK und eine Lungenentzündung sie genommen.ich habe angst bei der beerdigung zusammenzubrechen. was soll ich nur tun. wir brauchen sie doch alle so sehr und sie kommt nie mehr wieder.
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  #2  
Alt 23.10.2005, 18:16
Imke Imke ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 53
Standard AW: ich bin so hoffnungslos verzweifelt

Liebe Kicia,

mein herzliches Mitgefühl erst einmal. Es ist immer schlimm jemanden geliebtes zu verlieren.

Ich bin 30 und habe meine Mama vor 3 Monaten verloren. Sie hat 11 Jahre lang gekämpft und wir haben immer gehofft. Auch wenn man eigendlich weiß das es irgendwann vorbei ist, wenn der Zeitpunkt dann da ist ist es natürlich trotzdem ein Schock.
Bei mir gehen manche Tage und andere gehen gar nicht, oder nur schwer.
Und das ist auch "erst" drei Monate her. Bei dir ist es ja nun ganz frisch und mann muß es erst einmal richtig begreifen.
Meine Kinder lenken mich sehr ab, Gott sei Dank.

Ich weiß ja nicht ob du evtl. noch jüngere Geschwister hast, die dich brauchen ?
Dein Vater brauch dich auf jeden Fall. Man muß versuchen sich gegenseitig aufzufangen.
Auch die gemeinsamen Erinnerungen helfen. Klar tut es weh, aber man darf nichts verdrängen. Schaut euch irgendwann (muß ja nicht sofort sein) ein Fotoalbum oder ein Video zusammen an und weint ruhig auch zusammen.

Das ist alles so schwer, ich weiß das. Vorallem glaube ich manchmal immer noch meine Mama ruft gleich an und fragt wie es und geht........

Ich wünsche die alles liebe und Gute,
auch für die Beerdigung brauchst du noch einmal ne Menge Kraft.
(Ich habe diesen Tag im nachhinein irgendwie nur wie in Trance erlebt)
liegen gruß,
Imke !!!
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  #3  
Alt 23.10.2005, 18:36
Benutzerbild von Petra_S
Petra_S Petra_S ist offline
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Ort: Thüringen
Beiträge: 342
Standard AW: ich bin so hoffnungslos verzweifelt

Hallo liebe Kicia!

Laß dich umarmen, du stehst völlig unter Schock und neben dir! Nimm dir nicht zu viel vor, male dir die Zukunft nach möglichkeit nicht aus (jetzt noch nicht) und versuche dich erst einmal irgendwie über den Tag zu retten.Auch wenn sowieso alles egal ist, geh`in die warme Badewanne, verwöhn dich mit heissem Tee und halt alles fest, was dir irgendwie Trost und Nähe gibt.

Mein Vater ist gestorben, da war ich 24 Jahre, hatte allerdings schon drei kleine Kinder und einen Mann. Obwohl mein Pa lange schon krank war, hat es mich getroffen wie ein Faustschlag, da er gerade eine etwas bessere Phase hatte, dachten wir ...!

Magst du uns von deiner Mama erzählen, wie sie war oder wer du bist? Lebst du allein, noch bei den Eltern oder hast du Geschwister?

An die Trauerfeier erinnere ich mich, wie an einen Film - ich hatte auch Beruhigungstabletten genommen und wollte meinen Vater eigentlich aus schönen Zeiten in erinnerung behalten. Als wir dann in dem Raum saßen, habe ich meinen dahmaligen Mann gebeten mit mir reinzugehen, ich habe es dann doch nicht fertig gebracht mich nicht zu verabschieden...! Tu was du ertragen kannst, es kommt auch sehr auf die Vorgeschichte an. Und wenn du zusammenbrichst(seelisch oder körperlich), wird sicher jemand da sein, der dich auffängt - vielleicht hast du einen vertrauten Menschen der dich von Anfang an an die Hand nimmt...? Du musst die Haltung nicht für andere bewahren, an diesem Tag geht es um Abschied zwischen deiner Mama und dir und kein anderer Mensch sollte sich darüber den Kopf zerbrechen!

Ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft und Mut. Ich würde mich freuen, wenn du mehr erzählen möchtest:

Liebe Grüße Petra
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  #4  
Alt 24.10.2005, 11:53
FridaB FridaB ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: ich bin so hoffnungslos verzweifelt

Liebe Kicia,

ich war 26 als meine Mutter starb und möchte mich Petras Worten anschließen, nimm dir Zeit und Ruhe für dich. Du must für niemand anders funktionieren oder stark sein. Deine Mutter ist erst vor zwei Tagen gestorben, es ist völlig normal, das du viel weinen mußt und an sie denkst. Wäre es nicht eher seltsam, wenn dir das gar nichts ausmachen würde? Warum nimmst du die Beruhigungsmittel? Weil du nicht weinen möchtest oder weil du den Schmerz nicht aushältst? Du bist bestimmt sehr viel stärker als du denkst. Die Trauerfeier ist dazu da, um Abschied zu nehmen, auch für dich. Habt ihr etwas persönliches vorbereitet? Spezielle Musik ausgesucht? Besondere Blumen? Einen Brief geschrieben, um in in den Sarg zu legen oder ähnliches? Vielleicht hilft es dir etwas für deine Mutter vorzubereiten als letzten persönlichen Gruß.

Wenn du dein Studium ein oder zwei Semester aussetzen möchtest, dann mach das. Du bist noch sehr jung und kannst das ohne Probleme machen. Im Job wäre das schon schwieriger. Du kannst immernoch ein Praktikum machen, wenn dir zu Hause "die Decke auf den Kopf" fallen sollte. Du hast die Möglichkeit dazu, also nutze sie ruhig. Deine Mutter will das es dir gut geht, nur darauf kommt es an.

Vielleicht schaust du mal auf http://www.elternlos.de vorbei. Eine Seite mit Forum für alle, die sehr früh Vater und/oder Mutter verloren haben. Wenn du gleichaltrige zum reden suchst.

Ich wünsche dir alles Gute.

Lieben Gruß

FridaB
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  #5  
Alt 25.10.2005, 20:11
vesna vesna ist offline
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Registriert seit: 27.04.2004
Ort: Graz
Beiträge: 31
Standard AW: ich bin so hoffnungslos verzweifelt

Libe Kicia,
ich will dir auch mein Beileid aussprechen.
Ich habe meinen Papa vor 6 Monaten verloren. Bin 23 Jahre und stecke auch mitten in meinem Studium. Nach der Beerdigung habe ich ein Semester lang nichts gemacht, um mir Zeit zu nehmen um meinen Papa zu trauern. Das hat mir geholfen.
Momentan geht es mir aber gut. Bin wieder auf der Uni und habe mein Leben einigermassen im Griff.
Bin noch immer sehr traurig, dass mein Papa nicht mehr da ist.
Ich kann dir aber versprechen, dass man mit der Zeit mit dem Schmerz leben lernt.
Ich wünsche dir noch viel Kraft für die Beerdigung. Ich denke an dich.
Liebe Grüße Vesna
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  #6  
Alt 26.10.2005, 18:53
Benutzerbild von little_watergirl
little_watergirl little_watergirl ist offline
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Ort: Kiel
Beiträge: 21
Standard AW: ich bin so hoffnungslos verzweifelt

Ich kann dich sehr verstehen.
Ich bin junge 15 Jahre und meine Mama ist mit 44 Jahren 2 Tage vor meinem 15ten Geburtstag an Lugenkrebs gestorben.
Es gibt Höhen und Tiefen...und viele Augenblicke wo ich einmal ein Gefühl, ein Bild, einen Gedanken oder einen Gegenstand habe und einfach nur heuln muss...das muss sein, sonst würde ich vollkommen zerbrechen.
Ich weiß jetzt, wo es 3 Monate her ist, dass sie nie wieder zurückkommen wird (ich wusste es vorher ja auch schon, aber jetzt nach 3 Monaten gibt es so viele Situationen wo mir das immer wieder bewusst wird)
Ich wünsche dir viel Kraft für diese schwierige Situation, es ist schlimm wenn man seine Mutter in jungen Jahren verliert, ich spreche aus meinen Gefühlen...

Bente
__________________
Manchmal denke ich,
ich habe es geschafft,
habe den Gipfel fast erreicht.
Doch dann kommen die Erinnerungen wieder.
Ein Lied! Ein Wort! Ein Gedanke!
Und schon rolle ich den Berg wieder hinab.
Vergessen werde ich Dich nie!
Denn in meinem Herzen
trage ich immer noch unsere schönen Stunden,
die schönsten Stunden meines Lebens.
Mam, ich liebe Dich!
Für immer!!!
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  #7  
Alt 27.10.2005, 12:08
Monica Monica ist offline
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Registriert seit: 26.10.2005
Beiträge: 5
Standard AW: ich bin so hoffnungslos verzweifelt

Liebe Kicia,

zuerst einmal mein herzlichstes Beileid! Ich weiß, was Du gerade durchmachst - ich war 29 Jahre alt (vor 1 Jahr) als ich meinen Papa verloren habe. Es ist schwer, das alles zu begreifen. Mit der Zeit lernt man jedoch damit zu leben, auch wenn der Schmerz und die Trauer niemals vorbei gehen.

Als mein Papa gestorben ist, habe ich immer wieder daran gedacht (und das denke ich auch heute noch), dass es ihm jetzt viel besser geht da oben, dass er nicht mehr leiden muss und dass wir uns irgendwann wieder sehen! Der Tod ist nicht das Ende, sondern nur der Übergang in eine andere, vielleicht viel schönere Welt.
Außerdem bin ich ganz sicher, dass Deine Mutter Dich immer begleiten und Dir die nötige Kraft geben wird. Du kannst sie zwar nicht sehen, aber sie ist da!!! Auch Liebe ist nichts Greifbares und dennoch existiert sie! So ist es auch mit unseren lieben Verstorbenen - auch sie sind immer bei uns!

Kicia, ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Glauben!

Lieben Gruß
Monica
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  #8  
Alt 06.11.2005, 16:25
kicia kicia ist offline
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Registriert seit: 23.10.2005
Beiträge: 16
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Vielen lieben Dank für eure Beiträge. Auch wenn man es den anderen nicht wünscht, ist es ein trost, dass ich nicht die einzige bin.
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  #9  
Alt 17.11.2005, 07:23
Benutzerbild von maike_w
maike_w maike_w ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.11.2005
Beiträge: 6
Standard AW: ich bin so hoffnungslos verzweifelt

ich kann dich so gut verstehen.meine mutter ist am dienstag gestorben und seitdem laufe ich in der wohnung umher wie ein mechanischer roboter ohne gefühl für irgendetwas hab keine chance mehr gehabt mich von ihr zu verabschieden,es ging alles viel zu schnell.
ich wusste seit juli das sie lungenkrebs hat und nur vier monate später war alles vorbei.
auch ich wünsche dir viel kraft

maike
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