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  #1  
Alt 20.11.2013, 20:39
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Ihr Lieben,

mein Papa ist vor drei Monaten gestorben, genau heute vor drei Monaten war seine Beerdigung.
Morgen ist sein Geburtstag.

Ich bin so voller Trauer.
Ich kann den Schmerz über seinen verlust kaum aushalten, so stark ist er.
Er fehlt mir so sehr. Und es wird Woche für Woche schlimmer statt besser.

Ich bin wie ein einsames, verlassenes Kind. Dabei bin ich doch schon lange erwachsen, aber meine Psyche weiß das irgendwie grad garnicht.

Ich war eine Woche krankgeschrieben, als er starb. Ich war ja da in der Nacht und habe seine Hand gehalten. Ich komme immer noch nicht mit dieser Erinnerung klar. Sie macht mich so unendlich traurig, weil es dadurch so entsetzlich WAHR ist.

Dann war ich drei Tage krankgeschrieben, als die Beerdigung war. Mitte September ging dann garnichts mehr und ich bin zwei Wochen zuhause geblieben. Seit zwei Wochen war jeder Arbeitstag wieder eine Qual, und jetzt habe ich mich diese Woche wieder vier Tage krankschreiben lassen. Ich kann einfach nicht mehr. Ich brauche mal Zeit, um alleine zu Hause zu sein, zum weinen, zum Tagebuch schreiben, zum Bilder aufhängen und vor allem zum Schlafen. Nachts kann ich so schlecht schlafen.

Ich kämpfe aber mit so einem schlechten gewissen! Dass ich schließlich nur meinen Vater verloren habe und nicht meinen Mann, dass ich durchaus arbeiten gehen kann, dass ich niemanden kenne, der sich deswegen so gequält hat und alle anderen viel stärker und belastbarer sind...
irgendwie denke ich dass mit mir was nicht stimmt...dass ich nicht normal bin...

wie geht es denn euch? könnt ihr einfach so weiterfunktionieren und alles erfüllen? Beruf, Arbeit, Haushalt?
VIelleicht kann ich mich ja etwas "normaler" fühlen, wenn ich lese, dass andere auch mit Erschöpfung und Trauer so sehr kämpfen?

es grüßt euch eure traurige
Elisa
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  #2  
Alt 20.11.2013, 20:51
Luisa.Hope Luisa.Hope ist offline
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Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Hallo elisa !

Ich sende Dir eine stille Umarmung.
Meine Mutter starb vor 9 Wochen, ich bin auch voll Trauer. Mal ist ein Tag besser, dann mittel, dann mal schlecht.
Ich verstehe jedes Wort von Dir das Du geschrieben hast. Bei mir ist das ähnlich alles.
Ich mache derzeit auch nur das nötigste. Schlafen kann ich aber gut, weil ich Abends so k.o im Kopf bin, schlafe ich gleich ein.
Bei mir ist alles Morgends dann immer am schlimmsten. Nachmittags geht es so, Abends ist das immer bißchen besser wenn ich nicht gerade einen sehr schlechten Tag habe.
Ist halt auch doof dies November Wetter, da habe viele die keine Trauer haben ja auch schon gewisse Schweirigkeiten mit der Psyche.
Ich wünsche Dir das es Dir bald ein bißchen besser geht.
LG
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  #3  
Alt 20.11.2013, 21:20
Benutzerbild von Schäferhund26
Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Liebe Elisa,

mach dir keinen Kopf.Du bist völlig normal.
Ich dachte mir,nach 4 Wochen kann ich doch sofort in den Unialltag zurück-denkste.Ich habe jetzt alles zurückgeschraubt,weil es einfach noch zu früh war.Mein Nebenjob komischerweise ist eine tolle Ablenkung und ich freue mich immer dorthin zu gehen.Mit der Uni waren zu viele Erinnerungen verknüpft-es ging noch nicht.Starte jetzt im nächsten Semester erst wieder richtig.
Mach dir nicht zu viel Druck,du hast einen schweren Verlust erlitten und du hast ein RECHT zu trauern.

Herzlich,Valli
__________________
MEINE MAMA
1960-2013.Du wirst immer in meinem Herzen sein-bis wir uns wieder sehen.
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  #4  
Alt 20.11.2013, 22:49
cawo cawo ist offline
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Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Hallo Elisa,


mein Mann verstarb im Februar, mir geht es momentan wie dir.

Ich hatte im Sommer eine Zeit da war es ein bisschen besser...Aber derzeit wieder "volle Breitseite"

Auch für mich ist die Arbeit derzeit eine Qual... dies "pipifax-Probleme"... ich halte es nicht aus.

Aber ich weiß, ich MUSS. Ich darf mich nicht hängen lassen, das hätte er nicht gewollt..

Es ist schwer, sehr schwer, aber wir müssen da durch.

Unsere Lieben hätten es nicht gewollt, dass wir nicht aus dem Trauerloch rauskommen.

Auch mir gehen die Bilder der letzten Minuten nicht aus dem Kopf. Aber ich bin dennoch glücklich diese Bilder haben zu dürfen... Wir sind den Weg zusammen gegangen

Du bist nicht alleine

LG

Carmen
__________________
Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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  #5  
Alt 20.11.2013, 23:33
splitsoul splitsoul ist offline
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Beiträge: 68
Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Ich denke - da ist jeder anders - jeder trauert anders - und es gibt kein normal und kein unnormal, kein richtig und kein Falsch ...

Bei meinem Vater ist es in etwa genauso lange her wie bei deinem Vater - mein Vater starb am 10.08 in meinem Beisein im Hamburger Hospiz Helenenstift ...

Und seither ... funktioniere ich - und zwar nahezu perfekt.
Ich habe die Beerdigung organisiert, ich habe danach bei der Trauerfeier bei uns zuhause 50 Gäste bewirtet - ich bin mit meiner Mutter von A nach B zu C gefahren um Formalitäten zu klären.

Die ersten zwei Monate habe ich nicht EINMAL um meinen Vater geweint - abgesehen von dem Moment in dem er starb und bei der Beerdigung als ich (ja, ich habe darauf bestanden) seinen Sarg mit abgeseilt hab.

Langsam kommt die Trauer --- aber nur Nachts ... Tagsüber laufe ich wie ein Uhrwerk ... Nachts weine ich und liege wach ... wie lange das noch so gut geht ... ich weiß es nicht ..
__________________
Daddy, niemand geht jemals so ganz!
gest. 10.08.2013 14:30 Uhr in meinem Beisein
(HCC, Leberzirrhose Child B, Hep. C, letztlich Metastasen und Rezidiv nur 3 Monate nach der Teilresektion)
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  #6  
Alt 21.11.2013, 18:19
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

liebe elisa..
es tut mir leid, daß du deinen geliebten papa verloren hast.
deine trauer ist spürbar und ich will dich wissen lassen, daß du völlig normal bist. weißt du, es gibt keine trauer-norm. du kannst um jeden von dir geliebten menschen trauern wie und so lange du es brauchst.
du hast etwas furchtbares erlebt und das ist für deine psyche sowas wie hochleistungssport. das verarbeitet man nicht in kurzer zeit. meine mami ist jetzt 13 monate tot und auch heute noch kommen immer wieder trauerwellen. ich nehme sie an und leb sie aus, denn ich habe gelernt, daß trauer ganz viel zeit und annehmen braucht.
die trauer hat verschiedene phasen, das wirst du mit sicherheit auch noch erfahren. du bist grad in der phase des realisierens, einer sehr schwere zeit. dazu gehört, daß dir immer diese bilder in den kopf kommen, um dies ein stück weit zu verarbeiten.
das schreiben hier ganz dich auch ein stück begleiten, denn hier fühlen wir alle das gleiche: große trauer um einen geliebten menschen.
mach dich bitte nicht verrückt, alles ist ok bei dir. laß dir zeit, soviel wie du brauchst. es ist DEINE trauer.
ich wünsche dir von herzen ganz viel kraft weiterhin.
stille grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #7  
Alt 21.11.2013, 20:16
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Liebe Luisa, liebe Valli, liebe Carmen und liebe splitsoul und liebe Tine und liebe Marion,

ich danke euch allen für eure Antworten! Es tat so gut das zu lesen!
Ja, es braucht Zeit, und das letzte Jahr hat mich unendlich viel Kraft gekostet. Das wird mir erst langsam bewusst, WIEviel Kraft es mich gekostet hat. Und dass jetzt all die Erinnerungen kommen. Heute sein Geburtstag. Ende November 12 sein letzter Besuch bei mir. 6.12.12 die Diagnose... es tut so weh, auch an all das Leid und die schlimme Krankheit zu denken, und ich kann einfach nur hoffen, dass ich irgendwann meinen Vater so nah im Herzen habe, dass der verlust weniger wehtut und ich mehr spüren kann, was er mir alles gegeben hat. Aber gerade dadurch, dass er mir soviel gegeben hat, ist der verlust einfach erst mal nur größer und größer und größer...

Es ist verrückt, aber durch eure Antworten fühle ich mich tatsächlich weniger alleine und viel normaler, und ich bin froh, dass es dieses Forum gibt.
Danke und euch auch allen eine Umarmung und viel Kraft!!!!

eure Elisa

Geändert von elisabetz (21.11.2013 um 20:22 Uhr)
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  #8  
Alt 18.12.2013, 18:57
Birgit1505 Birgit1505 ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Hallo,
ich habe meine Mutter am 31.10.12 verloren (Gallengangskarzinom, von der Diagnose am 29.02.12 bis zu ihrem Tod am 31.10.12 lagen nur 8 schmerzhafte, verzweifelte Monate, die sich so in mein Gedächtnis gegraben haben, dafür gibt es keine Beschreibung) und kann Dir versichern, dass es ganz normal ist, wie sehr Du Deinen Vater vermisst. Ich kann es Dir so gut nachempfinden, und bei mir ist es schon über ein Jahr her. Wie funktioniere ich im Alltag? Gute Frage, das frage ich mich auch jeden Tag. Bin eine gute Schauspielerin, denke ich. Kaum einer, der das nicht erlebt hat, kann nachvollziehen, wie die Trauer um den geliebten Menschen einen innerlich zerreisst. Klar, ich habe einen Mann, Kinder, aber in mir drin ist ein riesiges Loch, eine Leere, die so unendlich ist. Daher verstehe ich alles, was Du schreibst. Gerade die Vorweihnachtszeit mit den Ritualen (zusammen den Weihnachtsbaum kaufen, Heiligabend nach der Messe zum Essen und Bescherung hinfahren etc.) ist so schwer, und es ist schon das zweite Mal, das ich das erleben muss.
Dienstags und freitags gehe ich zum Friedhof, rede mit ihr, versuche zu begreifen. Aber es ist immer noch nicht richtig bei mir angekommen. Am Anfang habe ich mir eingeredet, sie ist nur in Urlaub, es muss ein Irrtum vorliegen, gleich ruft sie an.
Es vergeht kein Tag ohne Weinen. Glaub mir, Du bist ganz normal. Ich fühle mit Dir und verstehe Dich.
Sie ist zuhause in unserem Beisein gestorben und das Kissen, das bei ihr lag, habe ich mitgenommen und NICHT gewaschen! Das ist jetzt schon über ein Jahr in meinem Bett und es riecht noch nach ihr. Manchmal denke ich, die Trauer muss doch weniger werden. Alle fragen, wie es einem geht, aber wissen will es doch keiner. Mit Tränen kann kaum jemand umgehen.

Ich schicke Dir liebe Grüße!

Birgit
Liebe Grüße
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  #9  
Alt 19.12.2013, 23:08
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Liebe Birgit,

danke für deinen Zuspruch.
Ja, ich weine auch noch jeden Tag, und kämpfe mit dieser großen inneren Verlassenheit. Und es bliebt gleich. Ich hoffe, dass es im neuen Jahr besser wird, mit dem Licht und dem Frühling, aber die Trauer braucht ganz viel Zeit und diesen doofen Satz mit der vielen Zeit, den fange ich gerade überhaupt erst an zu verstehen.

Ich habe heute Fotos von ihm gesucht und festgestellt dass ich ja die alten Fotos noch auf dem alten Rechner habe (von den Urlauben der letzten Jahre) und den mal ausmotten muss. hab nie welche abgezogen, weil im Alltag nie Zeit dafür war.

Und ich schreibe ihm in meinem Tagebuch immer noch Briefe.
Danke für das Lesen und Antorten hier, es hilft mir, ich komme mir dann mit meiner Trauer nicht so unsichtbar vor.
Eure Elisa
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  #10  
Alt 20.12.2013, 17:04
Benutzerbild von little_mermaid
little_mermaid little_mermaid ist offline
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Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Zitat:
Zitat von splitsoul Beitrag anzeigen
Und seither ... funktioniere ich - und zwar nahezu perfekt.
Ich habe die Beerdigung organisiert, ich habe danach bei der Trauerfeier bei uns zuhause 50 Gäste bewirtet - ich bin mit meiner Mutter von A nach B zu C gefahren um Formalitäten zu klären.
Es ist gut, von anderen Betroffenen hier zu lesen. Ich muss ehrlich sagen mir geht es wie dir und manchmal erschreckt mich das. Einerseites funktioniere ich "perfekt", in der Uni, im Nebenjob - habe kaum einen Tag gefehlt, alles wie immer laufen lassen, die Leute denken dort überall, alles ist gut...habe nach Papas Tod ein Stipendium wegen meinen Leistungen erhalten, meine Bachelorarbeit mit 1,3 abgegeben... Nachts breche ich total zusammen, wegen Papa, weil mich mein Freund vor fünf Monaten auch noch verlassen hat und ich mich eigentlich wie der einsamste Mensch auf der ganzen Welt fühle und ich mich noch nie so verlassen gefühlt habe. Nur "draußen" merkt das keiner.

Total verrückt, oder?

Der Gedanke Weihnachten alleine mit meiner Mutter zu feiern (bzw. bei Freunden von ihr) ist mir ein Graus. Bislang weiß ich noch nicht mal, ob ich zu ihr fahre. Ich packe es nicht den Gedanken ohne Papa zu feiern, mit "Freunden" auf "frohen Festabend" zu machen... Ich kann einfach nicht! Mir wurde dieses Jahr zu viel genommen. Weihnachten sagt mir nichts dieses Jahr. Es ist für mich immer noch unfassbar, dass ich nie wieder mit meinem Papa sprechen kann. Dass ich ihm nichts von meinen Leistungen erzählen kann, er nie mehr stolz auf mich sein wird... Trotzdem mache ich weiter und weiter. Bin grade froh, einfach ein paar Tage zuhause zu haben, mal wieder alles zu ordnen, was im Alltag nicht machbar ist. Vielleicht braucht auch mein Inneres dieses ordnen...

Morgen ist Papas Geburtstag...es ist völlig abwegig, dass er nicht mehr da sein soll :-(

Alles Gute!
__________________
Mein Papa (54): Ende Februar 2013 Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen im ganzen Körper. Drei Chemos. Am 16.05.2013 in den Armen meiner Mutter verstorben. Papa, wir lieben dich!!

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58546

Geändert von little_mermaid (20.12.2013 um 17:07 Uhr)
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  #11  
Alt 20.12.2013, 19:15
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Zitat:
Zitat von little_mermaid Beitrag anzeigen
Es ist gut, von anderen Betroffenen hier zu lesen. Ich muss ehrlich sagen mir geht es wie dir und manchmal erschreckt mich das. Einerseites funktioniere ich "perfekt", in der Uni, im Nebenjob - habe kaum einen Tag gefehlt, alles wie immer laufen lassen, die Leute denken dort überall, alles ist gut...habe nach Papas Tod ein Stipendium wegen meinen Leistungen erhalten, meine Bachelorarbeit mit 1,3 abgegeben... Nachts breche ich total zusammen, wegen Papa, weil mich mein Freund vor fünf Monaten auch noch verlassen hat und ich mich eigentlich wie der einsamste Mensch auf der ganzen Welt fühle und ich mich noch nie so verlassen gefühlt habe. Nur "draußen" merkt das keiner.

Total verrückt, oder?

Der Gedanke Weihnachten alleine mit meiner Mutter zu feiern (bzw. bei Freunden von ihr) ist mir ein Graus. Bislang weiß ich noch nicht mal, ob ich zu ihr fahre. Ich packe es nicht den Gedanken ohne Papa zu feiern, mit "Freunden" auf "frohen Festabend" zu machen... Ich kann einfach nicht! Mir wurde dieses Jahr zu viel genommen. Weihnachten sagt mir nichts dieses Jahr. Es ist für mich immer noch unfassbar, dass ich nie wieder mit meinem Papa sprechen kann. Dass ich ihm nichts von meinen Leistungen erzählen kann, er nie mehr stolz auf mich sein wird... Trotzdem mache ich weiter und weiter. Bin grade froh, einfach ein paar Tage zuhause zu haben, mal wieder alles zu ordnen, was im Alltag nicht machbar ist. Vielleicht braucht auch mein Inneres dieses ordnen...

Morgen ist Papas Geburtstag...es ist völlig abwegig, dass er nicht mehr da sein soll :-(

Alles Gute!
Ach, little mermaid,
wie traurig, das zu lesen.
Mir geht es mit Weihnachten genauso, ich kann mir es gar nicht vorstellen es zu feiern, ich empfinde nur Trauer und Verlust und EInsamkeit, aber leider kommt meine Mutter hierher und ich habe wieder das Gefühl, eine gute Miene zu einem traurigen Spiel machen zu müssen.

Dein Papa ist bestimmt sehr stolz auf dich, ich bin mir da ganz sicher! Und du musst bitte auch stolz auf dich sein. FUnktionieren ist ja nicht nur schlecht, sondern es es gibt dir ja auch etwas wichtiges, z.B, beruflichen Erfolg, den du auch brauchst und es kann dein Selbstewusstsein stärken! Es zeigt auch einfach etwas von deiner Stärke und dass du dich auf dich selbst verlassen kannst. Ich wünsche dir aber auch Zeit und Kraft zum Trauern, für dich und deine Gedanken und deine Tränen.

Den Geburtstag habe ich auch nicht gut überstanden, das war Ende November, als hier geschrieben habe. Da gehts mir jetzt im Vergleich besser, aber im Grunde ist es nur "versteckter"
Liebe Gruß an euch alle da draußen

Elisa
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  #12  
Alt 20.12.2013, 19:32
Benutzerbild von nala1810
nala1810 nala1810 ist offline
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Standard AW: Wie schafft ihr es im Alltag zu funktionieren?

Ach Elisa;


wie ich es schaffe keine Ahnung, meine Mama ist nun 22 Monate nicht mehr bei uns und gerade zur Zeit wenn sich alles wieder jährt fällt es bsonders schwer, tut sehr weh. Niemand weiß wie es wirklich in mir aussieht, niemand ahnt es.

Ich vermisse ihre Stimme, ihr Lachen, ich möchte ihr einfach mal anrufen können um mit ihr zu quatschen, unsere Einkaufsbummel unsere Kaffeekränzchen all dies gibts nicht mehr.

Ich denke gerade um Weihnachten herum, wenn die Tage so kurz sind tuts einfach am meisten weh.

Funktionieren tue ich auch, habe viele Ehrenamtliche Jobs nebenher, bei beiden Kids im Elternbeirat, an 2 Schulen im Förderverein engagiert, und außerdem dann noch ne Halbtagsstelle und Familienmanagerin, aber wehe ich komme zur Ruhe, bin allein dann zermürbt es mich wieder. und die große Frage nachdem WARUM WARUM??? Kann keiner beantworten.

Dickes Drückerle

Nala
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  #13  
Alt 20.12.2013, 22:21
elisabetz elisabetz ist offline
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Zitat:
Zitat von nala1810 Beitrag anzeigen

Ich vermisse ihre Stimme, ihr Lachen, ich möchte ihr einfach mal anrufen können um mit ihr zu quatschen...

Nala
LIebe Nala, ich denke jeden Tag: wenn ich ihn doch nur einmal noch treffen könnte, wenn er mich doch wenigstens mal anrufen würde!!!

komme mir dann ein bißchen komisch vor, aber ich sehne mich danach, von ihm zu hören und werde manchmal zornig, weil er so absolut weg ist...
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