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  #1  
Alt 13.03.2006, 17:48
daisho daisho ist offline
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Unglücklich Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Hallo zusammen,

im April 2004 hatte ich den ersten Tumor, ein Seminom, dies wurde entfernt, anschließend Strahlentherapie durchgeführt.
Die erste Nachuntersuchung im Oktober zeigte auf der anderen Seite ein Nichtseminom (Theratomkarzinom) auch dies wurde entfernt.

Mein Urologe riet zur RLA, ich habe mich aber nach etlichen Meinungen von verschiedenen Zentren (Freiburg, Bonn etc.) zur Wait and See Strategie entschieden und mein Urologe trägt dies mit.

Alle 2 Monate wird Blut abgenommen und MRT durchgeführt (als Kassenpatient - habe einen klasse Urologen-) Es läuft eigentlich immer gleich nach der MRT; die ersten 4 Wochen gehen einigermaßen gut, dann gehts von der psychischen Belastung wieder runter, vielleicht aufgrund der anderen gesundheitluchen Probleme. Immunsystem ziemlich am Boden, körperliche Belastung ist gesunken, Müdigkeit usw.

Möchte hier mal anfragen, wie es anderen Betroffenen geht, was ihr so macht, ob ihr eine psychische Betreuung in Anspruch genommen habt etc.

Gruß Gerd
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  #2  
Alt 15.03.2006, 01:21
IROX IROX ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

gegen die müdigkeit hilft nur sport ich weiss das das gerade am anfang schwer ist diesen teufelskreis von müdikeit-schlafen-körperlichem abbau-noch mehr müdigkeit zu durchbrechen und bei mir klappt das auch nur indem ich mir feste termine für meine aktivitäten setze. wegen der psychosache: ja das schiebe ich als vor mir her eigentlich hatte ich vor am montag mal einen psychater zu konsultieren. naja morgen ist mittwoch, soviel dazu. wenn du keine medikamente nimmst kannst du es mal mit johanniskraut versuchen das hellt, regelmäßig genommen, die stimmung ein wenig auf. aber wenn dann das aus der apo das ist standratisiert und getestet (z.b.neuroplant). musst aber aufpassen bei medikamenten es hat sehr viele wechelwirkungen.
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  #3  
Alt 15.03.2006, 09:49
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch

Hallo Leute,
ich finde die psychische Belastung und die Angst vor Rückfall, anderem Krebs etc. z.T. auch recht heftig. Und da hilft auch nicht das Gerede, dass man eine super gute Prognose hat etc.

Direkt nach der OP und noch vor der Strahlentherapie hatte ich mich mit einer Psychoonkologin unterhalten. Zwei Termine gabs und ich fand die Frau klasse. Als Person und auch als Therapeutin. Schon in den zwei Gesprächen gab es immer Ideen und Sichtweisen, die sie aufgebracht hat, die ich sehr gut fand und die einem sicherlich helfen können.

Z.T. waren das Sätze, die in einem anderen Zusammenhang trivial klingen würden (bspw. "als Krebskranker muss man zusehen, dass man sein Leben lebt und nicht die Krankheit"; "Durch eine Therapie lernen Sie, die Krankheit als Episode zu begreifen" ...).

Ich bin dann leider umgezogen und habe mich dann gar nicht mehr um eine Psychotherapie bemüht, weil ich denke, dass es auch ohne geht (mich hats auch nicht so erwischt wie daisho).

Ich bin aber nach den zwei Gesprächen sehr sicher, dass eine Therapie sehr gut helfen kann und sehr nützlich ist.

Übrigens fand ich das auch deshalb, weil man mit den eigenen Angehörigen über sein z.T. recht finsteren Gedanken kaum reden kann und sowieso (so meine Erfahrung) bei seinen lieben Nächsten das Thema nicht so oft anspricht. Mit einem professionellen Therapeuten kann man ohne Rücksicht auf dessen Gefühle einfach mal reden ... und das ist sehr befreiend. Sie sagte mir auch "Wenn es hier einen Ort gibt, an dem Sie eine Std. pro Woche über die Krankheit reden können, dann müssen sie sich den Rest der Woche weniger Gedanken drüber machen".

Unter http://www.dapo-ev.de/
kann man Therapeuten in seiner Umgebung suchen.

Vielleicht kann hier ja jemand von seinen Erfahrungen berichten. Ich habe die Therapie ja nicht gemacht, sondern nur einen kleinen aber guten Eindruck gewonnen.

Viele Grüße

PantaRei
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  #4  
Alt 15.03.2006, 16:35
daisho daisho ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Danke Irox und PantaRei,

Sport habe ich immer getrieben, 5 Wochen nach der zweiten OP habe ich meinen C-Trainer noch gemacht und das war extrem anstrengend. In der Woche trainiere ich oder fahre Rad, am WE wird gewandert. Nutzen tut das nichts, eher im Gegenteil. Die Versuche mit Naturheilmitteln haben auch nicht geholfen.
Im April fange ich da was neues bei meiner Hausärztin an, mit hochdosierten Vitamin C-Spritzen, Zink, Selen und Infusionen. Mal sehen, ob das hilft.

Mittlerweile hoffe ich schon fast, dass am Dienstag was gefunden wird, dann wüsste ich wenigstens, dass es daher kommt. So etwas zu denken, ist natürlich Blödsinn. Aber diese extreme Müdigkeit find ca. 3 Monate vor dem ersten Tumor an und seitdem ist es trotz der OPs mehr geworden.

Ich kann PantaRei nur Recht geben, mit den Angehörigen kann man viel schlechter drüber reden. Meine Frau ist so schon völlig ängstlich.
Eltern habe ich nicht und meinen Schwiegereltern haben wir vom zweiten Tumor nichts erzählt, die sind beide schwer herzkrank. Also ist keiner da, außer die Freunde und da fällts recht schwer. Einige sagen ja auch, wie viele. das ist doch operiert worden, da ist doch nichts mehr ...

Ein Therapeut rückt wohl immer näher, aber der Weg ist lang.

Ich danke euch für die Tipps.
Gruß Gerd
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  #5  
Alt 18.03.2006, 00:33
tonixx tonixx ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Hi Gerd,

dass mit der Müdigkeit kenne ich nur zu gut. Ich fühle mich im Moment einfach nur schlecht. Man wartet die Untersuchungen ab und am Ende kommt nichts dabei raus. Alle sagen dass es einem gut gehen muss, nur ganz tief innen spürt man das es anders ist. Ich weis wie ich mich vor 1,5 Jahren, vor meinem 2. mal Krebs gefühlt habe, und ich weis wie es mir heute geht. Mir geht es im Moment viel schlechter als nach der Chemo. Ob das nun physisch oder psychisch ist weis ich nicht.

Sorry, aber ich glaube ich helfe hier keinem weiter..

Tschüss Micha
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  #6  
Alt 19.03.2006, 09:51
IROX IROX ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

nachdem ich mich mehr oder weniger gut mit johhanniskraut ein halbes jahr über wasser gehalten hab, hab ich mich jetz dazu entschlossen zum psychater zu gehen. da anzurufen ist ja schlimmer als wenn man verliebt ist also ich hab ungefähr eine woche damit verbracht mit dem telefon in der hand auf der couch zu sitzen und mir zu überlegen ob ich jetz anrufen soll oder nicht! aber wenn man dann anruft sind die dann obercool: die so: "wieso ich anrufe" ich: "depressionen" die:"wie siehts aus haben sie heute noch vor aus dem fenster zu springen?" ich:"nö,(ich und aus dem fenster springen wenn die wüsste was wir hinter uns haben, da springt man nicht mehr so mirnichts dirnichts einfach aus dem fenster-das wäre ja frevel) so schlimm ist`s auch nicht. ich nehm ja johanniskraut ich hab nur das komische gefühl das meine andern medikamente nicht mehr so wirken(vermehrt durchbruchsschmerzen bei 600mg valoron/400mg tramal/16oo mg ibuprofen - schlaftabletten nutzlos)" sie: "ja das ist algemein bekannt das das johanniskraut die aufnahme der anderen medikamente hemmt, wie wäre es mit montag?"--- cool oder? schade ist nur das es ein psychater ist und keine psychologin da wäre ich bestimmt freiwillig öfter hingegangen^^, aber die hat am telefon gesagt sie verschreibt keine medikamente.
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  #7  
Alt 19.03.2006, 22:46
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Mensch Leute,

wir leben doch nicht mehr im finstersten Mittelalter.
Wenn man so etwas erlebt hat, wie wir hier, dann ist es doch wohl völlig klar, dass man ein wenig aus der Spur gerät und im Kopf 'ne kleine Unwucht hat. Auf jeden Fall ändert sich sehr viel im Leben.

Schliesslich hat man nicht mal eben so eine lebensbedrohliche Krankheit.

Da finde ich es völlig normal, wenn man sich auch seelisch helfen lässt ... und ... ich kenne reichlich Leute, die durchaus mal einen Besuch beim Psychater einschieben könnten, die aber lange nicht so einen Scheiss erlebt haben, wie ich oder so mancher hier (den es deutlich schlimmer erwischt hat als mich). Wahrscheinlich wäre unsere Welt besser, wenn mehr Leute sich ihre seelischen Defekte behandeln lassen würden

Psychologen haben sich einfach darauf spezialisiert, Menschen in solchen Situationen zu helfen, dann sollen die das auch tun und wir sollten uns helfen lassen, wenn wir meinen dass uns das gut tut. Ich repariere mein Auto auch nicht selbst und habe damit kein Problem. Also kann ich mir auch bei meinen psychischen Pannen helfen lassen.

Dass sich nach einer Krebserkrankung das Denken und eben auch das Selbstvertrauen und viele Lebensumstände ändern, ist einfach so. Dass man sich bei der Bewältigung von all dem helfen lässt, ist völlig legitim.
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  #8  
Alt 20.03.2006, 13:47
IROX IROX ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

so war heute beim psychater: so jungs ich hab das heute für euch getestet das ist total locker fast wie beim hausartzt. ist gar nicht so wie man das aus dem fernsehen kennt, man wird nach seinen symtomen befragt und bekommt ein medikament. wenn ich das gewusst hätte wäre ich eher da gewesen. wolln mal kucken ob es hilft. hat gemeint das ist ne mittlere bis schwere depression aber das geht schon. das geht weg man muss es nur angehen befor es schlimmer wird. wenn das nicht hilft soll ich ein anderes nehmen was er mir auch aufgeschrieben hat, und wenn das nicht hilft eben noch mal wieder kommen. total locker, nix mit psychokram un so. und tausende von einzelsitzungen oder soon zeugs wie man sich das so vorstellt.
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  #9  
Alt 21.03.2006, 11:03
daisho daisho ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Hallo zusammen,

dank euch für die Stellungnahmen. Denke, dass ich das wohl auch mal testen werde. Ist nur mit der Zeit problematisch. Diese dauernde Rennerei zu den Ärzten ist schon stressig genug. Würd ich das alles nach der Arbeit machen, hätte ich gar keine Zeit mehr für irgendwas anderes.
Vielleicht verschlimmert sich das auch dadurch? Habe da schon den Eindruck, dass es so ist, grad wenn ich Michas Beitrag lese, ist ja wohl ähnlich gelaufen wie bei mir.

Bezweifle aber, dass das gegen die Müdigkeit hilft. Hier will meine Hausärztin ab April Infusionen zur Entgfitung, konzentrierte Vitamin C-Spritzen und Zink und Selen geben, auch über mehrere Wochen. Das soll gegen die Müdigkeit helfen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Mal schauen, ob es geht.

Wünsche euch alles Gute
Gruß Gerd
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  #10  
Alt 23.03.2006, 22:24
IROX IROX ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

antriebslosigkeit ist auch ein ausdruck von depression. die antriebssteigernde komponente von meinen antidepressiva ist schon voll da, ich mach schon seit zwei tagen frühjahrsputz. hätt ich nicht gedacht das das so viel bringt, klasse.
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  #11  
Alt 25.03.2006, 10:31
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Guten Morgen zusammen,

ich finde es nicht so toll, die Sache mit Medikamenten (Antidepressiva) zu regeln. Bei mir ging es ohne, auch wenn ich manchmal ganz schön angepisst war. Aber das ist sicherlich normal.

Nach der Therapie war ich gut ein halbes Jahr fertig und müde und abgeschlagen. Keine Ahnung ob das v.a. körperlich (wegen Strahlentherapie) oder psychisch war (das kann man - glaub ich - nicht wirklich unterscheiden).

Mit der Zeit und mit dem Angehen von neuen Aufgaben habe ich dann allmählich gemerkt, dass ich Stück für Stück wieder "leistungsfähiger" werde, fast so wie vor der OP. Damit wächst dann auch das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl.

Schönes Wochenende zusammen,

PantaRei
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  #12  
Alt 25.03.2006, 10:44
muethomas muethomas ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Eine mittelschwere bis schwere Depression ist nun mal nur durch Medikamente zu behandeln. Je eher das passiert, desto besser ist das für den Patienten. Ob das jemand schön findet oder nicht ist dabei eher sekundär.

IROX, Du bist auf dem richtigen Weg!
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  #13  
Alt 25.03.2006, 21:06
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Hallo Thomas,

bei 'ner richtigen Depression ist das sicherlich der Fall.

Ansonsten würde ich aber die psychische Belastung - und um die ging es ursprünglich - nicht als erstes mit Medikamenten behandeln. Und nicht jede Mißstimmung, Müdigkeit und Antriebsarmut ist ein Depression.

Da ist dann ein Gang zum Therapeuten erstmal sinnvoller.

Gruss

PantaRei

Geändert von PantaRei (25.03.2006 um 23:42 Uhr)
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  #14  
Alt 26.03.2006, 21:13
muethomas muethomas ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Hallo PantaRei,

sicher ist nicht jede depressive Verstimmung sofort ein Fall für den Psychiater, aber in diesem Fall scheint mir das Problem doch akuter zu sein. Die Bezeichnung Psychotherapeut ist kein geschützter Begriff, jeder kann nach Lust und Laune eine Praxis aufmachen.

Eine schwere Depression ist in erster Linie eine Stoffwechselstörung, die man so auch nicht einfach wegdiskutieren kann. Es gibt viele Untersuchungen die belegen, dass Depressive effektiver mit Medikamenten als mit Psychotherapie behandelt werden sollten. Oft landen solche falsch behandelten Patienten nach mehreren Fehlbehandlungen dann doch im Krankenhaus.

Ebenso ist die Angst vor Antidepressive weitgehend unbegründet, moderne Antidepressive stellen nicht ruhig sondern bringen den Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht. Eine begleitende Psychotherapie mag für den Ein oder Anderen dabei durchaus sinnvoll sein. Die meisten Patienten werden aber auch ohne diese Therapie wieder gesund.

Gruß,

Thomas
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  #15  
Alt 27.03.2006, 00:00
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Psychische Belastung -auch nach 17 Monaten noch-

Hallo Thomas,

schön, dass Du mich mal wieder korrigiert hast. Ich will wirklich keinen Kleinkrieg mit Dir hier führen, aber Deine Art zu diskutieren ist mir zu blöd und bringt wirklich nicht weiter.

Wie akut das Problem ist und ob es an fehlenden Neurotransmittern liegt, kann ich per Internet nicht beurteilen. In diesem Thread ging es aber nicht um Dein Halbwissen zu den Themen Depression und Berufsbereichnung von Psychotherapeuten (die sehr wohl geschützt ist!!), sondern um Müdigkeit, Antriebsarmut, Angst vor Rezidiven und verminderte Leistungsfähigkeit.

Wenn Du etwas genauer gelesen hättest, dann wäre Dir auch aufgefallen, dass Daisho geschrieben hat, dass er Hemmungen hat zum Psychotherapeuten zu gehen und Irox spricht von "psychokram".

Mir ging es darum, dass im 21ten Jahrhundert ein Gang zum Psychotherapeuten nichts anrüchiges ist und dass man es durchaus überlegen sollte, wenn man eine Krebserkrankung durchgemacht hat. V.a. wenn die Erkrankung der Grund und der Auslöser für die psychische Belastung ist und diese vorher noch nicht bestand.

Zwar ist eine Depression medizinisch gesehen eine Stoffwechselstörung. Aber auch die Störung des Stoffwechsels hat einen Grund und das kann bei uns sehr gut der Stress wegen der Erkrankung sein.

Nach meiner Meinung hätte eine Psychotherapie mir geholfen. Ich habe mir in den ersten Monaten bei jedem Ziepen und Zwicken irgendwo in meinem Körper eingebildet, dass das jetzt sicherlich ein neuer Tumor ist. Diese Angst lähmt, macht antriebsarm und vermindert die Leistungsfähigkeit enorm. Bei mir hat sich dies mit der Zeit gebessert, auch wenn eine Therapie sicherlich gut gewesen wäre. Der Krebs hat mich aber auch, wenn ich mir das Schicksal mancher Kollegen hier anhöre, viel viel weniger schlimm erwischt.


Was die Berufsbezeichnung angeht, irrst Du gewaltig: Es gibt seit 1998 ein Gesetz (PsychThG), das sehr genau regelt, wann man sich Psychotherapeut nennen darf. Aus diesem Gesetz ergibt sich, dass eigentlich nur Psychologen und Mediziner mit einer umfangreichen Zusatzausbildung sich "Psychotherapeuten" nennen dürfen. Außerdem gibt es Zusatzqualifikationen (Psychoonkologie), die für uns von Bedeutung sind.
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