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  #16  
Alt 01.02.2009, 08:45
Benutzerbild von petra48
petra48 petra48 ist offline
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Registriert seit: 10.01.2007
Ort: Nähe Wesel
Beiträge: 893
Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo zusammen,

genau wie Helmut haben wir es auch erlebt, ja, erleben dürfen.
Es war ein ruhiger liebevoller Abschied.
Ich bin dankbar, dass ich es so erleben durfte.
Zuhause hätten auch wir das nicht bewerkstelligen können mit den Schmerzmitteln.
Auch wir hatten ein Superteam im Krankenhaus. Sehr, sehr liebevoll und bis zum Schluss in der Nacht war alle 15 Min. die Ärztin da (zufällig hatte unsere zuständige Ärztin Dienst).
Auch danach hat man sich so rührend um mich gekümmert, in jeder Form.
Ich bin sehr dankbar dafür.

Liebe Grüße
Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #17  
Alt 01.02.2009, 12:38
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo,

Zitat:
Zitat von HelmutL Beitrag anzeigen
Leider ist es nicht jedem vergönnt, zu Hause sterben zu dürfen und auch zu können.
Wenn medizinische Notwendigkeiten dagegen sprechen, geht's halt leider nicht Zuhause. Ein Glück für alle, bei denen es trotzdem klappt.

Was wir gemerkt haben, dass Schmerzfreiheit - soweit irgend möglich - wirklich das A und O ist. Schon in der Klinik. Meine Frau hatte bis Anfang Oktober kaum Schmerzen, da reichten ein paar Novalgin am Tag. Dann kamen Morphium-Tabletten dazu. Erst gering dosiert, zum Schluss das 30-fache der Anfangsdosis. Die Zeiten, in denen die Schmerzen nicht im Griff waren, weil (noch in der Klinik) von Tabletten auf Pflaster und dann Infusion umgestellt werden musste, waren für meine Frau fürchterlich. Sie konnte sich kaum noch bewegen, nur auf der rechten Seite liegen (im Rücken drückten die Nebennieren-Metastasen), jede Erschütterung tat ihr weh, und sie wollte einfach nur noch sterben, weil es nicht mehr zum aushalten war :-(

Meine Frau hatte großes Glück, dass in der Kllinik fähige und erfahrene Schmerztherapeuten waren. Sie hat dann per Port als Basis Novalgin in der Höchstdosis bekommen, dazu Morphium per tragbarer Schmerzmittelpumpe (so groß wie ein Taschenbuch). Novalgin als Basis, damit weniger Morphin gebraucht wird, dessen Nebenwirkungen bei höheren Dosen "überhand nehmen". Halt Dauer-Rauschzustand. Bei meiner Frau waren es nur 100 mg/d "Basis-Flow" kontinierlich, von ihr per Boli bis auf auf 500 mg/d zu erhöhen. Und bei Bedarf per "Arzt-Boli" (konnten wir selbst machen) praktisch unbegrenzt.

Völlig schmerzfrei war meine Frau nicht. Aber es war für sie gut erträglich, und sie konnte bei Bedarf (akute Schmerzen) halt immer sofort etwas „zugeben“. Zum Glück brauchte sie nicht soviel Schmerzmittel, dass sie völlig neben der Spur lief, halluziniert hat usw. Die „Gratwanderung“ zwischen möglichst schmerzfrei und möglichst klar im Kopf hat bei ihr geklappt, so dass sie bis zum Schluss nicht völlig umnebelt, sondern aufnahmefähig war (hören und verstehen).

Das haben wir auch dem super Schmerztherapeuten in der Klinik zu verdanken, bei dem ich mich im nachhinein nochmal für seine gute Arbeit bedankt habe. Traurig, dass sowas bei vielen Menschen (wie Alex Mutter) immer noch nicht so gut klappt, wie es eigentlich sein könnte :-(

Viele Grüße,
Stefan
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  #18  
Alt 02.02.2009, 00:53
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Zuhause verstorben

Hallo zusammen

etwas gibt mir beim Lesen der Beiträge zu denken. Anscheinend braucht man auch als Sterbende/r grosses Glück, um an die richtigen Ärzte und Pflegekräfte zu geraten.

Warum ist das so? Was kann man dagegen tun bzw. sich davor schützen?

Gerade in der Palliativmedizin scheint mir da so einiges im Argen zu liegen.


Liebe Grüsse

Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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  #19  
Alt 02.02.2009, 14:44
Potere Potere ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: Zuhause verstorben

Ich bin unendlich traurig, dass meine Mama nicht in Frieden sterben durfte.
Es macht mich so wütend und immens traurig, dass ich es nicht geschafft habe. Aber wie hätte ich es auch schaffen können??
Hätte einen Vater an meiner Seite haben müssen, der für seineFrau alles getan hätte. So hatte ich es nicht nur mit der Erkrankung meiner Mutter zu tun, sondern ständige Machtkämpfe mit meinem Vater.
Ich vermisse meine Mutter so sehr und möche einfach nur das sie weiß, dass ich sie sehr sehr liebe.
Mama du fehlst mir sehr......Dein Verlust und mein schlechtes Gewissen sind meine Begleiter.
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  #20  
Alt 02.02.2009, 17:35
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo,
Potere du musst kein schlechtes Gewissen gegénüber deiner Mutter haben. Ich bin der festen Übezeugung dass deine Mutter weiß wie sehr du sie lieb hast und dass du nicht anders handeln konntest.
Mein Lebensgefährte(64) ist im Beisein seiner jüngsten Tochter und mir, am 17.02.08, wie ich denke, friedlich im Krankenhaus verstorben.Er hat nie geeäußert wo er sterben wollte. Ein halbes Jahr vor seinem Tod bekam er die Diagnose Lungenkrebs. Diese Diagnos hat weder ihn noch mich sehr verwundert. Als ich ihn vor sechs Jahren kennen gelernt habe war er schon starker Raucher. Er sagte mir dann auch dass er seit seinem 15. Lebensjahr rauchen würde. Mein Lebensgefährte war ein Mensch der alles mit sich selber ausgemacht hat. Wie schlimm es wirklich um in stand hat er nie gesagt, aber ich hatte es irgendwie geeahnt. Da er unter anderem auch noch an Morbus Bechterew litt hat er Tumorschmerzen und Auch Schmerzen von der Chemo in unserem Beisein immer gut auf die Bechterewkrankheit schieben können. Er wollte auch als sein Zustand immer schlechter wurde keinen Pflegedienst um sich haben. Er wollte ja auch nicht dass ich mich intensiv um seine Pflege kümmere. Ich wusste immer nicht wenn ich Mittags von der Arbeit nach Hause kam ob mein Lebensgefährte überhaupt noch lebt. Auch wenn ich morgens aufgestanden bin wusste ich dies nicht. Da wir einen sehr unterschiedlichen Schlafrytmus hatten, hatten wir von Anfang an getrennte Schlafzimmer. Bevor ich dann zur Arbeit ging habe ich immer schnell in sein Zimmer geschaut ob er noch atmet. Um überhaupt gut Luft zu bekommen hatte er schon länger ein Sauerstoffgerät.
Sein Leben spielte sich dann zwischen Krankenhausauffenthalten und zu Hause ab. Ich habe natürlich gemerkt dass er immer dünner wurde. Aber auch dass versuchte er mir zu verheimlichen.Ich denke auch er wusste als er das letzte Mal ins Krankenhaus ging dass er nicht mehr wiederkommen würde. Ich habe ihn wie bei jedem Krankenhausauffenthalt jeden Tag besucht. An seinem Todestag war ich dann zur Mittagszeit bei ihm im Krankenhaus. Trotz Sauerstoffzufuhr stand er immer wieder auf um am offenen Fenster Luft zu schnappen. Er erzählte mir dann noch das es gewogen worden wäre und er immer noch 67 Kilo wiegen würde und der Pfleger ihn geduscht hätte. Bevor ich ging sagte mir dann auch noch was ich ihm am nächsten Tag mitbringen sollte. Unmittelbar nach dem Krankenhausbesuch fuhr ich noch was einkaufen und dann nach Hause. Ich saß kaum da ging das Telefon und der KH-Arzt informierte mich darüber dass mein Lebensgefährte im Sterben läge. Ich habe dann unverzüglich seine jüngste Tochter in Soltau angerufen und sie darüber informiert. Mir war der Schock und Schreck nach dem Anruf des Krankenhausarztes so in die Glieder gefahren dass ich nicht die Kraft hatte sofort wieder ins Krankenhaus zu meinem sterbenden Lebensgefährten zu fahren. Ich hatte zuvor auch noch nie einen Sterbenden begleitet. Als seine Tochter dann kam sind wir zusammen in die Klinik gefahren. Man hatte meinen Lebensgefährten nicht in irgendein Sterbezimmer abgeschoben sondern er lag immer noch in dem Zweibettzimmer und man hatte den anderen Patienten in ein anders Zimmer verlegt. Als wir in sein Zimmer kamen schlief er. Über eine Infusionspumpe bekam er Morphium und andere Medikamente zugeführt. Wir haben uns dann rechts und links an sein Bett gesetzt und jeder eine Hand von ihm genommen. Wir haben dann auch mit ihm gesprochen. Auch wenn er nicht antworten konnte denke ich hatt er uns doch gehört. Die Nachtschwester die zwischendurch reinkam um seine leeren infusionen zu wechseln sagte uns dass wir uns melden sollten wenn wir irgendwas essen trinken oder sonst einen Wunsch hätten. Nach Möglichkeit würde sie ihn uns erfüllen. uch wenn wir Kerzen aufstellen wollten. Sie hat dann auch noch ein Bett ins Zimmer geschoben wenn sich eine von uns mal etwas ausruhen möchte. Sie hatte auch immer Zeit für ein kurzes Gespräch wenn sie die Infusionen gewechselt hat. Ich habe dann mit der jüngsten Tochter meines Lebensgefährten noch 7 Stunden an seinem Bett gesessen bis er endgültig eingeschlafen war. Auch danach hatten wir noch alle Zeit der Welt um endgültig von ihm Abschied zu nehmen.
Was ich mit meinem Bericht unter anderem sagen möchte ist dass es manchmal auch im KH möglich ist um von einem Sterbenden würdevoll Abschied zu nehmen. Für mich war es auch insoweit eine Hilfe dass im Notfall immer eine Schwester greifbar war zumal ich ja noch nie einen Sterbenden begleitet habe.
Nachzutragen wäre noch dass sich dann bei einer Obduktion meines Lebensgefährten herrausgestellt hat das sein Lungenkrebs durch eine Asbestose hervorgerufen wurde. Die Obduktion hat die Berufsgenossenschaft in Auftrag gegeben nachdem sie schon zu Lebzeiten meines Lebensgefährten auf Antrag der Krankenkasse eingeschaltet worden ist.
Erika

Geändert von Bremensie (02.02.2009 um 21:49 Uhr) Grund: Nachtrag
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  #21  
Alt 03.02.2009, 16:56
Tinuviel Tinuviel ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo zusammen,

meine Mutter konnte leider nicht zuhause sterben, sie war zuletzt in einem Pflegeheim. Allerdings nur kurz, weil es viel zu schnell zu Ende ging. Man hört ja oft, dass Pflegeheime unmenschlich sind, aber wir hatten wirklich Glück mit unserer Wahl. Obwohl die PflegerInnen sehr viel zu tun hatten, waren allesamt immer sehr freundlich und unterstützten uns nicht nur tatkräftig sondern auch durch Beistand und Gespräche. Man hatte nie das Gefühl, sie wären genervt, weil sie unter Druck standen oder ähnliches. Im Gegenteil, man hatte immer Zeit für die Nöte meiner Mutter, aber auch für uns die Angehörigen. Es war selbstverständlich, dass wir alle mit Essen und Getränken versorgt wurden und auch Übernachten war kein Problem.

Als meine Mutter dann gestorben ist haben sie sie gewaschen und umgezogen. Sie mussten ihr leider ein Handtuch unter das Kinn klemmen, weil meine Mom schon Tage mit offenem Mund lag und dieser sich einfach nicht von alleine schließen wollte. Sie haben sie schön gebettet und einige Blütenblätter von den Sonnenblumen, die ich ihr zum "Einstand" gebracht hatte, auf der Zudecke drapiert. Außerdem wurde ein schönes Tuch auf das Nachtkästchen gelegt und darauf eine Kerze gestellt. Es war mit viel Liebe und sehr schön gemacht.

Wir durften so lange Abschied nehmen, wie wir wollten. Wir hätten auch einen größeren Raum nutzen können, der eigens für das Abschiednehmen von Verwandten, Bekannten und Freunden zur Verfügung gestellt wird, aber das wollten wir nicht. Meine Mom erinnerte zu sehr an den Holocaust, sie war völlig ausgemergelt und von der Krankheit gezeichnet. Da sie selbst zuletzt keine Besuche mehr wollte, hatten wir uns entschieden, dass nur die engsten Verwandten und Freunde sie sehen dürfen, die anderen sollten sie so in Erinnerung behalten, wie sie sie zuletzt gesehen hatten.

Aber dass wir vom Pflegeheim keine Einschränkungen hatten, war wirklich toll für uns alle. Meine Mutter konnte schon seit Wochen nicht mehr aufstehen und war auf Pflege angewiesen. Da wir die Pflege nicht leisten konnten, war dies eine akzeptable Alternative zum tristen Krankenhaus. Eigentlich hätte sie nach dem letzten KH-Aufenthalt und Anraten der Ärzte ins Hospiz gehen sollen, aber das lehnte sie ab. Sie sprach nicht über den Tod und das Sterben, obwohl sie wusste, dass es inzwischen richtig schlimm um sie stand. So haben wir ihren Wunsch erfüllt und sie in das Pflegeheim gebracht, in dem sie keine 2 Wochen später gestorben ist.

Jetzt ist sie fast 4 Monate tot und sie fehlt an allen Ecken und Enden und ich würde alles geben, wenn sie wieder bei uns sei könnte.

Viele Grüße von Mia
__________________
Die meisten Fehler, die wir im Leben begehen,
entstehen daraus, dass wir denken, wo wir
fühlen sollten und fühlen, wo wir denken sollten.
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  #22  
Alt 03.02.2009, 17:35
Benutzerbild von Desi
Desi Desi ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo alle zusammen!
Mein Vater hat letztes Jahr am 08.02 seinen Kampf gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren.
Er ist jetzt fast ein Jahr schon nciht mehr bei uns, und mit kommt es immer noch so vor als wenn es gestern geewsen wäre.
Mein Dad war 54 Jahre alt als er Starb.
Er hat fast 2 Jahre gegen diese beschi... Krankheit gekämpft.
Mein Dad hat mitten im Leben gestanden, und dann mit einem Mal war alles vorbei.
Mein Dad ist zuhause gestorben, im Beisein von meiner Mum, meinem Bruder und mir.
Es war immer sein Wunsch zuhause zu sterben, und ich bin Gott dankbar das wir ihm diesen Wunsch erfüllen konnten.
Meine Mum hatte erst Angst davor, Angst vor dem was auf sie zu kommt.
Ich hatte Angst vor dem Wie. Ich komme aus dem medizinischen Bereich, aber ich hatte trotzdem Angst davor.
Mein Dad ist an einem Freitag gestorben.
Meine Mum rief morgens in der Praxis an und sagte das mein Vater phantasieren würde.
Es ging ihm schon die letzten Wochen davor immer schlechter.
Er hatte starke Aszites die ihn sehr quälte.
Mein Chef ist also hin, kam dann zurück in die Praxis und sagte es dauert nicht mehr lange.
Slbst wenn ich es ja wusste, aber trotzdem ist für mich eine Welt zusammen gebrochen.
Ich bin dann nachhause.
Erkannt hat er mich noch.
Aber er hat die ganze Zeit nach oben geguckt und gelächelt. Dann sah es zwischendurch so aus als wenn er Triangel gespielt hätte.
Hab ihm noch was zu trinken gegeben, und einen Joghurt hat er auch noch halb gegessen. Habe ihn gefüttert.
Aber er hat schon nichts mehr gesehen, immer daneben gegriffen, wenn er was haben wollte. Er hat bis dahin im Sessel gesessen.
Dann ahben wir ihn irgendwann ins Bett gebracht.
Haben ihn auf die Seite gelegt. Er konnte sich ja alleine nicht mehr drehen.
Meine Mum ist dann ins Wohnzimmer, und ich habe mich neben ihn ins Bett gelegt und seinen Rücken gestreichelt.
Irgendwann kam meine Mum und hat sich zu ihm ans Bett gesetzt.
Wir haben ihm dann gesagt das es okay ist und er jetzt gehen kann.
Dann wurde seine Atmung immer flacher und leiser, dann war es vorbei.
Oh Gott, jetzt muss ich wieder weinen, kommt alles wieder hoch.
Er fehlt mir so sehr!
__________________
In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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  #23  
Alt 03.02.2009, 18:06
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo Stefan,

meine Mutter wurde auf der Palliativstation sehr gut gegen die Schmerzen eingestellt. Auch bei Ihr hat es gut geklappt die richtige Dosies zu finden. Sie war bis zum Schluß klar im Kopf.

Nur Zuhause war das hin- und her. Es ging auch alles so schnell mit den Schmerzen.

Sie hätte, wenn sie nach Hause gekommen wäre auch die Schmerzpumbe mitbekommen.

Liebe Grüße
Alex

Geändert von Nawinta (03.02.2009 um 18:08 Uhr) Grund: falsch gelesen
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  #24  
Alt 04.02.2009, 23:27
mana mana ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo Zusammen,
ich habe hier schon einen Beitrag geschrieben,jetzt möchte ich aber noch ein bißchen mehr berichten, da ich dass Gefühl habe, dass ich vieles einfach verdrängt habe. Als mein Mann bettlägig wurde habe ich große Hemmungen gehabt ihn zu pflegen..... er war mein Mann, nicht die Eltern, nicht das Kind..... ich hoffe ihr versteht was ich damit meine.Das war aber nur das pflegerische, was viel schlimmer war, das der Mann, mit dem ich 27 Jahre zusammen war anfing, ob es nun von der Schmerzmedikation oder schon von anderen Dingen, wie Leberversagen kam, mich beschimpfte, immer verwirrter wurde.... .
Ihm auszureden noch mit dem Auto in die Stadt zu fahren( er war LKW-Fahrer) um sich selber einen Clo- Stuhl zu holen, ins Kino zu gehen, obwohl er es nicht mehr geschafft hat alleine auf die Toilette zu kommen und zu sehen wie er daran verzweifelt,manchmal war das für mich fast nicht zum aushalten. Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, als er auf die Idee kam Essen zu gehen, weil ich ja nicht immer kochen sollte ( das war eigendlich seine "Aufgabe" in unserer Beziehung), ich habe gedacht "oh je", abendes zog er sich an, frage ob ich nun entlich mal fertig wäre und fuhr mit mir( ich habe keinen Führerschein, er fuhr selber) zum Essen. Es war für mich der pur Horror, es passiert nichts und er saß 2 Std. in einer Gartenkneipe, natürlich musste ich sein bestelltes Essen essen, da er zu diesem Zeitpunkt fast nichts mehr gegessen hat, aber er war zu frieden!!! Ich sah das er fast nicht mehr sitzten konnte, doch er bestand darauf, dass ich mir noch einen Wein genennigen sollte,da ich doch so gern Wein trinke und er meinte dann, dass wäre ja für einige Zeit der Letzte, da ich ja jetzt aufpassen müsste.- der Letzte vor seinem Tod war es nicht aber der Letzt, den ich mit ihm getrunken habe.
Es gibt viele von solchen oder anderen Begebenheiten, die ich noch berichten könnte, doch ich glaube, diese Bruchstücke spiegeln einfach wieder, wie schwer es für uns als Angehörige ist, aber auch wie schwer es für die eigendlichen Betroffenen ist Abschied zu nehmen, ob wir sie nun zu Hause pflegen oder sie in dre Klinik oder einem Hospitz begleiten.
Mana
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  #25  
Alt 05.02.2009, 08:02
elisabeth2 elisabeth2 ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Ich bin auf eure Seite gestossen und möchte euch allen mein tiefes Mitgefühl aussprechen.
Auch ich habe meine geliebten Eltern gehen lassen müssen Mum03 und Dad 08 ich werde später ein wenig erzählen unter:Meine geliebten Eltern.
Seid alle lieb umarmt.Elisabeth
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  #26  
Alt 05.02.2009, 09:13
Benutzerbild von bernhardiner
bernhardiner bernhardiner ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Voranstellen möchte ich meine aufrichtige Anteilnahme allen, die in diesem Forum einen lieben Angehörigen verloren haben.
Ich habe ja sonst im Thema Gallenblasentumor (warum???) geschrieben.
Meine liebe Karin ist am 24.01.09 verstorben. Wir waren 41 Jahre zusammen, davon 37 Jahre verheiratet. Als im vergangenen März die Diagnose Krebs gestellt wurde, stürzte über uns alles ein. Da in der Fam. meiner Frau der Krebs gehäuft aufgetreten ist, (meine Schwiegermutti wurde nur 51 Jahre), waren wir vorgewarnt und besonders Vorsichtig. Keine Vorsorgeuntersuchung wurde ausgelassen und dann kam die Krankheit heimtückisch über die Galle. In 2 Kliniken wurde uns dann bestätigt, eine OP ist nicht mehr machbar, es gab bereits zuviele Metastasen. Es folgten 13 Chemo-Behandlungen. In dieser Zeit hat meine Frau über 35kg abgenommen. Im Herbst wurde dann ein erneutes CT gemacht, welches als Ergebnis hatte, einige Metastasen sind unverändert, an der Leber sind neue hinzugekommen, der Rest ist größer geworden. Damit war meine Frau austherapiert. Ab jetzt nur noch palliative Maßnahmen. Zu keiner Zeit stand es für uns außer Frage, meine Frau bleibt bis zum Schluß zu Hause. Ich mußte zwar Anfang Jan. dann doch einmal den Notarzt rufen, sie wurde ins KKH eigeliefert. Dort hat man ihr einen Stent in den Gallenweg eingesetzt. Schon knapp eine Woche später konnte ich Karin wieder mit nach Hause nehmen. Es folgte ein kurzes Hoch, wir planten sogar noch einen Kurztripp nach Dänemark, weil meine Frau sich auch von dort verabschieden wollte. Leider ist es dazu nicht mehr gekommen. Es ging dann doch alles sehr schnell. Innerhalb weniger Tage verschlechterte sich der Zustand extrem bis sie dann am 24. in meinen Armen eingeschlafen ist.
Rückblickend kann ich sagen, dieses Jahr hat ganz tiefe Spuren hinterlassen. In jeder Hinsicht. Prioritäten wurden neu gesetzt. Echte Freunde erkannt.
Das Zusammenleben mit Karin war nie so innig, wie in dieser Zeit. Das gilt für beide und über Tod hinaus. Ich habe Erfahrungen machen dürfen, wo ich nie gedacht hätte, daß ich das aushalten kann. Bis hin zum Waschen und neu Ankleiden meiner Frau nach dem Sterben gemeinsam mit der Krankenschwester der Arbeiterwohlfahrt, die als Erste da war.
Der Hausarzt hatte mich vorgewarnt, es würden Phasen kommen, wo Karin mir bewußt weh tut, um mir den Abschied leichter zu machen. Diese Phasen hat es nie gegeben. Es gab verzweifelte Momente, wo wir beide einfach nur geheult haben. Aber es gab wunderschöne Momente, wenn Karin an meiner Schulter gelegen hat und plötzlich ganz ruhig und entspannt wurde.
Ganz sicher aber ist, unsere Entscheidung, nicht in ein Krankenhaus zu gehen, war für uns die richtige. Aber diese Entscheidung muß jeder für sich treffen. Man muß wissen, es kommen Dinge auf einen zu, von denen hat man noch nicht mal zu träumen gewagt.
Schatzi, ich liebe und vermisse Dich so sehr.
Siegfried
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  #27  
Alt 05.02.2009, 09:59
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Kaffeetante Kaffeetante ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Ich möchte Dich ganz fest in den Arm nehmen....ohne Worte


Ich wünsche Dir Kraft und den Glauben an ein Wiedersehn

Gabi
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  #28  
Alt 05.02.2009, 10:15
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bernhardiner bernhardiner ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo Gabi,
vielen Dank. Ja, das mit dem Wiedersehen, da glaub ich fest dran. Wir haben das immer an der Regenbogenbrücke festgemacht. Jedes Wesen, ob Mensch oder Tier geht über die Regenbogenbrücke. Dort warten dann all die auf ihn, die schon vorher diesen Weg gehen mußten.
Wenn Du mal Lust hast, kannst Du uns mal auf unserer Seite
http://www.siegfried-salomo.de
besuchen. Dort gibt es ein sehr schönes Gedicht über die Regenbogenbrücke. Es wird dort zwar nur von den Tieren gesprochen, aber es trifft auch voll auf uns Menschen zu.

Liebe Grüße
Siegfried

Geändert von bernhardiner (05.02.2009 um 10:20 Uhr)
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  #29  
Alt 05.02.2009, 12:44
Stefans Stefans ist offline
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Beiträge: 428
Standard AW: Zuhause verstorben

Hallo Mana,

Zitat:
Zitat von mana Beitrag anzeigen
was viel schlimmer war, das der Mann, mit dem ich 27 Jahre zusammen war anfing, ob es nun von der Schmerzmedikation oder schon von anderen Dingen, wie Leberversagen kam, mich beschimpfte, immer verwirrter wurde....
Zum Glück kann ich das nicht aus eigener Erfahrung nachempfinden. Aber meine Frau und ich haben längere Zeit vor ihrem Tod auch darüber gesprochen. Was ist, falls sie dement wird (kann ja beim Krebs vorkommen, z.B. wenn es Hirnmetastasen gibt). Und da habe ich ihr gesagt, dass das für mich ein Grund wäre, sie gegen ihren Willen ins Hospiz zu geben, auch wenn ich die "körperliche" Pflege noch schaffen würde. Die Vorstellung, dass der Mensch, den ich am meisten auf der Welt liebe und mit dem ich über 2 Jahrzehnte zusammen war, mich plötzlich nicht mehr erkennt... nein, ich bin mir ganz sicher, dass ich das nicht ausgehalten hätte. Und sie hat das schon verstanden und mir ihr OK dazu gegeben. Ich weiss nicht, auf welche Weise es viele Menschen (v.a. Frauen) es schaffen, die Kraft aufzubringen, einen dementen Partner zu pflegen. Die seelische Belastung dabei muss unfassbar gross sein :-(

Ich bin zutiefst dankbar, dass meiner Frau und mir diese Erfahrung erspart blieb. Wüßte nicht, wie ich damit (auch im nachhinein) umgehen sollte. Wie auch die Frage der (aktiven) Sterbehilfe, über die wir ebenfalls rechtzeitig gesprochen hatten. Bei allem Leid haben wir dann doch noch viel „Glück im Unglück“ gehabt.

Viele Grüße,
Stefan
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  #30  
Alt 05.02.2009, 17:37
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Kaffeetante Kaffeetante ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Deine Seite ist wunderschön...Schön zu wissen das es ein morgen gibt

Gruss Gabi
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