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Alt 11.05.2004, 12:12
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard 5 Wochen auf der Intensivstation

Hallo,

mein Vater liegt nun seit seiner OP (Darmkrebs Rezidiv) am Mittwoch vor Ostern auf der Intensivstation. Morgen sind das 5 Wochen. Während bzw. nach der OP gab es Komplikationen: starker Blutverlust, Lungenembolie, künstliches Koma, als nach ca. 10 Tagen die Medikamente abgesetzt wurden die ihn bis dahin schlafen liessen wachte er nicht von allein auf. Seitdem hatte er mehrere Infektionen, letzte Woche kam eine Pilzinfektion in der neu gebildeten Blase hinzu, die hat man zwar wohl soweit im Griff aber das Fieber und die Medikamente die nun dagegen gegeben werden schwächen ihn sehr. In der Zwischenzeit war er zwar etwas wacher geworden aber durch den Herz-Kreislauf-Kollaps nach dem Blutverlust wurde die 1 verbleibende Niere geschädigt, und was am Schlimmsten ist, auch sein Gehirn. Es gab zwar neurologische Verbesserungen (???) aber man weiss halt nicht auch wenn er die Augen aufmacht was er mitbekommt und ob er uns wirklich erkennt. Er wird beatmet und hängt am Dialysegerät und 1000 Schläuchen. Inzwischen wird er immer schwächer und magerer, zuletzt war ich Sonntag dort und es ist herzzerreissend zu sehen wie er immer dünner und faltiger wird. Mein Vater wird diesen Sommer 68 J. und er war immer eher stämmig und jetzt sind die Arme schon so dünn. Die Ärzte sagen es wird dauern.... aber das haben sie vor 4 Wochen auch schon gesagt. Wir wissen nicht ob er es schafft und wenn ja, welchen Preis zahlt er dafür.... denn er ist ja dann nicht "geheilt"... Ich wollte das nur mal loswerden, vielleicht hat jemand von Euch ähnliches erlebt, dann würde ich mich freuen wenn ihr schreibt. Ich finde die Situation sehr belastend, zumal er in einer Uniklinik in der nächsten Stadt liegt und ich wegen den Kindern nicht so oft und lange hinfahren kann wie ich wollte. Manchmal denke ich er muss es schaffen, dann bin ich wieder ganz mutlos weil ich denke wie soll er sich DAVON je wieder erholen. Er ging zwar ängstlich in die OP aber doch guten Mutes und dann passierte all das. Ich finde es so grausam. Es tut so weh ihn da liegen zu sehen und nichts tun zu können. Ich versuche da zu sein und ich merke dass wir uns jetzt da keine Kommunikation möglich ist näher sind als je zuvor (vielleicht in der Kindheit), und ich merke auch das ich doch mehr "aushalte" als ich gedacht hätte aber es ist trotzdem sehr schwer.

Kerstin
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