mein geliebter Peter ist von mir gegangen

[gela 77]

Am 13.08.2014, 19.59 Uhr ist mein geliebter Peter erlöst worden.
Ich hatte ihn noch 14 Tage zur palliativ Pflege zu Hause, genau so wie er es sich gewünscht hatte.
Es war ein langes Abschied nehmen denn seit 3 Monaten war uns klar das es nichts mehr wird.
Für meinen Peter war es das Beste was möglich war, kein unendlich langes leiden und er war bei mir. ich habe ihn bei seinem langen Kampf bis zum Schluss die Hand gehalten. Mit Hilfe einer Pflegekraft habe ich ihn gewaschen und gekämmt, er war immer sehr bedacht auf sein Äusseres...
Wir waren 33 Jahre zusammen und es ist schwer jetzt ohne ihn zu leben.
Wie oft haben wir in den 3 Monaten über alles was für und wichtig war gesprochen. Er hatte solche Angst, das es mir finanziell schlecht geht, obwohl ich ihm immer wieder gesagt habe er braucht sich keine Gedanken machen ich komme schon klar war das für ihn ein ein riesen Problem.
Ich hoffe ganze dolle das er dort wo er jetzt ist sieht das ich klar komme...
Für all deine Geduld mit mir bedanke ich mich auch für alles was du mir beigebracht hast VIELEN DANK ich liebe dich immer und immer...
Wir haben/hatten beide das gleiche Schicksal ich hasse dieses A....loch, sorry aber das musste raus.
Mein lieber Schatz, ich liebe dich ganze dolle, dein Schatzi...

[Monika Rasch]

Liebe Gela,
es tut mir sehr leid dass Du Deinen Mann verloren hast.
33 Jahre, und dann auf einmal alleine,
das ist wirklich schwer.
Du weisst aber, dass Du alles für ihn getan hast- genau wie er alles für Dich
getan hätte.
Du wirst auch zur Ruhe kommen müssen,jetzt wo diese große Aufgabe
hinter Dir liegt.
Alles gut gemacht.
Auch wenn er nicht mehr lebt, wird er immer bei Dir sein, jeden Tag.
In Deinen Gedanken.

Melde Dich bitte wieder hier.

[Yogi 12]

Zitat von gela 77

Es sieht gerade nicht so rosig aus bei mir.
Und schon wieder ein Tag ohne dich fast zu Ende gebracht.
Mein Herz ist so schwer...

Liebe Gela 77,

du sprichst mir aus der Seele!
Ich kann so gut nachempfinden was du momentan durchmachst.
Mein Mann ist am 7.8. nach nur gut 8 monatiger schwerer Krebserkrankung
gestorben. Wir waren seit 22 Jahren intensiv mit einander verbunden.

Er hat nun ausgelitten und für mich beginnt die Zeit der seelischen Beschwerden, denn der Verlust des geliebten Mannes ist schwer zu verkraften und das Lebensgefühl wird beherrscht von Trauer und Schmerz.

Ich habe liebe Angehörige und Bekannte die mich unterstützen,
doch es hilft auch hier zu schreiben denn der Austausch mit betroffenen Angehörigen ist eigentlich unersetzlich.

Ich denke an dich und wünsche dir viel Kraft und Mut für die nächste
schwere Zeit.

Liebe Grüße

Jutta

[Luisa.Hope]

Liebe Gela !

Mein Beileid, ich habe meine mutter verloren vor 11 Monaten.
Ansonsten habe ich auch fast niemand mehr, aber zum glück auch sehr sehr gute Freundinnen.
Bei Dir ist ja alles noch sehr frisch.
LG Claudia

[Gina79]

Liebe Gela!
Auch von mir mein aufrichtiges Beileid! Ich wünsche dir jetzt ganz viel Kraft und ehrliche und gute Menschen um dich!
Du hast alles richtig gemacht, alles gemacht was nur in deiner Macht stand hast du für deinen Peter gemacht!
Traurige Grüße!

[fraunachbarin]

Liebe Gela..
es tut mir leid, daß Du Deinen geliebten Mann verloren hast.
Deine Trauer ist noch sehr frisch und im Moment steht alles Kopf. Jetzt kommen erstmal die ganzen Erledigen und danach kehrt eine Ruhe ein, die oft schwer zu ertragen ist. Doch diese Zeit ist sehr wichtig um das Erlebte zu verarbeiten. Ich habe meine Mami auch 12 Tage und Nächte begleitet und diese Zeit war sehr intensiv. Immer und immer wieder kamen diese Bilder in meinen Kopf, auch heute noch.
Ich möchte Dir nahe legen, soviel wie möglich darüber zu reden. Das tut gut und Dein Herz wird ein kleines bisschen leichter. Was auch wichtig ist, ist daß Du Deine Trauer auslebst. Egal in welcher Form und wie lange. Lass alles raus.
Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft.
Stille Grüße von Tine

[gela 77]

Liebe Jogi 12, Luisa Hope, Gina 79, fraunachbarin,

Vielen Dank für eure lieben Worte und den Zuspruch den ihr mir gebt.
Leider zweifel ich immer wieder ob alles so wie es war richtig war.
Ich weis das mein Peter es so wollte aber es kommen trotzdem Zweifel in mir auf.
Das Wochenende war schwer zu ertragen...
Leider wird es noch viele geben.
Ich kann nicht mehr genau sagen wo ich folgendes gelesen/gehört habe : der Krebskranke ist erlöst er muss nun nicht mehr leiden, dafür die Hinterbliebenen umso mehr.

Jedesmal wenn ich hier schreibe merke ich wie gut es mir tut.
Vielen Dank an alle die Anteil nehmen.

[waldi5o]

Ihr Lieben,
http://www.trauerphasen.de/

Liebe Grüße
Waltraud

[gela 77]

Liebe liebe Jutta,

also mein Mann möchte anonym beerdigt werden ohne alles...
Auch für mich soll es einmal so ablaufen.
Es mag sein, das sich das für einige Hart anhört, darum erzähle ich kurz mal unsere Geschichte...
Wir sind/waren beide an Krebs erkrankt. Erst ich dann Peter...
Beide schon recht weit fortgeschritten obwohl wir immer zur Vorsorge gegangen sind.
Mir hat man eine 50/50 Chance gegeben die nächsten 5 Jahre zu überleben...
Im Dezember habe ich es vorraussichtlich geschafft.
Ich hatte eine Total OP, Chemo und monatelange Bestrahlung.
Es war die Hölle.
2 Jahre nach mir brach dann bei Peter der Krebs aus...höhst aggressive Variante. Er hatte eine OP und danach Bestrahlungen.
Das Erste Jahr nach seiner OP sah sehr vielversprechend aus.
Keine Metas in Sicht.
Dann nach einem Jahr überall Knochenmetas, selbst der behandelnde Arzt war geschockt. Kurz danach wurde mein Peter immer schwächer, er hat viel geschlafen und bald auch keinen Appetit mehr gehabt.
Wir wussten beide wohin der Weg geht und hatten so die Möglichkeit uns über Unausgesprochenes oder auch über Fragen aneinander mindestens 3 Monate mal mit Tränen mal mit Lachen auseinanderzusetzen.
Peter fiel immer öfter hin...
Und dann vor einiger Zeit fiel er so unglücklich das ich einen Rettungswagen rufen musste.
Da er schwer Luft bekam wurde er geröngt und man sah Metastasen in der Leber, Lunge und in den Nieren.
Sie behielten ihn 3 Tage dort dann holte ich ihn nach Hause.
Mit Hilfe eines Palliativ Pflegedienstes hatte ich meinen Peter dann noch 13 Tage bei mir.
Zu Anfang ging es noch...ab und zu gabs eine Kleinigkeit zu essen und er hat viel geschlafen.
Wir haben schon Monate vorher über das was da kommt gesprochen ich kannte seine Wünsche und ich habe versucht sie ihm zu erfüllen.
Bis zum Schluss habe ich seine Hand gehalten...und er hat gekämpft, der Arme...
Als er es dann endlich nach Stunden geschafft hatte habe ich ihm die Augen geschlossen, eine Schwester von der Pflege angerufen und ihn gesäubert und angezogen...
Dann hatte ich noch ein paar Stunden mit ihm um nochmals Abschied zu nehmen.
Ich muss sagen grau ist alle Theorie, aber ich bin froh und glücklich diesen Moment mit meinem Peter gemeinsam erlebt zu haben.
Für mich war es ein Abschluss, der Kreis hat sich geschlossen.
Und darum haben wir beide auf die Beerdigung nicht so viel Wert gelegt.
Peter hat mir beigebracht loslassen zu können und das habe ich geschafft.
Trauern werde ich ganz bestimmt noch lange und das ist auch gut so...
Ich liebe meinen Peter immer noch über alles ich habe ihm viel zu verdanken...