Mein Vater hat solche Schmerzen

[ulli0609]

Hallo zusammen ,

bin ganz neu hier und weiß nicht ob ich alles richtig mache. Also bei meinem Papa wurde im Feb. 2006 Magenkrebs festgestellt. Ihm wurde dann der ganze Magen entfernt und hatte vorher einige Chemos und seit dem Magen raus ist über 40 Chemos.
Er hatte das auch alles ´ganz gut überstanden. Bis jetzt. Anfang des Jahres fing die Galle an Probleme zumachen. Er bekam ein Stent in die Galle gelegt. hat auch gut geklappt, aber seitdem werden sein Schmerzen immer stärker. Er hat durch die starken Medikament(opiate) probleme mit der Verdauung. Und das bereitet ihm so starke Schmerzen, denn der Darm arbeitet ja auch für den Magen. Er kann kaum noch essen. Er wiegt zur Zeit 46 Kilo. Es sit so schrecklich. Ich weiß einfach nicht wie es weitergehen soll. Eigentlich sollte nächste Woche die Chemo weitergehen. Kann man das als Arzt überhaupt verantworten? Können die Ärzte sagen, es geht nicht mehr? Ich habe einfach Angst das er das nicht schafft. Er sagt immer zu mir er ist ein Soldat und kämpfe bis zum Schluss?
Aber wann ist Schluss. Er kann sich noch kaum auf den Beinen halten.

Muss ich mich langsam damit abfinden, das es zu ende geht?
Er hat doch so lange gekämpft.

Vielleicht gibt es hier jemanden der ähnliches erlebt hat.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin gerade mal 30 und soll meinen Papa schon verlieren??? Aus zweiter Ehe meines Vaters sind noch 2 Kinder die sind erst 11 und 13.

Ulli

[MarcoIL]

Hallo Ulli,

das ist wirlich schlimm mit den Schmerzen, Ubelkeit und Schwäche.

Was das weiter Vorgehen anbelangt, stützen sich die Ärzte ja auf die Befunde
die du wahrscheinlich nicht genau kennst.
Da ja eine Chemo angeboten wurde, gehe ich von einem Rezidiv(unnbekannt?) aus,das man palliativ behandeln möchte.

In diesem Stadium kann man Krankheitsverlauf sehr gut an dem Patienten
selbst ablesen.

Wie du schreibst, kann dein Vater kaum essen, und hat schon ein kritisches Gewicht erreicht.

Neben der Schmerzbekämpfung halte ich es für sehr sinnvoll, ihn zunächst mal aufzupäppeln. Aus meiner Erfahrung ist die parenterale Ernährung
z.B. über den Port eine sehr gute Möglichkeit. Auch der Flüssigkeitshaushalt
sollte beachtet werden, den Kranken wieder zu Kräften zu bringen.
Wenn er nicht essen kann , hilft auch sanfter Druck wenig und belastet nur
unnötig.

Was die Behandlung angeht, solltet ihr mit dem Arzt sprechen, wenn dein Vater damit einverstanden ist.

Euch alles Gute M.

[katzenmutti81]

hi ulli

leider kann ich dir nicht weiterhelfen bei deinen fragen. aber wenn du sagst, dein papa sei ein kämpfer, dann kann das bestimmt noch länger gutgehen?! hat er denn metas?
ich wünsche dir und deinem papa auf jedenfall alles gute und ganz viel kraft.
ich kann dich so gut verstehen,ich bin auch erst 27ig und habe vor 5 wochen meinen lieben papa im alter von 55 jahren an krebs verloren...
kann also sehr gut mitfühlen. bei uns war es auch so, mein papa war immer ein kämpfer und hat sich nie was anmerken lassen wenns ihm schlecht ging. am schluss konnte er sich auch nicht mehr auf den beinen halten... ich möchte dir keine angst machen, denn jeder ist anders...

lass dich drücken

liebe grüsse
jacky

[ulli0609]

Hallo ihr Beiden,

die erste Frage ob er Metastasen hat, muss ich leiden mit ja beantworten. Und zwar sehr viele. Im Bauchfell, am Darm, Leber, Galle usw. eigentlich den ganzen Bauch voll.
Das haben sie letztes Jahr festgestellt. Dann gab es drei Möglichkeiten, die die Ärzten ihm gesagt hatten. Gar nichts machen, dann würde es schnell gehen, in Regnsburg operieren lassen, oder Chemo um den Krebs zu verlangsamen.
Also wurde ein termin in Regnsburg gemacht, muss dazu sagen wir kommen aus Celle bei Hannover, dort wurde ihm aber gesagt das auch diese spezielle Op für ihn nichts mehr bringen würde. Also viel das schon mal weg.
Dann fingen die Chemos wieder an.
Und seit Anfang des Jahres wird seine Kraft immer weniger.

@Jacky

Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll, es tut mir aber unwahrscheinlich leid mit deinem Papa. Es ist schon komisch jemandem sein Mitgefühl zu schreiben, wenn man genau weiß das man bestimmt bald in der gleichen Situation ist.

Seit ca 2 Wochen habe ich Angst wenn das Telefon klingelt, das es meine Stiefmutter ist und mir sagt das es vorbei ist. Bis dahin hatte ich immer noch so starke Hoffnung, aber die sind seit einigen Tagen weg. War das bei dir auch so? Meinst du man merkt das selber auch? Weißt du was ich meine?

Wie lange hat denn dein Papa gekämpft? Musste er lange leiden?

Ulli

[MarcoIL]

Hallo Ulli,

das sind schlechte Nachrichten. Ich denke , wenn er ohne Schmerzen gehen kann, wäre das schon eine große Erleichterung,

Trurige Grüße M.

[katzenmutti81]

hi ulli

ja, ich weiss, es ist ein komisches gefühl, einem sein mitleid auszudrücken. aber danke trotzdem.
ich hab hier im februar auch einer userin mein beileid ausgedrückt, und 4 tage später starb mein papa... :-(
das spezielle daran war, dass deren userin ihr papa eine ziemlich ähnliche leidensgeschichte hatte wie meiner...

paps hatte die diagnose letzten september bekommen. ohne irgend eine aussicht auf heilung, weil der tumor schon zu weit fortgeschritten war. aber er hatte gottseidank bis kurz vor schluss keine schmerzen und es ging ihm relativ gut. aber seit anfang dieses jahr hat es angefangen mit müdigkeit, kraftlos, mochte nicht mehr richtig essen etc... er wurde einfach immer schwächer. am 4. februar kam er ins krankenhaus weil er so schwach und verwirrt war, und am 14. februar ist er dann leider verstorben.
ich kann dir nicht mal sagen, ob er lange oder wie fest er leiden musste, er hat nie was gesagt ob er schmerzen etc. hat... dass ist ja auch noch so schlimm, man wusste es nicht...

ich wünsche euch auf jedenfall alles alles gute

lg jacky

[katzenmutti81]

ach ja, noch was...
das mit telefonklingeln kenne ich nur allzugut...
ich habe jede nacht, wo mein papa im spital war nicht richtig geschlafen und immer angst gehabt, dass das tel. klingelt...
und als es dann wirklich so weit war, da bin ich fast abgedreht, ich kann mich nicht mehr genau erinnern an den abend... es war furchtbar, ich werde diesen anruf nie vergessen...
zumal ich 2 stunden vorher noch bei papa im spital war...

[ulli0609]

Guten Morgen,

gestern habe ich noch mit der Frau meines Papas gesprochen. Er hat starke Probleme mit der Verdauung. Das bereitet ihm sehr große Schmerzen. stimmt das , das es von den starken Medikamenten kommt? Sie wollte noch in die Apotheke und Schwenkeinläufe kaufen. Das hatten sie im KH gemacht. Er hat deshalb auch keinen Hunger. Er trinkt sehr viel Tee und das essen wird halt weniger.

Heute muss er ins Kh zum großen Blutbild. Eigentlich sollt morgen die Chemo wieder anfangen. Ist das überhaupt zumutbar?
Können Ärzte das vertreten? Ich habe Angst das sie sagen, wir machen keine Chemo mehr, anderer Seits denke ich aber, was ist wenn es nicht weitergeht!!!

Dieses warten ist die Hölle.

Mein Papa ist ein Kämpfer, er ist bis vor ein paar Tagen sogar noch in seine Firma gegangen um nach dem rechten Zuschauen. Die Firma hat ihn immer hoch gehalten. Er hat immer gesagt er hat eine Verantwortung für seine fast 300 Mitarbeiter.
Das schlimmste ist für ihn glaube ich das jetzt gerade die Wirtschaftskrise ist. Versteht ihr was ich meine???
An einem Punkt zugehen, wo alles super perfekt läuft, wäre glaube ich besser gewesen.
Ich frage mich immer wieder warum mein Papa? Er ist so ein guter Mensch. Hat immer gesund gelebt. Nie geraucht usw. In den letzten 30 Jahren hat er alleine diese Firma aufgebaut anderen Menschen Arbeitsplätze geschaffen, immer ein Ohr für Probleme gehabt. Das ist so gemein!!!!!!!!!!

Ich habe noch einen älteren Bruder, der kommt aber leider alle halbe Jahr nur her, weil er nur mit sich selbst beschäftigt ist und wenn er dann da ist redet er nur von seinen Problemen. Das ist so gemein. Mein Papa tut mir so leid. Ich habe mittlerweile keinen Kontakt mehr zu ihm, weil ich das einfach nicht nach vollziehen kann.
Kann das jemand nach vollziehen oder sehe ich das zu eng??? Wenn es um Geld geht, ist mein Bruder immer an erster Stelle. Mein Papa hat immer so hart gearbeit und sich alles selbst erarbeitet. Mein Bruder hat mal gesagt, wenn Papa nicht mehr ist, habe ich keine Geldsorgen mehr. Ist das nicht schlimm? Das war der Punkt wo ich gesagt habe, jetzt ist Schluss.

Sorry ich musste das ma los werden. Das hat mich schon lange beschäftigt.

Liebe Grüße und vielen Dank für eure Antworten.

Ulli

[ulli0609]

Hallo,

mein Papa hatte heute seine Blutuntersuchung , aber die Egebnisse waren noch nicht fertig. Er bekam eine Infusion und hat ab heute eine Schwester die abends zu ihm kommt und über Nacht eine künstliche Ernährung dran hängt. Er stand kurz vor der Austrocknung. Das Essen wird halt immer weniger. Kennt sich jemand mit dieser Ernährung aus? Ist es Möglich das sie ihn noch mal richtig zu kräften bringt, oder ist das mehr einhinhalten und das er nicht verhungert?
Sorry aber ich habe echt keine Ahnung davon.
Hoffe mir kann einer helfen.

Ulli

[marzel14]

Hallo!

Er hat starke Probleme mit der Verdauung. Das bereitet ihm sehr große Schmerzen. stimmt das , das es von den starken Medikamenten kommt? Sie wollte noch in die Apotheke und Schwenkeinläufe kaufen.

Starke Schmerzmittel (sog. Opiate) können z.T. zu schweren Verstopfungen (bis hin zum Darmverschluss) führen. Daher sollten Menschen, die diese Medikamente nehmen, immer prophylaktisch Medikamente zur Stuhlregulierung/ Abführmittel einnehmen. Einläufe sind ja nicht wirklich angenehm, v.a. wenn es einem auch nicht gut geht.
Es gibt aber ein Medikament, das bei opiatbedingter Verstopfung schnell hilft: Relistor. Es wird s.c. gespritzt und wirkt schnell (30 Min bis ca. 4 Std). Ich glaube, es ist auch als Kapsel erhältlich (bin aber nicht sicher). Es ist ziemlich teuer, aber ein guter Weg, das Problem zu beheben (muss ja keine Dauerlösung sein). Frag doch mal beim behandelnden Onkologen nach. Dann klappt es bestimmt auch wieder eher mit dem Essen.


Viele Grüße
marzel14

[MarcoIL]

Hallo Ulli.

die Ernährung wird nach dem Bedarf deines Vaters zusammengestellt.
Ich glaube kaum, daß er mehr als 500 Kcal zu sich nehmen kann,
Und dann würde er wie es früher war im Grunde verhungern.

Mit der Nahrung bekommt er auch Flüssigkeit, das wirst du recht schnell sehen.
Im Grunde kann er nur auch mit der künstl. Ernährung leben. Ob sein Körper die zugeführte Nahrung noch voll umsetzen kann, ist fraglich. Aber es ist sehr wichtig zu Kräften zu kommen, und das geht eben nur so. Wenn Patienten in einem richtigen Loch sind, wird auch manchmal mit Adrenalin versucht, eine Mobilisation zu errreichen. Alles Gute M.