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  #1  
Alt 06.11.2013, 23:13
Maresi Maresi ist offline
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Standard Chemo wenn kleien Kinder im Haushalt leben

Hallo!

Welche Vorsichtsmaßnahmen sind von mir als Mutter zu treffen? Ich habe 3 kleine Kinder und soll eine Chemo mit anschließender Hochdosis und autologer Stammzelltransplantation bekommen.
Da ich weiß, das meine Ausscheidungen, also auch Schweiß, Tränen und Atmung dann giftige Stoffe enthalten, bin ich mir unsicher, wie ich mich verhalten soll.
Für schwangeres Pflegepersonal ist der Kontakt zu Patienetn an den Chemotagen und einige Tage danach verboten, wie ist die Gefahr für meine Kinder?

Wie seit Ihr Mütter damit umgegangen?

LG
Maresi
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  #2  
Alt 07.11.2013, 07:58
Cecil Cecil ist offline
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Standard AW: Chemo wenn kleien Kinder im Haushalt leben

Hallo, Maresi,

als selbst Fremdstammzell-Transplantierte würde ich sagen, dass es gerade umgekehrt ist. Deine Kinder sind ein Herd dauernder Infektionen für Dich. Allerdings wirst Du erst aus dem KH entlassen werden, wenn die Aplasie-Phase und damit die größte Ansteckungsgefahr vorbei ist. Deine Kinder werden Dich voraussichtlich auf Station zu Deinem Schutz nicht besuchen dürfen.

Ich bin auf Station zufällig von einer im ersten Drittel schwangeren Schwester mit betreut worden. Die durfte lediglich nicht dabei sein, als ich das giftigste Chemomittel bei der Konditionierung bekommen habe. Ansonsten hat sie alle pflegerische Maßnahmen unternommen, die zu tun waren.

Alles Gute!
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  #3  
Alt 07.11.2013, 17:08
Maresi Maresi ist offline
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Standard AW: Chemo wenn kleien Kinder im Haushalt leben

Hallo Cecil,

vielen Dank für Deine Antwort.
Bei mir soll zunächst vor der SZTund Hochdosis ambulant eine Induktionschemo über 12 Wochen laufen. Da bin ich ja dann am abend zuhause. Ja, das mit den Kindern und der Gefahr der Infektionen (die bringen ja im Winter immer so einiges mit) habe ich auch als Sorge, aber zunächst überwiegt die Sorge um meine Kinder.

Da ich selber als MTRA in der Radiologie gearbeitet habe, weiss ich, das es für schwangere nicht erlaubt ist mit Patienten zu arbeiten, die eine Chemo bekommen. Uns wurde sogar gesagt, das wir denen nicht die Hand geben sollten, da die Zytostatika über den Schweiß ausgeschieden werden. Da wundert es mich sehr mit der schwangeren Schwester auf Deiner Station. Tja, wie überall werden sicher auch im Krankenhausbereich manchmal nicht alle Vorschriften beachtet - schrecklich, oder?

Viele Güße
Maresi
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  #4  
Alt 07.11.2013, 17:40
Cecil Cecil ist offline
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Standard AW: Chemo wenn kleien Kinder im Haushalt leben

Hallo, Maresi,

dass Du Dir solche Sorgen um Deine Kinder machst, ehrt Dich. Wirklich.

Ich schließe nicht aus, dass Chemotherapie über die Haut ausgedünstet wird. Böse Zungen behaupten ja hin und wieder, wir würden riechen, während wir Chemo erhalten. Im Internet habe ich jedenfalls nichts dazu gefunden (nichts von einem Fachmann). Wenn überhaupt, kann es sich meiner laienhaften Meinung nach nur um geringe Spuren handeln. Der Großteil der Chemo, danach habe ich explizit gefragt, wird unmittelbar nach der Gabe über die Nieren ausgeschieden.

Auf der Spezialstation, auf der ich gelegen habe, werden ganz bestimmt alle Vorschriften beachtet; sie wird als Intensivstation geführt. Während fast jedes KH mit einer hämatologisch-onkologischen Abteilung autologe Transplantationen durchführen darf, dürfen nur ausgewählte Kliniken allogene Transplantationen durchführen. Und ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass die Schwestern so klug und durchsetzungsfähig sind (und auch an sich selbst und ihre ungeborenen Kinder denken), dass sie in ihrem eigenen Interesse solche Fragen mit den leitenden Ärzten besprechen.

Du kannst Deine Kinder weniger knuddeln, wenn Du Dich damit sicherer fühlst. Wenn sie noch klein sind, werden sie es nicht verstehen und verstört reagieren. Unseren Kindern konnten wir es wenigstens schon erklären. Sie fanden es streckenweise trotzdem schlimm.

P. S.: Auch schon für die Induktionschemo wäre es meiner Meinung nach genau so wichtig sich darüber Gedanken zu machen, wer die Kinder betreut, wenn es Dir mal nicht so gut geht. Obwohl ich Mittagsschlaf verabscheue, habe ich da doch ab und an nachmittags herumgelegen. Auto gefahren bin ich in der Zeit auch nicht mehr; war ein kalter, schneereicher Winter, hätte es nicht geschafft, die Schneemassen runter zu schaufeln und auch noch zu kratzen. Dafür habe ich zu sehr geklappert (und es gibt ja Bahnen).

Geändert von Cecil (07.11.2013 um 19:46 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #5  
Alt 07.11.2013, 20:21
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Chemo wenn kleien Kinder im Haushalt leben

Hallo Maresi,

ich war bei Erstdiagnose meiner Tochter im ersten Schwangerschaftstrimenon und bekam - nach meiner Erinnerung - bzgl. Chemo keine besonderen Verhaltensmaßregeln wegen des Babys genannt. Die Ärzte und Schwestern waren nur besorgt, wenn ich meine Maus umhergetragen habe - aber das alleine wegen des Gewichts. Über 5kg soll man ja theoretisch in der Schwangerschaft nicht heben und tragen.

Alles Gute und einen erfolgreichen Therapieverlauf!
Simi
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  #6  
Alt 08.11.2013, 10:40
Cecil Cecil ist offline
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Standard AW: Chemo wenn kleien Kinder im Haushalt leben

Liebe Maresi,

ich hoffe, nun etwas gefunden zu haben, was Dich teilweise beruhigt. Es ist aus PflegeWiki, Stichwort "Zytostatika", Unterpunkt "Vorsichtsmaßnahmen im Umgang". http://www.pflegewiki.de/wiki/Zytost...hmen_im_Umgang
Darin wird insbesondere aufgeführt "Schwangere dürfen nicht in Kontakt mit der Lösung gebracht werden." Das heißt mit der zubereiteten Lösung (oder bei deren Zubereitung), die anschließend dem Patienten als Infusion oder Spritze verabreicht wird. Die meisten Zytostatika werden auf diesem Wege appliziert. Sie müssen entweder oral eingenommen oder direkt in die Blutbahn injiziert werden. Wenn es so einfach wäre, würden wir die Zytostatika wahrscheinlich allesamt inhalieren.

Bei "meiner" schwangeren Krankenschwester, wie oben beschrieben, ging es konkret um Busulfan, ein selbst kanzerogenes Zytostatikum, das ich in einer Kapsel verabreicht bekam, in welcher es in Pulverform gegeben wurde. Da musste wirklich sichergestellt werden, dass die Schwester das Pulver oder Dämpfe davon nicht versehentlich einatmete; die anderen (nichtschwangeren) Schwestern trugen bei der Gabe spezielle Schutzkleidung.

Es gab und gibt leider sehr viele Mütter, die an Krebs erkrankt sind und zum Teil noch ganz kleine Kinder hatten oder haben. Ich dachte; Du schreibst von Krippenkindern, sehe aber gerade, dass Du schon Schulkinder hast. Meine Kinder waren im Zeitpunkt meiner Behandlung 8, 11 und 13 Jahre alt. Ihnen war die Aussicht wichtig, dass es mit ihrer Mutter im positiven Sinne weitergeht.

Was wirklich schwierig war: In bestimmten Punkten meine wiederholt mehrwöchige Abwesenheit zu kompensieren. Insbesondere unser Sandwich-Kind hat sich sehr schwer getan beim Übergang auf die weiterführende Schule. Die Auswirkungen spüren wir heute noch.

Du wirst sicher feststellen, dass die Prioritäten sich insofern verschieben. Gern stehe auch ich Dir dann für weitere Fragen zur Verfügung.

Geändert von Cecil (08.11.2013 um 12:23 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #7  
Alt 11.11.2013, 13:01
Benutzerbild von Lockenelli
Lockenelli Lockenelli ist offline
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Standard AW: Chemo wenn kleien Kinder im Haushalt leben

Hallo!

Also ich hatte mir auch immer schon Gedanken gemacht.... Nun bekomme ich nicht gerade Deine Chemosubstanz (da anderer Krebs), aber ich denke, es ist so, wie meine Vorschreiberin geschrieben hat. Meine 2 Mädels sind 2 und 7 Jahre alt und selbst Ihnen habe ich versucht zu erklären, das Mama sie nicht immer hochheben o.a. kann. Bei der Kleinen ist es sehr schwierig konsequent durchzuhalten, aber wenn sie ihre Mutter braucht, dann ist es so.... Zum Thema Erkältung und Co. habe ich mich bis jetzt gut gehalten. Ich habe mich versucht weiterhin gesund zu ernähren und viel an der frischen Luft zu sein. Du solltest die Chemo erstmal auf Dich zu kommen lassen, bevor Du alle Nebenwirkungen aus Angst vor denen auch bekommst.

LG Lockenelli
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  #8  
Alt 28.11.2013, 11:51
Esseling Esseling ist offline
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Standard AW: Chemo wenn kleien Kinder im Haushalt leben

Was ihr da schreibt ist schon war, aber jeder verarbeitet die Chemo anders und auch die vertäglichkeit ist bei jedem Körper anders.Natürlich kommt es auch darauf an was es für eine Chemo ist aber mal ganz ehrlich ?? Chemo ist Chemo und ich wünsch das niemanden. Ich hab auch noch einen so kleinen Jungen von 10 Jahren dem musste ich auch erklären warum Mama sich viel hinlegt ausruhen muss und warum ich mich sooooo sch...... fühle. Aber alles geht vorbei und nochwas zu dem Geruch, man riecht die Chemie am Körper.Ich hab es selber gerochen, die ersten Tage sind nach einer chemo die schlimmsten.

Aber alles geht auch wieder vorbei. Kopf hoch ,niemals aufgeben.

LG Mandy
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