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AW: Chemo Erfahrung mit R-CHOP
Hallo dutchie81,
erst mal willkommen bei den Lymphomikern. Zu Deinem speziellen Lymphom samt Behandlungsmöglichkeiten findest Du hier im Forum (über die Such-Funktion) genug hilfreiche Hinweise. Wir alle können das ja nur vergleichend bzgl. unseres Einzelfalles sozusagen "zu Rate ziehen", weil Standard-Therapien jeweils von den Ärzten individuell angepasst werden. Insofern kann hier von Nutzern Berichtetes auch keineswegs als immer zutreffend eingeordnet werden. V.a. nicht, was Nebenwirkungen der Therapie anbelangt, weil wir alle viel zu unterschiedlich sind, um da irgendetwas generalisieren zu können. Nun kann man natürlich hergehen, hier im Forum viel lesen und die "Hände über dem Kopf zusammenschlagen", was vielleicht noch alles auf einen zukommt. Oder man nimmt das halt als individuell bedingt zur Kenntnis. In der Hoffnung, daß es schon nicht so arg kommen wird. Was m.E. prinzipiell der bessere Weg ist. Du bist 36 Jahre jung, warst immer gesund und irrst Dich nur darin, daß Du die gesündeste Person auf Erden bist. Diesem Irrtum unterliegen/unterlagen nämlich viele andere auch (mich eingeschlossen). Es ist ja kein Nachteil, das zu glauben, weil es sich zeitlebens auch vielfach erwiesen hat. Damit meine ich das viel wichtigere Bewußtsein, daß einen so schnell nichts umhaut. Nicht einmal eine Krebs-Therapie und/oder so ein Drecks-Krebs schon gleich gar nicht. Die einzelnen Zyklen Deiner Therapie hast Du nun so ziemlich hinter Dir. Und dabei sicher auch festgestellt, daß Deine anfängliche Angst, dauernd herumkotzen zu müssen, unbegründet war. Zitat:
- die Leukos haut es bei jedem Zyklus mehr oder weniger "in den Keller" (bei mir lagen sie auch zweimal weit unter 1000) - sie "erholen" sich aber auch relativ schnell wieder - der 3000-Wert muss nur als (minimaler) "Start-Wert" für den nächsten Zyklus vorliegen. Und er wird auch (sowieso routinemäßig von den Schwestern in einem "Schnellverfahren" nochmal) überprüft, bevor überhaupt der nächste Zyklus gestartet wird. Das hängt damit zusammen, daß zweierlei bekannt ist: 1) nach jedem Zyklus "rauschen" die Leukos wieder in den Keller, sowie 2) wenn sie im Keller sind, ist unser Immunsystem mehr oder weniger komplett "auf dem Hund". D.h. wir sind mehr oder weniger "schutzlos" Infektionen "ausgeliefert", was dann durchaus auch tödlich für uns sein kann. Meine Onkologin schärfte mir immer wieder ein, dann ggf. sofort zu reagieren. Sei es tags oder nachts oder am Wochenende, damit ggf. sofort Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Zitat:
Auch beim 4. Zyklus (wenn ich mich richtig erinnere) merkte ich den körperlichen Kräfte-Einbruch. Die Zyklen selbst "strapazierten" mich ansonsten relativ wenig: Nach jedem Zyklus ging ich noch im ABZ (nach der Chemo) zum Pinkeln. Wußte ja schon, daß dann "rote Brühe" (vom "Cocktail") kommt. (Die ja im Urin auch völlig unnütz ist, weil der Krebs ganz wo anders "hockt" als in der Blase. ) Zitat:
Vielleicht kann das auch bei Dir nur eine Wahl der Mittel sein, um das erreichen zu können?? Damit meine ich, daß Du wohl selbst am besten weißt, was Dich wieder "aufmöbeln" kann. Daß Du Dich als menschlich chemischer Abfall fühlst (wenn ich das richtig verstanden habe), ist natürlich kompletter Quatsch. Weil nämlich das genaue Gegenteil davon der Fall ist: Man pumpt Chemie durch Deinen Körper, um Deinen Drecks-Krebs plattmachen zu können. Du bist im Prinzip gesund, weshalb Dein Körper das, mal abgesehen von peripheren Nebenwirkungen, auch völlig problemlos verkraften können sollte!! Folglich ist der Abfall die ungewohnte Chemie-Zufuhr in Deinen Körper, die er wieder ausscheiden kann. Über den Dick- und Dünndarm. Das kann man bzgl. schnellen Chemie-Durchsatzes auch durchaus etwas begünstigen. Nichts wie raus mit dem Abfall, weil der nämlich längst anderweitig seinen beabsichtigten "Dienst" geleistet hat. Du brauchst Dich nicht dafür zu entschuldigen, daß Dir derzeit manches "hart verarbeitbar" vorkommt. Denn das beruht wohl meistens auf (verständlichen) "Fehleinschätzungen". Aus eigener Erfahrung kann ich Dir (bei allen Vorbehalten bzgl. Generalisierungen) sagen: R-CHOP ist eine "affenstarke" Therapie! In meinem Lymphom-Fall war bereits in/nach dem 1. Zyklus eine unglaublich enorme Wirkung feststellbar. Ob und inwieweit die weiteren Zyklen nur noch dazu dienen, um auf "Nummer sicher" (bzgl. Plattmachung des Krebses) gehen zu können, kann ich Dir beim besten Willen nicht sagen. Denke jedoch, daß es sich tatsächlich so verhält: Lieber ein paar weitere/noch zusätzliche "Schläge den Krebs", bevor man riskiert, daß der Krebs erneut anfängt, sich so in uns "dahinzufressen". Was er zwar gerne täte. V.a. dann, wenn er nicht genug "drübergebraten" bekam. Zitat:
Krebs-Fall erledigt. Ich sah auch keinerlei Veranlassung dazu, irgendetwas an meinem Lebenswandel verändern zu müssen. Außer vielleicht, daß ich mehr an mich "hingefressen" habe, weil ich nicht wußte, was evtl. noch so auf mich zukommt. Wozu sollte ich auch etwas an dem verändern, mit dem ich 71 Jahre lang "gesund" blieb?? Trotz allen "Hintrötens" an mich, wie "ungesund" ich (schon immer) leben würde. Hintröten interessiert mich überhaupt nicht. Ist heute so und morgen ganz anders. Die weißen Blutkörperchen "erholen" sich normalerweise ganz von alleine. Und ob nach einer Chemo auch noch eine Bestrahlung angebracht sein kann, können nur Deine Ärzte beurteilen. Sicher ist es nicht verkehrt, das eine oder andere auch hinterfragen zu wollen. Sollte m.E. aber auch nichts daran verändern, prinzipiell Ärzte als Spezialisten einzuordnen. Auf Gebieten, in denen "Otto-Normalverbraucher" ihnen nicht im Mindesten "das Wasser reichen" kann. Ist halt nun mal in unserer "hochspezialisierten" Welt so. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
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