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  #46  
Alt 23.11.2011, 20:26
Tanj Tanj ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Hallo,

morgen soll meine Mama heim kommen und ich bin fertig wie noch nie davor. Ich habe heute mit ihrem behandelnden Arzt gesprochen, er sagt sie soll heim, damit sie endlich zur Ruhe kommt. Wir sollen noch mit Tagen rechnen, aber Weihnachten wird wohl nichts mehr erreicht. Ich könnte heut nur noch heulen. Zu allem überfluss hat meine Tochter (5 Jahre) mich heute abgewiesen und geheult, dass sie zu ihrem Papi will. Er hat sie mir natürlich gleich abgenommen und sich um sie gekümmert. Es war trotzdem ziemlich hart für mich. Wie soll ich es nur hinbekommen, dass ich für meine Tochter trotzdem noch die geliebte Mami bleibe? Heute ist ein schrecklicher Tag. Ich werde jetzt ein Bier trinken und mich dann in meinem Bett vergraben, morgen muss ich mich wieder um alles weitere kümmern. Ich mag, kann und will nicht mehr, aber ich muss.

Haltet weiter durch und Kopf hoch. Danke Euch, dass ich mir alles von der Seele schreiben kann.

Gute Nacht
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  #47  
Alt 23.11.2011, 22:06
brabbel brabbel ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Ach Tanja!

Wieso gleichen sich bei uns eigentlich die schlimmen Tage. Heute ist für mich auch wieder so ein ganz schlimmer. Gestern kam meine Mutti ja auf die Palliativstation, da wollte sie ja auch hin um sich "aufpäppeln" zu lassen. Ich war 3h bei ihr im Krankenhaus und sie war eigentlich gut drauf, bis auf die schwachen Beine und so. Als ich sie heute anrufen wollte ging sie erst nicht ans Telefon. Als ich später nochmals anrief sagte sie ich hätte sie geweckt , sie wäre so müde und da der Pfleger gerade einen Tropf abhängte würde sie mich später anrufen. Als der Anruf 3h später immer noch nicht kam rief ich wieder an und weckte sie wieder. Ihre Stimme war schwach, ich hatte sie wieder geweckt und sagte, es ginge ihr nicht gut, schwindlig und immer nur müde und schlafen.

Jetzt habe ich eine sch... Angst, das es auf das Ende zugeht, liege aufgewühlt mit Telefon und Handy im Bett und erwarte das Schlimmste. Ich wollte sie besuchen, aber das wollte sie nicht.
Oh Mann bin fix und fertig, heule Rotz nund Wasser. Habe heute angefangen, unsere Wohnung weihnachtlich zu schmücken, kann aber überhaupt keine Freude daran finden und ahne/weiß eigentlich, was für ein schreckliches Weihnachten das wird.
Mensch Tanja ist das alles schwer. Weiß genau wie du dich fühlst. Das mit deiner Kleinen legt sich wieder und sie meint es nicht so, aber wenn man eh schon gefühlsmäßig auf dem Zahnfleisch kraucht, dann nimmt man alles schwer.

Sei umarmt und auch alle anderen die gerade mit ihren Lieben leiden!

Bärbel
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  #48  
Alt 25.11.2011, 19:49
Tanj Tanj ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Hallo,

meine Mama sollte ja am Donnertag heim kommen. Bett war bestellt und alles vorbereitet. Donnerstag früh kam der Anruf, wir können sie nicht holen, sie ist zu schwach. Wir sollten sie lieber dort lassen und uns auf 2 bis 5 Tage einstellen. Ich war Donnerstag 7 Stunden im Krankenhaus und heute 5 Stunden. Ich bin fix und alle. Ich habe das Gefühl, als ob jemand auf meiner Brust steht. Kennt ihr das Gefühl. Es ist grausam.

Meine Mama wird von Tag zu Tag schwächer. Kann kaum noch reden, lallt nur noch, seit heute kann sie fast nicht mehr trinken, aber sie ist sehr ruhig. Ich glaube, sie weiß ganz genau was kommt. Zum Glück hat sie auch keine Schmerzen. Leider wird sie aber immer verwirrter und gelb wird sie jetzt auch, die Leber hört langsam auf ihren Dienst zu tun.

Ich nehme mein Handy und mein Telefon auch überall mit hin, damit ich auch nix verpassen kann. Es ist sooooo grausam.

Ich wünsche Euch trotz allem eine gute Nacht
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  #49  
Alt 26.11.2011, 09:24
brabbel brabbel ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Mensch Tanja,

wie sich unsere Geschichten gleichen-das ist schon erschreckend.
Ich habe am Donnerstag Nachmittag einen Anruf aus dem Krankenhaus erhalten: meiner Mutti gehe es sehr schlecht und ich solle kommen. Bin also die 70km mit Tempom 180 auf der Autobahn zu ihr gerast mit der Angst sie nicht mehr lebend zu sehen hatte aber Glück. Sie war schwach, ich dachte die nächsten Stunden überlebt sie nicht, habe mich zu ihr ins Bett gelegt, geheult, sie umarmt und ihr gesagt wie lieb ich sie hab. Dann wurde sie ruhiger. War bis abends da und bin dann heim gefahren, konnte einfach nicht mehr, total erschöpft, Schüttelfrost fertig. Gestern war ich mit meinen Töchtern dort, die entsetzt waren als sie ihre Oma sahen. Meine Mutti sagte, sie wolle nur noch das es vorbei ist und einfach einschlafen. Sie war Nachts auch aus dem Bett gefallen, hatte unter sich gemacht-alles ein Jammer. Wir hatten dann ein langes Gespräch mit der Ärztin, die meinte es könnte Tage, aber auch 1-2 Wochen dauern. Ich weiß nicht was ich uns wünschen soll!! Dann usste ich auch noch zu meinem Vati, ihm das alles beichten. Fragt nicht wie das war. So jetzt will ich wieder los, mal sehen wie es heute geht.
Tja Weihnachten-das Fest der Freude und Familie!

Liebe Grüße!
Bärbel
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  #50  
Alt 30.11.2011, 15:34
Tanj Tanj ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Hallo,

na wie gehts bei Euch? Was gibts neues Bärbel?

Bei meiner Mama geht es zu Ende, aber sie kann nicht loslassen, es ist sooooo grausam. Seit gestern um 09:30 Uhr warten wir darauf, dass sie die Augen für immer zu macht, aber sie kämpft und kämpft. Sie kann nicht mehr reden, trinken oder sich bewegen. Sie ist total gelb und riecht so süßlich, ich werde diesen Geruch nie mehr aus der Nase bekommen und ihren Anblick nie mehr vergessen. Schrecklich. Sie stöhnt nur rum und will einfach nicht gehen. Hoffentlich schafft sie es bald. Es ist besser für alle.
Mir ist ständig kalt, meine Beine fühlen sich schwach an und ich bin schon total wirr im Kopf. Naja bin jetzt mal daheim um auch mal wieder für meine Kleine da zu sein und werd später nochmal los ins Krankenhaus.

Macht es gut..... und weiter tapfer sein
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  #51  
Alt 30.11.2011, 16:11
brabbel brabbel ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Ach Tanja!

Deine Mutti kämpft, meine hat den Kampf verloren oder ist erlöst-wie auch immer.

Auch meine Mutti wurde die letzten Tage immer weniger, hat fast nur noch geschlafen, mich und meine Familie aber erkannt, jedoch kaum noch gesprochen und nichts mehr gegessen. Sie hatte große Angst und bekam Medis dagegen. Den süßlichen Geruch kenne ich auch, kommt glaube ich von den Medikamenten.
Ich war jeden Tag für ca. 3h bei ihr, allein oder mit meinen Mädels oder mein Mann und Sohn. Ich habe mich dann immer zu ihr ins Bett gelegt und sie gestreichelt. Sie hat dann immer meine Hände doll gedrückt.

Gestern war ich bis 15 Uhr bei ihr und mir war klar das geht nicht mehr lange. Die Schwestern auf der Palliativstation waren gaaanz lieb und ich habe sie gebeten, mir Bescheid zu geben, wenn es schelchter wird. Und auf diesen Stationen erkennen sie ja die Anzeichen dafür.

Abend halb 9 kam dann der Anruf. Mein Mann und ich sind die Stunde zum Krankenhaus gefahren und ich habe so gehofft, dass sie noch lebt. Und das hat sie. Sie hat schwer geatmet so eine Art Schnappatmung und es war klar, dass sie stirbt. Die Schwester sagte, ich soll mich ans Bett setzen, versuchen ruhig zu bleiben und kit ihr reden oder streicheln. Aber ich hab mich wieder zu ihr ins Bett gelegt. Wir haben eine Kerze und das Räuchermännchen angemacht, was ich ihr zum 1.Advent mitgebracht hatte.

Ich habe sie in den Arm genommen, gesagt das ich da bin, sie loslassen kann, wie furchtbar lieb ich sie habe und sie bald ihre Mutti (ist auch dieses Jahr gestorben) und ihren Sohn (mein Bruder ist als Kind ertrunken) wiedersehen wird. Ich hab ihre Hände, ihr Gesicht gestreichelt. Sie ist nicht wach geworden, aber ihr Atem wurde einfach ruhiger und leichter und nach 10 min hat sie einfach aufgehört, ganz friedlich. Sie hatte auf mich gewartet und ich konnte bei ihr sein und ihr auf ihrem letzten Weg beistehen. Das gibt mir so viel!

Ich bin dann noch etwa 1 Stunde bei ihr im Bett geblieben, habe ihre Augen geschlossen und sie weiter gestreichelt. Die Schwester kam und fand das so schön. Ich sagte-es ist doch meine Mama.
Dann haben wir ihre Sachen gepackt und sind heim gefahren.
Schlafen war natürlich nicht und der heutige Tag ist furchtbar. Habe alle Wege für die Beerdigung erledigt, alle Anrufe erledigt (der an meinen Vati war der schlimmste!) und fühle mich "entschleunigt". Die ganzen letzten Monate waren geprägt von Stress und Hektik, so dass kaum Zeit zum Luft holen blieb und jetzt steht die Welt still. Fühle mich verlassen und unsagbar traurig.

Ich weiß, dass ich alles richtig gemacht habe, aber im Moment macht es mir das nicht leichter.

Tanja das steht dir alles noch bevor und ich wünsche dir alle Kraft der Welt. Auf der einen Seite gönnt man seiner Mutti die Ruhe aber es tut einfach furchtbar weh.

Wenn du möchtest können wir ja Telefonnummern austauschen und uns gegenseitig zur Seite stehen, denn niemand versteht den Schmerz besser, als jemand, der dasselbe durchmacht.

Ich hoffe für deine Mutti, das es bald vorbei ist und umarme dich hiermit ganz dolle!

Bärbel

Geändert von brabbel (30.11.2011 um 16:53 Uhr) Grund: Schreibfehler
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  #52  
Alt 30.11.2011, 17:06
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Liebe Brabbel!

Hiermit möchte ich Dir und Deiner Famile mein aufrichtiges Beileid zum Tod Deiner geliebten Mutti aussprechen! Sie konnte sanft, umgeben von ihr vertrauten Menschen, ins Regenbogenland gehen. Nun muss sie nicht mehr leiden, wurde erlöst von allen Schmerzen.

Sicherlich hat sie ihre Mama und den kleinen Sohn wiedergetroffen. Möge sie in Frieden ruhen!

Ich wünsche Dir und Deinen Angehörigen viel Kraft für die kommende Zeit.

In stiller Trauer!

Elisabethh.
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  #53  
Alt 30.11.2011, 22:22
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SandraG SandraG ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Liebe Bärbel,
Liebe Tanja,

wenn ich das lese, tut es mir im Herzen weh. Ich weiß, was ihr durchgemacht habt, habe auch ich vor 8 Monaten meinen geliebten Mann an Lungenkrebs verloren. Genau wie bei dir, Bärbel, bekam ich einen Anruf. Allerdings vom Hospiz, in dem er nur eine Nacht verbracht hat. Ich war innerhalb von 20 Minuten bei ihm und auch er lag da mit Schnappatmung. Ich habe den Pfarrer gefragt, ob er Schmerzen hätte. Dieser meinte, dass er das nicht habe, sondern das Gehirn mit zu wenig Sauerstoff versorgt wäre. Daher das tiefe Atmen. Ausserdem sei er jetzt auf der Brücke hinüber und ich müßte am Ufer stehen bleiben und ihn gehen lassen. Seltsamerweise haben mir beide Erklärungen eine Grundruhe für den schwersten Moment meines Lebens gegeben. Auch ich habe ihm gesagt, dass er gehen kann; dass ich gut aufgehoben sei. Mein lieber Mann hat auf mich gehört. Er tat noch ganze drei Atemzüge, entzog mir seine Hand, legte sich auf den Rücken und ging einfach. Danach war Ruhe....Nur die Krähen, die seine Seele abholten, habe ich gehört.....Ich habe nach der Schwester geklingelt, die dann sagte, dass er es geschafft habe.....
Wieviel Kraft gab mir dieser Moment, bei ihm sein zu können. Und wie traurig macht er mich auch heute noch. Es hat mich sehr viel Kraft gekostet, so tapfer zu sein, aber ich wollte nicht, dass er noch länger leidet. Das hat er meinetwegen lange genug getan. Immerhin hätte er mit seiner Diagnose nur 14 bis 16 Monate haben dürfen und hat ganze vier Jahre durchgehalten.
Das alles kam gerade hoch, als ich eure Beiträge lag.
Dieser Moment gehört nun mit zu meinem Leben und manchmal stimmt er mich sehr, sehr traurig, manchmal weniger. Dennoch glaube ich, dass es gut war, dass wir dabei sein durften. Und dass sie uns gehört und gefühlt haben und glücklich waren, nicht alleine zu sein.
Ich drücke Euch ganz fest für alles, was Euch noch bevorsteht, und sende euch ganz viel Kraft!!! Fühlt euch herzlich umarmt!

Sandra
__________________

Da es förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein - Voltaire
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  #54  
Alt 30.11.2011, 22:59
brabbel brabbel ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Liebe Elisabethh
Liebe Sandra,

habt Dank für eure lieben Worte.
@Sandra
zu dem Verlust deines Mannes von mir auch noch einmal meine Anteilnahme.

So wie du die letzten Stunden deines Mannes beschreibst, war es bei uns auch wirklich. Ich wußte nur nicht, dass diese Schnappatmung bedeutet, dass das Gehirn zu wenig Sauerstoff bekommt, dachte immer, es ist der Atemreflex, der bis zum Schluss aufrecht erhalten wird.
Schön, dass auch du spüren konntest, dass dein Mann deine Anwesenheit wahrgenommen hat und gehen konnte. Auch ich werde diesen Moment der Ruhe, der meine Mama überkam als ich bei ihr lag und sie streichelte als einen der wertvollsten Momente meines Lebens behalten, so schmerzlich die Erinnerung auch ist. Sehe die Situation immer vor mir, sobald ich die Augen schließe und schlafen will und muss dann weinen.
Ich hatte eigentlich immer gedacht, ich packe das nicht bei ihr zu sein, wenn es soweit ist und jetzt bin ich unendlich froh darüber, dass sie nicht alleine war und ich ihr in das andere Leben hinüber helfen konnte.
Habe heute alle Formalitäten für die Beerdigung getroffen und bin ansonsten einfach traurig-keine Mama mehr, kein Kuscheln, schmusen miteinander,lachen mehr. Weihnachten ohne Mama.

Für dich ohne deinen Mann. Sandra ich werde an dich denken und virtuell drücken.
Auch allen anderen, die gerade um einen Angehörigen bangen oder betrauern ganz liebe Grüße
Bärbel
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  #55  
Alt 30.11.2011, 23:13
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SandraG SandraG ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Liebe Bärbel,

wie lieb!!! Danke, dass du an mich denkst! Ich mache es mir dieses Jahr Weihnachten einfach: Ich fahre ins Ausland und besuche eine meiner angeheirateten Nichten. Sie ist witzigerweise etwas älter als ich und lebt in den Staaten, und ist ein sonniger, offener Mensch, der mich zum Lachen bringt, aber auch ernste Gespräche mit mir führen kann.
So entgehe ich dem ersten Weihnachten ohne meinen Mann. Würden wir wie sonst immer mit meinen Eltern feiern, wäre die Trauer zu groß, da meine Eltern mit diesem Verlust noch schlechter klar kommen als ich.

Wie schön, dass du genau nachempfinden kannst, wie dieser spezielle Moment war.... Und genauso wie du werde auch ich ihn immer in Erinnerung behalten. Wie oft habe ich danach abends im Bett gelegen, dran gedacht und die Tränen liefen nur so. Da fühle ich so mit dir.
Mich hat dieser Moment auch weicher gemacht, d.h. wenn mich jetzt jemand verbal verletzt, habe ich immer noch näher am Wasser gebaut als früher.
Ich weiß nicht wirklich ob das gut ist, dennoch nehme ich es als einen Teil der Trauerarbeit an.

Liebe Bärbel, ich drück dich ganz fest und sende dir auch ganz, ganz viel Kraft. Deiner Mama geht es jetzt gut, da wo sie ist und ich glaube, sie hält auch mit ihre schützende Hand über dich und schaut, dass es dir gut geht!!!! Daran glaube ich ganz fest!!!

Herzliche Grüße

Sandra
__________________

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  #56  
Alt 30.11.2011, 23:17
brabbel brabbel ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Liebe Sandra,

einfach danke!! Du weißt genau wie ich mich gerade fühle. Ja kann nicht schlafen und heule. Habe den Fernseher an weil ich die Stille nicht ertrage.

Liebe Grüße!
Bärbel
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  #57  
Alt 01.12.2011, 12:03
shelly shelly ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Ich wünsche euch viel Kraft denn die müsst ihr haben ...

Ich weiss wie das jetzt ist und wird, denn bei uns ist der Kampf verloren

Mein Stiefvater ist letzen Donnerstag gestorben ...

LG
Shelly
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  #58  
Alt 01.12.2011, 14:53
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tine28 tine28 ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Zitat:
Bei meiner Mama geht es zu Ende, aber sie kann nicht loslassen, es ist sooooo grausam. Seit gestern um 09:30 Uhr warten wir darauf, dass sie die Augen für immer zu macht, aber sie kämpft und kämpft. Sie kann nicht mehr reden, trinken oder sich bewegen. Sie ist total gelb und riecht so süßlich, ich werde diesen Geruch nie mehr aus der Nase bekommen und ihren Anblick nie mehr vergessen. Schrecklich. Sie stöhnt nur rum und will einfach nicht gehen. Hoffentlich schafft sie es bald. Es ist besser für alle.
Genau Identisch wie es mit meiner Mama war. Der süssliche Geruch kommt im übrigen von der Amoniakvergiftung der Leber.
Meine Mama hatte den gleichen Kampf und der dauerte 17 Stunden.Sie konnte erst loslassen als sie Morphium und ein Angstlösendes Medikament bekam,sie hatte sooo angst.

Du wirst jetzt viel Kraft brauchen ,das schafst du schon,sei Stark.

Drück dich
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  #59  
Alt 01.12.2011, 15:22
Tanj Tanj ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Hallo zusammen,

wir haben es auch hinter uns. Meine Mama ist gestern um 16:04 Uhr gestorben. Es ist alles soooo komisch jetzt. Naja jetzt muss man sich um alles kümmern.

@Bärbel: Mein Beileid!!!!!!!!!!
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  #60  
Alt 01.12.2011, 15:28
brabbel brabbel ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Liebe shelly,

vielen Dank für deine Worte und gleichzeitig mein herzliches Beileid für dich. Es ist schlimm, wie viele hier innerhalb von ca.1 Wochen hier im Forum einen geliebten Menschen gehen lassen musste oder kurz davor stehen.

Ich vermisse meine Mutti mit jeder Stunde mehr. Hatte seit Monaten jeden Tag zu Hause angerufen und mit ihr gesprochen. Immer mit der Angst, wie geht es ihr heute wohl. Als ich heute von Arbeit kam, hab ich aus Verzweiflung angerufen, obwohl ich natürlich weiß, dass da niemand mehr rangehen wird. Wollte doch einfach nur ihre Stimme hören!

Fühle mich nach der schweren Zeit physisch und psychisch ausgelaugt, bin manchmal wie gefühlstot und dann springt einen die Verzweiflung einfach an.

Tanja ich hoffe, deine Mutti hat es endlich geschafft. Auch meine Mutti hatte Angst und man hat ihr ein Medikament gegeben und am letzten Tag hing sie am Morphiumtropf. Der hat ihren Tod bestimmt beschleunigt, und wenn, dann wäre ich den Ärzten dankbar, denn sie haben ihr ein längeres Leiden erspart.
Schmerzen hatte sie Gott sei Dank nicht und sie hat auch nicht gestöhnt, das wäre sicherlich das Schlimmste für mich gewesen, wenn sie so hätte leiden müssen.
So bleibt mir die Gewissheit, ihr den Übergang mit meiner Anwesenheit und meinen Berührungen leichter gemacht zu haben. Diese Erinnerung schmerzt und tröstet zugleich.

Traurige Grüße!

Bärbel
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