Sechs Wochen Ungewissheit u kein Befund

[Elisabethh.1900]

Liebe Mariesol, auch von mir ein stiller Gruss,

Elisabethh.

[Mariesol]

Liebe Mapa, Petra, Nicole, Elisabeth,Micha, Lorina,Bettina,Renate, Gabi-Diana,Jasmin, Christel, Michaela, Michael, Heike und alle die mich begleitet haben und mir immer wieder ein großer Halt waren,

habt Dank für Eure Worte!
Habt Dank für Eure Lieder,
habt Dank für jede Sekunde die ihr mir schenkt.
Liebe Ulli, danke für das wunderbare Gedicht. Wenn ich die Kraft habe, werde ich es an der Trauerfeier vorlesen.
Ich habe gestern alle Dinge geordnet und alles Nötige veranlasst.
Meine Tante meinte wir müssen ins Haus...nach dem rechten sehen. Ich kann da noch nicht hin...wirklich nicht.
Ich fühle wie er nun weggeht...immer etwas mehr. Das ist kein schönes Empfinden. Es geht mir heute sehr schlecht...es ist als ob sich ein Ring um mein Herz gelegt hätte.

Der Oberonko meinte noch, dass mein Vater sehr stark war...sehr unkonventionell..andere Patienten mit diesen Werten, wären sicher schon seit Weihnachten bewegungslos im Bett gelegen...ihn zog die Freiheit und auch die Zigarette immer wieder raus.Ich glaube mein Vater hat den ernst der Lage nie richtig eingeschätzt.Er war überzeugt noch ein bissle Chemo und alles wird wieder gut.Möglicherweise, war es gut so...hatte der so auch weniger Angst. ich sehe vieles heute eh ganz anders...aber ich würde alles nochmal so machen.Eure traurige Mariesol

[Mariesol]

Es ist Mittagspause und mein freier Freitag Nachmittag. Ich muss nicht ins Krankenhaus...dabei wollte ich mir das ganze Wochenende Zeit nehmen um ganz viel beim Papa zu sein. Nun sitz ich da mit meiner Zeit!

[Hope1935]

Hallo meine liebe Mariesol,

ich kann Dich so gut verstehen. Man plant und überlegt, wie man dem Vater die Zeit angenehm und schön machen kann, und jetzt - ist einfach alles anders. Man muss erst wieder lernen, sich die Zeit einzuteilen - eben anders. Leise laufen mir Tränen übers Gesicht, ich bin zwar noch nicht in dieser Situation, aber sie steht mir ja auch bevor. Und im Augenblick geht mir das sehr nah.

Deine Traurigkeit tut mir sehr leid, aber sie zeigt auch, wie viel Dir Dein Vater bedeutet hat. Du wirst ihn noch sehr lange schmerzlich vermissen, aber von anderen Angehörigen hört man, dass die Trauer mit der Zeit anders wird. Das wünsche ich Dir und irgendwann auch mir.

Liebe Grüße
Heike

[Sanni412]

Liebe Heike!

Ich weiß gar nicht, ob die Trauer anders wird, oder ob man einfach lernt, mit ihr zu leben!?
Ich glaube, man lernt einfach, die Trauer in sein Leben zu integrieren, wie eben vorher die Angst!
Und dadurch wird sie mit der Zeit einfacher, oder anders, zu ertragen, weil man sich an sie gewöhnt hat!

Nein, ich glaube die Trauer ist es nicht, die sich verändert, sondern das Leben ändert sich, und man selber!

Liebe Mariesol, lebe Deinen Schmerz, er gehört dazu, auch wenn Du denkst ihn kaum aushalten zu können, Du schaffst es!

Deine Seele mutet Dir nur soviel zu, wie Du verkraftest, vertrau darauf!

Lg Sanni

[dani33]

Liebe Mariesol,
auch ich möchte Dir meinen Beileid aussprechen,
ich weiß noch ganz genau wie das ist
und kann daher gut nachvollziehen,
wie es Dir jetzt ergegen muß.
Ja die Zeit, das ist jetzt voll ungewohnt,
habe damit heute noch so meine Probleme.
Ich wünsche Dir, das Du ganz liebe Menschen um Dich hast,
die Dich auffangen können.
Traurige Grüße
Dani

[Hasi1965]

Liebe Mariesol,
ich begleite Dich einfach ohne viele Worte.... ich weiß genau...
und ich wünsche Dir viel Kraft....
Manchmal ist es schwer zur Ruhe zu kommen, das unabänderliche stürzt über einem ein...und man wird furchtbar aktiv...manchmal wünschte ich mir, ich hätte das nicht getan !
Ich denk an Dich !
Ulli

[Mariesol]

Liebe Gabi- Diana,

ich habe Dich immer richtig verstanden und habe Dich als sehr einfühlsam empfunden und erlebt. Du bist ein ganz herzlicher und hilfsbereiter Mensch...bleib einfach so!!
Ja...meine psychologische Ausbildung und auch die Arbeit in der Hospitz hilft mir....aber es ist total anders wenn Du stark "außen" stehst und die Hand reichst. Das kann ich super gut. Drin sitzen und die Hand nehmen ist eine total andere Nummer.Ich habe mir gestern die Masseurin kommen lassen und mich massieren lassen. Ich habe einen Panzer wie eine Schildkröte umgelegt. Der Schutz...damit alles nicht so in mein Herz dringt...all die Monate...habe ich mich geschützt...nie vor dem Papa geweint..ihm zärtlich Mut gemacht.Ich rede sehr viel mit meinen Freunden. Jedes Mal wenn ich es erzähle, wird es etwas leichter. Ich schlafe kaum...sitze da...denke an Papa...und daran wie wir alles gemacht haben.
Heute ist die Anzeige in der Zeitung gewesen. ich habe gehört wie sie der Zeitungsmann um 5.00 Uhr eingeworfen hat. Ich musste dann raus und runter.Da stand es ...schwarz auf weiß in der Zeitung...es ist wahr...mein geliebter Vater lebt nicht mehr!Ich habe immer wieder Ullis Gedicht gelsen...ich habe still geweint...mit Papa geredet und ihm einen Brief geschrieben. Er ist nicht weit weg und er wird in seiner neuen Dimension alles für mich tun...das weiss ich ganz sicher. Sicher hat er seinen Hund wieder getroffen. Dieser Gedanke macht mich glücklich.
Danke Ulli für Deinen stillen Trost...lass uns mal telefonieren!?
Danke Sanny für Dein Mitgefühl und Danke Dani für Deine Worte.
Ich muss nun bald mit meinem Thread umziehen. Dann geht noch ein Stück....dann geht noch ein Stück.....Liebe Heike, so wie Du habe ich auch immer empfunden...ich war immer froh, dass es noch nicht soweit war...hab den Papa geküsst und mich gefreut. Heute habe ich nochmal den letzten CT Bericht gelesen. Das war am 8.01.! Es ist unfassbar unfassbar...am 13. ist er schon gestorben. Keiner sagte am 8.01. er ist autherapiert...sie sagten wir müssen die Chemo wechseln.Ich hab dran geglaubt! Wenn ich den Bericht heute lese...da hätte mir klar sein müssen wie schlimm es ist. Aber das Prinzip Hoffnung...das hält bei der Stange...und das ist ja auch gut so.Der Tod ist genau so unberechenbar wie das Leben.Erst war es so ein harmloser Name wie RAUMFORDERUNG.....die hat mein ganzes Leben verändert...die Raumforderung!

Eure Mariesol

[Antiironie]

Liebe Mariesol,

auch von mir ein stiller Gruß.

Anja

[münchfriedel]

Meine liebe Mariesol
Auch ich möchte Dir mein Beileid Aussprechen.
Ich bin grade beim Tasche packen .ich muss wider mal ins Krankenhaus da ich heute nacht so viel Blut gespuckt habe.
Nettie

[Mariesol]

Liebe Anja,

Danke für Deienen Grüß...es wird mir erst jetzt bewusst wie tröstend es ist...wie wertvoll und wichtig.

Liebe Netti,

sorgenvolle Gedanken begleiten Dich ins Krankenhaus.
Jedes mal wenn ich das Kofferchen gepackt habe, waren Hoffnung und Sorge ganz nah.
Mach es gut liebe Netti...Du tapfere Frau..und eine dicke Umarmung...

Liebe Alle,
heute ging es mir ein wenig besser. Ich habe Papas Sachen gewaschen die im Köfferchen waren. das war schmerzhaft aber ich fürhle, wie seine Seele langsam geht trotzdem wohnt er in meinem Herzen. Er hat mir so viel geschenkt...so viel Liebe und Vertrauen und so viel Veränderung.Er war ein toller Mann mein Motzi Papa.Ich lerne gerade meine Freunde neu kennen...positive und nicht so positive Erfahrungen...ich könnte ein Buch schreiben....zumindest bringt es mich ein großes Stück nach vorne ...
Ich bin froh Euch alle "da" zu wissen...das tut unendlich gut.

Warme Umarmungen Eure Mariesol

[pit59]

Hallo Mariesol,

ich will dir nur ganz schnell eine dicke Umarmung dalassen.Freue mich,dass es dir heute etwas besser geht.
Es braucht alles seine Zeit.Meine geliebte Omi ist 2002 gestorben,ich habe heute noch damit zu tun.Nimm dir die Zeit die du brauchst.
Die sache mit den wahren Freunden,kenn ich auch auch.
Als Sophie so krank wurde hat sich auch gaaaaaaaaaaaanz schnell die Spreu vom Weizen getrennt.Es ist sehr traurig,aber ich habe mir immer gesagt,die gegangen sind,um die ist es nicht schade.Es waren KEINE echten Freunde.
Das sind leider traurige Erfahrungen,die aber wohl fast jeder bei einer Erkrankung erfährt.
Sei lieb geknuddelt
Petra

[Hasi1965]

Liebe Mariesol,
ich lese erst jetzt wieder - habe so viel zu tun und bin diese Woche bis einschl. Samstag geschäftlich in Hamburg und kann mich erst wieder am Wochenende melden...
Ja , das mit Freunden und Verwandten hatte ich auch , aber eher kurz vorher - als es dann soweit war, waren alle still.
Wann wird denn die Trauerfeier sein, damit ich an Dich denken und Daumen drücken kann. Wird es ein kirchlicher Abschied ?
Liebe Mariesol, auch wenn ich mich nicht melde ... ich denke an Dich.
es war für mich auch schlimm, die Sachen aus dem Hospiz mitzunehmen und nicht mehr in die Wohnung zu bringen. Zu waschen und zu schauen, was ich damit mache. Ich habe dann den größten Teil der Caritas gestiftet. Dazu musste ich aber die meisten Teile in die Hand nehmen und jedes Teil hat mir eine Geschichte erzählt.
Dann kam die Wohnung - da war ich direkt am nächsten Tag und bis alles fertig war jeden Tag - ich fand es tröstlich mich mit Mama´s Dingen und Mama´s Leben zu beschäftigen. So wurde mir klar, das es ein durchaus erfülltes Leben gewesen ist und auch wie sehr sie mich geliebt hat.

Ich wünsche Dir diese Woche, dass Du alles gut überstehst und viel Kraft.

LG Ulli

[Mariesol]

Liebe Ulli,

wir werden die Trauerfeier in aller Stille machen und ich werde den termin nicht öffentlich bekannt geben, weil ich keine ungebetenen Gäste dabei haben möchte.
Eine bekannte Pfarrerin wird uns begleiten und ich habe eine sehr feierliche Zeremonie organisiert. ich glaube es wird dem Papa gefallen.
Mein Herz ist schwer und dann muss ich mich wie ich erwartet habe auch noch mit dem Geschwistern auseinander setzen . Die "Kleine" greift mich in einer unverschämten Weise an...ich habe es nicht anders erwartet.

Herzlichst Mariesol

[rosa.sputnik]

Liebe Mariesol...

jaja,...die Hyänen...
Die hab ich mir beim Tod meines Vaters auch noch angetan... bei Mom nicht mehr.
Lass Dich ja nicht davon unterkriegen, Du hast soooooviel für Deinen Dad getan...

Ich drück Dich

Jasmin