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Alt 27.05.2002, 12:47
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Beiträge: n/a
Standard gemischt kleinzellig/grosszelliges Bronchial CA

Hallo Michael,
habe zufällig deinen Beitrag gelesen und möchte mich kurz melden, obwohl ich zu deinen speziellen Fragen zum KH Frankfurt etc. nichts sagen kann, sondern nur zum Thema allgemein.
Bei meinem Vater wurde im September 2000 - nach langem, sinnlosem Herumdoktorn durch den Hausarzt im Vorfeld - Darmkrebs diagnostiziert, leider bereits mit diversen Fernmetastasen. Die Ärzte haben ihm und uns nach mehreren Operationen auf sehr unschöne Art und Weise, sozusagen zwischen Tür und Angel, mitgeteilt, daß ihm auch bei Anschlagen der anschließenden Chemotherapie maximal 12 Monate blieben. Wir waren mit der Situation ziemlich überfordert, aber mein Vater war während der ganzen Zeit sehr gefaßt und hat es uns damit leichter gemacht.
Obwohl er um seine schlechten Chancen wußte, hat er nicht aufgegeben, sondern wollte kämpfen. Dabei hat er vielleicht auch vieles verdrängt; so hat er z.B. immer erzählt, daß die Metastasen in der Lunge nicht operiert werden müßten, weil sie noch klein und somit nicht so gefährlich seien.. Dabei wußte er natürlich, daß man nicht mehr operieren konnte, weil sie schon zu weit gestreut hatten. Aber ich denke, jeder Betroffene hat das Recht, auf seine Weise mit dieser schlimmen Krankheit umzugehen. Als Angehöriger muß man das wohl so akzeptieren.
Mein Vater ist - auf den Tag drei Monate nach der Diagnose - am 29.12.00 gestorben, und zwar nicht am Krebs, sondern an einem Herzinfarkt. Sein Tod kam für uns zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend und wir hatten keine Möglichkeit, Abschied zu nehmen. Das war und ist schrecklich, aber zumindest blieb uns der Trost, daß er nicht lange leiden mußte und noch bis zum Schluß Hoffnung hatte.
Ich glaube nicht, daß man sich wirklich auf den Tod eines nahestehenden Menschen vorbereiten kann. Auch wenn vielleicht man ahnt, was auf einen zukommt, ist es doch alles nur Theorie. Mit der Wirklichkeit geht dann sicher jeder anders um und verarbeitet sie auf seine Weise.
Den einzigen Ratschlag, den ich mir erlauben möchte: Schiebe das, was du noch mit deiner Mutter besprochen oder ihr einfach nur sagen willt, nicht auf. Ich muß im nachhinein feststellen, daß es nichts Schlimmeres gibt als über ungesagte Dinge nachzugrübeln. Bei uns ging alles so furchtbar schnell und ich bereue es, mit meinem Vater nie über den Tod, seine Ängste etc. gesprochen zu haben. Ich dachte immer für solche Gespräche sei es noch zu früh, und dann war es plötzlich zu spät.. Aber wer weiß, vielleicht hätte er das auch gar nicht gewollt.
Ich wünsche dir, daß du mit deiner Mutter noch das eine oder andere Gespräch führen kannst und sie dir auch gelegentlich zeigt, daß sie sich über deine Unterstützung freut.
Alles Gute und viele Grüße,
Petra
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