Bekömmliche PEG-Nahrung , Problem mit der Krankenkasse

[PWB]

Guten Tag zusammen.

Meine Lebensgefährtin ist nach einer Zungengrundkrebs-OP zur Zeit noch auf die Nahrungsaufnahme durch eine PEG angewiesen.

Die von den Ernährungsberatern des Krankenhauses erhaltene übliche Sondennahrung von Fresenius bekam ihr sehr schlecht und sie verweigerte schließlich die Nahrunsaufnahme.
Sehr gut bekommen hingegen ist ihr dann die zunächst testweise privat finanzierte Kost von HIPP, die allein aus natürlichen Lebensmitteln gewonnen wird.

Wie eine Nahrung durch die PEG "schmeckt", erscheint zunächst unerheblich.
Doch beim sogenannten "Aufstoßen" bemerkt der Patient durchaus den Unterschied. Man bemerkt schon, was da im Magen ist.
Ich selbst habe beides ausprobiert:
Der Kreidebrei von Fresenius ist unerträglich, die andere Nahrung hingegen durchaus schmackhaft mit einer kleinen Prise Salz , Ingwer oder Curry.

Unsere nachbehandelnde Hausärztin verschrieb ihr daraufhin die Sondennahrung von HIPP, dessen Kosten von der Krankenkasse zunächst unproblematisch übernommen wurden.

Alles war bisher OK, bis sich ein Vertreter von Fresenius Kabi telefonisch meldete und sich über fehlende Neubestellungen wunderte.
Entsetzt über die Bestellungen von Hipp drohte er uns regelrecht im angehobenen Ton mit der Krankenkasse zu sprechen, Fresenius habe schließlich Verträge mit denen.
Ebenso würde er alles abholen lassen, was bisher von Fresenius geliefert wurde.

Hat er dann drei Tage später und sollte es ruhig. Für 10 Euro gab es bei Ebay einen neuen Infusionsständer aus der Nachbarschaft und die restlichen Flaschen Fresenius wollten unsere Kätzchen auch nicht mehr schlecken.

Ab sofort versuchte dann die Krankenkasse die HIPP-Nahrung nicht mehr bezahlen, obwohl die Hausärztin froh darüber ist, ein Nahrung gefunden zu haben, die meiner Freundin bekommt.
Die Apotheke bekommt schon jetzt auf einmal nicht mehr den Satz für die Nahrung als zuvor, obwohl HIPP eh kostengünstiger als Fresenius ist.
Die Kosten für die verschriebenen Überleitungssysteme werden auf einmal auch nicht mehr übernommen. Diese würden zur Nahrung gehören und HIPP liefert keine Überleitungssysteme, so die Kasse.

Hingegen vertrete ich die Auffassung, dass die Überleitungssysteme zur PEG gehören, denn es ist gleichgültig, ob ich ihr mal einen Kaffee oder eine abgesiebte, selbstgekochte und kräftige Hühnersuppe oder aber auch mal ein geliebtes Getränk außer der Reihe über die PEG zukommen lasse.
Eine Tasse Kaffee und ein Schlückchen davon im Mund zum spülen und schmecken baut sie sehr auf.

Parallel zu dieser Geschichte erzählte mir ein Kollege, der für einen Krankenhauszulieferer und Großhändler Hochregale einrichtete, dass die Leute von Fresenius , mit 4 Mann angereist im dicken Benz, dem Inhaber der Firma drohten aus der Krankenhauslogistik zu fliegen, wenn sie noch einmal eine Palette HIPP im Lager stehen sehen.

Was geht denn da vor sich?
Was ist das für eine starke Lobby?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gesammelt und etwas Positives erreicht?
Das steckt doch mehr hinter als ich Laie vermute.

Unsere Lieben haben es schwer genug und wir alle wollen und müssen es ihnen doch so angenehm wie möglich machen, die üble Krankheit erfolgreich zu besiegen.