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Alt 28.11.2008, 01:04
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Tato Tato ist offline
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Registriert seit: 03.09.2005
Beiträge: 142
Standard Monate danach - ins Leben zurückfinden

Hallo zusammen,

ich war lange nicht mehr hier, doch mich quälen die Gedanken und ich habe die Hoffnung, dass es hier Menschen gibt, die mitfühlen können...

Meine Mutter ist vor etwa eineinhalb Jahren mit nur 53 Jahren an Darmkrebs verstorben. Unsere Familie wird stetig kleiner, denn zuvor sind schon meine beiden Tanten und meine Oma und mein Opa verstorben.
Kurz vor der Diagnose haben sich meine Eltern getrennt. Parallel zu dem ganzen Chaos befand ich mich in meiner zweiten Berufsfindungsphase.

Ich (zusammen mit meinem Freund) standen meiner Mutter als einzige aus der Familie in dieser schweren Phase bei.
Die letzten 5 Jahre befand ich mich quasi in einem Ausnahmezustand (Trennung meiner Eltern, Diagnose Krebs bei meiner Mutter, Mobbing, Berufsfindungsphase, Diagnose Krebs bei meinem Opa, Tod meines Opas, Tod meiner Mutter, Stress mit meinem Vater) und zog nebenbei sogar mein Studium durch.

Das zur Vorgeschichte...

Das Verhältnis zu meinem Vater hat sich in den letzten 3 Jahren verschlechtert. Es ist nun auf dem Tiefstand - tiefer geht es nicht. Er interessiert sich nicht, akzeptiert weder meinen Freund noch mich, er hintergeht mich, macht Versprechungen um sie dann doch nicht einzuhalten... Wenn wir reden, reden wir aneinander vorbei. Die Situation ist verfahren und im Moment nicht mehr zu retten. Er hat mich in den letzten Jahren nicht unterstützt, sondern nur für noch mehr Leid gesorgt.
Er hat mir vor ein paar Tagen quasi eine "Kündigung" geschrieben. Ich will keinen Kontakt mehr.

Nur... ich bin enttäuscht, wütend und traurig.
Ich habe - bis auf die Familie meines Freundes - keine eigene Familie mehr.

Die letzten 5 Jahre haben Spuren hinterlassen. Die damals junge Beziehung wurde gleich arg strapaziert. Das hat uns zwar zusammengeschweißt, aber wir haben auch darunter gelitten. Wir kennen das "normale" Leben quasi gar nicht.

Nun bin ich kurz vor Ende meines Studiums. Habe bisher alles sehr gut gemeistert und alle Prüfungen bestanden. Das Lernen viel mir schwer, aber es ging irgendwie (und führte zu guten Leistungen). Nun sitze ich an meiner Abschlussarbeit und kann nicht mehr. Ich mag einfach nicht mehr. Bin ausgelaugt, kann mich nicht konzentrieren, kann mich nicht motivieren, bin in Gedanken versunken...

Wie kann ich meinen Vater vergessen? Mir brummt der Kopf und ich werde meine Gefühle (Wut, Traurigkeit, Enttäuschung) nicht los.

Wie kann ich abschalten (von der Vergangenheit / Streit mit meinem Vater), um mich wenigstens für ein paar Stunden auf die Abschlussarbeit zu motivieren und konzentrieren?

Wie finde ich wieder zurück ins Leben? Ich war zwar nie "draußen", aber meine schlechte Laune kann ich inzwischen selbst nicht mehr ertragen...

Viele Grüße
Tato
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