Der erste Frühling, den meine Mutter nicht mehr erlebt.

[Phlox]

… der erste Frühling ohne meine Mutter. Sie hat den Frühling so geliebt, die Frühlingsblumen, blühende Sträucher und Bäume, das frische Grün...

Ende Mai 2013 ist sie gestorben, seit 10 Monaten ist sie nicht mehr da. Hepatitis C, Leberzirrhose und seit 2012 HCC. Anfangs habe ich mich auf Bitte meiner Eltern schlau gemacht. Allerdings hat mich seit der Diagnose HCC der Mut verlassen... Eigenschutz? Wahrscheinlich. Bis zuletzt hatten wir die Hoffnung, dass sie nach Hause kommen kann. Wir hatten uns während der letzten Tage um ambulante Pflege etc. gekümmert. Doch dass das alles innerhalb weniger Tage vorbei sein sollte, damit hatte keiner gerechnet. Palliativstation war nicht mehr möglich, da sie nicht mehr transportfähig war. Dank dem KH-Personal wurde sie in ein ruhiges Einzelzimmer auf der Station verlegt und wurde nicht "endlos" weitertherapiert.

Ich bin trauriger denn je... habe das Gefühl, dass ich nicht mehr „hinterherkomme"... keine Zeit ist zum Auszeit-Knopf drücken... die Zeit irgendwie weiter-/vorbeiläuft... kaum Menschen da sind, die verstehen und Zeit/Kraft haben zuzuhören...

Mama, Du fehlst! Ich weiß wohl, dass Du nun nicht mehr leidest und erlöst bist von dieser schrecklichen Krankheit. Mama, Du fehlst uns. Du fehlst mir. Gespräche, Diskussionen, Deine Umarmungen, Deine Stimme, Dein Lachen... wir vermissen Dich so sehr!

In Liebe
Phlox
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"ein einzelner Lebenstag - und jeder spült uns weiter heraus aus der Zeit, die auch ihre gewesen war..." (in Anl. an "Der Knacks", R. Willemsen)

[fraunachbarin]

Hallo Phlox...
es tut mir leid, daß auch Du Deine Mami verloren hast.
Auch meine Mami hatte den selben Krebs wie Deine. HCC ist heimtückisch und es kann dann ganz schnell gehen. So war es auch bei uns.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft für Deine Trauer. Sie werden uns immer fehlen, denn sie waren einer der wichtigsten Menschen in unserem Leben.
Liebe Grüße von Tine

[maeusi]

Hallo Phlox,
auch ich sehe jeden Tag die Blumen meiner Mama im Garten und es macht mich traurig, daß sie sich nicht mehr daran erfreuen kann. Es ist jetzt ein Jahr her, seit sie gegangen ist und das Leben läuft für alle weiter, als ob nichts wäre.
Dabei sind doch unsere Mütter nicht mehr hier und das ist schrecklich und es tut weh. Aber wir sollen immer die Starken spielen, denn mit unserer Trauer können die meisten Menschen nicht umgehen.
Hab ich grad diese Woche auf dem Friedhof erlebt, als ich mit meinem kleinen Sohn am 1. Sterbetag meiner Mama an ihrem Grab war, habe ich eine Bekannte meiner Eltern dort getroffen. Sie wollte mal in den Kinderwagen schauen und ein paar Worte wechseln, als mir aber die Tränen liefen, hat sie sich schnell verabschiedet.

Daher schreib und lese ich gern hier im Forum, hier verstehen das Alle wie man sich fühlt. Und die Welt dreht sich nun mal ein wenig anders für uns, nach diesem Verlust.

Liebe Grüße
Anja