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  #16  
Alt 31.01.2012, 22:20
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Ohne dich ist alles dunkel

Heute vor 4 Wochen, dein letzter Atemzug, unfaßbar.. ich vermisse dich so....

Ich fühle deinen letzten Atem
stärker als mein Leben
so nah
deine Augen
deine Ohren
dein Mund
deine Hände
deine Fuße
dein Atem.

Noch einmal und nie wieder
so nah und fühlbar
ewig
Teil von mir.


Schatteke, ich liebe dich.

Sjarissa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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  #17  
Alt 29.02.2012, 21:33
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Ohne dich ist alles dunkel

Du warst so nah. Es war ein Geschenk. Durch dich lernte ich mich selbst zu lieben, mich zu entdecken indem, was ich selbst war und bin. Wir ließen uns fallen in dem Fluss, der Leben heißt. Wir flossen ineinander, subtil getrennt und doch eins. Viel gegeben, viel bekommen. Oft ohne Worte. Wir haben füreinander gekämpft, gekämpft, für eine gemeinsame Zukunft. Das Schicksal wollte es anders. Ich fühle deine Nähe und doch bin ich verloren, noch einmal, nein, immer wieder möchte ich deine Hände fühlen, neben dir einschlafen und aufwachen, deine Stimme hören... unsere Liebe kennt kene Grenzen...

Sjarisa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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  #18  
Alt 02.03.2012, 21:05
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Ohne dich ist alles dunkel

Liebe Sjarissa,

ich habe gerade deinen Thread gelesen und es berührt mich sehr, was und wie du schreibst. Es tut mir unendlich leid, dass du deinen Mann verloren hast und da fehlen mir ehrlich gesagt auch die Worte. Es gibt wohl nichts, was ich dir Tröstendes schreiben könnte, da der Verlust von Guido unendlich schwer wiegt.

Leben außerhalb von Zeit und Raum. Und die Banalität des Alltags ist so erdrückend, oder? So empfinde ich es zumindest und vor allem am Arbeitsplatz. Ich würde mir gern die Zeit nehmen, die ich jetzt benötige, um um meinen Vater zu trauern, aber ich muss jetzt wieder arbeiten. Allerdings fühle ich mich konfrontiert mit der absoluten Sinnlosigkeit.

So schmerzhaft es ist, ich kann gut nachempfinden, dass du der Trauer bewusst begegnen willst. Ich glaube auch, dass es wichtig ist, damit du eines Tages wieder heil bist und bei dir. Damit du zurück ins Leben findest und dir das Leben wieder Freude bereitet. Es ist schön, dass du dich so gut mit deiner Tochter verstehst. Ich finde, es hilft schon sehr, wenn man zumindest einen Menschen hat, von dem man weiß, dass er einen auch ohne Worte versteht, dass man vor ihm keine Maske tragen muss oder lächeln, wenn einem zum Weinen zumute ist.

Du bist bestimmt auf dem richtigen Weg, wenn er auch hart und mühselig ist! Alles, alles Liebe für dich
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #19  
Alt 05.03.2012, 16:26
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Ohne dich ist alles dunkel

Liebe Mirilena,

danke für deine liebevollen Worte.
Ja, ich bin auf dem Weg nicht wissend ob es der richtige ist, jedoch deutlich spürend das es mein Weg ist. Oft steinig und steil, schwer zu erklimmen. Pausieren muß ich oft, einerseits nutze ich diese Zeit um liebevoll und mit großer Dankbarkeit zurückzublicken, andererseits nach vorne zu schauen in freudevoller Erwartung auf das Unbekannte. Mein Ziel werde ich wohl nur in kleinen Etappen erreichen, aber das ist gut so. Verlockend sind die Abkürzungen auf meinem Weg und ich muß der Versuchung immer aufs Neue widerstehen. Mein Gefühl sagt mir, daß ich dann einen wichtigen Baustein meiner Trauerarbeit vermisse und das kann und will ich nicht zulassen. Mein "neues" Leben soll und muß auf einem gesunden Fundament stehen.

Einen lieben Gruß

Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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  #20  
Alt 08.03.2012, 00:40
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Ohne dich ist alles dunkel

Die Tage grau und naß
warten auf Leben
ein Aufblühen wie nur der Frühling es kennt
loslassen was war
wissend das alles kommt und geht
und doch
es ist alles anders
ohne dich

Die Nächte kühl und leer
suchend nach Wärme
ein Verlangen das nur die Liebenden kennen
loslassen was war
wissend das alles kommt und geht
und doch
traümend und fühlend
du bist bei mir

Meine Seele geschunden und wund
hoffend auf Heilung
ein Wunsch der nach Erfüllung sehnt
loslasssen was war
wissend das alles kommt und geht
und doch
innig liebend und behaltend
für immer in mir

Schatteke, ik mis je en hou zielsveel van jou

Sjarissa
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Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012

Geändert von sjarissa (08.03.2012 um 00:41 Uhr) Grund: RSF
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  #21  
Alt 27.03.2012, 20:17
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Ohne dich ist alles dunkel

Heute sind es 12 Wochen...lange Wochen im Dunkel...auch der einzughaltende Frühling kann meine Stimmung nur bedingt aufhellen. Ich bin den ganzen Tag beschäftigt um den großen Garten auf Vordermann zu bringen...zuviel ist im vergangenen Jahr liegen geblieben. Ich frage mich, ob das wohl Sinn macht...keiner der ein lobendes Wort ausspricht...alles ist so selbstverständlich...der Garten, wo immer mein Herz dranhing...eigenartig wie sich alles mit deinem Tod verändert hat.
Letzte Woche kamen "per Zufall " 2 Männer langs und wollten unsere Auffahrt und Terrasse reinigen und neu einfegen... wir sind uns einig geworden über den Preis...und dann begann das Szenario...vollkommen respektlos gingen sie an die Arbeit...ständig musste ich sie ermahnen, den Unrat nicht in die Beete zu spritzen...dann hatte ich noch einen Termin den ich unbedingt wahrnehmen musste...auf dem Weg dorthin eine Autopanne..abschleppen...in die Autowerkstatt...Batterie ausgewechselt...bezahlt...und dann war ich gegen 18 Uhr wieder zuhause...2 wildfegende Männer...und alles nicht so wie besprochen...große Diskussion...mein Standpunkt war sie könen morgen oder übermorgen wiederkommen und dann werden wir sehen...es begann schon dunkel zu werden und ich konnte ihre Arbeit nicht wirklich kontrollieren...was ich sehen konnte war, das sie hingegen unserer Absprache Sand in die Fugen gestreut hatten und nicht Dolomit...sie versuchten dann den Preis um 66% zu reduzieren aber ich bin hartnäckig geblieben und habe gesagt: Gute Arbeit, korreter Preis. Sie sind dann gegangen und haben als Abschiedsgeschenk einen Stein aus der Einfahrt durch mein Flurfenster geworfen...gegen die Wand...großes Loch...und dann ist der Stein nach unten gefallen...Macke im Fußboden...Polizei angerufen...sind gekommen und haben alles aufgenommen...Freitag stellte ich dann fest das alle Türschlösser von außen nicht mehr fuinktionieren...wieder Polizei gerufen.. Habe alle Kostenvoranschläge an die Versicherung durchgegeben und warte nun ob sie den Schaden übernehmen... Nun bin ich seit Tagen damit beschäftigt den Sand aus den Fugen zu bekommen...ein neu hinzugezogener Experte versicherte mir, daß dies nicht von Fachleuten durchgeführt ist...neuen Anbieter kontaktiert und in der Woche nach Ostern wird dann alles wieder in Ordnung sein... hoffentlich...bis dahin muss ich versuchen soviel Sand wie möglich aus den Fugen zu saugen... bei 300 qm ein Auftrag für Wochen... inzwischen sieht es schon ganz ansehnlich aus uind ich bin froh, das der Wettergott es gut mit mir meint. Die Arbeit geht mir nicht aus und während ich sauge, träume ich davon morgens um 8Uhr zu einer Arbeitsstelle zu fahren und um 17 Uhr nach Hause zurückzukehren...
Meine von dir so gelobten Kochkünste habe ich auf ein Minimum reduziert, viele Dinge die ich so gern gekocht habe kann ich nicht essen...zuviel Wehmut an vergangene Zeiten...
Die Geschichte der vergangenen Woche zeigt mir auch wie verletzbar ich bin...ich nehme Entscheidungen, die ich im Nachhinein nie genommen hätte... Das ist letztendlich auch der Grund daß ich das, was wir miteinander besprochen habe wahrmachen will...ich habe das Haus bei einem Makler zum Verkauf angeboten...wohin dann? ich weiß es noch nicht...vielleicht Richtung deutsch belgische Grenze...
Schatteke, es fällt mir unsagbar schwer meinen Lebensdraht aufzunehmen...ich vermiß dich so...und doch spüre ich dich in meiner Nähe...du warst ein Freund der Amseln...jeden Tag nähert sich mir ein Amsel auf einen halben Meter und wenn ich mit ihr plaudere singt sie mir ein Lied...ich weiß, das du es bist...du hast mich nicht verlassen...du bist in mir und bei mir...für immer
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Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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  #22  
Alt 26.04.2012, 08:24
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Ohne dich ist alles dunkel

Schatteke,

heute ist unser Hochzeitstag...weiß nicht wie ich diesen Tag durchstehen kann...ohne dich...
Ich vermisse unsere Rituale...ich vermisse dich unendlich...möchte mich am liebsten verkriechen...niemanden sehen und hören...diese Endlichkeit dringt mehr und mehr zu mir durch... noch immer schaffe ich es nicht die richtigen Mengen an Lebensmitteln einzukaufen...noch immer überlege ich beim Einkaufen was ich dir denn leckeres kochen könnte...das hört sich so belanglos an, aber während ich mich dabei erwische stürze ich wieder ab...ab in diese bodenlose Tiefe...

Schatteke, ik hou zielsveel van jou en ik mis je... dikke kus

Sjarissa
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Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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  #23  
Alt 09.06.2014, 00:30
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Ohne dich ist alles dunkel

Schatteke,

war lange nicht hier, mir fehlten die Worte um zu beschreiben was ich fühle, wie stark ich dich vermisse. Letzteres ist nach wie vor da, aber ich darf ganz vorsichtig behaupten das ich zurückgefunden habe ins Leben - ohne dich und doch mit dir.
Manches Mal erschienen mir die Wege zu unwegsam, zu lang die Durststrecken, zu wenig labende Oasen, die mich wieder zu Kräften kommen liessen und ich bin oft verzweifelt, es schien als ob ich immer wieder die "Gehe zurück auf Los- Karte" gezogen hätte...

Es gab und gibt Menschen die mich auch in meiner - selbst nicht beschmeichelnden - Form ausgehalten haben, dafür bin ich unglaublich dankbar. Aber ich bin auch dankbar das ich mir selbst treu geblieben bin, das ich, obwohl ich mich selbst oft zerstören wollte, der an dich versprochenen, mir eigenen Lebenshaltung, festgehalten habe.

Und irgendwie, ich kann es gar nicht an einem Ereignis festmachen, passierte es, einfach so, ohne grosses Bemühen, da bekam das Leben wieder Tiefe, plätscherte nicht einfach so dahin ohne mich zu berühren. Das Gelb der Narzissen in diesem Frühjahr wahrzunehmen war wie eine Auferstehung, das Spriessen der Bäume, deren lindes Grün, die Kraft der Natur, der Wille derselben sich durch die ein oder andere Art der "Beschneidung" nicht geschlagen zu geben.

Vorsichtig formuliert darf ich sagen, ich hab den Weg durch tiefe Schluchten mit glatten, nicht zur Besteigung fähigem Gestein hinter mich gelassen, bin oft einfach sitzengeblieben, zu müde und entkräftet, ohne deutliche Zielvorstellung. Heute weiss ich das dein Licht immer da war und sein wird, ich war ein schlechter Lehrling und gelobe Besserung.

Mit dir - so fest verankert in meinem Herzen - bin ich nie allein

Sjarissa
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Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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