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  #16  
Alt 30.09.2004, 23:20
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Hallo Issy und alle anderen,

ich war 17 Monate krankgeschrieben und bin dann nahtlos in eine Zeitrente gewechselt.
Mein Körper hat mir eindeutig gezeigt, dass es nicht geht.
Und ich lebe gut damit. ;-)

Nach guten Tagen folgt immer auch ein super schlechter; im schlimmsten Fall auch viele schlechte. :-(

Dieses "auf" und "ab" hält an und irgendwie gewöhnt man sich sogar daran.

@ Anke!

Bei mir sind es fast 3000 Mitarbeiter; und trotzdem ging meine Diagnose wie ein Lauffeuer rum.
Es dauerte keine Woche und alle waren informiert.
Daran kann man nichts ändern und deshalb bin ich auch gleich in die Offensive gegangen und habe es erzählt.
Ich wusste sofort, wenn es auch nur ein einziger Kollege weiß, dann wissen es bald alle.
Verheimlichen kann man da nix....

Und nun muss ich ins Bettchen. ;-)
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  #17  
Alt 01.10.2004, 09:57
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Hallo alle zusammen,

ich wurde am 29.01. das 1. Mal operiert. Da war noch der Stand, dass es sich um ein Fibroadenom handeln soll, dann das Ergebnis, dass es randständig entartet sei und so musste ich am 12.02. nochmals unters Messer. Bei der Gelegenheit habe ich dann darauf bestanden eine angebliche Zyste auf der anderen Seite mit entfernen zu lassen und was soll ich sagen, es war keine Zyste, sondern ebenfalls Krebs und sogar noch aggressiver als rechts. So da war ich nun beidseitig brusterhaltend operiert. Ich bin nach 14 Tagen wieder arbeiten gegangen. Ab 23.03. bis 22.07. habe ich 6 x FEC-Chemo hinter mich gebracht. Bin jeweils 1 Woche daheim geblieben und dann wieder arbeiten. Ab 22.08. - 01.10. täglich 33 x Bestrahlung und dann zur Arbeit. Ich habe für mich entschieden zu arbeiten und es war die richtige Einstellung. Mir hat die Arbeit geholfen mit dieser ganzen Krebsgeschichte umgehen zu können. Ich habe insgesamt 37 Krankentage und so zahlt sogar mein Arbeitgeber noch :-):-). Außerdem habe ich nur meiner unmittelbaren Kollegin und meinem Chef, achja und unserem Werksarzt von meiner Krebserkrankung erzählt und die beiden um absolute Schweigepflicht gebeten. Ich für meine Person würde damit nicht klarkommen, wenn mich jeder darauf anspricht und irgendwo denken die Leute ja immer, wenn man Krebs hat müsste man wie das leidet Christi rumrennen. Außerdem versehen das Aussenstehende sowieso nicht und auf endlose Diskussionen und blöde Sprüche habe ich auch eine Lust.
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  #18  
Alt 01.10.2004, 10:05
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Sorry jetzt habe ich es viel zu früh abgeschickt, falsche Taste gedrückt, mein Fehler.
Also ich bin in der Sache wahrscheinlich ziemlich stark, aber so komme ich am besten damit klar. Ich bin mir wirklich sehr bewußt, dass man mit der Diagnose Krebs ein Leben lang konfrontiert wird, will mich aber nicht "kleinkriegen" lassen von den "fiesen Tier".
Übrigens habe ich heute meine letzte Bestrahlung!!!! Und nächsten Dienstag gehts für 14 Tage mit meinem Mann an die Ostsee zu Erholung. Eine AHB mache ich nicht, lauter haarlose und krebskranke Leute um mich rum, nein nichts für mich. Bitte nicht falsch verstehen, denn ich weiß wovon ich rede, meine Haare sind auch erst ein guten Zentimeter lang und die Perücke ist im Moment noch meine tägliche Begleiterin.

Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Simone
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  #19  
Alt 01.10.2004, 10:48
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Helli Helli ist offline
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Hallo Simone,
es freut mich für Dich, daß Du die Chemos und Bestrahlungen so gut vertragen hast, daß Du zwischenzeitlich auch arbeiten konntest. Ich konnte es nicht, hatte einfach nicht die Kraft dazu. Ich konnte ja nicht mal selber einkaufen gehen. Der 1.Versuch es selber zu machen, brachte mir nochmal 9 Tage KH mit Fieber und in Einzelhaft ein.
Wenn Dein Arbeitgeber jetzt immer noch zahlt, wird ja die Frage"Was denkst Du, wann Du wieder auf Arbeit kommst?"bei Dir sicher nicht zu Debatte stehen. Das sieht bei vielen aber anders aus, wie z.B. bei Anke oder bei mir. Und das geht ganz schön an die Nerven, denn man will ja die Arbeitstelle einerseits behalten und weiß aber im Hinterkopf auch, daß es vielleicht gesundheitlich nicht so gehen wird.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann einen schönen Urlaub. Erhole Dich gut. Übrigens meine Haare sind auch so ca. 1 cm "lang" und haben die Farbe Pfeffer und Salz, allerdings mit mehr Salz;-).
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Helli
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  #20  
Alt 01.10.2004, 11:05
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Liebe Anke,
ich habe in meiner Firma die Feststellung gemacht, dass nur Gerüchte interessant sind, Dinge von denen man nichts genaues weiß. Meine direkten Kollegen mußten gleich Bescheid. Die anderen haben erst was davon mitbekommen, als ich 5 Monate später ohne Perücke und Prothesen-BH erschien.
Mich haben auch Frauen gefragt, wie ich mit einer Brust klar komme. Der Grund für diese Frage war nicht die Neugier sondern die Angst vor einer eigenen Brustkrebserkrankung. Heute nach 3 3/4 Jahren fragt keiner mehr danach. Sie sehen einfach, was ich alles anstelle: Hochzeit, ehrenamtliche Naturschutzarbeit, Alpenquerung, Alsakaurlaub...
Gruß Dorothee
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  #21  
Alt 01.10.2004, 13:49
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Hallo Helli,

und genau deshalb habe ich mich nur meiner direkten Kollegin und meinem Chef anvertraut, auf die Anspielungen hatte ich keine Lust. Ich habe aber meinem Chef immer gesagt, dass mich eigentlich der Arzt krankschreiben wollte und es mein freier Wille war arbeiten zu gehen. Ich wollte natürlich so verhindern, dass er mich gleich wieder voll in Beschlag nimmt und doch meinen Arbeitswillen zeigen. Das ist auch super gelaufen bzw. läuft auch noch so. Tja und was die Chemos angeht, da ging es mir leider hundeelend, ich dachte mein Kopf platzt, ich musste am Chemotag und den folgenden brechen ohne Ende und hatte immer zu meinem Mann gesagt, dass ich die nächste nicht mehr mache. Die Augen tränten und lichtempfindlich war ich, Schüttelfrost war auch eine Nebenwirkung und irgendwie hatte ich immer das Gefühl ich stehe neben mir. Die Bestrahlungen allerdings vertrug ich super, natürlich die Bestrahlungsfelder sind rot und die Brust bzw. Brustwarzen tun ziemlich weh aber ansonsten von Strahlenkater oder Müdigkeit nicht die Spur.
Finde ich ja total niedlich die Beschreibung Deiner Haare mit Salz und Pfeffer. Naja ich würde sagen bei mir überwiegt der Pfefferanteil ;-) obwohl mit 41 Jahren, gibts auch schon einige Salzanteile.
Also eine gute Zeit für Dich
Simone
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  #22  
Alt 01.10.2004, 14:32
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Hallo Dorothee, Helli, Simone, Norma,

irgendwie ist es hilfreich, Eure Meinungen und Erfahrungen anzuhören. Ich danke Euch dafür. Bei mir ist eben alles noch so frisch, so neu, ich muß mich jetzt selber erst kennenlernen, nach 39 Jahren wird es ja auch mal Zeit (hihihihih). Ich mache jetzt ganz neue Erfahrungen, auch mit meiner Umwelt, so ist es eben. Ich bin noch nicht so weit, dass ich mich mit dem Gedanken an die fehlende Brust so richtig auseinandergesetzen kann. Es waren für mich die ganze Zeit andere Dinge wichtiger: wie wird das mit der Chemo, wird sie alles abtöten, wie ist das mit Metastasen usw.....Ich habe aber jetzt gespürt der Brustkrebs trifft uns Frauen doch an einer empfindlichen Stelle, für mich ist es so, ich weiß nicht wie es Euch geht, doch wenn ich mich nach dem Duschen im Spiegel anschaue wird es mir immer wieder bewußt, was mit mir passiert ist und das macht mich zur Zeit noch unheimlich traurig. Deshalb möchte ich auch zuerst mal mit mir ins Reine kommen und mich so akzeptieren können, denn dann können es auch die anderen.

@Dorothee:
Wie wahr: halbe Wahrheiten sind das Salz in der Gerüchteküche. Bei uns ist das auch so. Es wird hinzugedichtet und bald ist man schon halb tot und die anderen wundern sich, dass man plötzlich wieder auferstanden ist, wenn sie einen in der Kantine sehen. Der Satz Angriff ist die beste Verteidigung trifft hier fast ins Schwarze. Mir ist vor allen Dingen in der Vergangenheit aufgefallen, sobald ein Gerücht entschärft wurde, durch die "nackten Tatsachen" natürlich und dadurch, dass die Betroffenen ehrlich dazu gestanden haben, man auch wieder total uninteressant wird. Hast Du diese Erfahrung auch schon gemacht ? Nachdem die Wahrheit ans Tageslicht kam und die Personen dazu gestanden haben, hat es keinen Menschen mehr interessiert. So sind sie halt die lieben Kollegen, gell ? Apropos: toll, dass Du so fit wieder bist, Du bist für uns alle wieder so ein richtiges "Positiv-Beispiel". Das tut vielen von uns gut !

@Helli: Wir dürfen uns wirklich mit dem Beginn unserer Arbeit nicht festnageln lassen, immer schön sagen, ich weiß es zur Zeit noch nicht. Ich habe beschlossen, dass ich es jetzt so handhaben werde, nur keinen Zeitpunkt nennen, sonst heißt es: "Ja sie haben doch damals gesagt, dass....." Ich weiß ja selbst nicht, wie ich mich nach meiner 6. Chemo fühle. Schon jetzt verlassen mich manchmal meine Kräfte, einfach so, ohne sich vorher anzukündigen, wie wird das erst wenn noch mehr Zytostatika in mir ist ? Du hast Einzelhaft erlebt ? Ich auch, es war schrecklich und seit dieser Zeit bin ich noch vorsichtiger. Bei mir war es damals ein Infekt, der mich zu Boden gerissen hat und das möchte ich nicht nochmal erleben.

@Simone:
Du bist echt mutig, nach der Chemo arbeiten gehen und nach der Bestrahlung, ich hätte zur Zeit hierzu nicht immer die Kraft, aber es muß - wie Du schon sagst - jeder für sich entscheiden. Arbeitest Du in einer kleinen Firma ? Ich bin immer der Meinung, dass es irgendwie doch durchsickert wenn es auch nur zwei wissen und dann wird hinter meinem Rücken geredet und noch dazu gedichtet, aber gut, wenn Du so damit besser umgehen kannst. Das man mit Krebs leidend durch die Gegend läuft, ist auch die Ansicht vieler meiner Mitmenschen, die sich bei Krebs nur dahinsiechende und erbrechende Menschen mit fahler Haut im Bett vorstellen und davor habe ich auch etwas Bammel, dass mich jeder darauf anspricht, aber ich habe mir als Ziel gesetzt, dass ich ab einem bestimmten Zeitpunkt auch nicht mehr mit jedem darüber reden will, man muß es Ihnen dann nur sagen. Es ist doch irgendwann mal Schluß mit den Krebsgesprächen, darauf habe ich Mitte nächsten Jahres gar keine Lust mehr und das werde ich auch offen sagen. Es ist so wie Du sagst, unwissende Menschen stellen sich das Allerschlimmste vor und da kommt man schon mal in Erklärungsnot, weil ihnen einfach der Backround fehlt.

@Norma:
Das ständige Auf und Ab, wie wahr. Zur Zeit bin ich in einem Tief und ich bin so froh, dass es dieses Forum gibt, mit so vielen Schicksalen, die so ähnlich sind und doch immer so verschieden im Detail. Wir alle haben unsere Probleme und es ist schön, dass wir uns hier versuchen zu helfen und beizustehen. Das mit Deinem Betrieb ist ja wohl ähnlich wie bei mir, je größer die Firma, desto größer die Gerücheküche, oder ?

Euch allen ein - trotz des Miese-Laune-Wetters - noch einen schönen Tag. Ganz liebe Grüße an Euch alle und ganz viel Kraft und Zuversicht für die Genesung.....

Anke.
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  #23  
Alt 01.10.2004, 14:46
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Huhu Anke,

nein von kleinem Arbeitgeber kann nicht die Rede sein. Ich arbeite als Angestellte in einem 5.000 Mitarbeiter zählenden Betrieb. Meine Abteilung umfasst ca. 200 Mitarbeiter. Aber erstaunlicherweise klappt es hier sehr gut oder die verstellen sich gut ;-).

Viele liebe Grüße an Dich
Simone
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  #24  
Alt 01.10.2004, 15:22
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Hallo Simone,

5.000 ? Das ist die derzeitige Traumzahl für meine Leukozyten (hihihihih) ! Sind nämlich im Moment im Keller.

Du hattest es leicht, da Du nicht monatelang oder über ein Jahr ausgefallen bist. Bei uns anderen ist das leider nicht so und wem kannst Du schon erzählen - wenn Dich jemand fragt wo Du warst - dass Du eine schwere Grippe hattest. Hätte sich mein Befund damals als harmlos herausgestellt, hätte ich niemanden etwas erzählt und hätte die ganze Geschichte irgendwie umgehen können und wäre nach 3 Wochen wieder zur Arbeit erschienen. Leider falle ich jetzt mehrere Monate aus und da brodelt es doch dann schon in der Küche, verstehst Du ?

Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg bei Deiner Arbeit und alles Gute für Deine Gesundheit...

Anke.
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  #25  
Alt 01.10.2004, 16:08
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Liebe Anke,

also ein Fall für die "Phsychotante" bist du auf jeden Fall...lach. Ich bin da nämlich auch hingegangen und habe damit meine Vergangenheit gut bewältigen können. Es ging bei den Gesprächen gar nicht um den Krebs, sondern um all die Dinge, die vorher schief gelaufen sind. Das hat gut getan. Kann ich wirklich nur jedem empfehlen;-)
Das die Situation in einer so großen Firma anders ist, kann ich mir schon vorstellen. Ich weiß nicht, ob ich da auch so offen gewesen wäre. Ansonsten gibt es aber in jeder Gruppe - Arbeitskollegen oder wie jetzt im Moment Mitschülerinnen - immer ein oder zwei "Vetraute", weil ich würde es furchtbar finden, wenn ich nicht darüber sprechen könnte:-)

Alles Gute
Dir und all den anderen
Angelika
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  #26  
Alt 11.10.2004, 17:25
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Helli Helli ist offline
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Hallo Anke,
wie geht es Dir. Wie weit bist Du jetzt eigentlich mit Deinen Chemos?
Ich habe nun mit meiner Hausärztin den Wiedereingliederungsplan festgelegt. Ich werde also ab 01.11. meiner Arbeitsstelle täglich für 3 Stunden einen Besuch abstatten,zum wiedereingewöhnen sozusagen;-). Meine Chefin hat es unterschrieben, die Kasse wird es ja auch hoffentlich absegnen. Die Ärztin wollte mich gleich 4 Stunden schicken, damit war ich aber nicht einverstanden. Jetzt gehe ich erst mal bis zum 19.11. 3 Std. und dann werden wir weitersehen! Ein Datum für das Ende der Arbeitsunfähigkeit haben wir jedoch nicht eingestetzt. So ist man nicht auf ein Datum festgenagelt. Nun ja, wir werden sehen, wie es anläuft. Ein bischen Bammel habe ich schon, von wegen Streß und so.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Helli
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  #27  
Alt 11.10.2004, 22:20
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Hallo Helli,

willst du wirklich schon wieder arbeiten gehen?
Da hast du aber meine volle Bewunderung!
Vergiss aber nicht: wenn es wirklich nicht gehen sollte, dann quäle dich nicht!
Lieber eine gescheiterte Wiedereingliederung als unzumutbaren Stress aushalten!

Alles Liebe
Norma

PS: Lieben Dank für deine Anteilnahme zu dem Beitrag "Verwandte". Ja, ich leide wirklich unter dieser Gleichgültigkeit. Aber dafür habe ich einen lieben Mann und ganz tolle Kinder, die fangen mich immer wieder auf. :-)
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  #28  
Alt 25.10.2004, 19:52
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Standard Wie lange arbeitsunfähig?

Hallo, liebe Helli,

war jetzt mal wieder ganz zufällig in diesem Thread und war auch schon länger nicht mehr im Forum, deshalb meine späte Antwort.

Mir geht es soweit wieder gut. Ich stehe jetzt vor meiner 5. (Yipiiiih !!!!) von 6 Chemos. Ich leide die ersten 10 Tage nach der Gabe ganz schön und habe zu gar nichts viel Lust. Ich erhalte TAC, welches Schema hattest Du? Das schlimmste sind die Neupogen-Spritzen. Ich vertrage sie nicht sehr gut und muß beim nächsten Mal den Onkologen fragen, ob es denn nun wirklich 5 sein müssen oder ob man reduzieren kann. Sie bringen mich fast um.

Helli, warum gehst Du denn schon zur Arbeit ? Ich kenne auch zwei Frauen, die ein ganzes Jahr brauchten, um wieder einigermaßen den Belastungen des Berufsalltags gewachsen zu sein. Sie machten es allerdings ohne Wiedereingliederung. Deine letzte OP war doch erst im März, wenn ich mich recht erinnere, oder ? Auch mein Frauenarzt hat gesagt, realistisch wäre schon 1 Jahr, obwohl es da von Frau zu Frau auch wieder individuell ist. Ich nehme mir fest vor, auch nach meiner REHA, die allerdings erst Ende Februar / Anfang März sein wird, nicht allzu schnell wieder meine Arbeit aufzunehmen. Aber ich bin sicher, auch mein Chef wird mich noch vor der Kur fragen, wann ich denn wieder anfangen kann.

Ich will Dir da wirklich nicht reinquatschen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man wieder zur Arbeit geht, man für die lieben Arbeitskollegen auch nicht mehr krank ist, verstehst Du ? Ich war früher für jeden immer da, ging mit Grippe zur Arbeit und wurde desentwegen aber nicht geschont. Mit unserer schlimmen Krankheit nervt es mich auch heute noch der Satz (den ich von meinem Chef auch schon hörte): Tja, Sie/Du sehen/siehst ja überhaupt nicht krank aus. Ich hatte - bis jetzt - das Glück das mir die Wimpern nicht ausgefallen sind, die Augenbrauen teilweise, habe sie aber Permanent Make up nacharbeiten lassen, was wirklich sehr natürlich aussieht. Das ist aber nur mein Äußeres, dass ich pflege und ich bemühe mich halt, hübsch auszusehen - wenn man das im Moment überhaupt sagen kann. Aber keiner weiß, wie denn auch, wie wir uns wirklich manchmal fühlen. Wir sehen ja "normal" aus. Und das ist meine Befürchtung, wenn ich zu früh arbeiten gehe, sie würden es einfach nicht verstehen, wenn ich mich schlapp fühlen würde und darüber hinaus bin ich noch so eine Perfektionistin und wollte bestimmt alles so gut machen, wie ich es vorher auch getan habe, aber genau davor habe ich Angst !

Ich drücke Dir ganz, ganz fest die Daumen, dass Du das alles schaffst, 3 Stunden sind bestimmt o.k., aber lass es auch dann bei den 3 Stunden.... Manche sind ja dann doch noch länger geblieben, ohne dass sie es wollten. Und es ist nun mal so: Es dankt einem den Einsatz niemand, leider !

Halt mich mal auf dem laufenden. Wie alt bist Du denn eigentlich und welche Tätigkeit machst Du, Büro ?

Liebe Grüße und noch einen schönen Abend....

Anke.
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  #29  
Alt 25.10.2004, 19:53
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Hallo, liebe Helli,

war jetzt mal wieder ganz zufällig in diesem Thread und war auch schon länger nicht mehr im Forum, deshalb meine späte Antwort.

Mir geht es soweit wieder gut. Ich stehe jetzt vor meiner 5. (Yipiiiih !!!!) von 6 Chemos. Ich leide die ersten 10 Tage nach der Gabe ganz schön und habe zu gar nichts viel Lust. Ich erhalte TAC, welches Schema hattest Du? Das schlimmste sind die Neupogen-Spritzen. Ich vertrage sie nicht sehr gut und muß beim nächsten Mal den Onkologen fragen, ob es denn nun wirklich 5 sein müssen oder ob man reduzieren kann. Sie bringen mich fast um.

Helli, warum gehst Du denn schon zur Arbeit ? Ich kenne auch zwei Frauen, die ein ganzes Jahr brauchten, um wieder einigermaßen den Belastungen des Berufsalltags gewachsen zu sein. Sie machten es allerdings ohne Wiedereingliederung. Deine letzte OP war doch erst im März, wenn ich mich recht erinnere, oder ? Auch mein Frauenarzt hat gesagt, realistisch wäre schon 1 Jahr, obwohl es da von Frau zu Frau auch wieder individuell ist. Ich nehme mir fest vor, auch nach meiner REHA, die allerdings erst Ende Februar / Anfang März sein wird, nicht allzu schnell wieder meine Arbeit aufzunehmen. Aber ich bin sicher, auch mein Chef wird mich noch vor der Kur fragen, wann ich denn wieder anfangen kann.

Ich will Dir da wirklich nicht reinquatschen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man wieder zur Arbeit geht, man für die lieben Arbeitskollegen auch nicht mehr krank ist, verstehst Du ? Ich war früher für jeden immer da, ging mit Grippe zur Arbeit und wurde desentwegen aber nicht geschont. Mit unserer schlimmen Krankheit nervt es mich auch heute noch der Satz (den ich von meinem Chef auch schon hörte): Tja, Sie/Du sehen/siehst ja überhaupt nicht krank aus. Ich hatte - bis jetzt - das Glück das mir die Wimpern nicht ausgefallen sind, die Augenbrauen teilweise, habe sie aber Permanent Make up nacharbeiten lassen, was wirklich sehr natürlich aussieht. Das ist aber nur mein Äußeres, dass ich pflege und ich bemühe mich halt, hübsch auszusehen - wenn man das im Moment überhaupt sagen kann. Aber keiner weiß, wie denn auch, wie wir uns wirklich manchmal fühlen. Wir sehen ja "normal" aus. Und das ist meine Befürchtung, wenn ich zu früh arbeiten gehe, sie würden es einfach nicht verstehen, wenn ich mich schlapp fühlen würde und darüber hinaus bin ich noch so eine Perfektionistin und wollte bestimmt alles so gut machen, wie ich es vorher auch getan habe, aber genau davor habe ich Angst !

Ich drücke Dir ganz, ganz fest die Daumen, dass Du das alles schaffst, 3 Stunden sind bestimmt o.k., aber lass es auch dann bei den 3 Stunden.... Manche sind ja dann doch noch länger geblieben, ohne dass sie es wollten. Und es ist nun mal so: Es dankt einem den Einsatz niemand, leider !

Halt mich mal auf dem laufenden. Wie alt bist Du denn eigentlich und welche Tätigkeit machst Du, Büro ?

Liebe Grüße und noch einen schönen Abend....

Anke.
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  #30  
Alt 25.10.2004, 23:15
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Hallo Anke,
ich freue mich, wieder von Dir zu hören.
Es ist schon großer Mist, wenn es einem nach der Chemo so dreckig geht. Ich muß aber dazu sagen, daß es mir eigentlich nach den Chemos relativ gut ging, bis auf den 4.-6.Tag danach, da hatte ich Knochenschmerzen und stand immer irgendwie neben mir. Ich habe 4x Epirubicin und 4x Taxol in 14-Tage-Abständen bekommen. Epirubicin hat meine Venen niedergemacht und von Taxol habe ich immer noch Taubheitsgefühl in den Fingerspitzen und an den Zehen. Es ist allerding nicht mehr ganz so wild wie am Anfang. Neupogen mußte ich mir damals auch spritzen ab dem 5.Tag nach der Chemo, aber nur 3 Stück. Dazu mußte ich noch das Antibiotikum Ciprobay einnehmen.
Ja, Anke, mit der Arbeit ist das so eine Sache. Als ich nach der Reha zu meiner Hausärztin kam, lag da schon das Formular für die Wiedereingliederung von meiner Krankenkasse. Ich habe damals gesagt, daß ich mich noch nicht in der Lage sehe, es vor Oktober zu versuchen. Das hat meine Ärztin auch eingesehen und ich wurde weiter krank geschrieben. Ende September war ich dann in meiner Arbeitsstelle, um mit meiner Chefin über eine Wiedereingliederung zu reden. Mir war inzwischen nämlich klar geworden, daß ich keinesfalls schon ab Oktober die Wiedereingliederung schaffe. Das habe ich meiner Chefin dann auch so gesagt. Ihre Frage war dann, ob ich schon Rente beantragt habe!! Im selben Moment hat sie sich aber dann wieder besonnen, wahrscheinlich wegen meines entgeisterten Gesichtsausdruckes, denn sie meinte dann, daß ich ja bestimmt wieder arbeiten möchte. Ja, man hat es nicht einfach.
Anfang Oktober habe ich dann mit meiner Hausärztin beschlossen, ab 1.November erstmal für 3 Stunden am Tag einen Versuch zu starten. Und Du kannst gewiß sein, ich bleibe auch bloß diese 3 Stunden, denn mehr schaffe ich bestimmt noch nicht. Ich habe meinen beiden engsten Kolleginnen auch gesagt, daß Angst vor dem Neubeginn habe. Sie werden mir ganz sicher beistehen, denn wir arbeiten schon fast 20 Jahre zusammen.
Ich bin übrigens 53 Jahre alt und arbeite in der Verwaltung eines DRK-Kreisverbandes in der Buchaltung, überwiegend am PC.
Am Mittwoch habe ich übrigens meinen 1.Nachsorgetermin bei der Frauenärztin. Habe einiges Magengrummeln davor, aber da muß ich nunmal durch. Ich drücke Dir für Deine letzte,(Anke, die letzte:-)!!), Chemo ganz fest die Daumen.
So nun fallen mir langsam die Äuglein zu. Werde mich in mein Bett begeben.
Melde dich gelegentlich mal wieder.
Liebe Grüße
Helli
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