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  #1  
Alt 29.07.2010, 09:52
Benutzerbild von peter3
peter3 peter3 ist offline
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Registriert seit: 27.06.2005
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Beiträge: 315
Standard AW: "Leidend Leben oder in Würde sterben???"

Auch ich möchte mich mal hier äussern auch auf die Gefahr hin das ich als Meckerkopf gesehen werde (was ich bestimmt nicht bin).Die Würde eines Menschen ist unantastbar heißt es sogar im Grundgesetz,auch die Würde im Tod ist damit gemeint. Wie Entscheide ich mich ,das ist eine schwere Frage und die liegt meiner Meinung nach nur bei dem Betroffenen solange er auch nur noch etwas sagen und Entscheiden kann und nicht in den Händen der Angehörigen auch Angehörige sollten genausowenig wie Ärzte über Leben und Tod entscheiden können.Hier schreiben leider fast nur Angehörige die vieles durchgemacht haben.viel Leid mitgemacht und auch viel gelitten haben ,aber so sehe ich das als Betroffener sich doch nicht ganz in die Gedankenwelt eines schwer Kranken Menschen hineinversetzen können.
Im April 2008,ich befand mich damals schon in Palliativer Behandlung sagten die Ärzte in Essen mir ich hätte noch 8.9 Monate leben Sie und geniessen Sie den Rest des Lebens.Ich fing an zu Kämpfen Eine Chemotherapie nach der anderen ,Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen und ich lebe noch ,was wäre passiert wenn ich eine Behandlung Abgelehnt hätte das kann keiner sagen vermutlich wäre ich nicht mehr.
Meine Frau unterstützte mich in allem über meine Krankheit wird zuhause selten geredet und mir geht es im moment gut.
Wenn ich einmal richtig Schmerzen bekomme weiß ich noch nicht wie ich mich Entscheide aber dies liegt bei mir und meine Frau würde mir nie zum Abbruch der Behandlung raten.
Im Gegenteil sie kaufte mir einen Hund und zwang mich damit jeden Tag spazieren zu gehen .
Ich möchte nochmals alle Angehörgen bitten solange es geht die Entscheidung bei dem Betroffenen zu lassen
Liebe Grüsse
Peter

Geändert von gitti2002 (22.10.2023 um 22:13 Uhr)
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  #2  
Alt 29.07.2010, 12:53
ulla46 ulla46 ist offline
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Beiträge: 986
Standard AW: "Leidend Leben oder in Würde sterben???"

Hallo Iris,
ich möchte Peters Argumente 100% unterstreichen!!! Ich habe schon Bauchschmerzen bekommen, als ich die Überschrift las. Die Entmündigung durch Angehörige ist das Schlimmste, was man einem krebskranken Menschen antun kann.
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #3  
Alt 29.07.2010, 13:58
Benutzerbild von Inesfelix
Inesfelix Inesfelix ist offline
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Beiträge: 118
Standard AW: "Leidend Leben oder in Würde sterben???"

Hallo miteinander ,

ich finde das man das Thema als medizinisches Personal anders sieht als viel Laien oder Betroffene , die sich vorher nie mit dem Thema befasst haben oder nur aus der Ferne. Wir als Krankenschwester und/oder ähnliches haben tagtäglich mit zum Teil schwerkranken Patienten zu tun und man hat Einblick in die manchmal so "sinnvolle" Therapie. Es wird viel geforscht und es gibt sehr viel neue Therapieerfolge ,ohne Frage , aber man übersieht oft für welche Patienten es sinnvoll ist. Hauptsache der finanzielle Erfolg zählt , wie es dem Patienten geht wird übersehen. Bei manchen ambulanten Onkologen ist es besonders grauenvoll.
Wenn ich die Beiträge u.a. von Ulla und Peter sehe muss ich sagen das es einen Sinn macht zu Kämpfen, aber bei meiner Mutter war es nicht so. Ich habe ihr oft meine Meinung gesagt noch bevor sie an Speiseröhrenkrebs erkrankte und sie war auch ein großer Befürworter der Palliativmedizin so wie ich auch immer sein werde. Wieviel werden durch sinnlose Chemos u.ä.gequält , obwohl der Körper voller Metastasen ist ,viele Organe schon auf Sparflamme funktionieren. Aber jeder kann frei entscheiden , aber es wird oft vom ärztlichen Personal nicht richtig aufgeklärt. Ich kann nur jedem raten aufklärende Ärzte ständig zu nerven um jeden Befund genau zu analysieren. Es ist sicher schwer jemanden etwas zu raten , aber seine Meinung kann jeder äußern und sollte nicht immer wieder kopfschüttelnd beäugt zu werden. Entmündigen würde sicher keiner seiner Angehörigen!!

LG Ines
__________________
Meine Mama 24.11.1945-31.10.2009

Man sagt es gibt ein Land der Toten und ein Land der Lebenden. Man sagt auch die einzigste Verbindung zwischen ihnen ist die Brücke der Liebe und Erinnerung!!

Geändert von Inesfelix (29.07.2010 um 14:00 Uhr)
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  #4  
Alt 30.07.2010, 07:07
Benutzerbild von peter3
peter3 peter3 ist offline
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Ort: NRW Hagen
Beiträge: 315
Standard AW: "Leidend Leben oder in Würde sterben???"

Hallo Irchen
Erstmal möchte ich grundsätzlich klarstellen das auch Angehörige leiden und selbstverständlich hier ein Forum haben sollen in dem sie ihreÄngste und Nöte loswerden können und auch getröstet werden(soweit das möglich ist) Du scheinst sehr sensibel zu sein wenn Du es anders siehst ich habe nur gemeint das es hier in erster Linie um den Erkrankten und desen willen geht .
wenn ich da lesen muß das Krankenschwestern mehr Ahnung haben entlockt mich das ein leichtes lächeln.Im Täglichen Umgang mit Schwerstkranken muss man Abstandt halten sonst geht man Seelisch kaputt und wenn dann ein Angehöriger selber Betroffen ist haben Ärzte und Schwestern meistens mehr Angst als andere da sie diese Krankheit ja besser kennen.Aber auch andere können sich Informieren und lernen im laufe der Zeit diesen beschiessenen Krebs kennen zu lernen.
Palliatve Behandlung heißt auch nicht gleich sofort Tot ,als in meinem Bericht das erste mal dieses Wort vorkam wae ich fix und fertig aber ich grief nach jedem Strohalm .Natürlich hatte ich viel Glück dabei (obwohl ja immer noch ein vergrösseter Lymphknoten da ist ,aber auch Kampf und Willen gehört dazu.
Man sollte hier schon seinen Ärzten vertrauen sonst brauch man ja garnicht hingehen von meiner Seite her kann ich nur gutes über sie sagen ob im KH.oder Ambulant.
Die meisten Ärzte sind verantwortungsvoll natürlich gibt es auch schwarze Schafe aber die sind doch eher die Ausnahme.
Also Inesfelix nehmt bitte hier nich den Menschen das vertrauen in den Ärzten sondern macht ihnen Mut ,man kann sich ja was sehr wichtig ist eine 2 und auch eine 3 Meihnung einholen.
Das musste ich mal loswerden sorry
Peter

Geändert von peter3 (30.07.2010 um 07:10 Uhr)
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