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  #1  
Alt 21.08.2010, 19:05
Simonson Simonson ist offline
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Registriert seit: 19.08.2010
Beiträge: 2
Standard Oma hat Krebs, wer kann mich etwas aufklären?

Hallo,
bei meiner Oma (77) wurde vor einem Jahr Krebs diagnostiziert. In einer Operation wurde ein Faustgroßes-Geschwür entfernt. Laut meinen Infos (bzgl. auf genauere Informationen sieht es schlecht aus) stellte sich folgendes heraus:
- Der Krebs wuchs auf einer Zyste am Eierstock.
- Der Krebs umwuchs den Darm, konnte aber wie gesagt vollständig entfernt werden, ohne das der Darm beschädigt wurde.
- Eine kleine Metastase wurde an der Blase bemerkt. Keine Ahnung, wieso diese nicht entfernt wurde.
- Nach der Chemotherapie war diese Metastase weg
- In der Lunge waren Metastasen auch schon vorhanden.

Wie gesagt, der Krebs wurde letztes Jahr im August diagnostiziert.

Meine Oma hat sich ein dreiviertel Jahr zuvor im Krankenhaus ein paar Tage durchchecken lassen. Da sie schwere Asthmatikerin ist und sie eine Tage zuvor wegen eines schweren Anfalls umkippte, wurde, so sagten die Ärtze die Luge speziell getestet und nichts "ungewöhnliches" festgestellt. Ausserdem wurde damals auch ihr kompletter Körper, also inkl. Unterleib gecheckt. Hätte das da nicht auffallen müssen?
Ausserdem erzählte man mir, dass ein Tumormarker im Blut knapp an der Grenze zum auffälligen Wert lag.
Laut ihren Patienblatt war sie damals im Stadium 2.
Jetzt ist anscheinend die Metastase an der Blase wieder vorhanden (wird aber noch abgecheckt).

Ich will mir das alles nicht schönreden oder so, nur geht das nicht alles etwas zu schnell? Im Krankenhaus davor soll man sowohl den Krebs selbst, wie auch die Metastasen an Lunge und Blase übersehen haben?

Geändert von Simonson (21.08.2010 um 19:12 Uhr)
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  #2  
Alt 21.08.2010, 20:08
manuela2801 manuela2801 ist offline
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Registriert seit: 13.08.2010
Beiträge: 18
Standard AW: Oma hat Krebs, wer kann mich etwas aufklären?

hallo Simonson
Ich kann Dich da voll und ganz verstehen. Da zweifelt man an der Fähigkeit der Ärzte wenn so etwas in kurzer Zeit da und dann wieder weg und plötzlich wieder da ist.
´Leider kann ich Dich da auch nicht aufklären. Denn ich bin da auch noch nicht so bewandert mit dem Thema K. Alles was ich Dir/ Euch sagen kann, macht das beste draus.
lass den Kopf nicht hängen und versuch deiner Oma zur Seite stehen, so schwer es auch wird bzw. ist. Bin in der selben sch... Lage. Bei mir ist es mein Papa. AML , kleines Lungenkarzinom ( laut Ärzte im Dezember/ Januar nicht so schlimm ) das jetzt gestreut hat.
Ich drück Dir und deiner Oma ganz feste die Daumen.

Gruss Manuela
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  #3  
Alt 25.12.2011, 12:28
Simonson Simonson ist offline
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Registriert seit: 19.08.2010
Beiträge: 2
Standard Der Krankheitsverlauf meiner Oma.

Hallo,
ich wollte euch den Krankheitsverlauf von meiner Oma kurz schildern.
Sie ist 73 Jahre alt und schwere Asthmatikerin. Man muss ehrlich sagen, trotz ihren 73 Jahren hat sie ihr Leben gelebt, sie ist noch bevor sie 50 war wegen ihres Asthmas in Rente gegangen, hat viel Zeit mir ihren Mann, ihren beiden Enkeln und ihrer Tochter verbracht.
Ich beschreibe ihren Krankheitsverlauf jetzt objektiv. Manchmal kommt das Krankenhaus nicht sehr gut weg dabei, was jetzt keine Kritik an der Krankenhaus sein soll. Ich bin der Meinung, jeder mal einen Fehler. Meine Oma hat sich im Krankenhaus mit jeder Schwester, jeden Arzt und allen anderen Patienten sehr gut verstanden. So ist sie auch noch eine harte Kämpfernatur.

Sommer 2009: Es wurde Eierstockkrebs diagnostiziert. Tumor hat bereits in die Lunge gestreut. In einer sehr langen Operation wurde der Krebs im Bauchraum komplett entfernt.
Anschließend gab es gleich eine Chemotherapie, die sie bis auf den Haarausfall sehr gut überstand. Einzig ihre Blutwerte waren zwischen den einzelnen Chemositzungen sehr schlecht, weshalb die Pausen dazwischen sich bei 4-6 Wochen einpendelten.
Im Frühjahr 2010 sah es gut aus. Ihre gestreuten Tumore haben sich stark verkleinert gehabt und die Tumormarker im Blut waren weit zurückgegangen.

Im Herbst 2010 wurde der Krebs dann wieder schlimmer. Eine andere Chemo (5 Tage am Stück) wurde nun angeordnet. Diese schlug zuerst gar nicht an, später aber dann umso besser. Nach 3 zusätzlichen angehängten Sitzungen war eigentlich alles wieder wie Stand im Frühjahr.

Bei der Operation 2009 wurde ein Harnleiter beschädigt, welcher durch einen Stent gestützt werden musste. Dieser Stent verursachte allerdings sehr starke Schmerzen bei ihr. Leider schoben ihre behandelten Ärzte diese Schmerzen auf den Tumor, welcher sich im Bauchraum wieder ausbreitete.
Im Herbst 2011 wurden die schmerzen so stark, dass sie sich zu einer Entfernung des Stents mit einer eventuellen Nebenwirkung eines Nierenversagens.
Leider wurde zu spät reagiert einen Nierenausgang zu legen, sodass sie eine Nierensepsis bekam.
Das schwächte sie alles ehr. Zudem musste Wasser aus der Lunge abgesaugt werden. Sie war dann so schwach und aß immer weniger.
Im Krankenhaus wurde dann besprochen, wie es weitergeht. Ihre behandelnde Ärztin empfahl, sie bevor sie als vermutlich auf Pflege angewiesener Mensch nach Hause kommt auf einer Brückenstation in einer kleinen Privatklinik erst richtig auf die Medikamente einstellen zu lassen.
Die Plätze dort sind sehr stark begrenzt (10 Stück insgesamt, werden von einen Arzt und 5 Pflegern betreut). Durch Vitamin B (weil die Ärztin sie so sehr mochte) kam sie dann da relativ zügig rein.
Nach 3 Tagen Brückenstation war sie eigentlich soweit wieder fit und auch wieder selbstständig.
Nach einer Woche kam sie nach Hause. Am letzten Tag in der Brückenstation ging es ihr aber muss man sagen wieder schlechter. Hatte Wasseransammlungen in den Beinen und Bauch. Sie bekam dann bei einen Onkologen nochmal eine von der behandelten Ärztin des Krankenhauses empfohlene Tabletten-Chemo.
Zuhause (ist jetzt knapp 2 Wochen her) war ihr Krankheitsbild sehr unterschiedlich. Einmal ging es ihr relativ gut, einmal wieder sehr schlecht. Mein 78 Jähriger Opa übernahm dann die komplette Pflege für sie.
Am 23.12 kam sie wieder ins Krankenhaus (ein anderes, wo sie vorher noch nie war). Ihr Hausarzt hielt das, weil seiner Meinung nach ihre Wasser- und Schmerztabletten falsch eingestellt sind für die beste Lösung. Ich hab sie am 23. noch Abends besucht und es ging ihr eigentlich nicht so schlecht. Ihre O2 Sättigung lag bei 97%.
Gestern Nachmittag war ich mit meinen Opa dort und bekam erstmal einen großen Schreck. Sie hat Sauerstoff bekommen. Selbst hatte sie keinen kompletten Satz mehr rausbekommen.
Im Krankenhaus hatte nur ein Arzt Dienst. Ich hab mit dem Arzt gesprochen und ihn direkt gefragt, ob sie die Nacht noch überstehen wird. Die Antwort war von ihn "Sie stirbt jetzt gleich".
Das war jetzt erstmal ein Schock. Ich hab meine Oma, wenn sie im Krankenhaus war alle 2-3 Tage besucht und auch so alle Zeit die ich hatte mit ihr genossen. Es war klar, dass dieser Tag kommen wird.
Ich hab dann gestern die restliche Familie zusammengetrommelt und bin dann mit meinen kleinen Bruder noch bis 18:00 Uhr geblieben. Meine Mutter blieb noch über Nacht im Krankenhaus.
Meine Oma lebt noch, ich persönlich glaube nicht an ein Wunder. Doch werde ich jetzt mit meinen Opa und meinen kleinen Bruder wieder zu ihr fahren, um vielleicht auf ein ganz kleines, zu hoffen.

Geändert von gitti2002 (25.12.2011 um 21:11 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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  #4  
Alt 25.12.2011, 16:27
eje eje ist offline
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Registriert seit: 13.10.2011
Beiträge: 7
Standard AW: Oma hat Krebs, wer kann mich etwas aufklären?

Hallo, hab deine Zeilen gelesen. Das alles kommt mir sehr bekannt vor. Meine Mutter, 72 Jahre, hat auch EK seit 2009. Sie hat insgesamt 24 Chemos bekommen. Die letzte im Oktober musste sie abbrechen. Ihr Allgemeinzustand hat sich stark verschlechtert. Seitdem immer wieder Infekte, Nieren- u. Darmprobleme, Blut nicht in Ordnung usw. Am 21.12. ist sie ins Krankenhaus wegen Nierenproblemen gekommen. Am 24. wieder in häusliche Pflege entlassen worden. Ihr Zustand wird täglich schlechter. Sie kann kaum mehr aufstehen, schläft fast den ganzen Tag. Nur ihr Geist ist wach. Sie ist psychisch am Ende. Wir auch schon. Wir hoffen auch auf ein kleines Wunder - und sind sehr hilflos und traurig....

Geändert von gitti2002 (25.12.2011 um 21:12 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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